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V3 Sound Sonority XXL Test

In Österreich baut eine kleine Firma namens „V3 Sound“ winzige dreieckige Kunststoff-Dosen, die es in sich haben. Damit hat sich Firmen-Chef Klaus Dzida im Bereich der MIDI-Soundexpander mittlerweile einen Namen gemacht, denn das Angebot umfasst Produkte für Pianisten (Grand Piano XXL), Keyboardspieler (Yammex für Yahama-, Kommex für Korg-Keyboards), Akkordeonisten (Accordion Master XL) und General MIDI Anwender (Sonority XXL). Mit dem „Sonority XXL“ erscheint nun die dritte Auflage des universellen Klang-Moduls Sonority. Dabei sind nun 1.000 Sounds aller Kategorien  geboten, die auf einen 4 GB großen Flash-Speicher mit 13.000 Samples zurückgreifen. Der Sonority XXL besitzt eine 256-stimmige Polyphonie, wiegt 210 Gramm und liegt preislich bei ca. 450 €.

Der Sonority XXL ist ein kraftvoller MIDI-Sound-Expander mit gelungener Soundauswahl für Hobbymusiker und professionelle Entertainer.
Der Sonority XXL ist ein kraftvoller MIDI-Sound-Expander mit gelungener Soundauswahl für Hobbymusiker und professionelle Entertainer.


„Sonority“ bedeutet übersetzt Klangfülle. Mit dem Sonority XXL verspricht V3 Sound eine Vielfalt exzellenter Klänge für Live-Bühne und Homestudio, für General-MIDI-Files und Notensatzprogramme. Die Idee, Sounds aus kleinen Kisten zu generieren und in das Computer- oder Musik-Netzwerk zu integrieren ist so alt wie die MIDI-Schnittstelle. Ich habe den V3 Sound Yammex Expander bereits in einem früheren Testbericht näher beleuchtet.
Der Yammex ist speziell auf Yamaha Entertainer-Keyboards ausgelegt und kann sogar von diesen direkt vom Display aus angesprochen werden. Der Sonority XXL ist universeller einsetzbar als der Yammex und mit jeder beliebigen MIDI-Quelle anzusteuern. Vor allem GM-User können mit dem Expander ihre MIDI-Files zum Klingen bringen. Ob das Gerät gut gelungen ist und die Sounds des Sonority XXL qualitativ überzeugen können zeigt dieser Test.

Details

Erster Eindruck / Gehäuse

Der Sonority XXL wiegt nur 210 gramm und fällt durch eine interessante Formgebung auf. Das schwarze dreieckige Kunststoffgehäuse wirkt recht futuristisch. Alle Geräte der österreichischen Klangschmiede besitzen dieses auffällige sogenannte Triangel-Design und sind nur durch die unterschiedliche Farbgebung des V3-Logos zu unterscheiden. Beim Sonority XXL ist es ein lilafarbenes Dreieck.   

Der Sonority XXL fällt durch seine außergewöhnliche Formgebung auf.
Der Sonority XXL fällt durch seine außergewöhnliche Formgebung auf.

Das Gehäuse ist auf der Oberseite und an zwei Seiten leicht gewölbt. Die hintere Seite, auf der sich die Anschlüsse befinden, und die Unterseite des Gerätes sind plan. Es gibt zwei Bedienelemente, die schnell erklärt sind: Die beiden Potis an der rechten Seite des Kästchens dienen zur Einstellung des MAIN VOLUME und des MAIN REVERB. Man kann also hier die Gesamtlautstärke und die Stärke des Hall-Effekts für alle Sounds einstellen. Leider sind diese beiden Drehregler nicht beschriftet, Bedienfehler sind damit vorprogrammiert. Zwischen den beiden Potis befinden sich zwei LEDs. Die rote LED leuchtet, wenn das Gerät betriebsbereit ist, die andere blinkt gelb, wenn MIDI-Signale empfangen werden. Ein Display oder sonstige Bedienelemente gibt es leider nicht.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Bedienelemente bestehen lediglich aus zwei Drehreglern …

Die Steuerung des Sonority XXL erfolgt komplett von außen – entweder durch eine entsprechende Software auf einem Computer, oder durch ein Masterkeyboard, das auch in der Lage ist, MIDI-Program-Change-Befehle zu schicken. V3 Sound gibt an, dass der Sonority XXL ein über USB angeschlossenes MIDI-Keyboard mit bis zu 500 mA an Strom versorgen kann. Damit kann man evtl. auf eine extra Spannungsversorgung des Keyboards verzichten.
Mit zum Lieferumfang gehört ein „Top Grid Tape“, also ein selbstklebendes Stück Klettband, und ein passendes selbstklebendes Stück Stoff, mit dem man das Modul bei Bedarf auf einem Keyboard befestigen und auch wieder lösen kann. Das ist zwar keine sehr professionelle, aber eine praktische Lösung.

