Anzeige

the t.mix 201-USB Play Test

Es gibt Situationen im Leben eines DJs oder bestimmte Beschallungsszenarios, da ist nicht unbedingt der neuste und fetteste DJ-Mischervon einem Hersteller wie beispielsweise Allen & Heath oder Pioneer DJ gefragt. Nein, manchmal tut es auch ein günstiger Mixer, gerade mal mit den wichtigsten Features ausgestattet. Der „the t.mix 201-USB Play“ ist so ein Kandidat. Mit einem gegenwärtigen Preis von gerade mal 95,- Euro ist der „Kleine“ sehr günstig und bietet trotzdem die heute gewünschten Kernkompetenzen für Partykeller oder Vereinsheim. Zwei Phono und Line-Eingänge? Check. Mikrofonanschluss und Talkover? Check. Crossfader? Check. Kanalzüge mit 3-Band-EQ? Check. Zwei Mediaplayer für USB-Medien, SD-Karten und Bluetooth? Ja, sogar das ist drin! Na dann mal ab ins Teststudio.

11_the_tMix_201_USB-Play

Details

Lieferumfang

Schon bei der Verpackung zeigt sich, wie Hersteller für einen niedrigen Preis sparen können. Hier wird nichts verschenkt, denn der weiße, mit schwarzer Schrift bedruckte Karton ist kaum größer als der in der Verpackung schlummernde Mischer. Sehr schlicht und effizient! Der Inhalt ist trotzdem gut geschützt verpackt. Zwei Styroporeinlagen halten den „the t.mix 201-USB Play“ fest und sichern diesen gegen Stöße beim Transport. Zusätzlich steckt der Mixer in einer durchsichtigen Folie. Obendrauf liegen die deutsch- und englischsprachigen Anleitungen. An der Längsseite finde ich das Kaltgerätekabel für die Stromversorgung.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Verpackung verschenkt nichts

Erster Eindruck

Der Mischer selbst steckt in einem 27 cm breiten, 21,5 cm tiefen und 7,5 cm hohen schwarz lackierten Metallgehäuse. Sämtliche Fader, Potis, Schalter und Knöpfe sowie die zwei Player für digitale Audiofiles schlummern auf einer 30,4 cm breiten 23,5 cm tiefen Deckplatte, ebenfalls aus Metall und schwarz lackiert. Diese ist mit Löchern für den möglichen Einbau in ein Rack versehen. Auf der Unterseite sehe ich vier Füße aus Kunststoff mit einer Länge von gut 1,2 cm. Der Mixer, der übrigens 2,75 kg wiegt, wird so gut vor umkippenden Getränken und anderer Feuchtigkeit geschützt, falls er irgendwo stehend zum Einsatz kommt. Sämtliche Potis und Fader-Kappen sind aus Kunststoff und in Silber lackiert.

Anschlüsse vorne und hinten

Die Vorderseite ist schnell abgefrühstückt: Auf der linken Seite ist ein Mikrofoneingang im Klinkenformat, rechts der Anschluss für einen Kopfhörer, ebenfalls als 6,3 mm Klinkenbuchse ausgelegt. Auf der Rückseite sind die wichtigen Verbindungen zu Außenwelt. Links wartet der Power-Schalter, daneben kommt das Stromkabel in die Kaltgerätebuchse. Der Master-Out liegt tatsächlich sowohl in XLR als auch Stereo-RCA vor. Das ist für einen Mischer in dieser Preisklasse beileibe keine Selbstverständlichkeit.
Einen Output für die Booth gibt es auch, diese wird über 6,3 mm Klinkenbuchsen ausgegeben. Selbst wenn sowohl Master als auch Booth im Gefecht sind, steht immer noch ein zusätzlicher Cinch-Ausgang für die Aufnahme bereit. Nicht schlecht.
Dann folgen für Kanal 1 und Kanal 2 jeweils zwei Stereo-Cinch-Eingänge. Diese können entweder für zwei Line-Geräte oder ein Line-Gerät und Plattenspieler herhalten. Ein Druckknopf entscheidet zwischen Line- und Phono-Signal. Wo Plattenspieler angeschlossen werden, darf eine Erdung nicht fehlen. Und die gibt es natürlich auch und schließt das Backpanel damit ab.

