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Schlagzeug-Workshop: Jazz Drumming für Einsteiger

Vielen Schlagzeugern kommt beim Begriff Jazz Drumming wahrscheinlich als erstes das Swing Feel und das Spiel mit dem Ridebecken in den Sinn. Als nächstes vielleicht der treibende Beat, wilde Soli, Improvisationen… dann vielleicht aber auch schon der Respekt vor diesem sagenumwobenen Musikstil, denn der Jazz hat leider oft den Ruf, schwer erlernbar und technisch anspruchsvoll zu sein, was viele davon abhält, es selber einmal zu probieren. Lasst euch aber bitte nicht davon abschrecken, denn es ist leichter als man denkt. Natürlich bedarf es etwas Übung, um im Tempo 320 den Solisten der Band hinterherzujagen (oder sie vor sich herzutreiben…), aber mit dem richtigen Basiswissen und etwas Übung seid Ihr im Handumdrehen auf der richtigen Spur.  

Inhalte
  1. Wie gehe ich als Einsteiger an das Thema Jazz Drumming heran?
  2. Das Jazz Ride Pattern und der Basis Jazz Groove
  3. Die Skip Note und rhythmische Auffassung
  4. Die Funktion von Hi-Hat und Bass Drum
  5. Weitere Tipps und Anregungen
  6. Jazz Wiki und Hörtipps

In dieser Workshop-Reihe geht es darum, euch die grundlegenden Bausteine zu vermitteln, auf denen dieser Stil aufbaut und durch welche es leicht sein wird, schnell den richtigen Sound und Groove zu erlernen. Wenn ihr mehr Infos möchtet, worum es im Jazz überhaupt geht und wie er sich entwickelt hat, lest in unserem WIKI auf Seite 2 dieses Workshops.

Wie gehe ich als Einsteiger am besten an das Thema Jazz Drumming heran?
Jazz ist sehr vielfältig, doch die meisten von euch werden wahrscheinlich das Jazz Drumming mit dem Ridebecken-Spiel in Verbindung bringen. Aus gutem Grund, denn nach Einführung dieser Spielweise in den 1940er Jahren hat es sich zum Kernelement dieses Schlagzeugstils entwickelt und sich rückwirkend sogar auf die älteren Stile ausgewirkt, welche diese Spielweise nun integrierten. Wenn Ihr zum Beispiel heute eine Dixieland Band spielen hört, wird der Schlagzeuger sehr wahrscheinlich auch auf dem Ride-Becken den Beat schlagen. 
Die Bedeutung des Ride-Beckens im Swing
Das Ridebecken-Spiel ist das zentrale Element des Jazz, und genau hier liegt auch der Schlüssel zum Erfolg. Ein gutes und solides Beckenspiel ist für einen Jazz-Schlagzeuger ein Muss und sollte zuerst geübt werden, da alles Weitere darauf aufbaut. Selbst wenn man bevorzugt modernere oder europäische Spielweisen lernen möchte, sollte dieses Konzept verinnerlicht werden, da jene Stile hier ihren Ursprung haben und dasselbe Konzept in sich tragen. Das sogenannte “Comping” (Akzente und Einwürfe mit Snare und Bass Drum) ist natürlich auch sehr wichtig, doch erst einmal zweitrangig, denn ohne einen soliden Groove auf dem Becken macht dies wenig Sinn.
Auch durch Musikhören kann man lernen
Ebenso wichtig ist es, viel Jazz zu hören, um sich mit der Musik und ihren Merkmalen vertraut zu machen. Achtet beim Hören darauf, was der Schlagzeuger macht, hört aber unbedingt auch darauf, was die anderen Musiker spielen, denn darauf baut das Drumming auf. Beim Jazz hören alle Musiker extrem aufeinander und kreieren zusammen eine Musik, die aus dem Moment heraus entsteht.
Zum Einstieg empfehle ich, mit dem swingenden Jazz und den Stilen um die späten 1930er bis in die frühen 1960er Jahre zu beginnen (Swing, Bebop, Cool Jazz, Hardbop). Hier lässt sich gut das Grundkonzept des Jazz Drumming lernen, und von dieser Basis aus kann man sich dann zeitlich nach hinten oder vorne bewegen. Siehe Hörbeispiel-Tipps in unserem Jazz Drumming Wiki