Anschlüsse

Auf der Rückseite des Sonority XXL findet man alle nötigen Anschlüsse: Der Ein/Aus-Schalter liegt direkt neben dem Anschluss für das mitgelieferte externe 9V-Netzteil. Ein USB-HOST-Anschluss dient zur MIDI-mäßigen Verbindung des Geräts mit einem Computer. Eine Sustainpedal-Buchse erlaubt das Anschließen eines Haltepedals für MIDI-Kanal 1. Die Klänge des Sonority XXL werden durch zwei große Klinkenbuchsen (LEFT/MONO und RIGHT) ausgegeben.
Zusätzlich steht ein Kopfhörerausgang (Stereo-Miniklinke) zur Verfügung. Ich werde später beschreiben, wie man die Kopfhörer-Ausgänge auch als separate zusätzliche Audio-Ausgänge nutzen kann. Die wichtige MIDI IN-Buchse wird durch einen MIDI THRU-Anschluss ergänzt, sodass das MIDI IN-Signal an weitere MIDI-Geräte durchgeschliffen werden kann. Die Beschriftung aller Anschlüsse ist oben in den schwarzen Gehäusedeckel eingestanzt. Bei schlechten Lichtverhältnissen kann man die Belegung leider nur schwer erkennen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die beiden Drehregler am Sonority XXL …
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Praxis

Inbetriebnahme

Der Sonority XXL ist nach dem Einschalten innerhalb weniger Sekunden einsatzbereit. Die Anbindung an die MIDI-Quelle mittels eines MIDI-Kabels klappt ohne Probleme.

Erster Eindruck

Hier ein MIDI-File, dass ich von Logic aus an den Sonority XXL geschickt habe. Dieses MIDI-File hat mir der Lieferant des Sonority zur Verfügung gestellt und ist an das Gerät angepasst worden.
Man hört, dass der Klangvorrat des Sonority XXL qualitativ hochwertig ist. Der Gesamtklang ist recht ausgewogen und die einzelnen Instrumente sind gut aufeinander abgestimmt. Im Audiobeispiel ist auf dem Saxophon auch ein Insert-Effekt in Form eines Delays zu hören, den man über einen besonderen SysEx-Befehl aktivieren kann. Neben den üblichen Reverb- und Chorus-Effekten besitzt der Sonority also auch zwei zusätzliche Multieffekt-Blöcke, zu denen ich später noch kommen werde.
Das letzte Audiobeispiel verdeutlicht die Wirkung des Reverb-Reglers, der den Hallanteil auf das Summensignal verteilt: Der Sound wird durch die Erhöhung des Hall-Anteils räumlicher, aber auch diffuser.

Audio Samples
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Saxophon im Demo mit Delay Saxophon des Demos alleine mit Delay Demo komplett mit Reverb und Delay

Auch als zusätzliche Soundquelle für ein vorhandenes Masterkeyboard ist der Sonority XXL nicht einfach ohne Vorkenntnisse zu verwenden. Man muss sich mit dem Protokoll der Bank-Nummern und Program-Change-Befehlen auseinandersetzen, danach ist es dann kein großes Thema mehr.
Ich habe im Test den Sonority XXL mit einem Yamaha Motif XF gekoppelt, der auf der MASTER-Ebene auch externe MIDI-Geräte entsprechend ansteuern kann. Im Fall des Motif ist es möglich z. B. acht Zonen mit verschiedenen Sounds des Sonority XXL zu layern oder zu splitten. In einem Untermenü des Masters können dann für jede Zone Bank MSB, Bank LSB, Program Change, Volumen und Panorama festgelegt werden. 

Preset-Anwahl im Motif XF. (Foto: Andreas Recktenwald)
Preset-Anwahl im Motif XF. (Foto: Andreas Recktenwald)

Zusätzliche Parameter wie Reverb- oder Chorus-Anteil, Release, Attack, Filter Cutoff, Filter Resonance usw. empfängt der Sonority XXL über MIDI-Controller-Daten, die der Motif über seine Drehregler sendet, oder die z. B.  in einem MIDI-File gespeichert sind.

