Samson StudioDock 4i Test

INTRO

Samson_Studiodock_i4_der_Riese

Samson ist nun auch schon über 30 Jahre im Geschäft. Der Hersteller verdiente sich seine Brötchen zunächst mit der Produktion von drahtlosen Mikrofonsystemen. Jahre später kamen Endstufen und Studioperipherie hinzu. 2005 begann Samson mit der Herstellung von USB-Mikrofonen und traf damit voll ins Schwarze.  
Wo wir gerade beim Stichwort USB sind: Samson´s Studiodock 4i ist auch mit einem USB-Interface und einem iPod-Dock ausgestattet und liefert mit dem Dock volle iPod-Funktionalität. Aufladen, Synchronisieren, Laden und Abspielen von Audiodateien. Alles ist drin mit der 4i. Doch wie sieht´s mit der Verarbeitung und der Klangqualität aus?
Fragen über Fragen…

Lieferumfang
Nach Öffnen der Verpackung treten neben den beiden Speakern ein Netz-, ein USB- und ein zweiadriges, zwei Meter langes Lautsprecherkabel zum Vorschein. Das fünfsprachige Hochglanz-Manual ist ausführlich genug, um auch einem „Audioten“ die Inbetriebnahme der 4i zu ermöglichen.

Samson_Studiodock_i4_Lieferumfang

MDF & Co
Das Gehäuse der 4i ist aus MDF gefertigt und die Oberflächen haben eine Vinylbeschichtung erhalten. Somit sind die Außenseiten relativ rauh, aber eben auch kratzfest. Die Gehäusekanten, die an der oberen bzw. unteren Seite anliegen, sind nicht abgerundet und würden so prima „Katscher“ in den Laminatboden schlagen, wenn sie dort mal versehentlich draufstürzen sollten. Der Anblick des Lautsprechers macht Freude. Soviel steht fest. Bezüglich Design hat Samson meiner Meinung nach voll ins Schwarze getroffen. Die Speaker sind in einem champagnerfarbenen Kunststoffrahmen in das Gehäuse eingelassen. Der Hochtöner ist von einem vorgelagerten Lochgitter vor Kinderhänden und neugierigen Musikerkollegen geschützt. Selbiger liegt zudem im Zentrum eines Waveguides, der für ein besseres Abstrahlverhalten der Hochtonfrequenzen sorgen soll.  
Die Abmessungen der 4i betragen 23,2 x 16,8 x 18,9 cm  (H x B x T), womit die 4i nicht mehr zu den Zwergen der Desktoplautsprecher-Familie zählt. Auch das von mir ermittelte Gewicht lässt mit insgesamt 7 kg (zweitschwerstes Paar) eher auf die Schwergewichtsklasse schließen. Immerhin bringt die Aktivbox 4100 g auf die Waage, die passive noch 2900 g. Damit wiegt letztgenannte bald soviel wie die beiden Akai-Boxen zusammen. Aber nun gut. Es geht ja Gott sei Dank nicht in den Ring. Doch ist der Mobilitätsfaktor der 4i aufgrund von Größe, Gewicht und der angesprochenen Gehäusekanten relativ gering, was schade aber natürlich kein Beinbruch ist. Diese Disziplin war eben nicht ausschlaggebend bei der Entwicklung dieses Produktes.  
Bei genauem Blick auf das Gehäuse fallen wie bei der 3i kleine Mängel hinsichtlich der Verarbeitung auf. So ist z.B. der Aufdruck des Namens oberhalb des Bass-Speakers nicht gerade. Darüber hinaus ist auch der champagnerfarbene Kunststoff nicht sauber in das MDF-Gehäuse gesetzt worden.