Fotostrecke: 2 Bilder Links kommt das Mikro rein – rechts der Kopfhörer

Mixersektion

Auf der linken Seite wird das Mikrofonsignal bearbeitet. Für die Klangfärbung steht ein Zwei-Band-EQ zur Verfügung, mit „Gain“ wird wie gehabt die Verstärkung bestimmt. Darunter sehe ich einen runden, schwarzen Druckknopf für die Aktivierung des Talkovers. Auf der gegenüberliegenden rechten Seite sind zwei Potis für das Kopfhörersignal verantwortlich und regeln dessen Lautstärke und den Mixanteil. Die zwei Kanäle besitzen jeweils einen Drei-Band-EQ, einen 4,5 cm langen Linefader und einen dreistufigen Kippschalter, der zwischen Line/Phono, Mediaplayer und noch mal Line schaltet. In der Mitte entdecke ich ein ampelfarben leuchtendes Stereo-Meter für den Master-Ausgang und darunter den Crossfader, ebenfalls 4,5 cm lang.
Die Booth- und Master-Drehknöpfe sind etwas ungünstig positioniert, ein Einzelfall ist dieser Mischer damit zwar nicht, das soll aber trotzdem nicht unerwähnt bleiben. Der Booth-Regler ist an der linken Seite direkt unterhalb des Equalizers von Kanal 1 platziert, das Poti für die Master-Lautstärke finde ich unterhalb des EQs vom zweiten Kanal. Warum sind beide so nah bei den EQs und nicht auf der rechten Seite oberhalb der Bedienung für die Kopfhörer untergebracht? Cueing, also das Vorhören eines Kanals, kann man hier machen, allerdings nur mit einem einzelnen runden Druckknopf direkt unterhalb des LED-Meters. Da dieser Mischer nicht wirklich für Mix-DJs konzipiert ist, erwarte ich aber auch keinen Cue für jeden einzelnen Kanal.
Worauf komplett verzichtet wurde, ist ein Gain-Regler für die Kanalzüge. Die Lautstärke muss der Nutzer also tatsächlich ausschließlich mit den Fadern justieren!

Booth- und Master-Regler sind direkt unter den EQs – nicht optimal
Booth- und Master-Regler sind direkt unter den EQs – nicht optimal

Mediaplayer

Für beide Kanäle steht ein eigener Mediaplayer zur Verfügung. Über USB, SD-Karte oder Bluetooth werden diese gefüttert. Mit vier kreisrunden Tasten in Silberoptik navigiert sich der Benutzer durch die Musik. Der zusätzliche Button „MODE“ wechselt zu einer Bluetooth-Quelle.

Verarbeitung und Haptik

Die Verarbeitung fühlt sich an einigen Stellen etwas „billig“ an, ich denke da insbesondere an die Potis. Diese sind etwas wackelig und die Kunststoffkappen fühlen sich auch nicht besonders griffig an. Die zwei Line-Fader bewegen sich leichter als der Crossfader, der wiederum eine Spur zu schwergängig ist. Unter dem Gesichtspunkt, dass vermutlich niemand artistische Tricks mit diesem Mischer vorhat, sondern diesen tatsächlich nur zum Überblenden von einem Kanal auf den anderen benutzt, ist das aber durchaus so akzeptabel. Der the t.mix 201-USB Play ist sehr preisgünstig, das bekommen Besitzer eben auch an einigen Ecken zu spüren.

Anzeige

Praxis

Aufgestellt und angeschlossen

Auch wenn dieser Mixer in ein Rack geschraubt werden kann, stelle ich ihn für diesen Test einfach auf den Tisch. An den einen Line-Eingang kommt ein CD-Spieler dran, der Phono-Eingang wird direkt mit einem meiner Plattenspieler verbunden. Jetzt schnell noch das Erdungskabel fixieren. Die Schraube dafür ist relativ klein, trotzdem ist das kein Problem. Der Kaltgerätestecker sitzt auch fest – das habe ich durchaus schon mal anders erlebt. Soweit also alles gut. Jetzt heißt es einschalten, Musik hören, überall dran rumspielen und ein paar Testaufnahmen machen.

Aufgebaut und betriebsbereit: the t.mix 201-USB Play
Aufgebaut und betriebsbereit: the t.mix 201-USB Play

MP3 und WAV aus dem Mediaplayer

Als erstes möchte ich ein paar MP3- und WAV-Dateien spielen und beginne mit einem USB-Stick. Der the t.mix 201-USB Play erkennt diesen sofort. Die Inhalte aus den Ordnern nummeriert das System einfach durch. Mit einer kleinen Verzögerung startet die Musik, wenn ich den Play-Button betätige. Audio muss in den Formaten MP3 mit 320 kbps oder als 16 Bit WAV vorliegen, sonst wird es nicht abgespielt. In der Artikelbeschreibung steht zwar bei MP3, dass Auflösungen bis 320 kbps unterstützt werden, bei einer Testdatei mit 192 kbps stimmte die Wiedergabe allerdings überhaupt nicht und der Titel wurde völlig verlangsamt gespielt.
Wenn alles den Vorgaben entspricht, funktioniert das alles aber auch so, wie es soll. Die Bedienung ist sehr minimalistisch. Das Vor- und Zurück-Skippen von Tracks ist möglich, ebenso das Stoppen und Play/Pause, innerhalb eines Songs zu spulen, geht aber nicht.
Abspielmodi wie beispielsweise Shuffle stehen auch nicht auf dem Programm. Die Bluetooth-Verbindung zu meinem iPod funktionierte, leider wurde mir der Mischer nicht mit einem Namen dargestellt. Wenn da einige Geräte und Verbindungen in der Liste auftauchen, ist das ein bisschen wie Trial and Error, bis das richtige Gerät ausgewählt und die gewünschte Connection steht. Mit einer genauen Gerätebezeichnung ist so ein Schritt natürlich komfortabler. Am Ende hat’s aber geklappt und die kabellose Verbindung machte dann auch keine weiteren Zicken mehr. 