Klangvorrat

Der Sonority XXL verfügt zunächst über eine GM-Bank mit den üblichen 128 Sounds, die für MIDI-Files genutzt werden. Diese Sounds belegen zwei, des vier Gigabyte großen Flash Speichers. Hier eine Auswahl einiger der GM-Sounds, bei denen ich teilweise auch mit den Reglern des Motif bestimmte MIDI-Controller beeinflusst habe, wie Filter Cutoff und Resonance oder das Release der Hüllkurve:

Audio Samples
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Grand Piano Vibraphon Oboe 5th Saw Lead, Saw Lead Brightness

Die Sounds sind hochwertig und dürften für die meisten MIDI-File Anwendungen mehr als ausreichen. Sollte man allerdings mit dem ein oder anderen Sound nicht ganz zufrieden sein, so kommen die restlichen ca. 870 Klänge ins Spiel: Die andere Hälfte des Samplespeichers wird nämlich für zahlreiche Variationen der wichtigsten Klänge verwendet. Man kann auf 21 weitere Bänke zugreifen, die alle wichtigen Kategorien abdecken:

PianoE-Piano
OrganOrgan-Drawbar Registrations
Perc Tuned InstrumentsString Instruments
Guitar, AccordionFull Strings
Disco StringsString Ensemble Classic
Solo StringsSynth Strings
Brass SoloBrass Section
Classic BrassSaxophon
WindsClassic Winds
ChoirBass
Synthesizer & Syn. BassFX & Percussion
58 Drum Kits (MIDI-Kanal 10)

Man erkennt deutlich, dass der Schwerpunkt eindeutig auf Naturinstrumente gelegt wurde. Aber auch einige gute Synthesizer-Klänge sind vorhanden.

Klang

Pianos
Ein akustischer Flügel ist mit sieben Dynamikstufen und 300 MB Samplespeicher einer der aufwändigsten Klänge im Sonority XXL: „Grand Piano“. Ich habe einmal das bonedo-Vergleichs-MIDI-File für Digitalpianos auf diesen Sound losgelassen. Das Ergebnis ist durchaus beeindruckend. Ihn findet man auch in der GM-Bank. In der „Piano-Bank“ finden sich noch weitere Variationen, wie ein drahtigeres Rock-Piano und Layer-Kombinationen mit Strings oder Pads. Es sind auch Versionen der Pianos mit Saiten-Resonanz vorhanden. Bei einem direkten Vergleich der Sounds „Grand Piano“ und „Grand Piano & Pedal down Resonance“ konnte ich allerdings keinen Unterschied hören. Die E-Pianos sind insgesamt gut, das so wichtige Rhodes klingt etwas leblos.

Audio Samples
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Grand Piano VM Rock Piano Grand Piano Layered Strings Electric Grand Layered MK1 Classic Vibrato Wurl A200 Vibrato 2 DX Classic

Organ und Akkordion
Die Auswahl an Orgeln ist beachtlich. Die ersten Presets der Bank bestehen aus Klängen, bei denen die Orgeln mit Effekt komplett gesampelt wurden. Dabei gibt es immer eine Version mit slow und eine mit fast Rotary. Das ist natürlich löblich, allerdings ist dadurch der Übergang von langsam auf schnell nicht stufenlos wie beim Original, sondern nur abrupt möglich. Die Qualität der Samples ist aber sehr gut. Ansonsten gibt es eine Fülle von Theater-Orgeln und eine Gruppe von Drawbar-Registrierungen, die ganz auf Effekte verzichten.
Hier ist die Stellung der Zugriegel gut dokumentiert und es sind auch die einzelnen Drawbars als Sample vorhanden, inklusive Key-Click und Percussion, sodass man sich theoretisch eine eigene Zugriegel-Simulation bauen könnte, denn der Sonority XXL ist ja 16-fach multitimbral. Dazu bräuchte man dann allerdings ein externes Effektgerät wie den Neo Ventilator II. Auch die Akkordeons können auf ganzer Linie überzeugen. Da merkt man, woher der Sonority XXL kommt!

