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T-Rex Soulmate Acoustic Test

Mit dem T-Rex Soulmate Acoustic, einem Multieffektgerät für Akustikgitarren, hat der dänische Hersteller ein Pedal im Angebot, das mit klassischen Effekten wie Reverb, Delay, Kompressor und Chorus ganz auf die Bedürfnisse des hauptamtlichen Gitarrenakustikers im rauen Bühnenalltag zugeschnitten ist. Der integrierte Looper hat auch den Soloperformer auf dem Schirm und nützliche Tools wie die automatische Rückkopplungsunterdrückung, der Booster, ein Tap-Delay und ein autochromatischer Tuner vervollständigen ein echtes Rundum-Sorglos-Paket.

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Das Multieffektgerät ist mit klassischen Effekten wie Reverb, Delay, Kompressor und Chorus bestückt, außerdem ist ein Looper mit an Bord.


Mit zwei XLR- und zwei Klinkenausgängen ist das Soulmate Acoustic außerdem bestens für die Performance im größeren Rahmen aufgestellt. Das Pedal dürfte reichlich vom Know-How profitieren, das der Hersteller in der Vergangenheit in originelle Einzeleffekte wie den Space Master oder den Room Mate investiert hat. Eine Kombination dieser Einzeleffekte würden in der Summe den Verkaufspreis der aktuellen Kompaktversion wohl bei Weitem übersteigen.

Details

Lieferumfang und Überblick

Das Pedalboard überrascht mit einem moderaten Preis, allerdings kommt es auch nur im Pappkarton ins Haus. Das passende Haubencase von Thon kann aber gegen Aufpreis erworben werden . Das Soulmate Acoustic macht auf Anhieb einen guten Eindruck. Ein schön anzuschauendes Stahlblechgehäuse mit den rechteckigen Abmessungen (445 x 60 x 150 mm) im Wedge-Format bringt gute 2,1 kg auf die Waage – nicht gerade leicht. Die dunkelbraun gehaltene Benutzeroberfläche ist mit einem Schutz aus Plexiglas überblendet, während Vorder- und Rückseite mit einer Leiste aus gebürstetem Aluminium verkleidet wurden. Die in Zweierreihen angeordneten gummierten Regler werden manuell eingestellt, dazu warten neun Fußschalter auf Betätigung. Ein- und Ausgänge und weitere Schalter und Controller sind an der Stirnseite implementiert. Mit vier Gummifüßen an der Unterseite wird das Gerät bodenständig fixiert und für den guten Ton zeigt sich ein 24-Bit-Prozessor verantwortlich. Aber nun der Reihe nach.

Fotostrecke: 3 Bilder Das T-Rex Soulmate Acoustic Multieffktpedal bringt alles mit, was dem Akustikgitarristen hilft, seinen Sound zu veredeln.

Effektsektion

Die Regler auf der Oberfläche sind für jede Effektgruppe in einem Rahmen optisch klar abgesetzt und eine „Überfrachtung“ findet keine statt, da die nötigen Effektparameter sorgfältig selektiert wurden. Am besten macht man sich frühzeitig mit dem Design und der Wirkungsweise der Potis vertraut, denn die Beschriftung kann man auf einer schlecht ausgeleuchteten Bühne kaum noch erkennen und eine 360-Grad-Skala gibt es bei keinem. Die aktuelle Position wird jeweils mit einer weißen Punktmarkierung sichtbar gemacht. Einmal eingestellt, können die Effekte mit den entsprechenden Fußschaltern separat ein- oder ausgeschaltet und dann auch gleichzeitig eingesetzt werden. Aktiv geschaltete Fußschalter erkennt man an einer gelbleuchtenden und beschrifteten Status-LED.

Kompressor
Der Kompressor wird mit Comp und Level manuell voreingestellt. Comp regelt hauptsächlich den Treshold-Wert, genauere Angaben wollte der Hersteller aber nicht machen. Mit Level wird jedenfalls der Pegel in der Effektkette angepasst.

