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the box MBA75W MKII Test

Die MBA75W MKII aus der Thomann-Reihe „the box“ ist ein akkugeladener Beschallungs-Kraftzwerg von 13 kg. Er versprüht zwar den Charme eines Hardcases, wartet aber mit einigen sehr interessanten Features unter der Haube auf. Dort finden wir beispielsweise einen Media-Player und einen Funkempfänger, für den auch gleich das passende Mikrofon the t.bone MBW65 beiliegt. Zeit für den steinigen Bonedo-Testparcours.

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the box MBA75W MKII Test, kompakte Mobilverstärkerbox

Details

Das Gehäuse der MBA75W MKII besteht aus schlag- und wasserfestem Kunststoff. Es scheint für eine Zweiwege-Bassreflexkonfiguration ausgelegt zu sein, doch ist das Abteil fürs Hochtonhorn leer und mit einer Kunststoffblende versiegelt. Gleiches gilt für die Bassreflexöffnungen. Stattdessen wurde ein 8 Zoll großer Woofer mit Hochtonkonus verbaut, der sich beim Bassdruck ganz auf das Gehäusevolumen und den 75 Watt starken Amp verlassen muss. Über den rückwärtig angebrachten, ausklippbaren Trolley lässt sich die Box transportieren, ein Standard-Flansch für gängige Boxenstative findet sich am Gehäuseboden. Hinten entdecke ich eine Reihe von Gerätschaften und Inputs, die sich wie folgt darstellen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die MBA75W MKII im schlag- und wasserfestem Kunststoffkleid

Ganz oben sitzt die Empfängereinheit (Einschubkarte) für das Funkmikrofon. In der UHF-Trägerfrequenz von 863 – 865 MHz sind 16 Kanäle anwählbar. Mit Betätigung des Gain-Potis wird das Gerät aktiviert und zum Mastermix zugemischt. Neben dem Receiver befindet sich ein Einschubfach für eine weitere Empfängerkarte. Ist es bestückt, lassen sich zwei Funkmikrofone parallel benutzen.
Das nächste Gerät ist ein Multimedia-Player. Der kann CDs wiedergeben sowie MP3s von USB-Stick oder Smartcards. Die Steuerung des Multimedia-Players erfolgt alternativ über die mitgelieferte Fernbedienung. Ebenso vorhanden ist ein Kassettenrekorder mit Autoreverse und je einem Regler für die Lautstärke und Geschwindigkeitsanpassung.

Fotostrecke: 6 Bilder Funkmikrofon t.bone MBW65

Kommen wir zu den Ein- und Ausgängen. Rechts befindet sich die obligatorische 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse, dazu ein Stereo-Cinch-Eingang, die sich beide über ein Poti zumischen lassen. Darunter erblicke ich zwei gemeinschaftlich regelbare Eingänge für dynamische Mikrofone, einmal als Standard-Klinke, einmal als XLR-Kombobuchse. In der Mastersektion ist neben dem Volume-Poti ein Zweiband-Equalizer für Bässe und Höhen verbaut. Daneben gibt es noch einen Ausgang für den Mono-Mix und eine Klinkenbuchse für den parallelen Anschluss externer Lautsprecher.
Abgerundet wird das Elektronik-Panel mit dem Einschub für die beiden Blei-Akkus, der Kaltgeräte-Kabelbuchse nebst Zugang zur Schmelzsicherung und dem Netzschalter. Fünf LED-Balken zeigen den Ladezustand der Batterien, die laut Hersteller vier Stunden bei Musikbetrieb und sechs Stunden bei reiner Sprachausgabe durchhalten sollen. Parallel dazu kann die Box mit einer externen Spannungsquelle (24V/3A) betrieben werden. Achtung: Blei-Akkus bitte nicht komplett leer fahren, da sie sonst irreparable Schäden davontragen. Auch bei längerer Lagerung der Box ist regelmäßig der Ladezustand der Batterien zu überprüfen.

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Praxis

Beim Fahrtest liegt die MBA75W MKII satt auf der Straße und die Gewichtsverteilung erlaubt auch bei höherem Tempo ein zügiges Ausfahren von Kurven und Unebenheiten. Kein Schlingern, kein Hoppeln, der Trolley hat sich bewährt.  Selbst der CD-Player ist absolut road-tauglich und überrascht mit nahtloser Wiedergabe auf dem gelegentlich sehr holprigen Test-Parcours. Abgeflachte Bordsteine nehmen Box und CD-Player genauso problemlos mit, wie Kopfsteinpflaster oder die neuerdings überall verbauten Reliefpflaster der taktilen Blindenleitsysteme auf den Gehwegen. Nur ein simulierter Sturz von etwa fünf Zentimetern Höhe bringt den CD-Player für einen Moment zum stoppen. Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet eine SD-Card oder den USB-Stick.