Fotostrecke: 2 Bilder Auf dem Display ist die Info nur sehr rudimentär sichtbar

Mikrofon und Talkover

Das mit 6,3 mm Klinke eingestöpselte Mikrofon funktioniert problemlos, wenn es in den Mixer von the t.mix 201-USB Play eingestöpselt ist. Auch leise Signale lassen sich mit dem Gain-Drehknopf ausreichend verstärken. Zusätzlich gibt es noch den Zwei-Band-EQ. Über die Equalizer werde ich unter dem Punkt „Sound“ zwei Sätze los werden. Jetzt interessiert mich erst Talkover. Das ist ja immer ganz praktisch, wenn schnell eine Ansage mit dem Mikrofon gemacht werden kann, während die Musik leiser im Hintergrund weiterläuft. Hier funktioniert das relativ „simpel“. Es gibt keine automatische Absenkung, wenn die Stimme einsetzt. Stattdessen wird die Musik bei Aktivierung mit dem Button einfach ein paar Dezibel leiser. Mit einer automatischen Regelung funktioniert das natürlich eleganter, ist in dieser Preisklasse aber auch nicht unbedingt zu erwarten. Ich habe ein Audiobeispiel aufgenommen, in dem ich nicht spreche, sondern nur die Absenkung demonstriere. 

Talkover senkt den Pegel der Kanalzüge
Talkover senkt den Pegel der Kanalzüge
Audio Samples
0:00
Mikrofonkanal Talkover

Sound

Der direkt angeschlossene Plattenspieler klingt gut, an den eingebauten Phono-Preamps gibt es in Relation zu dem niedrigen Verkaufspreis absolut nichts auszusetzen. Da ein eigener Gain-Regler für jeden der zwei Kanäle fehlt, muss die Lautstärke mit den Line-Fadern angepasst werden. Wer hier für das „Mixing“ Reserven in der Hinterhand braucht, sollte also nie die Fader ganz hochziehen.
Die Equalizer gehen bis zu 12 dB nach oben oder unten. Klanglich holen mich die EQs nicht gerade ab und funktionieren dann am besten, wenn sie eher zaghaft eingesetzt werden. Das Kopfhörersignal kann sehr laut werden und fing bei meinem Sony MDR-V700 schon kurz vor der 12-Uhr-Stellung an, zu verzerren.

Audio Samples
0:00
Phono-Signal Equalizer Low Equalizer Mid Equalizer Hi
Anzeige

Fazit

Der the t.mix 201-USB Play Mixer funktioniert als kleines, fest installiertes Werkzeug im Partykeller, dem Häuschen im Kleingarten, im Vereinsheim oder in der Eckkneipe: Das sind die Orte, an denen sich das Mischpult heimisch fühlt. Anschlüsse für CD-Player und Schallplattenspieler sind vorhanden, zusätzlich punktet das Gerät mit eingebautem Mediaplayer für USB-Datenträger und SD-Karten. Und sogar kabellos über Bluetooth kann der neuste Hit beispielsweise vom Handy zum Besten gegeben werden. Für den Einbau ins Rack bringt der Mischer ebenfalls alle Voraussetzungen mit. Für diese Anwendungen sind 95 Euro ein sehr günstiges Angebot.

Pro
  • günstiger Preis
  • Talkover
  • Mediaplayer mit USB und SD
  • vielfältige Anschlussmöglichkeiten
  • Bluetooth
  • Master-Out mit XLR
Contra
  • kein Gain-Regler für Kanalzüge
  • Kopfhörersignal verzerrt schnell
  • kein Shuffle über USB oder SD
Preiswerter Mixer: the t.mix 201-USB Play
Preiswerter Mixer: the t.mix 201-USB Play
Features
  • Zweikanal-Mixer
  • 2 Stereoeingänge pro Kanal: Phono, Line, MP3 oder WAV
  • 2 Mediaplayer mit USB- und SD-Anschluss
  • Bluetooth-Wiedergabe
  • Wiedergabeformate: MP3, WAV
  • Mikrofoneingang mit Talkover: 6,3 mm Klinke
  • Kopfhörerausgang: 6,3 mm Stereoklinke
  • Master Out: XLR/Cinch
  • Booth Out: 6,3 mm Klinke
  • Rec Out: Cinch
  • Ausgänge: Main: 0 dB / 1 V, 600 Ω, Booth: 0 dB / 1 V, 600 Ω, Rec: –5 dB / 0,5 V, 600 Ω, Phone: 300 mW / 16…32 Ω
  • Eingänge: Mikrofon: 3 mV / 2,2 kΩ, Phono: 3,2 mV / 47 kΩ, Line: 150 mV / 47 kΩ
  • Klangregelung: -12 dB bis +12 dB
  • Geräuschspannungsabstand: > 104 dB
  • Klirrfaktor:
  • Maße: 310 x 235 x 115 mm
  • Gewicht: 2,75 kg
  • Farbe: schwarz
Preis: 95,- Euro
    Kommentieren
    Schreibe den ersten Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.