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Takamine PTU541CN Thomann Special Test

Die Takamine PTU541CN Thomann Special ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass sich auf dem großen Gebiet der Akustikgitarren für die Bühne immer schon zwei Marken abhoben: Ovation – und Takamine. Während Ovation eine ganz eigene Klangphilosophie entwickelte, setzt Takamine auf die Perfektionierung des natürlichen Akustikklangs über Verstärker. Die Takamine PTU541CN Thomann Special ist ein hervorragendes Beispiel des Erfolgs dieser Bemühung – nicht neu, aber immer wieder gelungen.

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Die Takamine PTU541CN Thomann Special ist perfekt verarbeitet, liefert einen ausgewogenen Sound und gute Intonation.


Die Takamine PTU541CN gehört in die Klasse der ausgesprochenen Bühnenakustiks, so wie die meisten Takamines. Deren Steelstrings gelten in der Szene als unkomplizierte Arbeitstiere und wurden und werden weltweit von Musikern wie Glenn Frey (Eagles), Bruce Springsteen oder Garth Brooks geschätzt und zum Teil ganz schön heftig hergenommen.
Unsere Test-Takamine ist dabei nicht irgendein Modell, sondern wurde speziell für das Musikhaus Thomann gebaut – in einer streng limitierten Ausführung. Allerdings unterscheidet sie sich nur in optischen Details von anderen Modellen in einer ähnlichen Preisregion wie beispielsweise der P5NC.

Details

Als echte Bühnengitarre besitzt die Takamine natürlich einen handlichen Korpus mit Cutaway. Takamine nennt diese selbst designte Korpusform NEX. Er besteht ungeachtet aller derzeit (noch) bestehenden CITES-Restriktionen aus Palisander, nach wie vor das Maß der Dinge in Sachen Gitarrenbau, und zwar sowohl akustisch als auch optisch. Die Herren und Damen Gitarristen sind eben ziemliche Gewohnheitstiere.

Fotostrecke: 4 Bilder Die in Japan gefertigte Takamine PTU541CN Thomann Special wird inklusive eines Koffers geliefert.

Interessanterweise besteht der Boden aus massivem Holz, während für die Zargen gesperrtes Material verwendet wird. Der Grund ist einleuchtend, denn die Ausfräsung, die für die Preamps in der Zarge vorgenommen wird, würde ansonsten schnell zu Rissen führen.
Für die Decke wählte der Hersteller massives Fichtenholz, das auf der Unterseite mit einem X-Bracing versteift ist. Es ist relativ massiv ausgeführt und auch nicht “scalloped”, was dafür spricht, dass die Takamine akustisch eher auf der leisen Seite angesiedelt sein wird. Um das Schallloch und um die Korpuskanten zieht sich ein dezentes, cremefarbenes und schwarzes Binding, das um das Schallloch durch einen Abalonering ergänzt wird. Das ist hübsch und sauber gemacht und fügt sich stimmig in das Gesamtbild der Gitarre ein.

Der Hals besteht inklusive Kopfplatte aus einem Stück Mahagoni. Der Halsfuß ist allerdings separat angesetzt. Das Ganze wurde dann mit dem Korpus fest verleimt. Griffbrett, Kopfplattenauflage und auch der Steg bestehen aus Palisander. Das Griffbrett weist eine ungewöhnliche, aber bei Takamine durchaus gängige Mensur von 64,4 cm auf. Die Bünde sind gerade so nicht mehr als Medium zu bezeichnen, sondern eher etwas kräftiger. Das dürfte den meisten Gitarristen der Bühnenfraktion entgegenkommen – wenn sie es überhaupt bemerken. Auch das Griffbrett sowie die Kopfplatte sind mit einem cremefarbenen, einfachen Binding eingefasst.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Hals besteht inklusive Kopfplatte aus einem Stück Mahagoni und trägt ein Palisandergriffbrett.

Die Stegeinlage im Palisandersteg ist bei Takamines Steelstrings seit jeher zweigeteilt, was eine noch bessere Kompensation und damit eine bessere Intonation erlaubt als die üblichen, einteiligen Stegeinlagen. Der Nachteil ist natürlich, dass auch der Tonabnehmer darunter zweiteilig sein müsste. Nachdem Takamine jedoch mit einem eigenen Pickupsystem Namens “Palathetic” arbeitet, stellt diese Sonderanforderung kein Problem dar. Dieser Pickup besitzt wesentlich größere Piezoelemente als die üblichen, direkt unter der Stegeinlage montierten Tonabnehmer, was einen besseren und natürlicheren Sound liefern soll.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Stegeinlage im Palisandersteg ist zweigeteilt, was eine bessere Intonation erlaubt als die üblichen, einteiligen Stegeinlagen.

Der Preamp Namens CTP-3 “Cool Tube” ist in der Zarge montiert. Er stellt eine Klasse für sich dar, denn zum einen ist er ein ziemlicher Klotz, zum anderen beinhaltet er eine echte Röhre. Diese wird mit einer niedrigen Heizspannung von 3 Volt betrieben wird – üblich sind 6,3 Volt – und bleibt daher auch relativ kühl. Daher auch der Name “Cool Tube”. Der Anteil der Röhre am Gesamtsound ist stufenlos regelbar. Das Ganze wiegt auch ordentlich, so dass die Takamine schwerer ist als vergleichbare Akustikgitarren.

Fotostrecke: 3 Bilder Für die Live-Anwemdung hat der Hersteller einen Preamp Namens CTP-3 „Cool Tube“ in der Zarge montiert.

Ansonsten bietet der CTP-3 die üblichen Bedienelemente. Eine dreibandige Klangregelung mit semiparametrischen Mitten ist für die Feinabstimmung des Sound zuständig, ein durchstimmbares Notchfilter mit zweistufig schaltbarer Absenkung befindet sich als Feedback-Waffe an Bord. Dazu kommt noch ein sehr umfangreiches und genaues Stimmgerät, das zudem zwischen 438 Hz und 445 Hz kalibrierbar ist.
Aus dem Rahmen fällt hingegen der Regler “Aux PU”. Der CTP-3 bietet tatsächlich die Möglichkeit, einen zweiten, üblicherweise magnetischen Tonabnehmer anzuschließen und zuzumischen. Dieser ist sogar (allerdings in engen Grenzen) im Klang separat einstellbar.
Betrieben wird der CTP-3 mit vier 1,5-Volt-AAA-Batterein, die bei Dauerbetrieb etwa 24 Stunden durchhalten sollen. Im Vergleich zu den üblichen Preamps, deren Batterielebensdauer üblicherweise in Monaten angegeben wird, ist das natürlich extrem wenig. Hier merkt man, dass die Röhre ordentlich Saft saugt. Man sollte daher zum einen immer das Kabel abziehen und zum anderen immer Ersatzbatterien bereithalten.

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