Mängel in der B-Note
Mängel in der B-Note

Front- und Backpanel
Die Entwickler von Samson setzen wie auch bei der 3i auf das Bassreflex-Prinzip. Weniger Lautstärke, dafür Verbreiterung des Spektrums nacht unten. Dieses wird seitens des Herstellers mutig mit 65 Hz bis 23 kHz angegeben. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich hier wiederhole, doch wie so oft fehlen auch hier die Angaben über die Abweichung in dB, so dass die Angaben des Frequenzgangs nur halb so viel wert sind. Immerhin erfahren wir in den technischen Details auf der Samson-Homepage, dass die Trennfrequenz des Zweiwegesystems bei 1,4 kHz liegen soll. Der Hersteller gibt die Endstufenleistung mit 2×20 Watt RMS an. Die Entwickler verwenden für den Hochton einen 1,25 Zoll „Tweeter“ und verbauen einen 4,25 Zoll großen konusförmigen Basstreiber, der ungeschützt in das Gehäuse verschraubt wurde. Natürlich hat Samson an die magnetische Abschirmung des Tieftontreibers gedacht, damit er seiner Produktgattung „Desktoplautsprecher“ alle Ehre machen kann. Die rechnernahe Aufstellung macht auch aufgrund der integrierten USB-Schnittstelle durchaus Sinn. Es handelt sich um „High-Speed“-USB also Version 2.0, die in Form einer USB-Buchse Typ B vorliegt. Die eingebauten Delta-Sigma-Wandler arbeiten mit Bittiefen bis zu 16 Bit und Samplingfrequenzen von 44,1 bis 48 kHz. Etwas weiter unten haben die Lautsprecherklemmen Platz gefunden. Es folgen von Norden nach Süden Netzschalter, Netzbuchse und Netzwahlschalter. Letztgenannter ist ins Gehäuse versenkt, um ein versehentliches Umschalten auszuschließen. Zu guter Letzt seien die Stereo-Cinchbuchsen genannt, die links oben Platz gefunden haben.

PRAXIS

Features
Die 4i wird über den gerade noch erwähnten Schalter aktiviert. Danach leuchtet eine vorn liegende LED blau vor sich hin, und der User freut sich über Betriebsamkeit. Oben auf der Box sitzt in Thron-artiger Manier das iPod-Dock, auf welchem noch ein Transportschoner steckt. Weg damit und iPod Nano drauf! Alle iPods im Haus funktionieren tadellos. Hierzu zählen der schöne 3G, die etwas aktuellere 4G-Variante und die Classic-Version.

Mit iPod-Dock !Apple sei Dank!
Mit iPod-Dock !Apple sei Dank!

Was mich beim ersten Durchhören ein wenig schockiert, ist die Tatsache, dass die 4i ein ganz schön lautes Grundrauschen abgibt, also auch wenn kein Zuspieler angeschlossen ist. So laut wie die 4i rauscht kein anderer Proband.  
Das versenkbare Poti der 4i ist gerade in das Gehäuse eingelassen. Ich sage das deswegen, weil es bei der 3i nicht der Fall ist. Damit man länger was davon hat, empfehle ich, nur dann das Poti herauszuholen, wenn man mit dem Lautsprecher arbeitet und erst am Ende wieder hereinzudrücken. Auf lange Sicht könnte das ein Verschleißteil werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit versenkbarem Poti – nettes Gimmick!

Wie auch schon bei der 3i weist die 4i ebenfalls große Pegelunterschiede zwischen iPod und analogen Eingängen auf. Die Abstimmung der Impedanzen der analogen Inputs zueinander ist okay, aber die Pegeldifferenz zum iPod ist schon krass. Da wird man bestimmt das eine oder andere Mal beim Betätigen des „Play“-Buttons ordentlich wach gerüttelt.  
Installation
Stichwort: Class complient! Auch bei dieser Installation gilt: Je einfacher desto besser! Die Installation der 4i lief völlig reibungslos von statten. Der Rechner erwartet bei der treiberlosen Installation nur ein Bestätigen der Dialoge, und schon ist das Teil einsatzbereit. Ich wünschte,  das wäre immer so…