Audio Samples
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Organ Mix Drawbar Registrations Mix Theater Version UK Akkordeon Mix

Strings und Bläser
Ein großer Bereich mit über 320 Sounds ist für Streicher, Bläser und Wind-Instrumente reserviert. Dabei werden viele Sounds in verschiedenen Artikulationen angeboten. Wie im Audio-Beispiel „Violin Ensemble Mix“ zu hören ist, sind auf verschiedenen Preset-Plätzen unterschiedliche Spielarten desselben Instruments abgelegt:  Hier z. B.  normal, detache, tremolo und pizzicato. Gerade für die Erstellung einer Partitur für Naturinstrumente ist diese Vielfalt der gesampelten Spielweisen sehr nützlich.
Man kann dann beim Komponieren oder Arrangieren mit einem Notensatzprogramm direkt die Wirkung einer bestimmten Spieltechnik hörbar machen. Bei einigen Instrumenten sind es bis zu zehn verschiedene Variationen. Auch die Synth-Strings sind mit vielen Sounds aus legendären Synthesizern u. a. von Solina, Oberheim oder Roland vertreten. Die folgenden Klangbeispiele geben die Qualität dieser Sounds eindrucksvoll wieder:

Audio Samples
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Violin Ensemble Mix Classic Solo Cello Mix MKS Strings Medium US Trumpet Section dynamic Split Full Brass Classic Ensemble Trumpet 2 Iwan Soprano Sax dynamic Split Tenor Sax Funky

Synthesizer
Auch in dieser Kategorie sind viele gute Samples am Start, V3 Sound gibt folgende bekannte Synthesizer als Quellen an: Jupiter 8, CS80, OBX, OB8, Matrix 12, Prophet 5, MKS80, Moog 55, Chroma Polaris, ergänzt durch digitale Instrumente wie z. B. Acxel, DX1, Fairlight oder PPG 2.3. Oft kann man den Klang auch durch die Filter-Parameter wirksam beeinflussen. Ich habe einmal verschiedene Presets schnell hintereinander angespielt, sodass man die Vielfalt und Qualität der Sounds erkennen kann:

Audio Samples
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Lead Mix Polysynth Mix Hook

Weitere Sounds

Hier noch ein paar Klänge des Sonority XXL, die mir aufgefallen sind. Die Highland Pipers kommen schon sehr authentisch rüber, da sie auch die Bordunpfeifen (Drones) in der linken Hand wiedergeben. Auch die Chöre sind gelungen.

Audio Samples
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Highland Pipers & Drone Ensemble Choir Mix Synth Voice

Sonstiges

Wie schon oben erwähnt besitzt der Sonority XXL zwei Insert-Effekte MFX1 und MFX2. Über einen SysEx-Befehl kann man einen oder mehrere MIDI-Parts auf einen dieses Insert-Effekte routen. Anschließend können mit sogenannten NRPN-Controller-Daten die MFX-Parameter eingestellt werden. NRPN steht für „Non-Registered Parameter Number“ und diese NPRNs bestehen immer aus drei speziellen MIDI-Controller-Daten. Mit diesen Werten wird nicht nur der gewünschte Effekt aktiviert, sondern es werden mit weiteren NRPNs auch alle Parameter eingestellt, die diesen Effekt betreffen.
Also bei einem Delay wären das Werte für Delay Time, Feedback, Delay Level, etc. V3 Sound haben soeben ein zusätzliches 40-seitiges (!) Manual* bereitgestellt, in dem diese recht komplexen Einstellungen beschrieben werden. Zusätzlich gibt es ein MIDI-File mit kleinen MIDI-Schnipseln für spezielle Einstellungen, die voll sind mit diesen SysEx- bzw. NRPN-Befehlen. Man kann sich diese Parts in sein eigenes MIDI-File kopieren, und so den gewünschten Effekt einbauen.
Ich habe das mit Logic Pro X einmal ausprobiert und das Saxophon im Test-MIDI-File nacheinander mit verschiedenen Effekten belegt. Zunächst ein Flanger (roter Part), dann dazu ein Delay (lila), danach habe ich den Effekt wieder deaktiviert (blau). Nach einem Rotary Effekt (gelb) wurde der Effekt wieder deaktiviert (blau), und schließlich ein Delay eingeschaltet, bei dem ich das Feedback auf den maximalen Wert eingestellt habe.
* Das 40-seitige Manual kann hier eingesehen werden.

