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Vox StompLab IB / IIB Test

Fotostrecke: 2 Bilder Vox StompLab IIB

Vox StompLab IB und IIB im bonedo-Test – Während bei vielen Gitarristen ein üppig bestücktes Effekt-Pedalboard zum guten Ton gehört, sind die Vertreter der Tieftonfraktion in der Regel etwas weniger experimentierfreudig und eher zögerlich im Umgang mit Klangverbiegern. Einen preiswerten Einstieg in die Materie bieten sogenannte Multieffektgeräte, kleine Alleskönner, die mit einer Fülle von Effekten und Kombiniermöglichkeiten zum Experimentieren einladen und zeigen, welche Möglichkeiten es auch für Bassisten gibt.
Der englische Amp- und Effektspezialist Vox hat in seiner StompLab-Serie die beiden kompakten Multieffekt-Pedale IB und IIB, die mit zahlreichen Effekten und virtuellen Amp- und Boxenvarianten und nicht zuletzt einem günstigen Preis um die Gunst der effektinteressierten Tieftöner werben.

Details

Der einzige Unterschied zwischen den beiden Modellen IB und IIB liegt in dem Expressionpedal des IIB, das damit auch um einige Zentimeter breiter ausfällt als das IB. Aber selbst das größere Gerät ist mit 207 x 125 x 64 mm und 780 Gramm eines der kompakteren Multis am Markt und verschwindet locker in der Fronttasche des Bassgigbags, verursacht also keinen nennenswerten Transportaufwand. Die Geräte sind relativ solide aufgebaut, die Gehäuse bestehen aus stabilem Metall und machen einen widerstandsfähigen Eindruck, die Plastikseitenteile wirken allerdings nicht ganz so hochwertig wie der Rest. Das 11 x 5 cm kleine Expressionpedal des IIB, das je nach Effekt und Programmierung als Lautstärke oder Wah-Pedal Dienst tut oder ausgesuchte Parameter steuern kann, sieht zwar aus wie aus der Puppenstube ausgeliehen, ist aber trotzdem ausreichend stabil, läuft geschmeidig und bietet mit einer Gummiauflage genügend Grip.

Fotostrecke: 8 Bilder Das IIB Modell verfügt über ein Expressionpedal

Effekttypen – StompLab IB/IIB

Pedal (9): COMP, EXCITER, FIX WAH or WAH(*IB=FIX WAH, IIB=WAH, AUTO WAH, BRN OCTAVE, ACOUSTIC, U-VIBE, TONE, RING MOD
Amp (10): VALVE 1, VALVE 2, CLASSIC, SCOOPED, LA STUDIO, GOLD PANEL, JAZZ, STUDIO, AC100, UK MAJOR
Drive (8): TUBE OD, FAT DIST, ORANGE DIST, SHRED DIST, FUZZ, OCTA FUZZ, TECHNO FUZZ, CRUSHER
Cabinet (12): LA 4×10, LA 1×18, METAL 4×10, UK 4×12, UK 4×15, CLASSIC 8×10, MODERN 4×10, STUDIO 1×15, JAZZ 1×15, AC 2×15, COMBI, CUSTOM
Modulation (9): CE CHORUS, MULTI CHORUS, FLANGER, ORG PHASE, TWIN TREM, G4 ROTARY, PITCH SHIFT, FILTRON1 (AUTO), FILTRON2 (MANUAL)
Delay (8): ANALOG DELAY 1, ANALOG DELAY 2, ANALOG DELAY 3, ANALOG DELAY 4, ECHO 1, ECHO 2, ECHO 3, ECHO 4
Reverb (3): ROOM, SPRING, HALL
Noise Reduction (1)
Volume (nur IIB)
Die Werkspresets können leider nicht überschrieben werden, auf der Reglerstellung „User“ ist aber Platz für 20 eigene Effektkreationen. Obwohl nur wenige Tasten und lediglich ein zweistelliges Display zur Verfügung stehen und Letzteres logischerweise nur mit Abkürzungen den gerade bedienten Parameter reflektieren kann, ist die Programmierung von eigenen Sounds kein Hexenwerk.
Im Editiermodus wird mit dem „Category“-Regler, der im Presetmodus noch für die Bänke zuständig war, die Effektkategorie angewählt, mit den zwei Buttons rechts neben dem Display dann durch die einzelnen Effekte gesteppt und die benötigten Module aus- oder eingeschaltet. Pro Effekt stehen zwei Parameter zur Verfügung, die mit den beiden anderen Chickenhead-Reglern eingestellt werden, die im Presetmodus für Gainpegel und Endlautstärke zuständig sind. Ist alles wunschgemäß justiert, speichert man mit langem Druck auf beide Buttons rechts des Displays seine Soundkreation ab.
Natürlich sind ein derart kleines Display und Taster oder Regler mit Doppelfunktionen nie optimal zum Programmieren, aber die ganze Prozedur ist in der Bedienungsanleitung, die es lobenswerterweise auch in Deutsch gibt, gut beschrieben und kann auch von Einsteigern leicht nachvollzogen werden. Das gilt übrigens auch für die Expressionpedal-Einstellungen des IIB. Bei geeigneten Effekten wie zum Beispiel einem „Wah“ wird die Funktion ohnehin automatisch zugeordnet, das Pedal versteht sich aber auch mit zahlreichen anderen Parameten. In der Bediensanleitung erfährt man natürlich auch, welche Effekt-, Amp- oder Cabinet-Models hinter den Abkürzungen im Display stecken, man ist also nicht nur auf sein Gehör oder die eigene Interpretation der kryptischen Abkürzungen angewiesen.
Wirklich selbsterklärend sind die Funktionen der beiden Fußtaster „Up“ und „Down“, mit denen in erster Linie auf- oder abwärts durch die einzelnen Sounds der zuvor gewählten Presetbank geschaltet wird. Drückt man beide Fußtaster für einen Moment gleichzeitig, werden die Effekte umgangen, bei längerem gleichzeitigen Druck wird das Gerät komplett stummgeschaltet, um beispielsweise sein Instrument stimmen zu können, ohne die Mitmusiker zu nerven. Vox hat den kleinen Multis ein chromatisches Stimmgerät mit auf den Weg gegeben, das bei beiden Modi automatisch aktiviert wird. Der zu stimmende Ton wird dabei im Display angezeigt, drei kleine LEDs über den Fußtastern reflektieren die Tonhöhe.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Stirnseite des StompLab IIB

