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Seymour Duncan Power Stage 170 Test

Die Seymour Duncan Power Stage 170 ist eine 170 Watt starke Class-D-Endstufe, die mit ihren kompakten Abmessungen auch für den Einsatz im Pedalboard geeignet ist. Eine feine Sache, wenn man seine Sounds prinzipiell mit Effektpedalen, Preamps oder Multieffekten mit Ampmodelling erzeugt.

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Theoretisch hat man mit der Power Stage 170 also einen Signalverstärker an Bord, der universell einsetzbar ist und zum Funktionieren lediglich noch eine Lautsprecherbox benötigt. Aber wie bindet man den kleinen Kraftprotz ins Arsenal ein und wie ist es um Klangqualität und Schalldruck bei unserem Testmodell bestellt?

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Details

Gehäuse/Optik

Die Power Stage 170 kommt in einem sehr soliden Metallgehäuse mit einer gebürsteten Oberseite in Grau. Mit ihrer Grundfläche (127 x 137 mm) nimmt sie in etwa den Platz von zwei direkt nebeneinander platzierten Boss-Standardpedalen ein. Allerdings ragt sie mit 63 mm Höhe schon etwas aus der Ansammlung der Pedale heraus. An den Seiten befinden sich Lüftungsschlitze, und damit nichts anbrennt – im wahrsten Sinne des Wortes – hat der Hersteller einen kleinen, sehr geräuscharmen Lüfter an die Stirnseite gepackt.

Fotostrecke: 3 Bilder Früher waren Endstufen schwer und sperrig, die Power Stage 170 ist dagegen mini und passt sogar auf ein Pedalboard.

Die Rückseite beherbergt sämtliche Anschlüsse, und die sind recht überschaubar. Es gibt einen Klinkeneingang und einen Lautsprecherausgang, der mit Boxen zwischen 4 und 16 Ohm belegt werden kann. Dazu gesellt sich die Buchse für den Anschluss des mitgelieferten Kaltgerätekabels. Mit einer 9-Volt-Stromversorgung aus dem Pedalboard kann unser Testkandidat nicht gespeist werden, hier werden 220 Volt benötigt. Die Power Stage 170 liefert, wie der Name schon verrät, 170 Watt an einer 4-Ohm-Box; schließt man eine Lautsprecherbox mit 8-Ohm-Widerstand an, halbiert sich die Leistung, und an einer 16-Ohm-Box werden lediglich noch 42,5 Watt generiert. Darauf sollte man bei der Auswahl der Lautsprecherbox zur optimalen Ausbeute der Leistung auf jeden Fall achten.

Fotostrecke: 6 Bilder An der Vorderseite ist ein kleiner Lüfter untergebracht,…

Natürlich braucht auch eine solche Endstufe, soll sie Effektpedale direkt und ohne weiteres Equipment verstärken, einen Vorverstärker. Und den hat man der Seymour Duncan Power Stage 170 als “beautiful clean preamp section” implementiert, wie der Hersteller ihn beschreibt. Die entsprechenden Regler versammeln sich auf der Oberseite, zum einen ein großes Level-Poti und darüber drei etwas kleinere für Bass, Middle und Treble. Die Power Stage 170 verfügt somit über eine aktive Dreibandklangregelung mit 13 dB Cut/Boost für jedes Frequenzband, um den Sound noch etwas besser an die angeschlossene Lautsprecherbox anpassen zu können.

Fotostrecke: 3 Bilder Der interne Vorverstärker verfügt über drei kleinere und ein großes Poti,…

Alle Regler sind qualitativ sehr hochwertig, weiße Strichmarkierungen sorgen für eine gute Erkennbarkeit der Einstellungen auch bei dunklerem Bühnenlicht. Mit dem großen Level-Regler ist es auch möglich, die Lautstärke mal eben per Fuß einzustellen, seine Stabilität lässt das locker zu. Außerdem ist der Level-Regler noch etwas höher als die Klangregelung, daher verstellt man keine anderen, wenn man mit der Schuhsohle eingreift. Unterhalb des Level-Reglers befinden sich drei LEDs, eine Statusanzeige, und zwei LEDs, die vor Überhitzung (Temp) und Überstrom (O.C. – Over Current) warnen.

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Praxis

Die Power Stage 170 wird nun an eine 2 x 12 Box (Celestion G12M) angeschlossen, die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Zuerst hören wir uns ganz nüchtern den Sound ohne jegliche zusätzliche Preamps oder Effektpedale an und werfen einen Blick und ein Ohr auf die Wirkungsweise der Klangregelung.

Audio Samples
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Power Stage 170 – Klangregelung in mittlerer Position (Strat) Bass-Regler: Minimal und Maximalwert – Treble und Middle 12 Uhr (Strat) Mid-Regler: Minimal und Maximalwert – Bass und Treble 12 Uhr (Strat) Treble-Regler – Minimal und Maximalwert – Bass und Middle 12 Uhr (Strat)

