Showtec Phantom Matrix FX Head Test

Der Showtec Phantom Matrix FX Head will sich als vielseitig einsetzbarer Matrix-Moving-Head für den professionellen Bereich empfehlen. Zugleich wurde von Showtec an das mittlere bis semiprofessionelle Segment gedacht. Der Matrix-Head stellt diverse Farben, Farbflüsse sowie Gobo- und Animationsmakros zur Verfügung. Umsetzbar sollen damit auch voreingestellte Zeichen und Buchstaben sein. Und das bei immerhin 25 Einzel-LEDs, die wahlweise offen oder mit vorfixiertem Diffusionsschirm gefahren werden können. Schauen wir hin, ob das Gerät hält, was die Features versprechen.

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Details

Moving-Head Frontseite

Der Head ist mit insgesamt 25 LEDs mit einer Leistung von je 4 Watt bestückt, von denen jeweils fünf neben- und übereinander angeordnet sind. Die einzelnen LEDs sind durch einen Rasterrahmen voneinander abgegrenzt. Fixiert ist die Rasterblende mit 10 kleinen Kreuzschrauben. Auf diesem Rahmen befinden sich zudem die vier Schlitzschrauben, die zum Anbringen der im Lieferumfang enthaltenen Diffusionsscheibe dienen. Ein Werkzeug ist dafür nicht wirklich nötigt. Die Schrauben können mit der Hand gedreht werden.

Fotostrecke: 2 Bilder In 25 nackte LEDs geblickt

Moving-Head Backside

Auf der Rückseite des Kopfes zeigt sich der Kühlauslass für die Abluft und den Luftaustausch des Lüfters, wobei hier ein winziges, aber nicht unbedingt selbstverständliches Detail auffällt: Die Kühlschlitze sind von innen mit Schaumstoff abgedeckt und das Innenleben insofern vor Staub und weiteren Partikeln geschützt. Abgesehen von der servicefreundlichen Verschraubung gibt es auf dem Rücken des Heads keine weiteren erwähnenswerten Details.

Fotostrecke: 2 Bilder Bestückt mit insgesamt 25 LEDs je 4 Watt

Ausleger

Eine stabile Aufnahme für den rechteckigen Moving-Head bietet der U-förmige Ausleger, der auch die Verbindung zum Rotationsmotor darstellt. Hauptsächlich gefertigt aus Kunststoff, ist er weniger schwer als vermutet. Hier punktet der Matrix FX aus der Showtec Phantom Serie mit optischen Vorzügen. Das Design ist mit schlichten schrägen Aussparungen roadtauglich gestaltet. Auch ist hier das Serien- und Markenlogo platziert.

Showtec Phantom Matrix FX Seitenansicht Ausleger
Showtec Phantom Matrix FX Seitenansicht Ausleger

Chassis-Vorderseite

Auf der Frontseite der Steuereinheit befindet sich mittig das durchaus großzügig bemessene LC-Display. Links davon vier Status-LEDS, die anzeigen, ob der Phantom FX im DMX-, Master-, Slave- oder Sound-to-Light-Betrieb gefahren wird. Rechts daneben ist das Bedienrad platziert.

Chassis-Rückseite

Das rückseitige Anschlussfeld beherbergt die Eingangsbuchsen für die verriegelbaren Pro-Power-Kabel. Daneben befinden sich von links nach rechts der Ein/Ausschalter, die Sicherung sowie die dreipoligen DMX-In und der DMX-Out. Im unteren Bereich des Panels ist auch die Erdungsschraube angebracht.

Chassis-Seiten

An den beiden Seiten der Steuereinheit sind solide und handliche Tragegriffe verbaut. Fixiert sind die Griffe mit stabilen und im Verhältnis zur restlichen Konstruktion größeren Schrauben. Unmittelbar darunter sind die Belüftungsschlitze für die Luftzirkulation der konventionellen Lüfterkühlung zu finden. Die linke und rechte Seite des Chassis sind identisch konzipiert.

Chassis-Unterseite

Fehlt noch die Unterseite: Der Matrix FX Moving-Head kann mit den gummierten Füßen auf dem Boden und jeder anderen geeigneten Stelle platziert werden. Bei hängender bzw. geflogener Montage muss er zwingend mit Schellen an der Traverse fixiert werden. Die Aufnahmepunkte für die Rigging-Schellen befinden sich  auf der Unterseite.

Fotostrecke: 5 Bilder Präzise ablesbares LC-Display, Statusanzeige und Bedienrad

Praxis

Steuerung & Co.

Phantom FX lässt sich per DMX-512, Sound-to-Light, mit den werksseitigen Autoprogrammen oder manuell via Display steuern. Verwenden und entsprechend in Reihe schalten lässt er sich als Master oder Slave. An den verfügbaren DMX-Kanalmodi ist erkennbar, dass er durchaus für unterschiedliche Zielgruppen und Anwender konzipiert worden ist. Zur Verfügung stehen (für Normalanwender) zunächst die beiden Modi mit 10 und 18 Kanälen.
Wer ein umfangreiches und fortschrittliches Setup besitzt – in diesem Umfang werden das meistens echte Profis sein – kann im 118-Kanal-Modus die Vorzüge des Gerätes vollends ausschöpfen. Einen ersten Eindruck bezüglich der Lichtqualitäten und Möglichkeiten erhält man direkt nach dem Einschalten. Der Matrix-Head durchläuft einen kurzen Selbsttest und justiert die Rotationseinheit. Im ersten Moment treten ein paar knackende Geräusche auf. Nicht wundern: sobald der Betrieb beginnt, sind diese Knackgeräusche nicht mehr vorhanden.

