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TC Electronic The Dreamscape Test

Das TC Electronic The Dreamscape Modulations-Effektpedal im bonedo-Test – Mit den 2011 vorgestellten Toneprint-Pedalen gab die dänische Effektschmiede dem Anwender die Möglichkeit, hauseigene Lieblingssounds und Einstellungen großer Gitarristen ganz einfach per USB auf die jeweiligen Pedale zu laden. Involviert in diesen Prozess waren unter anderem Steve Morse, Doug Aldrich und auch John Petrucci.

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In Zusammenarbeit mit Letzterem ist nun ein Signature-Pedal entstanden, das auf demselben Prinzip aufbaut und Petruccis favorisierte Chorus-, Flanger- und Vibrato-Sounds in einem kompakten Effektpedal präsentiert. Neben den typischen Dream Theater Klängen lassen sich zusätzliche Toneprints laden, die inzwischen auch per Software editiert werden können.

Details

TCs Dreamscape kommt in der Form eines typischen Bodenpedals daher. Das in Türkismetallic lackierte Effektgerät im massiven Druckguss-Aluminiumgehäuse verfügt auf der Oberseite über vier Regler, von denen einer für die Auswahl des Effekts zuständig ist. Der User kann sich mit ihm zwischen jeweils zwei Chorus-, Flanger- und Vibratoeffekten und, wie schon in der Einleitung erwähnt, an letzter Stelle auch für einen eigenen Toneprint entscheiden. Daneben finden wir drei weitere, für Modulationspedale typische Potis, die für Speed (Geschwindigkeit der Modulation), Depth (Effekttiefe) und FX Level (Effektanteil) zuständig sind. Letzterer dient beim zweiten Flanger-Modus und bei allen Vibrato-Modi als Gesamtlautstärke-Regler. .

Fotostrecke: 3 Bilder Schon rein optisch ein Hingucker: The Dreamscape

Zwischen den vier Potis befindet sich ein kleiner Dreiwegschalter, der mit Dark, Normal und Bright betitelt ist und mit dem sich der Gesamtklang des jeweiligen Effektes beeinflussen lässt. Im Logo und unter der Unterschrift des Meisters sitzt der obligatorische Pedalfußschalter, ist das Gerät eingeschaltet, leuchtet eine kleine blaue Lampe in der Mitte. Skalen gibt es bei den Reglern keine, den Überblick über den Einstellungsgrad gewährt eine kleine, kreisrunde Markierung auf der Oberseite der verchromten Potiknöpfe.
Das Dreamscape lässt sich wahlweise in Mono oder Stereo betreiben, wozu für ein eventuell ankommendes Stereosignal an der rechten Seite zwei Klinkeneingänge platziert sind – auf ein einzelnes Monosignal wartet der rechte Eingang. Links geht das Signal dann, wenn gewünscht, auch wieder in Stereo raus. Die Vorderseite beherbergt neben dem Netzteileingang auch einen USB-Anschluss, um weitere Toneprints einzuspeisen oder die Software auf den neuesten Stand zu bringen.

Fotostrecke: 2 Bilder Vier griffige Potis und ein Mini-Schalter ermöglichen eine individuelle Kontrolle des Sounds

Das Pedal lässt sich von unten ganz leicht zum Beispiel mit einer Münze öffnen und offenbart, neben dem gut abgeschirmten Innenleben und einem Batteriefach, zwei weitere Einstellmöglichkeiten: Mit zwei winzigen Schiebeschaltern kann man – je nachdem, wie das sonstige eigene Effektsetting aussieht – zwischen einem True- oder einem Buffered-Bypass wählen. Außerdem lässt sich beim Buffered Bypass eine Kill-Dry Funktion aktivieren. Die ist vor allem im parallelen Effektweg hilfreich, wenn das unbearbeitete Signal nur im aktivierten Modus das Effektgerät durchlaufen soll. Falls übrigens die 9-Volt-Batterie während des Betriebs ihren Geist aufgeben sollte, schaltet das Pedal automatisch auf True Bypass um.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Pedal lässt sich ganz einfach mit einer Münze öffnen

Die Signature-Effekte wurden gemeinsam mit John Petrucci so optimiert, dass die erste Version jedes Effekts für den cleanen Betrieb gedacht ist, die zweite für die Kombination mit einem Distortion. Natürlich entscheidet aber darüber am Ende der Geschmack des Anwenders.