Fotostrecke: 2 Bilder Ausgezogener Trolley der MBA75W MKII

(Funk-) Mikrofonie

Das t.bone MBW65 Funkmikrofon ist aus Kunststoff gertigt, ein solider Metallkorb inklusive Poppschutz sichert die Kapsel. Unten am Schaft finden wir den Betriebsschalter. Ist der richtige Kanal vorgewählt, erkennt der Empfänger sein Mikrofon automatisch und die RA-Anzeige leuchtet gelb.
Der Klang ähnelt dem eines Shure SM58, die Stimme setzt sich gut gegen das Playback durch. Aufgrund des leichten Kunststoffgehäuses werden allerdings Griffgeräusche übertragen. True Diversity bietet das System nicht, wir können das Mikro ohnehin nur in einer kleinen Range nutzen. Ab einer Distanz von 15 Metern ist die Laufzeitverzögerung zwischen Sender und Empfänger bereits unangenehm groß. Die Laufzeit des Mikros ist nirgends dokumentiert, also lohnt es sich, immer ein paar Ersatzbatterien in der Hosentasche zu haben.
Über den Mikrofoneingang schließe ich mein Shure SM58 an, das die Stimme doch knackiger und substanzieller darstellt, als das t.bone MBW65. Die Mikrofonkanäle funktionieren gut, sind aber zu präsent im Bassbereich, ein EQ wäre sinnvoll. Die Box zeigt sich enorm resistent gegen Rückkopplungen, da macht sich die kleine Fläche des Fullrange-Speakers bezahlt.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Funkmikrofon t.bone MBW65

Multimedia-Player und Kassettenrekorder

Via Func-Taste wähle ich das gewünschte Medium (CD, USB-Stick oder Smartcard) und der Player beginnt mit der Wiedergabe. CDs, ob gekauft oder gebrannt, werden problemlos abgespielt; bei den Massenspeichern ist das Format allerdings auf MP3 limitiert. Über die mitgelieferte Fernbedienung lässt sich der Player bequem bedienen. Ein Kritikpunkt ist der recht träge Schnellsuchlauf. Gerade beim Überspringen längerer Mixe ist das lästig.
So anachronistisch es anmuten mag, der Kassettenrekorder ist ein hervorragend funktionierendes Gerät mit einigen pfiffigen Details. Er besitzt einen digitalen Counter, einen Pitch mit rund vier Prozent und der Autoreverse kann auf ein- wie zweiseitiges Abspielen und den Loop-Betrieb eingestellt werden. Die Mechanik wirkt solide, zwei Capstan-Rollen sorgen für Bandtransport und Bandspannung über dem Tonkopf. Der Mix-Out der Box ist direkt mit dem Rekorder verdrahtet

Line-In mit halbakustischen Instrumenten

Der Line-Eingang funktioniert mit konventionellen Einspielern wie Notebooks sehr gut, er klingt laut und klar. Da kein Netzkabel angeschlossen ist, kann man sich auch keine fiese Erdungsschleife angeln, sehr praktisch. Bei per Tonabnehmer verstärkten Instrumenten empfehle ich, den Mikrofoneingang zu nutzen. Dieser ist lauter und der Line-Eingang ist kein echter Hi-Z-Input.

Akku

Die Herstellerangabe der Akkulaufzeit muss auf pessimistischen Hochrechnungen basieren. Bei meinem Vocal-Musik-Mix habe ich die Box über vier Stunden malträtiert und verfügte im Anschluss noch immer über knappe dreiviertel  Ladekapazität. So komme ich rechnerisch auf satte acht bis zwölf Stunden Spieldauer.

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Fazit

the box MBA75W MKII ist ein universell einsetzbarer Akkulautsprecher. Seine Bestückung mit USB- und SD-Ports, Kassettenrekorder, CD-Player, diversen Ein- und Ausgängen sowie einer kinderleicht zu bedienenden Funkstrecke empfehlen ihn für einen breiten Kundenkreis. Wenngleich der Klang in Richtung mittlerer und tiefer Frequenzen tendiert und lediglich MP3s unterstützt werden, ist die Box doch ein prima Tool für Schausteller, Verkaufsreisende oder mobile Singer/Songwriter. Billig ist die Box jedoch nicht. Musiker und Vokalisten, die auf der Straße und auf öffentlichen Plätzen ohne Stromversorgung performen, sollten sich den MBA75W einmal selbst anhören, zumal auch der Akku lange durchhält.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Lange Akkulaufzeit
  • Extrem feedbackfest bei Mikrofoneinsatz
  • Funkmikrofon im Lieferumfang
  • Stoßsicheres Abspielen von CDs
  • USB- und SD-Card-Einschübe
  • Handlicher Transport über abnehmbaren Trolley
Contra
  • Etwas tiefmittenlastiger Klang
  • USB-Speicher unterstützt keine Wave oder M4a-Dateien
  • Luftaustritt an verbauten Geräten
Artikelbild
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