Das Jazz Ride Pattern und der Basis Jazz Groove 

Das Ride-Becken ist verantwortlich für das Feeling und den Swing und gibt der Band ein “Klangkissen” und einen Puls, auf dem die Musiker “reiten” (engl.: ride) können. Der Becken-Beat sollte genug Schwung und Vorwärtsdrang haben, um die Musik zu bewegen, er sollte aber gleichzeitig entspannt und relaxed sein, ohne an Tempo zu verlieren. Alle Klarheiten beseitigt? Dann kommen wir nun zur Praxis…

Beginnt die Übung auf einem Pad…
Spielen wir zunächst Viertelnoten auf einem Übungspad. Wählt ein gemütliches Tempo aus und stellt euch vor, euer Stick sei ein Basketball, den Ihr dribbelt. Er prallt auf den Boden und springt zurück zu eurer Hand, ganz rund und gleichmäßig. Ihr müsst nicht mehr tun, als mit eurer Hand seiner natürlichen Bewegung zu folgen, ihn abzufangen und wieder “zurückzuwerfen”. Das geschieht locker aus dem Handgelenk. Lasst die Arme und Schultern entspannt hängen und folgt einfach dem Fluss des Dribbelns, alles ganz natürlich und relaxed…

Nachdem ihr dies für eine Weile getan habt, spielt den Viertelnotenpuls – immer noch auf dem Pad – zu einer Jazz-Aufnahme. Ich verwende hier meist das Lied “Along Came Betty” von Art Blakey’s Album “Moanin’ “ oder “Freddie Freeloader” von Miles Davis’ Album “Kind Of Blue” (beides übrigens legendäre Alben, die in keiner Sammlung fehlen sollten). Sehr gerne verwende ich auch “Soul Station” von Hank Mobley’s gleichnamigen Album oder “Dream” von Bill Charlap’s Album “Written in the Stars”. Ihr könnt natürlich auch eine andere Aufnahme benutzen, so lange das Tempo passt und die Musik swingt.

Beim Spielen zu Tonaufnahmen bekommt Ihr die Gelegenheit, den Puls zusammen mit Experten zu lernen und im Zusammenhang mit der Musik zu fühlen. Achtet darauf, dass ihr gut in das Spiel des Schlagzeugers “einrastet” und versucht, mit der Band zu verschmelzen.

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… und wechselt dann auf das Ride-Becken
Wenn das alles gut geklappt hat, spielt den Viertelnotenpuls nun auf einem Ride-Becken. Bleibt auch hier locker und entspannt und integriert euch in den Beat und den Sound der Band.

Tipp: Wenn Ihr auf dem Ride-Becken oder dem ganzen Set zu Aufnahmen spielt, benutzt keine Kopfhörer, sondern hört die Musik über Lautsprecher. So entwickelt ihr eine bessere Balance innerhalb eures Schlagzeugspiels und lauft keine Gefahr, zu laut zu spielen. Euer Spiel wird natürlicher klingen.

Die Skip Note und rhythmische Auffassung

Der nächste Schritt besteht darin, das komplette Jazz Ride Pattern zu spielen. Nehmt hierfür das Ride-Becken und ein Metronom, welches ihr auf Tempo 60 einstellt und spielt das Pattern dazu. Das wichtigste Element ist der Viertelnotenpuls. Die sogenannte “Skip Note” – das ist der Schlag, der zwischen den Viertelnoten passiert – wird eingefügt und darf den Puls nicht stören. 