Ab ins Menü

Das beleuchtete LC-Display ist mit den Kontrasten der weißen Schrift auf blauem Untergrund vernünftig ablesbar. Auch ist es groß genug und die Menüführung wirkt selbsterklärend. Ein Manko des Geräts ist allerdings das Drehrad für die Bedienung. Zunächst kommt es etwas wacklig und nicht vernünftig ausgewogen daher, wodurch es nicht die gleiche Wertigkeit wie die restliche Konstruktion aufweist. Darüber hinaus ist die Bedienung bei der manuellen Anwahl der jeweiligen Menüpunkte doch ein wenig unkomfortabel. Man dreht leicht mal über das Ziel hinaus.

Fotostrecke: 2 Bilder Display mit bangenehmer Beleuchtung und guten Kontrasten

Programmvielfalt mit allem Drum und Dran

Hat man sich einmal mit diesem Aspekt angefreundet, kommt man unverzüglich in die Sub-Menüs und kann dort unkompliziert die gewünschten Parameter editieren bzw. die Programme, Makros und Farbwechsel abrufen. Acht verschiedene Farbwechsel, sieben Farbfluss-Varianten und zwei Regenbogeneffekte stehen werksseitig zur Verfügung. Hinzu kommen die speziellen Color-Flow-Programme „Blau-Rot“, „Blau-Grün“ sowie „Gelb-Rot“. Die Farbfluss-Geschwindigkeit lässt sich von langsam nach schnell von 0 – 255 einstellen. Bei den Zeichen sind es die Ziffern von 0 – 9, die Buchstaben des Alphabets ohne Umlaute, außerdem 47 unterschiedliche Muster. Geschmackvoll werkseditiert sind auch die acht Auto-Programme. Nicht zu vergessen der lineare und in der Geschwindigkeit einstellbare Strobe-Effekt sowie der FX-Strobe und die zahlreichen Farbmakros im RGBW-Bereich. Insgesamt sind es 33 verschiedene.

Übersichtliche Menüstruktur

Zunächst fragt das Menü nach den DMX-Adressen. Im Anschluss lässt sich der entsprechende Mode anwählen. Es folgt die Auswahl der Steuerungsvariante von DMX über Master, Slave bis Automatik, Musik oder manuell. Im nächsten Step kann man sämtliche Parameter wie die Leuchtstärke der LEDs, die Geschwindigkeit der Abläufe, Strobe-Rate und mehr exakt definieren. Auch hinsichtlich der Bewegungen reagiert der Head positiv und ohne Abstiche. Die vorher festgelegten Start- und Zielpunkte erreicht er präzise. Die Pan- und Tilt-Attribute werden ebenfalls – so das Gerät nicht ins DMX-Universum eingebunden ist – direkt im Menü festgelegt.

Fotostrecke: 8 Bilder Coole Farbverläufe mit Regenbogeneffekt

Farb- und Lichtausbeute

Durchaus beeindruckend sind die Farbwechsel und Farbverläufe aufgrund der homogenen Wirkung, zumal keine störenden Brücken wahrnehmbar sind. Die Auflösung erfolgt mit 16-Bit-Technologie, woraus ansprechende Farben und Farbübergänge resultieren. Besonders gut gefällt mir das Lichtbild, wenn die Farbübergänge ruhevoll und langsam verlaufen. Man bekommt gefühlt den Eindruck von Wärme und Ausgeglichenheit. Je nach Einsatzgebiet kann man sich dafür entscheiden, die Diffusionsscheibe anzubringen oder nicht. Die Farben wirken ohne den Diffusor besonders präsent. Für Muster, Ziffern oder Buchstaben empfiehlt sich die Anbringung des Diffusors. Ohne Diffusor liefert der Scheinwerfer immerhin 3,214 Lux @ 2 m.

Geräuschentwicklung

Der Lüfter funktioniert reibungslos und ist dabei vorbildlich leise, solange der Head sich im normalen Temperaturbereich befindet, eigentlich gar nicht wahrnehmbar. Dasselbe gilt für die Rotationsbewegungen bzw. Motorgeräusche des Heads. Langsame Tilt- und Pan-Bewegungen führt er absolut geräuschlos durch. Wird es allerdings schneller, ist der Motor inklusive Ausleger und Lichtkopf durchaus deutlich wahrnehmbar.

Fazit

Der Phantom Matrix FX von Showtec bringt wirklich sehr angenehme Farben und Farbverläufe im RGBW-Bereich inklusive Regenbogenfarben an den Start. Seinen Einsatzbereich wird er im professionellen bis semiprofessionellen Sektor haben. Gerade bei musikalischen Großveranstaltungen oder bei mittelgroßen Dancefloor-Events von DJs kann er seine Stärken voll ausspielen. Bei geräuschsensiblen Veranstaltungen kommt er aufgrund des Betriebsgeräusches bei Pan- und Tilt-Rotationen möglicherweise an seine Grenze. Auf alle Fälle macht das Teil richtig Spaß. Und das zu einem für das Gebotene unschlagbaren Ladenpreis, der sich mittlerweile bei knapp über 500 Euro bewegt.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • integrierte Gobo- und Animationsmakros
  • alle LEDs mit Pixel-Control separat ansteuerbar
  • ansprechende Farbverläufe
  • IFS-Technologie zum Synchronisieren anderer Scheinwerfer mit ähnlichen Funktionen
  • Diffusorscheibe im Lieferumfang
Contra
  • Drehregler für Menüwahl unpräzise bedienbar und etwas wacklig
  • Geräuschentwicklung der Rotationseinheit
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Showtec Phantom Matrix FX Head Test
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