Chorus/Detune
Hinter der Bezeichnung Mod versteckt sich ein klassischer Chorus, der mit zwei Parametern minimalistisch aufgestellt ist. Depth bestimmt die Tiefe der Amplitude und Rate die Modulationsgeschwindigkeit. Der Chorus kann sehr „smooth“ arbeiten, aber bei Bedarf auch einen ziemlich „verstimmten“ Modulationseffekt produzieren, wenn Rate und Depth bis zum Stehkragen aufdreht werden.

Delay
Delay wird von den drei Controllern Mix, Feedback und Time vertreten. Mix blendet den Effektanteil stufenlos ein- bzw. aus, bei Bedarf kann das Effektsignal auch das trockene Eingangssignal überpowern. Mit Feedback wird die Anzahl der Wiederholungen einstellt, Endlosschleife geht natürlich auch. Time regelt das Tempo der Wiederholungen, das auch komfortabel per Fuß mit dem Fußschalter (TAP) eingegeben werden kann. Eine im Metrum gelbblinkende LED gibt dabei auch eine entsprechende optische Rückmeldung.

Reverb mit Shimmer
Reverb kommt mit Reglern für Mix, Decay und Shimmer. Das Mischverhältnis oder der Effektanteil wird mit Mix festgesetzt, die Effektstärke oder die Dauer der Hallfahne mit Decay.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Multieffektgerät ist mit klassischen Effekten wie Reverb, Delay, Kompressor und Chorus bestückt, außerdem ist ein Looper mit an Bord.

Booster
Die Lautstärke kann am Ende der Effektkette klangneutral angehoben werden. Der Booster, der mit dem Fuß scharfgeschaltet wird, sorgt für ein höheres Ausgangssignal, beispielsweise während einer Soloeinlage. Der Schalter kann dauerhaft ein- oder ausgeschaltet bleiben, und zwar knackfrei beim Umschalten. Die Sololautstärke wird mit dem Boost-Poti an der Stirnseite voreingestellt. Unverständlich dabei ist, warum dieser dort relativ versteckt implementiert wurde und sich so einer spontanen Korrektur entzieht. Die Overload-Anzeige sollte man beim Aussteuern aber im Auge behalten.

Notch-Filter
Mit einem kleinen Kippschalter, dem FB.Killer (rechts neben dem EQ), wird die automatische Rückkopplungsunterdrückung aktiviert/deaktiviert. In einer größeren Lautstärkeumgebung (Band) kann der Akustikgitarrist durchaus von diesem Tool profitieren.

Looper
Der 24-bit Looper kommt mit den beiden Fußschaltern Stop/Clear und Rec/Play aus. Bei einer Laufzeit von 5,8 Minuten steht reichlich Speicherkapazität zur Verfügung.

Tuner
Den autochromatischen Tuner aktiviert der entsprechende Fußschalter. Man kommuniziert mit einem gut beleuchteten Display, das mit einer Skala für die Feinstimmung und einer für die Grobstimmung gut bestückt ist und präzise Angaben macht. Der Kammerton wird an der Front mit dem roten Pitch-Taster kalibriert. Beim Stimmvorgang wird der Ausgang stumm geschaltet.

3-Band EQ
Der Sound wird mit einem semiparametrischen 3-Band EQ für LF, MF, HF eingestellt. Dazu stehen für Bass, Mitten und Höhen jeweils zweistöckige Drehgeber bereit, die Frequenz und Gain getrennt bearbeiten. Dass es sich hier um separate Regeleinheiten handelt, sieht man nicht auf den ersten Blick. Mit den silbernen Sockelreglern wird jedenfalls die Frequenz bearbeitet. Der Treble-Controller wirkt dabei im Bereich zwischen 3 und 12 kHz, der für die Mitten zwischen 200 Hz und 3 kHz und der für die Bässe zwischen 50 Hz und 200 Hz. Das schwarze Poti im Kern kann die ausgewählte Frequenz dann um +/- 12 dB anheben oder absenken. Die Klangregelung lässt sich übrigens nicht ein- oder ausschalten.