Audio Samples
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MIDI-File mit Master-Effekten (MFX) auf Saxophon.
Fotostrecke: 3 Bilder Mit den von V3 Sound vorbereiteten MIDI-Schnipseln … (Foto: Andreas Recktenwald)

Die Einbindung dieser Effekt-Sektion ist natürlich nichts für Anfänger. Man muss sich schon mit der Bearbeitung von MIDI-Files auskennen und auch das Editieren dieser Dateien auf unterster Parameter-Ebene sollte man schon einmal gemacht haben!
Bei den gebotenen Effekten hatte ich persönlich höhere Erwartungen, was deren Klangqualität betrifft. Während das Delay o.k. ist, wirkt der Rotary Effekt mehr wie ein Chorus. Reverb und Chorus sind allerdings schon als globale Effekte vorhanden.
Mit den beiden Multieffekten kann man sich darüber hinaus besondere Wünsche erfüllen. Möchte man ein Delay in sein MIDI-File einbauen, so gelingt das mit der Anleitung, einer gehörigen Portion Fachwissen und Geduld. Immerhin können auch Effekte in einem solchen MFX-Block hintereinander geschaltet werden.
Auf der Produktseite empfiehlt V3 Sound den „MIDI-File Optimizer X“ aus dem Hause MIDILAND für PC und MacOS, in dessen aktuelle Version die Soundliste des Sonority XXL integriert wurde. Das ist natürlich sehr praktisch, wenn man MIDI-Files schnell an den Klangvorrat des Sonority XXL anpassen möchte. Die Software kostet ca. 200 €. Eine Demo-Version kann man sich kostenlos unter diesem Link herunterladen.
Für ein erleichterndes Aufrufen von Sounds des Sonorty XXL am Rechner ist die Windows-App „MIDIToolEx“ (Rapsoft) zu empfehlen, die mit den folgenden V3 Sound Expandern zusammenarbeitet: 

  • Sonority XXL
  • Sonority XL
  • Sonority & Classic
  • Grand Piano XXL
  • Grand Piano
  • Accordion Master XL
Fotostrecke: 2 Bilder Den MIDI-File Optimizer X gibt es sowohl für PC als auch für Mac. (Foto: Andreas Recktenwald)

Übrigens können Besitzer der Vorgängermodelle „Sonority & Classic“ und „Sonority XL“ ihre Geräte auf das XXL-Modell updaten! Dazu müssen sie Ihren kleinen Kasten nach Österreich zu V3 Sound schicken. Das Upgrade vom XL auf den XXL ist kostenlos, während für das Upgrade vom älteren Sonority & Classic 60 € gezahlt werden müssen. Das Upgrade erhöht den Klangvorrat auf den des Sonority XXL.
Auf der V3 Sound Webseite gibt es eine Beschreibung, die erklärt, wie man den Kopfhörer-Ausgang des Sonority XXL (Stereo-Miniklinke) zu einem separaten Audio-Ausgang umfunktionieren kann. Dadurch ist es möglich, das Audiosignal eines bestimmten MIDI-Kanals auf diesen separaten Ausgang zu routen. Um das zu erreichen, muss man das Gerät öffnen und fünf kleine DIP-Schalter auf der Platine nach Anleitung umstellen.
Anschließend muss beim Betrieb des Sonority XXL Moduls ein bestimmter MIDI-Befehl an das Gerät geschickt werden. Das könnte vielleicht durch einmaliges Senden des Befehls in Form eines MIDI-Songs geschehen. Durch die L/R-Einstellung des Panorama-Parameters könnten sogar zwei Mono-Signale rechts und links separiert werden. So wäre es möglich, bestimmte Klänge, wie z. B. den Bass über den separaten Ausgang zum Mischpult zu schicken, um ihn besser kontrollieren zu können. Diese Art der Einstellung ist allerdings recht umständlich.

Fotostrecke: 2 Bilder Sonority XXL geöffnet (Foto: Andreas Recktenwald)
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Fazit

Der V3 Sound Sonority XXL ist ein kraftvoller MIDI-Sound-Expander mit 1.000 hochwertigen Klängen in einer kleinen dreieckigen Box. Die vier Gigabyte Sample-Speicher und die 256-stimmige Polyphonie erzeugen einen satten Sound. Die Klangauswahl ist gelungen und deckt eine große musikalische Bandbreite ab. Die Stärken des Gerätes liegen in dessen Kompaktheit und im Preis. Hobbymusiker und auch professionelle Entertainer, die mit Laptop oder Hardware-Sequenzer im Proberaum, oder auf der Bühne mit MIDI-Files arbeiten, können mit dem Sonority XXL neue und hochwertige Klänge in deren Songs integrieren. Das ist zwar nicht ganz einfach und erfordert einiges an Fachwissen sowie die richtige Software. Für diesen Fall gibt es schon viele kompetente User.
Der Sonority XXL ist als direkte Konkurrenz zu dem seit 2013 erhältlichen Ketron SD1000 anzusehen, der nicht zufällig exakt denselben Preis hat. Diese Zielgruppe legt auch besonderen Wert auf Orgel- und Akkordeon-Sounds und genau hier kann der Sonority XXL seine Stärken ausspielen. Auch die Möglichkeit, maximal vier separate Einzelausgänge zu haben, ist ein gutes Kaufargument. Für Komponisten und Arrangeure, die mit einem Notensatzprogramm und klassischen Instrumenten arbeiten, ist der Sonority XXL ebenfalls ein Tipp, weil er Presets für die unterschiedlichsten Spielweisen bietet. Als Sound-Expander für Live-Keyboarder sehe ich den Sonority weniger, da die Auswahl der Klänge relativ kompliziert ist. Dazu ist immer ein Blick in die Soundliste nötig, um die Bank-Nummer und den Program-Change Befehl zu finden, die dann im Master-Keyboard eingestellt werden. 