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Praxis

Für den folgenden Praxisteil kommen eine aktuelle Gibson Les Paul Special für die cleanen Sounds sowie eine Schecter Blackjack ATX C-1 für die härteren Töne zur Anwendung. Ich habe die Cleanbeispiele in Stereo über eine Fender Simulation aus Guitar Rig 5 laufen lassen, die Distortionbeispiele werden über den Marshall SL 5 eingespielt, der mit einem Sennheiser E 606 abgenommen wird.
Die inzwischen schon auf TCs Website erhältlichen zahlreichen Toneprints würden den Rahmen dieses Tests sprengen, genauso die Möglichkeit, eigene Toneprints zu editieren und ins Dreamscape einzuladen. Daher konzentriert sich der Test auf die Möglichkeiten der Signature-Effektsounds Petruccis.
Ich beginne mit dem ersten Choruseffekt. Der Amp ist völlig clean und alle Regler am Pedal stehen mittig. Der Sound, der mir bei den ersten Akkorden entgegenkommt, kann sich wirklich hören lassen und macht eine Menge Spaß!

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Clean – Chorus 1.1

Mit demselben Setting probiere ich den kleinen Dreifachschalter aus, beginnend mit der Bright Einstellung. Hin zum Dark Modus wird der Sound nicht, wie ich angenommen hatte, dunkler bzw. weniger höhenlastig, der Grad der Modulation geht eher zurück. Ein bisschen bleibt der Eindruck, dass ich diesen Schalter in der Praxis wohl eher weniger in Erwägung ziehen würde.

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Clean – Chorus 1.2

Es lohnt sich sehr, mit Depth- und FX-Regler großzügig umzugehen! Der Sound schwebt dann noch deutlich mehr und bekommt auch mehr Wärme.

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Clean – Chorus 1.3

Mit dem Speed-Regler muss man allerdings vorsichtiger sein. Im nächsten Beispiel habe ich den FX-Regler wieder etwas zurückgefahren und den Speed-Regler knapp über 12 Uhr stehen. Dreht man die Geschwindigkeit noch weiter auf, fängt der Sound schon sehr an zu flimmern.

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Clean – Chorus 1.4

Ich gehe im Menü weiter zum Flanger und stelle die Regler wieder mittig ein. Auch diesen Sound finde ich absolut überzeugend!

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Clean – Flanger 1.1

Beim Flanger lohnt es sich ebenfalls, mit etwas mehr Speed- und FX-Anteil zu spielen, wie das folgende Beispiel zeigt.

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Clean – Flanger 1.2

Weiter geht’s mit dem Vibrato-Effekt. Dieser Sound erinnert oft an ein Leslie und präsentiert sich ebenfalls in seinen unterschiedlichen Einstellungen absolut erstklassig!

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Clean – Vibrato 1.1 Clean – Vibrato 1.2 Clean – Vibrato 1.3

Da das Pedal in den weiteren Modi eher für die härtere Gangart optimiert wurde, teste ich jetzt in Kombination mit dem Distortion-Channel des Marshall. Dabei finde ich es aufschlussreich, das Verhalten von Distortion und Effektgerät zusammen mit anderen Instrumenten darzustellen.
Im ersten Beispiel ist der Chorus wieder mittig eingestellt, im zweiten steht der Depth-Regler auf 15 Uhr, der Speed-Regler auf 13 Uhr. Den FX Level-Regler hatte ich bei beiden Beispielen auf 15 Uhr. Die zweite Chorusversion des Dreamscapes agiert von Grund auf etwas dezenter und verträgt sich sehr gut mit verzerrten Gitarrensounds.