Die Stirnseite

An der Stirnseite befinden sich Anschlüsse, Ein- und Ausgänge und weitere Controller, die, einmal korrekt eingestellt, in der Regel aus dem Blickfeld geraten.
In der Input-Sektion findet man den Instrumenteneingang, den Wahlschalter Input Z für hoch- oder niederohmige Eingangssignale, einen Wahlschalter für die Phase und schließlich das Gain-Poti, mit dem die Eingangsempfindlichkeit eingestellt wird. Die Overload-LED (an der Oberseite) gibt rotleuchtend eine Rückmeldung, wenn der Eingangspegel zu hoch ist.
In der Sektion Power findet man die 12 V-Hohlsteckerbuchse zum Anschluss des Netzgerätes, das sich im Lieferumfang befindet. Das Soulmate Acoustic meldet sich beim Einstecken des Steckers, einen Netzschalter hat man ihm nicht geschenkt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlüsse an der Stirnseite zeigen sich reichhaltig und bieten teilweise noch zusätzliche Einstellmöglichkeiten.

In der Control-Abteilung gibt es, wie schon erwähnt, den Pitch-Taster, mit dem der Kammerton kalibriert wird. Der Klinkeneingang Vol.Exp wird mit einem Fußpedal verbunden, das die Lautstärke pegelt. Mit Boost wird die Sololautstärke voreingestellt und Level Out ist für das Ausgangs-Summensignal zuständig, wäre aber auch in der Output-Sektion gut aufgehoben. Es folgt die Anschlussbuchse für das Expression-Pedal. Hier kann z. B. der Shimmer-Effekt per Fuß gesteuert werden. Die Pedale sind aber leider nicht im Lieferumfang eingeschlossen.
Die Output-Sektion stellt zwei Klinken- und zwei XLR-Ausgänge bereit, wobei die XLR-Ausgänge in den Mischer gehen, die Klinkenausgänge in die Monitore. Darüber hinaus gibt es einen Groundlift-Schalter.

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Praxis

Das Soulmate Acoustic bietet zahlreiche Möglichkeiten, das Pickup-Signal zu modifizieren. Das Ausgangssignal bietet eine gehobene Qualität und ist substanziell nicht minderwertiger als das trockene Pickup-Signal. Das typische Piezoknarzen kann der Soulmate leider nicht kompensieren und rauschfrei arbeitet er auch nicht ganz, was auf der Bühne aber nicht ins Gewicht fällt.
Die Fußschalter verursachen keine störenden Umschaltgeräusche und die Regler lassen sich leichtgängig bedienen und sprechen schon bei einer kleinen Drehung an. Der Bassregler arbeitet leider nicht ganz linear und auch die Fußschalter für den Looper befinden sich an einer ungünstigen Position, vor Boost und Tap. Eine Kombination, die für eine entspannte Performance nicht gerade förderlich ist. Das Pedal ist ansonsten bühnengerecht aufgebaut. Da das Soulmate Acoustic alle wichtigen Effekte an Bord hat, wird auch der Gitarrenakustiker den nicht vorhandenen Effektweg mit Send- und Return kaum vermissen.
Unser Praxistest beginnt mit dem wichtigsten Effekt, dem Reverb. Man merkt sofort, dass hochwertige Hall-Algorithmen mit hoher Signaldichte im Spiel sind. Sogar einen amtlichen Kathedralhall kann man dem Soulmate Acoustic entlocken.

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Reverb

Darf es auch etwas mehr sein?

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More Reverb

Der Modulationseffekt bietet ein schönes warmes Signal, sodass auch der Purist mehr Appetit auf Chorus & Co. bekommen könnte. Den Effektanteil kann man im Mix leider nicht regeln.