Die Swing-Figur auf dem Ride-Becken.
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Swing-Figur auf Ride-Becken

Die Skip Note ist typisch für den Jazzbeat, aber nicht notwendig und wird normalerweise leiser gespielt. Ein extremes Beispiel hierfür ist Kenny Clarke, der Vater des Cymbal Beat. Er spielt die Skip Note meist so leise, dass sie kaum noch zu hören ist. Das ist durchaus anspruchsvoll und erscheint erstmal ungewöhnlich, allerdings swingt diese Art der Phrasierung ungemein, und viele Trommler haben sich davon inspirieren lassen. Lasst euch aber davon nicht verrückt machen, sondern probiert einfach aus, was sich für euch am besten anfühlt.

Ebenso variabel wie die Lautstärke der Skip Note ist das Mikro-Timing. Manche Drummer fassen das Ride Pattern ternär auf, andere wiederum eher binär. Ich habe das Pattern einmal triolisch und einmal auf 16tel-Basis notiert, die Wahrheit liegt allerdings irgendwo in der Mitte. Man kann diese Feinheiten nicht wirklich notieren, und hier liegt auch die Magie des Beckenspiels. Probiert einfach beide Spielweisen aus und lasst euch inspirieren!

Das Swing-Figur in enger, mehr 16tel-artiger Phrasierung

Tipp: Übt generell Dinge sehr langsam und präzise und achtet dabei auf eine korrekte Ausführung und – ganz wichtig – eine aufrechte und entspannte Körperhaltung. Langsames Üben verbessert euer Timing, und auch euer Touch und das Feeling profitieren merklich davon.

Steigert euch nun Schritt für Schritt im Tempo, und wenn ihr bei 110 BPM angekommen seid, dann probiert wieder, zu Aufnahmen zu spielen. Die zuvor genannten Tracks “Along Came Betty”, “Soul Station“ und “Dream” liegen ungefähr in diesem Tempo. Wenn das gut klappt, nehmt nun die Füße hinzu, um den Basis Jazz-Groove zu komplettieren. (Siehe folgendes Notenbeispiel)

Das Jazz Ride Pattern plus Hi-Hat
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Swing-Figur plus Hi-Hat

Die Funktion von Hi-Hat und Bass Drum

Als erstes kommt die Hi-Hat zum Einsatz. Sie wird mit dem Fuß bedient und auf den Beats 2 & 4 gespielt. Wichtig ist, dass die Hi-Hat und das Ride-Becken auf diesen Zählzeiten exakt zur gleichen Zeit erklingen und eine Einheit bilden. Vermeidet Flams zwischen diesen beiden Instrumenten. 

Nehmt dann die Bass Drum hinzu und spielt sie sehr leise im Viertelnotenpuls zum Ridebeat und der Hi-Hat. Im Idealfall so leise, dass man sie kaum noch hört, aber dennoch fühlt. Der Fachbegriff hierfür lautet “feathering” – man spielt die Bass Drum quasi leicht wie eine Feder.

Das komplette Swing-Pattern mit leiser Bass Drum und Hi-Hat auf den Zählzeiten 2 & 4.
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Das komplette Swing Pattern inkl. Bass Drum & Hi-Hat

Weitere Tipps und Anregungen

Falsche Betonungen vermeiden
Ein typischer Anfängerfehler beim Beckenspiel ist die Betonung der Beats 1 und 3. Seid hier bitte vorsichtig, denn das klingt nicht gut und stoppt den Schwung der Musik. Es ist vergleichbar mit dem recht verbreiteten Händeklatschen auf den Schlägen 1 und 3… groovy ist etwas anderes 😉

Hände statt Sticks benutzen
Übt das Ride Pattern auch mal nur mit bloßen Händen und Fingerspitzen auf der Snare oder auf dem Floor Tom. Achtet darauf, locker aus dem Handgelenk zu schlagen und nicht aus den Armen. Das ist ein super Training, und wenn das gut klingt und swingt, dann klappt es garantiert auch mit Sticks und Besen. Hört euch hierzu als Beispiel das Jo Jones Trio auf dem Album “Jo Jones – The Everest Years” an.