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Drive – Chorus 2.1 Drive – Chorus 2.2

Beim zweiten Flanger ist es soundtechnisch deutlich sinnvoller, das Signal einzuschleifen. Hier macht der Effekt immer eine gute Figur, egal, ob dezent eingestellt oder weit aufgedreht.

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Drive – Flange 2.1 Drive – Flange 2.2 Drive – Flange 2.3

Ich beende den Test mit dem zweiten Vibrato-Modus und einem Solobeispiel, für das sich dieser Effekt anbietet. Stellt man diesen dezent ein, wirkt der Sound größer und bekommt mehr Mittenanteile. Bei einem stärkeren Effektanteil wie im zweiten Beispiel muss ich an den Sound des Rush Gitarristen Alex Lifeson denken, den Petrucci ja auch als eines seiner Vorbilder nennt.

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Drive – Vibrato 2.1 Drive – Vibrato 2.2
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Fazit

TC Electronic ist in Zusammenarbeit mit John Petrucci ein wirklich sehr gut klingendes Modulationspedal gelungen. Der Dream Theater Gitarrist hat hier seine reichhaltigen Erfahrungen mit TCs Effektgeräten in kompakter Form auf den Punkt gebracht, und die Idee, einzelne Effektgeräte nach dem Grundsound zu sortieren, hat sich im Praxistest als sehr brauchbar erwiesen. Falls einem die Soundvielfalt am Ende doch nicht reichen sollte, haben die Dänen mit ihrem Tone Print Konzept ein Ass im Ärmel, das viele weitere Optionen bietet. Damit reiht sich dieses robuste und technisch moderne Pedal für mich ganz weit vorne in die Liga hochwertiger Effektgeräte ein.

Pro:
  • Design
  • sehr gute Verarbeitung
  • hochwertige Sounds
  • Vielseitigkeit
  • zusätzliche Tone Print Option
Contra
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Technische Daten
  • Modell: TC Electronic The Dreamscape
  • Ausführung: Aluminium Druckgussgehäuse, Metallpotis
  • Sounds: 6 Signature-Toneprints von John Petrucci, kompatibel mit Toneprints für Corona
  • Regler und Schalter: Speed-, Depth-, FX Level- und Effekttyp-Regler, True-Bypass-Fußschalter, Klangfarbenschalter
  • Anschlüsse: Stereo-Eingänge mit automatischer Mono-/Stereo-Erkennung, Stereo-Ausgänge, Mini-USB Buchse, 9V-Netzteilanschluss
  • Spannungsversorgung: 9 Volt Batterie oder Adapter (beides nicht im Lieferumfang)
  • Maße: 72 mm x 122 mm x 50 mm
  • Gewicht: 300 g (ohne Batterie)
  • Preis: 201,00 Euro UVP
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Design
  • sehr gute Verarbeitung
  • hochwertige Sounds
  • Vielseitigkeit
  • zusätzliche Tone Print Option
Contra
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TC Electronic The Dreamscape Test
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kl sagt:

#1 - 15.08.2013 um 05:34 Uhr

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Es gibt leider ein schaltungstechnisches contra das fuer alle pedale dieser serie gilt:
hat man eine (9V) batterie im pedal verwendet aber doch eine externe stromversorgung wird trotzdem zuerst die batterie leergesaugt und erst dann auf die externe versorgung zurrueckgegriffen - und zusaetzlich handelt man sich jetzt die sonderbarsten nebengeraeusche ein - beziehungsweise total ausfaelle des signalflusses!!!!
ALSO: bei externer stromversorgung IMMER die batterie herausnehmen. Technisch eine sehr unsaubere loesung von TC!

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