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Chorus
Die Effekte werden mit wenigen Parametern voreingestellt und klingen durch die Bank gut.
Die Effekte werden mit wenigen Parametern voreingestellt und klingen durch die Bank gut.

Hier habe ich zwei Effekte in Reihe geschaltet. Da auch der Ausgangspegel mit jedem zugeschalteten Effekt Zuwachs bekommen kann, sollte man beim Aussteuern die Overload-Anzeige vor dem Tuner nicht aus dem Auge verlieren. 

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Chorus/Hall

Delay produziert auch Endlosschleifen, gerne in Verbindung mit dem Looper. Der Kompressor verhilft einem allzu kurzatmig geratenen Akustikgitarrenton zu mehr Stehvermögen. Sogar kontrollierte Rückkopplungseffekte kann man damit produzieren.

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Delay Delay/Kompressor/Looper

Der Shimmer könnte inspirieren, auch wenn der Sound aus der Sicht eines Puristen äußerst gewöhnungsbedürftig ist und mitunter etwas „ghostly“ wirkt. Der Effekt kann mit einem Expression-Pedal getriggert werden und dann in der Intensität variieren. 

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Shimmer

Im Bandkontext ist der Soulmate Acoustic optimal aufgehoben. Der Soloakustiker könnte noch einen Preset-Wahlschalter gebrauchen und zwar für die allabendliche obligatorische Gitarrenballade, die mit dem Mega-Kathedralhall. Angesichts des Preises, der für den Soulmate aufgerufen wird, sollte ich aber jetzt nicht meckern.

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Fazit

Der T-Rex Soulmate Acoustic ist voll und ganz für den rauen Bühnenalltag konzipiert. Er bietet mit Reverb, Delay, Chorus und Kompressor die wichtigsten Effekte für den Gitarrenakustiker und darüber hinaus auch nützliche Tools wie Two-Knob Looper, Booster, Notch-Filter und Tuner. Die Effekte werden mit wenigen Parametern voreingestellt und klingen durch die Bank gut. Mit zwei symmetrischen Stereo-XLR-Ausgängen und zwei Klinkenausgängen kann die Verbindung zu einem Mischer/Aktivboxen und zusätzlichen Monitoren hergestellt werden.
Der Soulmate ist auch bedingt studiotauglich. Allerdings muss man sich mit einer Portion Grundrauschen abfinden. Am Ende stimmt jedoch das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Der T-Rex Soulmate Acoustic bietet die wichtigsten Effekte in einem Pedal und lässt sich leicht bedienen.
Der T-Rex Soulmate Acoustic bietet die wichtigsten Effekte in einem Pedal und lässt sich leicht bedienen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: T-Rex
  • Bezeichnung: Soulmate Acoustic
  • Typ: Multieffektpedal und Looper für Akustikgitarre
  • Effekte: Full-Band-Kompressor, Chorus/Detune, Delay mit Tap-Tempo, Reverb, Boost
  • Klangregelung: 3-Band EQ, automatische Rückkopplungsunterdrückung
  • Tuner: chromatisches Stimmgerät
  • Looper: Stereo, 5 min
  • Schalter: Comp, Mod. Delay, Reverb, Boost, Tap, Looper Stop/Cl, Rec/Play, Tuner
  • Anschlüsse: Input, Vol.Exp, Shim.Exp, Klinke Right/Left, XLR Right/Left, Netzteil Stromversorgung: 12 Volt, Netzteil im Lieferumfang
  • Abmessungen: 445 x 60 x 150 mm
  • Gewicht: 2,1 kg
  • Ladenpreis: 398,00 Euro (Dezember 2021)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • leistungsfähige Klangreglung
  • alle wichtigen Effekte in gehobener Qualität
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • großer Leistungsumfang
  • benutzerfreundliches Design
Contra
  • nicht rauschfrei
  • kein Manual
  • kein Netzschalter
  • Schalter beim Looper schwer erreichbar
Artikelbild
T-Rex Soulmate Acoustic Test
Für 519,00€ bei
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