Konzerte besuchen
Neben dem Plattenhören ist Jazz live zu erleben natürlich das Beste. Durch das gleichzeitige Hören, Sehen und Erleben werden die Musik und das Lebensgefühl besonders gut verinnerlicht. Außerdem klingt eine Jazz-Combo akustisch noch einmal ganz anders als auf einem Tonträger. Die Dynamik der Musik und der Klang der Instrumente ist nur live und am Besten in kleineren Clubs mit wenig Verstärkung (möglichst akustisch) voll zu erleben.

Spaß haben!
Und zum Schluss: Habt Spaß an der Sache!! Das ist immer noch das Allerwichtigste!! Am Anfang ist es gut, ein paar grundlegende Informationen zu sammeln, um zu verstehen, um was es geht, doch dann sollte die Spielfreude im Vordergrund stehen. Übt zum Beispiel am Anfang eurer Trainingseinheit konzentriert und langsam und jammt dann am Ende des Trainings “just for fun” zu euren Lieblings-Jazzplatten.

OK, genug für’s Erste. Ich hoffe, ich konnte euch ein paar nützliche Informationen zum Thema Jazz und Jazz Drumming geben. Im nächsten Teil dieses Workshops wird es unter anderem um Equipment / Stimmung / Soundgeschmack und die ersten Comping-Übungen gehen.

Bis dahin alles Gute und viel Spaß beim Stöbern und Üben!
Euer Dennis

Tipp: Hier geht es zum zweiten Teil der Workshop-Reihe

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Was ist Jazz? 

Jazz ist eine Form von Musik, in der die Improvisation die Hauptrolle spielt und das charakteristische Merkmal darstellt. Die Musiker spielen Soli auf Ihrem Instrument, die sie im jeweiligen Moment spontan “erfinden” oder “komponieren”. 
Jazz ist meist sehr rhythmisch und basiert auf einer synkopischen Spielweise. 
Synkopisch bedeutet einfach gesagt, dass man die eigentlich unbetonten Schläge eines Taktes betont. Dadurch entsteht eine rhythmische Spannung und ein Vorwärtsdrang, der die Musik anschiebt. Dies geschieht zum Beispiel durch Betonung der Offbeats und durch Umspielen oder Weglassen von „schweren“ Zählzeiten wie dem ersten Schlag eines Taktes. Ein typisches Beispiel hierfür ist beim Jazz Drumming die Betonung der Zählzeiten 2 und 4 durch Treten der Hi-Hat.
Jazz ist Kommunikation und Interaktion.
Basierend auf dem Spiel des Solisten, agieren die Mitmusiker im Begleiten, und genau andersherum baut der Solist auf dem Spiel der begleitenden Musiker auf. Man inspiriert sich gegenseitig. Alle zusammen bilden ein Ganzes, alles hängt voneinander ab, alles entsteht im Moment.
Die Individualität der Musiker und ihre Interpretation der Musikstücke ist zudem das Mitreißende an diesem Stil. Das gleiche Lied von zehn verschiedenen Musikern gespielt, wird jedes Mal anders klingen. 
Jazz kann sehr unterhaltsam sein und zum Tanzen und Mitwippen anregen. Er kann aber auch sehr emotional, spirituell und künstlerisch sein. 
Jazz steht für Freiheit und Kreativität.

