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Sterling by Music Man Majesty MAJ100 Test

Wer John Petruccis Music Man Majesty besitzen möchte, aber nicht ganz so tief ins Portemonnaie greifen kann oder will, der hat nun die Möglichkeit, für knapp ein Drittel des Preises in der Sterling by Music Man-Serie auf ein gleichnamiges Modell zurückzugreifen. Die Gitarren und Bässe dieser Serie orientieren sich an den originalen Music-Man-Modellen aus den USA und werden auch dort entwickelt. Gefertigt werden sie in Indonesien und Südkorea, was sich zwar im Preis, aber nicht unbedingt in einer niedrigeren Qualität oder Bespielbarkeit niederschlägt, wie einige Tests gezeigt haben.


Ob die Sterling Majesty MAJ100, die sich zum Test eingefunden hat, ebenfalls überzeugen kann, wird sich zeigen. Was diesen Test für mich besonders spannend macht ist die Tatsache, dass ich vor einiger Zeit die Gelegenheit hatte, das teure US-Modell eingehend zu begutachten.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Das Instrument wird in einem Gigbag geliefert, in dem sich auch ein Tremolohebel befindet. Die Music Man Majesty MAJ100 fällt aufgrund ihrer Formgebung aus dem Feld der Mitbewerber heraus, so auch das Modell aus der Sterling-Serie. Die Majesty wurde auf Ergonomie getrimmt und nach John Petruccis persönlichen Vorlieben entwickelt und gebaut.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Sterling by Music Man Majesty MAJ100 besitzt einen Lindenkorpus der in einem deckenden Stealth Black lackiert ist.

Korpus:

Der Korpus besteht, wie das US-Modell, aus Linde und ist deckend schwarz lackiert – eine Arbeit, an der es absolut nichts zu kritteln gibt. Die wappenförmige Mitte der Decke wurde einer Laserbehandlung unterzogen, die dem Instrument eine Carbon-ähnliche Optik verleiht. Passend, wie ich finde, denn die Majesty hat für mich etwas von einem Formel-1-Boliden, zumal der Vater der Gitarre, John Petrucci, ein echter Flitzefinger ist und sich ganz bewusst dieses Instrument vor den Bauch hat schnitzen lassen. Auf eine Ahorndecke wie beim teuren US-Original wurde jedoch verzichtet.

Auch ein typisches ergonomisches Element der Majesty ist das lange obere Cutaway.

Zwei Sterling-By-Music-Man-Humbucker lassen sich mit einem ergonomisch ausgesprochen günstig platzierten Dreiwegschalter anwählen. Die beiden Signalwandler werden mit einem Tone-Poti im Klang und einem Volume-Poti in der Lautstärke eingestellt. Letzteres ist zusätzlich als Push/Pull-Poti ausgelegt und ermöglicht einen Boost von 12dB. Beide besitzen griffige Metallknöpfe und ermöglichen ein feinfühliges Justieren.

Fotostrecke: 7 Bilder Die beiden Humbucker in Steg-und Halsposition stammen aus eigener Fertigungu2026

Das unterfräste, freischwebende Modern-Tremolo kommt im Black-Chrome-Finish und lässt ein Tremolieren nach oben wie nach unten zu. Der passende Hebel liegt im Gigbag bei, wird eingesteckt und verrichtet seinen Dienst spielfrei.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Majesty MAJ100 kommt mit einem Full Float Modern Tremolo,u2026

Die Rückseite des perfekt lackierten Korpus ist ergonomisch optimiert und zeigt drei Ausfräsungen. Das klassische Tremolofach beherbergt die Metallfedern, die das Tremolo fixieren, ein großzügiges Elektronikfach bietet genügend Platz für die Technik und ein Schnellverschluss sichert das Zuhause für den 9-Volt-Block, der die Boost-Elektronik mit Energie versorgt.
Die Klinkenbuchse befindet sich in der unteren Zarge – die beiden Gurtpins an altbekannter Stelle sind mit Unterlegern bestückt, um Beschädigungen des Lacks zu vermeiden.

