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Supro 1304 Fuzz Test

Mit dem Supro 1304 Fuzz präsentiert sich das dritte Effektpedal im Bunde neben Booster und Overdrive unter dem Namen des legendären Herstellers von Gitarrenverstärkern, der in den Fünfziger und Sechziger Jahren die Stars der damaligen Szene zu seinen Kunden zählen konnte. Nachdem 2014 nach fast fünfzig Jahren die Verstärkerproduktion wieder aufgenommen wurde, zählen mittlerweile auch die drei oben genannten Effektpedale zum Angebot.


Der Anspruch, der laut Supro auf dem zum Test anstehenden 1304 Fuzz Pedal lastet, ist nicht ohne, denn laut Datenblatt hat es sich die Dynamik des Fuzz Face, das Sustain des Big Muff und die Obertöne des Tone Bender ausgeliehen. Wir sind gespannt!

Details

Optik/Verarbeitung:

Das 304 Gramm schwere und 12 cm x 6,5 cm x 6,5 cm messende Pedal besitzt ein eloxiertes, schwarz lackiertes Aluminiumgehäuse, das einen robusten, hochwertigen Eindruck macht und auch härterer Belastung standhalten sollte. Zwei weiße, dünne Striche umrahmen die Bedienoberfläche, fügen sich sehr schön in die Gesamtoptik und verleihen dem Pedal einen edlen Touch.

Fotostrecke: 3 Bilder Das 304 Gramm schwere Pedal hat einen hohen Anspruch!

Vier schwarze, griffige Kunststoffpotis dienen dem Einstellen von Volume, Gain, Bass und Treble, wobei die EQ-Sektion aus der eigenen Verstärkerserie übernommen wurde und laut Hersteller eine breite Klangbearbeitung bieten soll. Leider ist das Ablesen der Regler aus dem Stand suboptimal, da lediglich dünne weiße Striche die aktuelle Position anzeigen. Wird der Fußschalter betätigt, leuchtet eine rote LED, und im deaktiviertem Zustand greift ein True Bypass, der das ankommende Signal direkt an den Ausgang weiterleitet und so Einflüsse auf den Klang minimiert.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente: Vier Regler, eine LED und ein Fuu00dfschalter

Die Klinkenanschlüsse befinden sich an der Stirnseite, ebenso die Netzteilbuchse. Diese ermöglicht den Anschluss eines 9-18 Volt Gleichstrom-Netzteils, das aber nicht Teil des Lieferumfangs ist. Wer eine Batterie verwenden möchte, muss lediglich den Schnellverschluss an der rechten Gehäuseseite öffnen, eine sehr gut Idee ,wie ich finde, denn wer möchte schon bei jedem Batteriewechsel das Gehäuse auf- und zuschrauben müssen? Schraubenzieher vergessen? Tja … Da lobe ich mir das von außen zugängliche Batteriefach. Zusätzlich findet sich beim Supro Fuzz noch eine weitere Klinkenbuchse, die den Anschluss eines Expressionpedals erlaubt, mit dem der Treble-Regler ferngesteuert wird. Damit sich das Fuzz beim Betätigen nicht selbstständig macht, hat Supro vier Gummifüße beigelegt für den Fall, dass die Unterseite nicht mit Klettband beklebt wird. Letzteres gehört allerdings nicht zum Lieferumfang.

Fotostrecke: 5 Bilder Stirnseitig befinden sich Ein-und Ausgang,u2026

Bis hierhin also nichts wirklich Besonderes, spannend wird es allerdings, wenn man sich anschaut, was im Inneren des Pedals passiert. Dort wurde nämlich ein in England hergestellter Germanium-Transistor eingebaut, der mit der entsprechenden Schaltung für den speziellen Sound verantwortlich ist, der laut Supro, wie bereits im Vorwort erwähnt, die Dynamik eines Fuzz Face, das Sustain eines Big Muff und die Obertöne eines Tone Benders vereinen soll. Klassiker also, die von vielen Gitarristen heiß und innig geliebt werden und auf unzähligen Produktionen zu hören sind.

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Praxis

Sound:

Für die Aufnahmen habe ich meinen JTM 45 Marshall verwendet, der eine 2 x 12″ Box mit Vintage-30-Speaker ansteuert, die wiederum von einem SM57 abgenommen werden. Natürlich wurde das Signal klanglich nicht mehr weiter bearbeitet.
Los geht es mit dem Amp pur und einer Music Man Reflex. Im zweiten Beispiel ist dann das aktivierte Pedal zu hören, wobei alle Regler in die Mittelposition gebracht wurden.

Audio Samples
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Amp pur ohne Fuzz Pedal, MusicMan Reflex Gitarre Amp mit Pedal, alle Regler mittig

Der Klang bekommt mit dem Pedal natürlich wie erwartet die typische “Fuzz”-Note, sprich, schwammigere Bässe, spitze Höhen und ein engeres Mittenbild. In diesem Fall bleiben allerdings die Attacks erhalten und verleihen so dem Sound Kontur, was ein akzentuiertes Spiel möglich macht. Sehr gut!
Es geht weiter mit dem Gainregler in der Maximalposition.