Samson_StudioDock_i4_Windwos_Screenshot

Danach war die Synchronisation in iTunes und das Beladen des iPods kein Problem. Als Aufnahmequelle konnten die Eingänge der 4i unter XP allerdings nicht dienen, das Interface fungiert nur als Ausgang bei der Wiedergabe und nicht als Aufnahmequelle. Schade. Aber nun gut.  
Klang
Vom Sound der Studiodock 4i hatte ich mir aufgrund der nominalen Endstufenleistung, des 4“ großen Basstreibers und der üppigen Gehäuseabmessungen einiges erhofft. Doch wurden meine Erwartungen nicht so wirklich erfüllt. Ich war zum Teil ähnlich zwiegespalten wie bei dem kleinen Bruder. Die 4i allerdings war nicht so hochtonbetont wie die 3i. Vielmehr klang sie topfiger als der kleine Bruder. Ich nahm den Lautsprecher als solchen wirklich war, weil die Resonanzfrequenzen des Gehäuses wohl häufiger angesprochen wurden, was auch der Räumlichkeit in der Regel nicht unbedingt zugute kommt – so hier auch. In Punkto Räumlichkeit fand ich Samson´s kleinere Ausgabe fast besser. Die Stereowiedergabe ist allerdings hier besser. Entlang des Panoramas werden die Instrumente nebeneinander plaziert, doch die Tiefe geht verloren, was bei dubbigen Tracks in Kombination mit hohen Lautstärken erst mal richtig auffällt.  
Die hohen Lautstärken sind auch schon ein wenig problematisch bei dem Lautsprecher. Eigentlich soll die 4i ja über mehr Leistungsreserven verfügen. Tut sie aber effektiv nicht, da sie bei basslastiger Musik und hohen Lautstärken früh beginnt, zu zerren und breiig zu klingen. Die Abstimmung der möglichen Quellen ist ebenfalls nicht besonders gut geglückt. Der iPod ist deutlich lauter als alles andere. So braucht man das Poti eher, um Pegeldifferenzen auszugleichen. Auch das laute Rauschen der Endstufen hinterlässt abschließend keinen guten Eindruck. Der Kopfhörerausgang ist okay, klingt aber auch für die etwas höhere Preisklasse nicht adäquat und ist auch nicht laut genug.  

FAZIT

Samson´s Studiodock 4i hinterlässt insgesamt einen ziemlich gemischten Eindruck. Der Hersteller stattet die Aktiv/Passiv-Kombination mit einem iPod-Dock mit vollem Funktionsumfang aus. Hinzu kommt das USB-Audiointerface, welches treiberlos einfach und unkompliziert auf Macs und PCs installiert werden kann. Das Design der 4i ist zeitlos gut und der Klang der Lautsprecher ist okay, aber für weniger Geld gibt´s was Besseres. Zum Beispiel den kleineren Bruder 3i, der mit einem deutlich besseren Preis/Leistungsverhältnis aufwarten kann. Immerhin kostet die 4i satte € 201,11 (UVP) und ist damit die teuerste Box im Teilnehmerfeld. Hinzu kommen die leichten Mängel in der Verarbeitung, das laute Endstufenrauschen und die schlechte Abstimmung der Eingangsimpedanzen. Bei hohen Lautstärken klingt die Box klein und das Signal komprimiert. Die 4i klingt zwar im direkten Vergleich noch besser als die MS20 von Behringer, ist aber auch 70 Euro teurer, was sich dann auch in der Bewertung des Preis/Leistungsverhältnisses niederschlägt. Somit reicht es bei der Studiodock 4i insgesamt leider nur für 2,5 Sterne.  

Samson_Studiodock_i4_beide_vorn
Features
  • iPod Docking Station zum Synchronisieren, Laden und Abspielen von Musikdateien
  • USB-Schnittstelle zum Streamen digitaler Audiodaten
  • 4,25″ Woofer für Basswiedergabe
  • 1,25″ Seidenhochtöner
  • Interner Class A/B Verstärker mit 2x 20 Watt Leistung
  • Lautstärkeregler
  • Kopfhörerausgang und Stereo-Aux-Eingang auf der Frontseite
  • Rückseitiger Cincheingang
  • Finish mit schwarzmattem Vinylüberzug
  • Magnetische Abgeschirmt
  • Frequenzbereich: 65 Hz – 23 kHz
  • Maße: 23,2 x 16,8 x 18,9 cm
  • Gewicht: 4100g/ 2900g
  • USB-Kabel
  • 2 Meter Lautsprecherkabel
Unser Fazit:
2,5 / 5
Pro
  • iPod-Dock
  • USB-Audiointerface
  • Relativ gute Stereoabbildung
Contra
  • Leichte Mängel in der Verarbeitung
  • Keine abgerundeten Kanten
  • Hohe Pegeldifferenz zwischen iPod und den anderen Eingängen
  • Hohes Grundrauschen
  • Topfiger Klang
  • Klingt „komprimiert“ bei hohen Lautstärken
Artikelbild
Samson StudioDock 4i Test
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