Im Batteriefach findet sich eine 9-Volt-Blockbatterie, die die Boost-Elektronik mit Strom versorgt.

Hals

Der eingeleimte Hals besteht aus Mahagoni, auf den ein Palisandergriffbrett aufgesetzt wurde, das 24 Bünde beherbergt, die allesamt tadellos eingesetzt, abgerichtet und poliert wurden. Die Rückseite des Halses ist ebenfalls deckend lackiert, was natürlich sehr gut zur Optik passt. Er besitzt ein breites D-Shape und liegt sehr gut in der Hand.
Der Übergang von Hals zum Korpus ist wie beim Original extrem ergonomisch geformt und ermöglicht ein komfortable Spielen auch in den allerhöchsten Lagen.

Fotostrecke: 7 Bilder Der Mahagonihals ist eingeleimt und mit einem Palisandergriffbrett belegt,u2026

Im ersten Bund prangt ein großes Logo mit den Initialen von Herrn Petrucci, die folgenden Griffbrettmarkierungen bestehen aus schildförmigen weißen Einlagen. Kleine weiße Punkte in der Halskante sorgen auf einer Mensur von 648 mm für zusätzliche Orientierung. Weiter in Richtung Kopfplatte laufen die aufgezogenen 10 – 46 Saiten über einen 42 mm breiten Kunststoffsattel, der perfekt gekerbt ist und den Saiten keinerlei überflüssiges Spiel lässt.
Sechs Klemm-Mechaniken in Music-Man-typischer 4:2 Anordnung ermöglichen ein exaktes und feinfühliges Stimmen. Das Instrument wurde in Korea auf hohem Niveau gefertigt und bringt lediglich 2766 Gramm auf die Waage. Somit steht auch stundenlangem Spiel im Stehen zumindest von Seiten des Instruments nichts im Wege.

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Praxis

Sound/Bespielbarkeit:
Wie von Music Man gewohnt, pendelt sich die Majesty im Sitzen wie im Stehen perfekt in der Waagerechten ein, und dank der sehr guten Werkseinstellung lässt sie sich ausgesprochen komfortabel bespielen. Der Hals liegt perfekt in der Hand und ermöglicht sämtliche Spielweisen.
Ich schließe die Majesty an meinen Marshall JVM 410 an und betreibe eine 2 x 12″ Box mit Vintage 30 Speakern, die von einem SM57 abgenommen wird. Sämtliche Audiofiles wurden nicht weiter klanglich bearbeitet. Da die Gitarre über einen Boost verfügt, spiele ich alle Beispiele erst ohne, dann mit ihm ein.
Los geht es wie immer im cleanen Kanal des Amps, wobei ich alle drei Positionen durchschalte, beginnend am Hals.

Die Gitarre geht im ersten Beispiel ohne 12dB Boost in der Hals- und Mittelposition klar definiert und ausgewogen ans Werk. Der Steghumbucker liefert wie erwartet einen deutlich mittigeren Sound, die mittlere Position kann mit einem druckvollen und spritzigen Klang gefallen. Wird der Boost aktiviert, erhöht sich der Druck und der Amp verdichtet die Verzerrung, die Klangcharakteristik bleibt aber klar erhalten.
Ich schalte nun in den Crunch-Kanal des Marshalls und erzeuge einen Medium-Overdrive.
Auch hier schalte ich durch alle drei Positionen, beginnend am Hals, und aktiviere den Boost im zweiten Beispiel.

Audio Samples
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Crunch: alle 3 PU-Positionen Crunch: alle 3 PU-Positionen + Boost

Die Majesty liefert in jeder Stellung eine amtliche Portion Biss und punktet mit ihrem klar definierten Attack und einem transparenten Ton – ein matschiger Klang kommt erst gar nicht auf. Sobald der Boost aktiviert wird, verdichtet sich der Klang zu einem fetten Rocksound.
Weiter geht es mit dem High-Gain-Kanal des Amps.

