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Ultimate Support MS-90/36B und MS-90/36R Test

Praxis

Schnell aufgebaut

Der Aufbau der Ultimate Support MS-90/36 dauert nicht sehr lange. Eine Manschette kommt auf den Fuß, wird von der Unterseite mit vier Inbusschrauben fest verschraubt, auf der Oberseite geschieht die gleiche Prozedur mit der Trageplatte. Zum Befüllen möchte ich in jedem Fall raten, ich nutze dafür im Regelfall einfachen Vogelsand (keimfrei und vor allem trocken!). Dieser muss eingefüllt werden, bevor man die Stative komplett zusammenbaut. Die Stative sind dicht, es rieselt also nichts heraus. Nach dem Aufbau sind die Größenverhältnisse so bemessen, dass ein IEC-Stromstecker und ein Klinkenstecker durch das Konstrukt passen (der typische Schukostecker allerdings nicht). Doch auch so kann das eine ziemlich frickelige Aktion werden – die man aber nur einmal durchführen muss.

Innerhalb weniger Minuten steht ein Ständerpaar.
Innerhalb weniger Minuten steht ein Ständerpaar.

Positionierung gut

Die Positionierung von verschiedenen Boxen funktioniert gut. Sind die Lautsprecher recht klein, sieht es aufgrund der Grundplatte etwas merkwürdig aus. Die winzigen Genelec 8010A beispielsweise (mit ihrem eigenen Iso-Pod und mit vom Ultimate abgenommenen Gummiwülsten) sahen doch ziemlich verloren aus. Typische Zweiwege-Monitore ab 6,5“-Basstreibern sind vielleicht etwas schmaler gebaut als die Grundplatte, stehen aber sehr sicher. Auch stimmt bei Monitoren der Klasse von Genelec 8050, KRK V8 oder Mackie XR824 die Höhe recht gut. Dass die Ultimates nicht höhenverstellbar sind, ist ihnen nicht anzukreiden: Jedes Verstellsystem birgt Gefahren der Stabilität und Resonanzfestigkeit – beides ist enorm wichtig. Schön ist auch die Möglichkeit, die Wülste zu entfernen. Ein HiFi-Boxenpaar, das ich verwendet habe, hat beispielsweise seine eigenen Füßchen.

Die im Bild gezeigten Lautsprecher haben eigene Füßchen. Die Gummiwülste kann man einfach herausnehmen.
Die im Bild gezeigten Lautsprecher haben eigene Füßchen. Die Gummiwülste kann man einfach herausnehmen.

Nicht günstig, aber gut

Insgesamt erscheinen die Stative ordnungsgemäß verarbeitet. Sie sind nicht perfekt lackiert, aber dafür offenbar recht robust, sie sind mit Sand gefüllt wirklich stabil auf verschiedenen Untergründen und sind nicht so fragile Konstrukte wie eigentlich alle mir bekannten Ständer unter 100 Euro, bei denen man eher Angst um seine wichtigen Werkzeuge haben muss. Und es geht ja nicht nur darum, dass Boxen nicht von selbst umfallen: Die Tatsache, dass je nach Aufbauvariation bis zu vier gummierte, aber dennoch feste Übergänge zwischen Boden und Box stattfinden, an keiner Stelle etwas zum Resonieren neigt und sich das Gesamtgewicht von (befülltem) Stativ und Monitor gleichmäßig auf die drei Bodenkontakte verteilt, beeinflussen den Klang von Lautsprechern nicht. Klopft man gegen die verschiedenen Teile eines aufgebauten Stativs, gibt es als akustische Rückmeldung nur ein dumpfes, tonloses Geräusch – so soll es sein.
Wirklich „günstig“ sind sie nicht, die Ultimate MS-90, aber sie machen einen guten Job und werden wahrscheinlich auch nach einem möglichen Boxen-Upgrade im Studio oder Heimstudio noch gute Dienste verrichten. Ich wüsste nicht, was an ihnen in zwanzig Jahren schlechter sein sollte als heute. Wie heißt es so schön: Beim Auto sollte man an Kraft- und Schmierstoffen, beim Musikmachen an Kabeln und Stativen niemals sparen.  

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