Audio Samples
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Alle Regler mittig, Gain auf Maximum

Auch hier kann das Fuzz gefallen, denn trotz des hohen Settings bleibt der Sound schön straff und lässt ein präzises Spielen zu, ohne dass der Klang zu einem Brei verwischt, wie es sonst oft der Fall ist. Das Höhenbild hält sich angenehm zurück, ist aber ausreichend vorhanden, und was das Sustain anbetrifft, gibt es davon ebenfalls reichlich.
Im folgenden Beispiel drehe ich am Gainregler und bringe ihn erst in die Minimalposition, anschließend passiert er die Punkte 9 Uhr, 12 Uhr und 15 Uhr und landet abschließend in der Maximalstellung.

Audio Samples
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Gain Check: Gainregler auf Minimum, dann 9 Uhr -u003e 12 Uhr -u003e 15 Uhr -u003e Maximum
Ein in England hergestellter Germanium-Transistor sorgt mit entsprechender Schaltung für den speziellen Sound.

Hier lässt sich sehr gut heraushören, wie der Klang bei zunehmendem Gain an Sustain gewinnt, dabei aber auch dichter wird. Bei niedrigen Gainsettings wird der Grundsound schon mit den typischen Fuzz-Obertönen angereichert, was ihm eine gewisse Eigenständigkeit verleiht, die sich im Bandgefüge oder auch im Mix bei Aufnahmen positiv bemerkbar machen sollte.
Es folgen zwei Einstellungen mit verschiedenen EQ-Einstellungen. Im ersten Beispiel steht der Gainregler auf 15 Uhr, Bass zeigt auf Minimum und Treble auf Maximum.
Im zweiten Beispiel bleibt der Gainregler wie im Beispiel zuvor auf 15 Uhr, diesmal jedoch steht Bass ebenfalls auf 15 Uhr und Treble auf 9 Uhr.

Audio Samples
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Einfluss EQ: Gainregler auf 15 Uhr, Bass Minimum und Treble Maximum Einfluss EQ: Gainregler auf 15 Uhr, Bass 15 Uhr und Treble 9 Uhr

Im ersten Beispiel lässt sich gerade gegen Ende des Soundfiles sehr schön die Fuzz-typische Reibung hören, die beim gleichzeitigen Anspielen zweier Noten auftritt. Durch den geringen Bassanteil wird der Sound natürlich recht dünn, was wiederum für ein besseres Durchsetzungsvermögen im Bandgefüge sorgt.
Der Treble-Regler macht hier einen wirklich sehr guten Job, denn er erweitert das Höhenbild, ohne dabei unangenehm mit einem sägenden, durchdringenden Sound aufzufallen.
Im zweiten Beispiel zeigt das Supro Fuzz, dass es aber auch gemäßigt agieren kann, denn das Signal klingt schön dick, aber eben nicht röhrentypisch knackig warm und fett, sondern eher breit und leicht unterkühlt. Auch das verringerte Höhenbild lässt den typischen Fuzz-Sound nicht vermissen, in dieser Einstellung nur eben etwas gemäßigter.

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Fazit

Das Supro 1304 Fuzz ist ohne Frage ein außerordentliches Pedal, robust und roadtauglich gebaut und ausgesprochen flexibel einsetzbar. Dazu generiert die effektive Zweiband-Klangregelung ein breites Spektrum an toll klingenden Fuzz-Sounds. Ob es wirklich die vom Hersteller versprochenen Eigenschaften der Klassiker trifft, sein dahingestellt, denn jedes dieser Pedale hat seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter. Und den hat auch unser Kandidat, der es weder an Dynamik, Obertongehalt noch an Sustain vermissen lässt. Was will man mehr.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • robuste Verarbeitung
  • flexibler Fuzz-Sound
  • Expressionpedal-Anschluss
Contra
  • keins
Artikelbild
Supro 1304 Fuzz Test
Für 129,00€ bei
Das Supro 1304 Fuzz kann seine Vorbilder vielleicht nicht ersetzen, aber es mangelt weder an Dynamik, Obertongehalt noch an Sustain.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Supro
  • Modell: 1304 Fuzz
  • Effekt-Typ: Fuzzpedal
  • Made in USA
  • Bauart: Analog mit Germaniumtransistor
  • Anschlüsse: In/Out, Expression-Pedal, Netzteilbuchse
  • Regler: Volume, Gain, Bass, Treble
  • Schalter: click-free Fußschalter
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V Gleichstrom
  • Strombedarf: max. 20 mA
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Abmessungen B x H x T (cm): 12 x 6,5 x 6,5
  • Gewicht: 304 Gramm
  • Besonderheit: Supro-Amp EQ-Schaltung, Expression Pedal regelt Treble
  • Preis: 219,00 Euro
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