Jazz Drumming

Das Jazz Drumming war am Anfang stark von europäischer Marsch- und Orchestermusik beeinflusst und bediente sich auch ihrer Instrumente (Basstrommel, Snare Drum, kleine Becken, Glocken, Woodblocks, etc.). Der Trommler benutzte dabei aber hauptsächlich Snare Drum und Basstrommel zum Begleiten und spielte überwiegend Wirbel auf der Snare, wobei Techniken der Marsch- und klassischen Musik zum Einsatz kamen. Erst später mit dem Swing-Stil und dem darauf folgenden Bebop wurde der Beat weg von den Trommeln und hin zur Hi-Hat und schließlich zum Ride-Becken vorgenommen. Das war eine sehr wichtige und bahnbrechende Entwicklung im Jazz Drumming. Schlüsselpersonen in diesem Zusammenhang sind der Schlagzeuger Jo Jones für das Hi-Hat-Spiel und Kenny Clarke für die Entwicklung des Ridebecken-Spiels sowie der damit verbundenen Befreiung von Snare Drum und Basstrommel.
Durch das Spielen des Pulses auf dem Ride-Becken anstatt auf den Trommeln wurde das Schlagzeugspiel leichter und gab so den Musikern und der Musik mehr Raum und Atem. Die Bassisten mussten nicht mehr mit der Basstrommel konkurrieren und bekamen mehr Platz zur eigenen Entfaltung, erhielten aber auch mehr Verantwortung, das Tempo für die Band zu halten. Dies galt fortan allerdings auch für alle anderen Bandmitglieder, da nun das Schlagzeug nicht mehr alleine für das Timekeeping zuständig war und sich mehr in die Musik integrierte. 
Die Snare Drum war nun frei, um synkopische Figuren zu spielen, und die Bass Drum integrierte sich durch gezielte Akzente. Die Musiker nannten es damals “dropping bombs”.
Das Jazz Drumming entwickelte sich fortan immer weiter. Schritt für Schritt befreite sich der Beat, und das Spiel war gekennzeichnet durch mehr Gleichberechtigung und Interaktion innerhalb der Band…
(In diesem Zusammenhang empfehle ich, das Interview mit Kenny Clarke aus dem Modern Drummer Magazine von 1984 zu lesen. Man findet es im Internet)
Für alle Interessierten empfehle ich, im Internet weiter zu forschen. Für die Freunde des Papiers gibt es außerdem sehr viele Bücher auf dem Markt, die sich mit Jazz beschäftigen. Stöbern lohnt sich!

Hörtipps und Album-Empfehlungen:

Sehr wichtig beim Thema Musik (wenn nicht sogar am wichtigsten) ist die Wahrnehmung über die Ohren, daher gibt es nun einige Hörtipps.
Eine besondere Empfehlung meinerseits ist eine 4-CD-Box mit dem Titel “The Engine Room – A History Of Jazz Drumming From Storyville To 52nd Street”
Hier hört Ihr eine Auswahl fantastischer Tonaufnahmen, von den frühesten Jazz-Aufnahmen bis hin zum Bebop und Hardbop in den 40er Jahren. Alle wichtigen Schlagzeuger der Zeit werden vorgestellt, und ein ausführliches Booklet ist beigefügt.
Des Weiteren gibt es eine Aufnahme von Warren “Baby” Dodds (einer der wichtigsten und berühmtesten Drummer des frühen Jazz) mit dem Titel “Talking and Drum Solos”. Hier erklärt er das Schlagzeugspiel und die Musik des New Orleans Jazz und demonstriert diese am Schlagzeug und mit Band.
Ein weiteres Highlight ist die Aufnahme “The Drums” von Jo Jones. Auf ihr erklärt und demonstriert der Meister die Rolle der einzelnen Elemente des Schlagzeugs und Techniken des Jazz Drummings und stellt dem Hörer verschiedene Markenzeichen berühmter Schlagzeuger seiner Zeit vor. Grandios und charmant!!
Achtet beim Hören darauf, wie Kontrabass und Ride-Becken zusammen zu einem Groove verschmelzen. Ein tolles Beispiel hierfür ist auch die folgende Aufnahme: Dexter Gordon, Album: Doin’ Allright, Lied: I Was Doing Allright
Am Anfang des Liedes spielt der Bass einen Puls auf den Zählzeiten 1 und 3. Das nennt man ein “two-feel”. Der Puls wird in halben Noten gefühlt. Das ist typisch für die Eröffnung und für die Melodie eines Liedes und wird vorwiegend vom Bassisten vorgegeben. Richtig los geht es dann aber ab Minute 1:21, wenn das Saxofon mit dem Solo beginnt. Was für ein Groove!!
Man spricht hier auch von einem “four-beat”. Das bedeutet, dass die vier Viertel eines Taktes gleichmäßig akzentuiert werden. 
Ein weiteres Paradebeispiel für das two-feel und den four-beat ist das Lied “Remember” auf dem Album “Soul Station” von Hank Mobley. Swinging!!
Dieses Album möchte ich euch übrigens besonders an’s Herz legen, da es vom ersten bis zum letzten Ton einfach grandios swingt und in Perfektion eingespielt wurde. Jazz vom Feinsten! Am besten jeden Tag anschmeißen und mitspielen oder einfach dazu tanzen… 