Die analoge Klangregelung arbeitet sehr effektiv und mit einem hohen Wirkungsgrad, wie man in den vorangegangenen Beispielen hören konnte. Der EQ ist auf jeden Fall ein gutes Werkzeug, um den Gesamtsound von Effektpedalen, Preamps oder Amp-Modelern an unterschiedliche Lautsprecherboxen anzupassen. Die Konzeption, die Power Stage 170 als Amp im Pedalboard zu nutzen und die Zerrsounds mit Overdrive oder Distortion-Pedalen zu erzeugen, ist natürlich möglich. Ohne Zerrpedale funktioniert die Power Stage 170 mit ihrer Vorstufe als Cleansound-Generator. Allerdings muss man hier schon klangliche Abstriche machen, denn unser Testkandidat ist naturgemäß und wie vom Hersteller vorgesehen auf eher neutralen Sound gepolt, dem es dann auch etwas an Durchsetzungsfähigkeit fehlt. Mit der Klangregelung kann man zwar einen akzeptablen cleanen Ton hinbekommen, aber ein vorgeschaltetes Preamp-Pedal wie im nächsten Audiobeispiel das Boss FBM-1 für unverzerrte Sounds hat mehr Charakter und setzt sich besser im Bandgefüge durch. Ihr hört die klanglichen Unterschiede und zur besseren Einordnung und zum Vergleich des Sounds spiele ich das gleiche Lick auch über einen Fender Twin.

Audio Samples
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Power Stage 170: Bass 12 Uhr – Mid 14 Uhr – Treble 16 Uhr Power Stage 170 mit Boss FBM-1 Fender Twin
Der Sound in Verbindung mit Amp-Modelern und Preamps ist sehr gut und druckvoll.
Der Sound in Verbindung mit Amp-Modelern und Preamps ist sehr gut und druckvoll.

Wir wechseln nun ins schmutzige Metier und widmen uns den Zerrsounds, die mit einem Okko Diablo erzeugt werden. In der Disziplin “Verstärkung im Pedalboard” sehe (und höre) ich die Power Stage 170 nicht als gleichwertigen Ersatz für einen (Röhren-) Amp mit clean eingestellter Vorstufe. Standard-Overdrive-Pedale liefern einfach nicht den Sound und den Pegel, um aus der Power Stage 170 das Optimum herauszuholen. Zum Vergleich hört ihr jetzt den Okko Diablo einmal mit der Power Stage 170 und dann mit einem clean eingestellten Röhrenamp. Beim Amp sind mehr obere Mitten vorhanden, der Sound ist wesentlich druckvoller und auch im Bassbereich definierter.

Audio Samples
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Power Stage 170 und Okko Diablo (Les Paul) Sovtek MIG-50H und Okko Diablo (Les Paul)

Wie schon das Beispiel mit dem Boss FBM-1 zeigte, kann die Power Stage 170 mit einem Preamp eine richtig gute Figur machen, was auch für den Einsatz mit einem Amp-Modeler gilt. Vorverstärker oder digitale Modeler formen den Ton entsprechend, was die integrierte und weitgehend neutrale Preamp-Schaltung ja vermeidet. Dabei macht auch der EQ Sinn, der das gelieferte Signal sehr gut an die Lautsprecherbox anpasst, sodass die Power Stage 170 für den Gitarrensound auf der Bühne sorgt, während das Signal für die PA beim Einsatz eines Modellers zum Beispiel direkt an diesem abgegriffen wird. Ihr hört hier als Vertretung für die Disziplin “Amp-Modeler/Preamp/Profiler” ein Friedman BE-100 Direkt-Profil, also ohne Speaker-Emulation, aus dem Kemper Profiler.

Audio Samples
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Power Stage 170 und Kemper Profiler – Friedman BE-100 Profile (Strat) Power Stage 170 und Kemper Profiler – Friedman BE-100 Profile (SG)
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Fazit

Die Seymour Duncan Power Stage 170 ist eine kompakte Endstufe, die für ihre Leistung von 170 Watt (4 Ohm) einen amtlichen Schalldruck erzeugt, der sich auf der Bühne auf jeden Fall gegen Drums und Bass durchsetzen kann. Mit ihrer sehr effektiv arbeitenden Dreiband-Klangregelung lässt sich der Sound bestens an die angeschlossene Lautsprecherbox anpassen. Den Haupt-Einsatzbereich sehe ich als Endstufe für den Bühnensound in Verbindung mit Amp-Modelern und Preamps. In dieser Kombination erzeugt die Power Stage 170 einen sehr guten und druckvollen Sound. Nicht ganz überzeugend war der Klang mit vorgeschalteten Effektpedalen als direkte Verstärkung des Pedalboards.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • guter Schalldruck
  • effektive Dreiband-Klangregelung
  • Sound mit Amp-Modelern/Preamps
Contra
  • als direkte Pedalboard-Verstärkung klanglich nicht überzeugend
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Seymour Duncan Power Stage 170 Test
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Die Seymour Duncan Power Stage 170 erzeugt einen amtlichen Schalldruck und guten Sound mit Amp-Modelern/Preamps, als direkte Pedalboard-Verstärkung ist sie klanglich nicht überzeugend.
Die Seymour Duncan Power Stage 170 erzeugt einen amtlichen Schalldruck und guten Sound mit Amp-Modelern/Preamps, als direkte Pedalboard-Verstärkung ist sie klanglich nicht überzeugend.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Seymour Duncan
  • Modell: Power Stage 170
  • Typ: Gitarren-Endstufe
  • Ausgangsleistung: 170 Watt (4 Ohm)
  • Bedienfeld Regler: Bass, Mid, Treble
  • Rückseite Anschlüsse: Input, Output
  • Abmessungen: 127 x 63 x 137 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 970 Gramm
  • Verkaufspreis: 389,00 Euro (Juli 2018)
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