Das the the t.bone USB-1X ist ein denkbar einfaches Audiointerface zum Aufnehmen von Mikrofon-Signalen mit dem Computer –
“Kabeln” ist seit WikiLeaks ein sich rasant verbreitendes Verb für das Übermitteln von Informationen. Hätten die Nachrichtenschreiber dieses Wort nicht für sich beansprucht, so hätte man es in Zukunft nutzen können, um mitzuteilen, dass man Signale vom Mikrofon zum Rechner “kabelt”.
Denn schließlich handelt es sich beim t.bone USB-1X wirklich „nur“ um ein Kabel. Und bonedo.de kabelt euch diesbezüglich alle wichtigen Informationen rüber!
Nun, es ist ein Kabel, das the t.bone USB-1X. Was will ich viel dazu sagen? Auf der einen Seite der fünf Meter langen Schlange befindet sich ein weiblicher XLR-Stecker, auf der anderen ein USB-Stecker vom Typ A mit einer kleinen LED, die auf der Oberseite blau leuchtet, wenn Buspower anliegt. Diese Spannung reicht aus, um dem integrierten 16Bit-Wandler und dem mit einem festen (!) Gain von 22 dB arbeitenden Mikrofonvorverstärker Beine zu machen. Um Verzerrungen bei hohen Pegeln bei der Nutzung von Mikrofonen mit hoher Empfindlichkeit zu vermeiden, ist das sicherlich wünschenswert, doch beim umgekehrten Fall bekommt man sicher konstruktionsbedingt ein Problem in Form von fleißigem Rauschen. Über eine Phantomspeisung verfügt das USB-1X nicht, daher muss man auf den Einsatz von Kondensatormikrofonen, die nicht per Batterie versorgt werden können, verzichten.
Zuerst: Es hat schon einen Grund, dass auch bei simpelsten Preamps so gut wie immer zumindest das Gain einstellbar ist. Die Lösung mit fester Vorverstärkung lässt sich durchaus als “halbgar” bezeichnen.
“Mikrofonkabel” am Rechner
Not- oder Einfachstlösung?
Natürlich muss es nicht zwingend ein dicker Regler sein, ein zwei- oder dreistufig schaltbares Gain würde durchaus genügen und keinen Anwender intellektuell überfordern. Im Ergebnis hat man bei geringen Pegeln und Mikrofonen mit geringer Empfindlichkeit ein Signal, dass man im Rauschen suchen muss. Der mikrofonierte Gitarrenamp, über den das Rhodes gespielt wurde, war verhältnismäßig leise gestellt. Vor allem im Direktvergleich mit anderen Systemen fällt auf, zu welch negativen klanglichen Ergebnissen dieser Zusammenhang führen kann. Zugegeben: Es ist ein Extrembeispiel, kann aber in der Praxis durchaus so vorkommen. Das Signal des Vintage-Mikros AKG D12 macht sich mit dem USB-1X hingegen recht gut, auch wenn die maximale Verstärkung des t.bones mit der der teureren Produkte im Testmarathon nicht mithalten kann. Der Klang des 1X zeigt eine vernünftige Höhendarstellung, ein ausreichendes Bassfundament und eine für viele Signale passende, dezente Mittenüberhöhung. Allerdings lassen sich leichte, schmalbandige “Löcher” im Signal feststellen. An den beliebten Klassiker Shure SM58 angeschlossen, versagt das t.bone leider wieder. Statt von 30 Grad und mit 15 cm Abstand hätte ich voll frontal und mit den Lippen am Korb einsprechen müssen. Ich halte das t.bone USB-1X für eine preiswerte Not- oder Einfachstlösung. Aber diese muss es eben auch geben.
Ganz im Ernst: Wer von einer Kabel-Preamp-Interface-Kombination, die für 15 Euro brutto verkauft wird, klangliche High-End-Höchstleistungen erwartet, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Allerdings kann man getrost behaupten, dass es sich beim the t.bone USB-1X um die billigste denkbare Lösung handelt – und sie funktioniert nicht nur, sondern steckt auch so manche On-Board-Lösung einiger Computer in die Tasche. Um mit Kondensatormikrofonen arbeiten zu können, einstellbares Gain und einen Kopfhörerausgang zur Verfügung zu haben, sollte man aber einen etwas tieferen Blick ins Portemonnaie werfen. Wer allerdings mit dynamischen Mikros preiswert Signale zum Computer kabeln will und ausstattungsmäßig keine großartigen Erwartungen stellt, für den kann auch das t.bone USB-1X eine Lösung sein – immer vorausgesetzt, das aufzunehmende Signal hat genug Pegel und das benutzte Mikrofon besitzt eine ausreichende Empfindlichkeit.
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