An der Stirnseite sitzen die wenigen Anschlussmöglichkeiten. Dazu gehören der Klinkeneingang für das Instrument, ein Klinkenausgang, der das Signal zu Amp oder Mischer weiterleitet oder als Kopfhöreranschluss für Übesessions dient, und schließlich der Netzanschluss für ein 9V-Netzteil, das leider nicht mitgeliefert wird. Die Anschaffung eines Netzteils lohnt sich auf Dauer immer, wer keines zur Hand hat, kann das Gerät auch mit vier Batterien der Grösse AA betreiben. Allerdings muss zum Einlegen bzw. Wechseln relativ umständlich die Bodenplatte emtfernt werden, die mit vier Schrauben befestigt ist. Ein Satz Batterien hält nach Angaben des Herstellers sieben Stunden und eine zusätzliche Energiesparfunktion sorgt dafür, dass das Gerät nach einer Stunde Nichtbenutzung automatisch abschaltet.
Die Oberfläche zeigt eine für Multieffektverhältnisse sehr sparsame und übersichtliche Ausstattung. Vorne drei Vox-typische Chickenheadregler, mittig ein zweistelliges Display und drei kleine Editierbuttons und schließlich unten zwei Fußtaster zur Presetanwahl oder Bypass-Schaltung.
Der linke Chickenheadregler ist die Soundzentrale der Stomplab-Geräte, mit ihm werden die Presetbänke angewählt. Um Effektneulingen den Einstieg zu erleichtern, hat Vox die 100 Werkspresets in zehn Bänke mit jeweils zehn Presets sortiert und sie nach Musikstilen geordnet. Jedes Preset kann bis zu acht verschiedene Amp- oder Effektemodels beinhalten, die Kombinationsmöglichkeiten sind damit schon beachtlich und sollten den meisten Anwendern wohl genügen.

Fotostrecke: 6 Bilder Hier findet man sich gleich zurecht
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Praxis

