Steinberg CMC-Serie Test

FAZIT

Steinberg/Yamaha ist mit der CMC-Controller-Serie fraglos eine beachtliche Innovation geglückt. Was im DJ-Bereich schon längst die Regel ist – nämlich die perfekte (bidirektionale) Integration von Soft- und Hardware – hält somit Einzug in den Recording-Bereich: Ohne weitere Konfiguration docken die Controller nahtlos an Cubase an. Dass die CMCs ohne wenn und aber für die Befehligung von Cubase ausgelegt sind, zeigt sich sowohl in ihrem Layout als auch in ihrer Bedienlogik. Das hat unzählige Vorteile: Darunter die schnelle Einarbeitung, da ja alle Beschriftungen exakt mit der DAW korrespondieren, aber auch Nachteile. Und zwar immer dann, wenn man aus dem persönlichen Workflow heraus eine andere Zuweisung der Taster und Regler benötigt. Zwar stehen dem CMC-Operator dank der der möglichen Doppelbelegung über die Shift-Taste noch einige Stellschrauben zur Verfügung, um die betreffende Steuereinheit an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können, Feinheiten, wie die Auflösung der Fader oder der Potis lassen sich aber leider nicht justieren. Untereinander gibt es allerdings deutliche Unterschiede: Während beispielsweise der CH-Channel- und der TP-Transport-Controller ihre alleinige Bestimmung darin haben, als Kontrollinstanzen für Cubase zu dienen und entsprechend rigide an die Funktionen der DAW gekoppelt sind, gehen der PD-Pad- und der QC-Quick-Controller als universelle MIDI-Controller an den Start und lassen sich mit der Editor-Software umfassend den eigenen Bedürfnissen anpassen.
Hat man ein entsprechendes Arsenal CMCs, das den persönlichen Workflow mit der DAW widerspiegelt, vor sich aufgebaut, stellt sich nach einer kurzen Umgewöhnungsphase ein (reales) Gefühl großer Allmacht ein: Schnell mal einen Kanal Solo schalten, dann den EQ bypassen, Marker setzen und anspringen, das Fenster verkleinern und an das Ende des Tracks scrollen, Starten und Stoppen ohne einen einzigen Mausklick, verschaffen einem nicht nur einen merkliche Zeitvorteil, sondern dank der schicken Lightshow auch schlicht und ergreifend eine Menge Übersichtlichkeit und nicht zuletzt auch Spaß bei der Arbeit. Muss man allerdings mit vielen Spuren kämpfen (persönlich empfand ich das ab ca. 12 Kanälen so), relativiert sich der Zeitvorsprung ein wenig, denn das Navigieren mit den Channel-Up/Down-Tastern ist nicht unbedingt die beste Lösung, um mal eben von Spur 2 zu 43 zu springen.
Auf einem Bein ist bekanntlich schlecht stehen: Wer sich beispielsweise entscheidet, mit den FD-Controllern zu mischen, der sollte sich dann schon direkt alle vier der hübschen Fader-Pulte an den Rechner klemmen. Damit die ganze Sache auch wirklich stimmig bedienbar ist, kommen dann fast schon automatisch noch ein CH-, TP- und QC-Controller dazu – Straßenpreis für dieses illustre Ensemble: knapp Tausendzweihundert Euro. An diesem Punkt ist dann eine echte Investitions-Entscheidung fällig, die sorgsam abgewägt werden will. Um das Girokonto nicht direkt voll zu überziehen, empfiehlt es sich daher, mit einem der Controller zu starten, die auch als Einzelkauf sinnvoll sind. Je nach persönlichem Produktionsstil bieten sich dafür der CH-Channel-, der TP-Transport- und der AI-Controller an.
Die CMCs sind eine innovative, perfekt auf die Steuerung von Cubase abgestimmte Controller-Serie. In ästhetischer Hinsicht sind die CMCs ein echter Hingucker und funktional, bis auf eine stellenweise etwas unausgewogenen Parametrisierung, erstaunlich ausgereift. In der Summe eine zeitsparende und exklusive, allerdings nicht ganz billige Steuerzentrale für die Profi-DAW.

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Mit ihrem Pantone-Farbcode machen die Kartons auch im Regal einen ordentlichen Eindruck
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Perfekte Cubase-Integration
  • Modulares Konzept
  • Ergonomische Umsetzung
Contra
  • Poti-Rasterung teilweise nicht ideal
  • “Blindbetrieb“ der versenkten Taster schwierig
Artikelbild
Steinberg CMC-Serie Test
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Mit ihrem Pantone-Farbcode machen die Kartons auch im Regal einen ordentlichen Eindruck

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von Numinos

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