Synapse Audio Obsession Test

Praxis

Wie leidenschaftlich klingt Obsession? 

Im Hörvergleich der OB-X(a)-Emulationen ist der Synapse Audio Obsession mit zwei Song-Arrangements und einigen Single-Phrase-Demos in den Kategorien Pad, Bass, Brass und Lead akustisch zu erleben. Er hat einen warmen, lebendigen und kraftvollen Sound, der sowohl fürs Imitieren typischer Vintagekreationen als auch für moderne Elektroniksounds passt. Er hat natürlich seinen (Hersteller-)spezifischen Eigenklang, der teilweise an The Legend erinnern mag. Die über 400 Presets sind allerdings alle mit viel Liebe zum Detail erstellt worden und geben einen guten Eindruck von den klanglichen Möglichkeiten.

Zunächst aber startet man neutral mit einem „Init Patch“ und überzeugt sich von den klanglichen Qualitäten der Oszillatoren, des Filters sowie der Unisonofunktion inklusive Portamento. Anschließend werden die Effekte inspiziert – insbesondere der Shimmer-Parameter des Reverbs sowie Chorus und Delay. Kurzum: In all diesen Bereichen schlägt sich Obsession – selbst bei einem dezenten Jammern auf hohem Niveau – äußerst gut.
Danach wenden wir uns den mitgelieferten Presets zu und hören einige Beispiele im Split- und Dual-Mode. Natürlich liefert der Obsession in vielen anderen Rubriken sehr gelungene Sounds – Pads, Sequences, Strings, Bässe sowie auch Drums, SFX oder Textures. Explizit wird auch eine Rubrik „Vintage“ gelistet.
Die Presets aus der Sparte „Gated“ demonstrieren eindrucksvoll, dass sich mit den beiden Step-LFOs groovende Sounds programmieren lassen. Abschließend erstelle ich noch zwei eigene Presets, die auf der Cross Modulation (X-Mod) basieren und eine speziellere Klangcharakteristik aufweisen – als Pad und als Arpeggiator-Phrase genutzt.

Audio Samples
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01 Verschiedene Oszillator- und Filter-Einstellungen (ausgehend vom Init Patch Saw) 02 Unisono-Schaltung der Oszillatoren und Portemento (ausgehend vom Init Patch Saw) 03 Demo Shimmer Reverb (zunächst ohne, danach mit Effekt) 04 Demo Chorus und Delay (zunächst ohne, danach mit Effekt) 05 Split Preset u201eBass Leadu201c 06 Split Preset u201ePad Trumpetu201c 07 Split Preset u201eSequence of Parisu201c 08 Split Preset u201eTime Is Relativeu201c 09 Dual Preset Pad u201ePhiladelphiau201c 10 Dual Preset Pad u201eBlue Planetu201c 11 Dual Preset Pad u201eMarimba Heavenu201c 12 Gated Preset u201eMission Greenu201c 13 Gated Preset u201eSpeedy Gonzaleu201c 14 Gated Preset u201eDual Maschineu201c 15 X-Mod Pad (Soundbeispiel Matthias Sauer) 16 X-Mod Arp (Soundbeispiel Matthias Sauer)

Was könnte optimiert werden?

Eigentlich ist der Synapse Audio Obsession schon so gut, dass man kaum mit einer Lawine an Updates rechnen kann oder sollte. Es ist praktisch fast alles vorhanden, was zu einem Oberheim-Synthesizer gehört. Einziger großer Wunsch, der übrigens ebenso für The Legend gilt, ist ein mächtiger Arpeggiator, der neben beliebigen Akkordzerlegungen auch „Parameter Control“ (Filter, Pan, Volume, etc.) ermöglicht. Idealerweise ein Dual-Arpeggiator, der wahlweise auf beide Layer des Obsession geroutet werden kann. Für den Synthesizer Dune 3 hat Synapse Audio dies schon eindrucksvoll umgesetzt. Eine weitere kleine Bitte ist noch eine klassische Chord-Memory-Funktion, die sich mit einem Taster auf dem GUI aktivieren und mit beliebigen Noten einfach speisen lässt. Sicherlich, mit MIDI-FX-Plugins innerhalb der DAW kann man sich entsprechend behelfen, sind Arpeggiator und Chord Memory bereits im Synthesizer integriert, freuen sich kreative Sounddesigner aber noch mehr.

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