PRO
  • Sehr gute Klangqualität
  • Über 1.000 Sounds
  • Großer 4 GB Samplespeicher
  • 256-stimmige Polyphonie
  • 2 programmierbare Insert-Effekte
  • Separater Audio-Ausgang (Aux)
  • Sehr kompakt
  • Preis
CONTRA
  • Handhabung der Klangauswahl
  • DSP-Insert-Effekte schwierig einsetzbar
  • Umständliches Routing der Einzelausgänge
  • Externes Netzteil
Der Sonority XXL ist ein kraftvoller MIDI-Sound-Expander mit gelungener Soundauswahl für Hobbymusiker und professionelle Entertainer.
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Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.

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Kommentieren
Profilbild von Klaus

Klaus sagt:

#1 - 25.06.2019 um 08:58 Uhr

0

MIDI-FILE BEARBEITEN
Die Software Midifile Optimizer bietet eine spezielle Anpassung an die SONORITY XXL Sounds. Man wählt also keine Nummern in der Software, sondern direkt die Sounds aus den Instrumentengruppen. Für MIDI-File Bearbeitung sehr zu empfehlen.

Profilbild von Hans-Theo

Hans-Theo sagt:

#2 - 26.06.2019 um 07:37 Uhr

0

und noch ein Tipp:
MiditoolEx ist eine maßgeschneiderte Controller-Software, die speziell für V3 Expander entwickelt wurde und mit der man alle Sounds und Parameter völlig problemlos, übersichtlich und super einfach steuern kann. Sollte man auf jeden Fall mal ausprobieren - und kostet die Hälfte.

    Profilbild von Michael Geisel

    Michael Geisel sagt:

    #2.1 - 26.06.2019 um 13:22 Uhr

    0

    Hallo Hans-Theo, die MiditoolEx-Software werden wir in Kürze in einem Test beleuchten. (Die Redaktion)

    Antwort auf #2 von Hans-Theo

    Antworten Melden Empfehlen
Profilbild von Alfred

Alfred sagt:

#3 - 21.08.2019 um 10:01 Uhr

0

Das Sonority XXL ist schon der Hammer. So klein und preiswert und doch so viele super Sounds und Möglichkeiten. Manche Leute beklagen, dass die Bedienung ohne Display und Knöpfchen Probleme macht, aber das kann ich nicht bestätigen.
Ich nutze auch die neue Steuerungssoftware „MidiToolEx“, die für V3 Expander konzipiert wurde und dazu ein kleines Windows Tablet. Damit kann ich nicht nur alle Instrumente bequem auswählen, sondern auch Effektparameter steuern, Layers und Splits erstellen und so meine ganz eigenen Sounds basteln und speichern. Zusätzlich lassen sich auch noch Midifiles abspielen. Das ist für mich wirklich eine super Lösung, da ich dann mit jeder vernünftigen Midi-Tastatur und mit kleinstem Aufwand praktisch überall meine Musik machen kann. Ich habe oft nur noch ein kleines Alu-Köfferchen mit Expander, Tablet und Kabel dabei, weil die Anlage und eine vernünftige Tastatur schon am Einsatzort vorhanden sind. Da macht Musikmachen echt Spaß, wenn der Sound so gut und der Aufwand so klein ist.

Profilbild von Jack Fisher

Jack Fisher sagt:

#4 - 09.04.2020 um 22:10 Uhr

1

Crystal clear sound. Works great with Fishman TriplePlay guitar midi pickup. Big range of great sounding instruments and synths in a small unit. Just what I needed for my midi guitar pickup. It is small and fits inside gigbag. it is fast to set up.

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