Audio Samples
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High Gain: alle 3 PU-Positionen High Gain: alle 3 PU-Positionen + Boost
Die Majesty MAJ100 klingt sehr differenziert und bietet flexible und druckvolle Sounds.

Wie klar definiert die Anschläge gewandelt werden, lässt sich am Ende des jeweiligen Durchgangs heraushören, und das gilt für alle drei Positionen des Dreiwegschalters. Dabei generiert die Gitarre einen punchigen Bass und liefert den beliebten und modernen, fetten High-Gain-Sound, der auf unzähligen Produktionen gerade im Metal-Genre zu hören ist. Das Höhenbild ist, wie auch die Mitten, sehr ausgewogen und spielt sich nicht in den Vordergrund, sorgt aber für Frische und Durchsetzungskraft.
Nun ein breiteres Riff mit denselben Einstellungen am Amp, ich verwende jetzt nur den Steghumbucker.

Audio Samples
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High Gain Riff: Steg-Humbucker

Wie im Durchgang zuvor bestätigen sich hier die High-Gain-Qualitäten der Majesty. Das ist ihre Spielweise und und auch in dieser Disziplin liefert sie überzeugende Klänge. Der Sound bleibt klar definiert und verschluckt nicht die dringend benötigten Attacks.
Abschließend spiele ich ein kleines Lead-Beispiel, erst mit dem Hals-, dann mit dem Steghumbucker.

Audio Samples
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Lead-Sound: erst Hals-, dann Steg-PU

Dass die Majesty genau hier auftrumpft, dürfte niemand verwundern. Jeder Ton kommt direkt und klar definiert aus den Lautsprechern und dank der hervorragenden Bespielbarkeit erweist sich das Solieren auf diesem Instrument als uneingeschränktes Vergnügen.

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Fazit

Die Sterling by Ernie Ball Majesty überzeugt in allen Punkten. Wie von Ernie Ball erwartet, ist die Verarbeitung der in Korea hergestellten Gitarre sehr gut und was die Werkseinstellung angeht, perfekt. Die Bespielbarkeit ist auf den modernen Gitarristen ausgelegt und ermöglicht sämtliche Spielweisen. Wer auf der Suche nach einem druckvollen Sound ist, der auch High-Gain-Klänge klar definiert über die Speaker schickt, aber nicht das Dreifache für die US-Variante ausgeben möchte, sollte sich diese Gitarre unbedingt näher anschauen. Das Preis-Leistung-Verhältnis ist ausgewogen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • differenzierter, flexibler Sound
  • hervorragende Bespielbarkeit
  • 12 dB Boost integriert
Contra
  • keins
Artikelbild
Sterling by Music Man Majesty MAJ100 Test
Für 1.079,00€ bei
John Petrucci weiß was er will – die MAJ100 überzeugt auf ganzer Linie und ist dabei noch eine Ecke günstiger als das US-Modell.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Music Man
  • Modell: Majesty MAJ100
  • Baureihe: Sterling by Music Man
  • Herstellungsland: Korea
  • Korpus: Linde
  • Hals: Mahagoni, geleimt
  • Griffbrett: Palisander
  • Bünde: 24
  • Griffbrettradius: 16“
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Mensur: 648 mm
  • Pickups: 2 x Sterling By Music Man designed Humbucker
  • Regler: Volume mit Push/Push Boost-Funktion, Tone
  • Schalter: Dreiweg-Pickupschalter
  • Hardware: Black Chrome
  • Tremolo: Modern Tremolo
  • Mechaniken: Locking
  • Gewicht: 2766 Gramm
  • Ladenpreis: 1269,00 Euro (November 2017)
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Die Korpusform ist sehr eigenständig und fällt im Kreise der Mitbewerber garantiert auf.

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