Teenage Engineering Pocket Operator PO-32 Tonic Test

Praxis

Aus Hatern werden Fans


Ich fand die Pocket Operatoren bisher irgendwie sinnlos; vor allem ist mir der Rich Kids Hipster Pathos, der die Geräte umweht, unsympathisch. Display-Folie: 12 Euro, drei Miniklinke-Kabel: 15 Euro, Silikon-Hülle: 29 Euro, alles in allem auch 155 Euro. Das „Handbuch“ – ein kleiner Beipackzettel – ist ein reduzierter Witz, etwas mehr Erklärungen erhält man aber auf der Website. Apropos: Lassen Sie bitte außerdem folgende selbstverliebten Bilder der Website auf sich wirken.

Fotostrecke: 2 Bilder New York MOMA macht´s cool …

Fetter synthetische Sound


Doch genug Polemik, so schlimm ist das alles nicht. Der PO-32 ist trotzdem der „fresheste“ aller sieben Operatoren und damit kein ganz teuerer Elektro-Schrott mehr; quasi die nicht ganz so hässliche Freundin. Die verbauten Sounds klingen allesamt sehr geil, synthetisch und druckvoll, eben weil sie Sonic Charge MicroTonic kompatibel sind. Ein Plugin was ich mittlerweile ganz vergessen hatte, zu seinen Lebzeiten aber ausgiebig genutzt und gefeiert habe. Und zwar derbe, Digger! LÖL!

Fotostrecke: 3 Bilder Der Sonic Charge MicroTonic ist ein 8-stimmiger Drum Synthesizer inklusive Sequenzer …

Schade eigentlich nur, dass das Plugin nicht Teil des Lieferumfangs ist. Es ist seine USD 99,- (plus Steuern) trotz des hohen Alters aber immer noch und definitiv wert. Es klingt richtig gut, genauso schön synthetisch, jedoch nochmal druckvoller und ist außerdem extrem pragmatisch parametrisiert. 
Das Übertragen der Sounds, wie ihr es im Video in den Details bereits gesehen haben solltet, geht äußerst fix und ist stylisch gelöst. Das man die Sounds nicht so tief wie im Plugin editieren kann, ist schade, aber verständlich. Das man jedoch die Einzellautstärken nicht ändern kann, ist doof. Es ist aber auch kein totaler Beinbruch, denn allein die verbauten Effekte sind drastisch genug, um den ganzen wieder Swing zu geben und die verschiedenen Lautstärken zu kaschieren. Aber hört doch lieber selbst!

Audio Samples
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Beat 1 + Effekte Beat 2 + Effekte Beat 3 PlugIn vs. Hardware I – MicroTonic PlugIn vs. Hardware I – PO-32 (RME UFX+) PlugIn vs. Hardware II – MicroTonic (Original) PlugIn vs. Hardware II – MicroTonic (Preview) PlugIn vs. Hardware II – MicroTonic (Organized) PlugIn vs. Hardware II – PO-32 (RME UFX+)

Die Bedienung der kleinen Kisten funktioniert überraschend gut, wenn auch zwei, drei Taster mehr dem Bedienkonzept sicherlich nicht geschadet hätten. Vor allem, das man Write gedrückt halten muss, um den Live Write nutzen zu können stört mich. Die vielen Doppel und Dreifachbelegungen der Taster nerven ebenfalls, da mein Gin-Tonic-geschädigtes Gehirn sich partout an einige nicht erinnern will. Deswegen nochmal für mich: ACC + Pattern. Das löscht das aktuelle Pattern. Okay, das versuch ich mir jetzt zu merken. Wo steht nochmal mein Gin Tonic?

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