Weitere Musik-Empfehlungen

Ich möchte euch hier nun ein paar meiner persönlichen Favoriten nennen. Jazz-Alben, die den Becken-Beat, das Swing Feel und den Jazz Spirit gut demonstrieren und allgemein einfach spitze sind!

  • Art Blakey – Moanin’ (Drums: Art Blakey)
  • Miles Davis Allstars – Walkin’ (Drums: Kenny Clarke)
  • Miles Davis – Kind Of Blue (Drums: Jimmy Cobb)
  • Louis Armstrong & Duke Ellington – The Great Reunion (Drums: Danny Barcelona)
  • Horace Silver Trio and Art Blakey – Sabu (Drums: Art Blakey)
  • Horace Silver – Blowin’ The Blues Away (Drums: Louis Hayes)
  • Frank Sinatra & Count Basie – Sinatra-Basie (Drums: Sonny Payne)
  • Count Basie – The Complete Atomic Basie (Drums: Sonny Payne)
  • Eddie Condon – Dixieland Jam (Drums: George Wettling)
  • Wild Bill Davison – The Complete Commodore Master Takes (Drums: Danny Alvin, Dave Tough, George Wettling)
  • Cannonball Adderley Quintet – In San Francisco (Drums: Louis Hayes)
  • Eddie “Lockjaw” Davis – Cookbook Vol.1 (Drums: Arthur Edgehill)
  • Dexter Gordon – Doin’ Allright (Drums: Al Harewood)
  • Dexter Gordon – Our Man In Paris (Drums: Kenny Clarke)
  • Bill Charlap Trio – Live At The Village Vanguard (Drums: Kenny Washington)
  • Jackie McLean – Swing, Swang, Swingin’ (Drums: Arthur Taylor)
  • Horace Parlan – On The Spur Of The Moment (Drums: Al Harewood)
  • Harold Land – West Coast Blues (Drums: Louis Hayes)
  • Kenny Burrell – Jazzmen Detroit (Drums: Kenny Clarke)
  • Wynton Kelly – Kelly After Midnight (Drums: Philly Joe Jones)

Und hier noch eine Aufnahme für alle, die es schnell mögen:

  • Dizzy Gillespie – Stan Getz – Sonny Stitt: For Musicians Only (Drums: Stan Levey)

Bebop vom Feinsten! Doch seid gewarnt, die Band spielt so heiß, eure Boxen könnten anfangen zu glühen… Mitspielen auf eigene Gefahr!
Zwei weitere Aufnahmen, die ich euch jedoch nicht vorenthalten möchte, habe ich aber noch:

  • Ahmad Jamal – Live At The Pershing (Drums: Vernel Fournier)

Dieses Album gehört in jede Jazz-Sammlung! Absoluter Klassiker! Hört, mit welch großartigem Puls Vernel Fournier hier spielt. Diese Aufnahme inspirierte schon sehr viele Musiker und animierte viele Trommler zum Besenspiel…

  • Jo Jones – The Everest Years (Drums: Jo Jones)

Die erste Hälfte dieser Aufnahme wurde als Trio eingespielt (Klavier, Bass, Schlagzeug). Der Mix ist nicht sonderlich gut, aber die Drums sind ungewöhnlich laut im Vordergrund. Das lässt uns Jo Jones’ Spiel extrem gut hören und von ihm lernen. Sein Besenspiel ist Vorbild für viele, und hört, wie er allein mit den bloßen Händen die Musik zum Swingen bringt…

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