Um ein möglichst gutes Ergebnis zu erhalten, sollte man zuallererst den Ausgang an die Geräteart anpassen, an der man das Stomplab benutzen möchte. Dazu muss das Stomplab mit der „Edit“-Taste in den Editiermodus geschickt und der „Category“-Regler auf „Other“ beziehungsweise „GBL“ gestellt werden. Mit dem „Value“-Regler kann man dann zwischen den beiden Einstellungen „AP“ für den Betrieb am Bassverstärker und „LN“ für die Verbindung mit einem Line-Eingang eines Mischpults, Recorders oder den Betrieb mit Kopfhörer wählen.
Ist dieser Schritt erledigt, kann es auch schon losgehen: Einfach eine Kategorie aus den Musikstilbänken aussuchen und mit den Fußtastern durch die Sounds steppen – eine wirklich simple Angelegenheit. Die Zuordnung der einzelnen Klänge zu verschiedenen Musikstilen finde ich dabei durchaus nützlich, denn man gelangt in der Tat schneller zu Sounds, die dem eigenen Geschmack entsprechen, und muss sich nicht erst wahllos und blind durch die 100 Presets arbeiten. Zudem ist das Ganze durchaus logisch geordnet: In der Fusion/Jazz-Abteilung trifft man in der Hauptsache auf cleane und sehr präsente Sounds mit Modulationen, in den zwei Pop-Kategorien dominieren fette Klänge mit verschiedenen Amp- und Boxensimulationen, zusätzlich gibt es hier Oktaver- oder Synth-Effekte, im Rock- und Heavybereich kommen etwas aggressivere Begleitsounds und verschieden Verzerrungen zum Einsatz, während in den Kategorien Funk passenderweise Filter- und Wah-Effekte die Hauptrolle spielen.

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Experimenteller wird es in den zwei letzten Kategorien „Dance“ und „Other“. Hier wird man bei einer ganzen Reihe von stark bearbeiteten Synth- und Spacesounds fündig, die für den etwas spezielleren Einsatz gedacht sind. Einige der Klänge, gerade aus diesen beiden Kategorien, sind allerdings ziemlich überladen und sicherlich nicht jedermanns Sache, aber die meisten Presets funktionieren wirklich gut und sind auch in der Praxis zu gebrauchen. Auf jeden Fall sind es gute Ausgangspunkte, um sich an die eigene Soundvorstellung heranzutasten, zumal das angepasste Preset später auf einem der 20 Userplätze abgelegt werden kann. Die Qualität der Effekte ist durchaus in Ordnung, Amp und Boxensimulationen klingen plastisch, die Modulationen verleihen dem Sound eine schöne Tiefe und die Filter- und Wah-Effekte sprechen gut auf eine dynamische Spielweise an. Nicht ganz so überzeugend kommen die Overdrivesounds, bei einigen verliert der Basston deutlich an Fundament und die Verzerrungen klingen nicht allzu warm und organisch. Das Trackingverhalten von Synth- und Oktavereffekten ist bei Multieffektgeräten oft problematisch, meist kippen die Sounds schon auf der A-Saite weg und sprechen nicht so zackig an, wie man das gerne hätte. Die Bass-Stomplabs hinterlassen in dieser Disziplin einen durchwachsenen Eindruck, und während der Oktaver sich ganz gutmütig verhält und bis zum A auf der E-Saite ganz ordentlich mitspielt, erfordern einige der Synthiesounds doch etwas Geduld und Übung, um in der Praxis sinnvoll einsetzbar zu sein. Ein praktischer Helfer ist das integrierte Stimmgerät, die Ausrüstung mit nur drei LEDs ist zwar ziemlich spartanisch, die Lämpchen reagieren aber sensibel mit verschiedenen Leuchtstärken und ermöglichen einen präzisen und schnellen Stimmvorgang.

Audio Samples
0:00
Dance 81 Funk1 66 Funk2 79 Heavy 50 Jazz Fusion 08 Pop1 18 Pop2 21 Rock1 32 Rock2 44
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Fazit

Mit den Stomplab Multieffektpedalen IB und IIB bietet Vox dem geneigten Bassisten einen preiswerten und relativ unkomplizierten Einstieg in die Welt der Effektsounds. Beide Geräte bieten eine Menge praxistauglicher Presets, die mit der Einteilung in Musikkategorien einfach auffindbar und sinnvoll sortiert sind. Die Bedienung ist intuitiv und einfach und die Programmierung eigener Sounds ist nach kurzem Studium der Bedienungsanleitung auch von Einsteigern problemlos zu bewerkstelligen. An der Verarbeitungsqualität gibt es ebenfalls keine relevanten Kritikpunkte zu entdecken und die Preisgestaltung ist für die gebotenen Features wirklich attraktiv. Effektinteressierte Tieftöner sollten die Vox-Multis durchaus anchecken.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • viele Sounds und Effekte in guter Qualität
  • stabile Konstruktion
  • relativ einfache Bedienung
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • Batteriewechsel mit Schrauben zu umständlich
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Vox StompLab IB / IIB Test
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microbug sagt:

#1 - 15.05.2020 um 08:58 Uhr

0

Sieht so aus, als hätte Korg, denen ja Vox gehört, seine ehemaligen AX3b/5b umverpackt. Wenn der Autor nicht gerade erst seit gestern Bass spielt, hätte das eigentlich auffallen sollen :)

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