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Sabian Big & Ugly Collection Cymbals Test

Die Firma Sabian stellt sich mit ihrer Big & Ugly Collection dem bonedo Test. Das Sortiment der kanadischen Beckenmanufaktur Sabian wurde pünktlich zur NAMM 2015 um einige Exoten erweitert. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine neue Beckenserie im klassischen Sinne. Vielmehr liefert Sabian mit der Big & Ugly Collection eine neuartige, serienübergreifende Auswahl an unterschiedlichen Ride-Modellen, die allesamt etwas gemeinsam haben: sie sind ultragroß und optisch speziell. Namen wie Pandora, Monarch oder Phoenix forcieren dabei umso mehr das mystisch-zeitlose Flair dieser neuen Sabianer.

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Dabei fiel Sabian bisher nicht unbedingt durch Rundmetalle im muffigen Vintage-Gewand auf. Der andauernde Erfolg der klingenden Kanadier lässt sich, abgesehen von ihrer hohen Qualität, doch sicherlich auch mit der großen Innovationsfreude der Firma erklären. In enger Zusammenarbeit mit Trommlern wie Dave Weckl oder Jojo Mayer entstanden so in den letzten Jahren einige neuartig klingende Wegbereiter wie etwa die O-Zone Modelle, die ab Werk löchrig wie ein Schweizer Käse geliefert werden. Mit der Big & Ugly Collection wagt Sabian nun eine Kombination aus modernen Verarbeitungstechniken und traditionellen Klangidealen. Wie diese Symbiose tatsächlich ausfällt, erfahrt ihr in diesem Test!

Details

Das Gewicht der Big & Ugly Becken liegt im Medium-Bereich

Aus sechs verschiedenen Beckenmodellen setzt sich die Big & Ugly Collection zusammen: HH Nova, AA Apollo, HH King, HH Pandora, XS20 Monarch und HHX Phoenix. Die zuletzt genannten beiden sind die Singles der schmutzigen Truppe und lediglich mit 22 Zoll Durchmesser erhältlich, während die restlichen vier Modelle jeweils in 22 Zoll und 24 Zoll produziert werden. Die gesamte Kollektion lässt sich also im wahrsten Sinne an zwei Händen abzählen, die es auch braucht, um diese Wonneproppen zu tragen! Mit durchschnittlichen 2380 Gramm bei den 22 Zoll Becken und 2960 Gramm bei den 24-Zöllern liegen die Becken allesamt in der mittleren Gewichtsklasse. Obwohl die komplette Palette aus B20-Bronze geschmiedet wurde, unterscheiden sich die einzelnen Becken optisch enorm voneinander. Das liegt an den völlig unterschiedlichen Bearbeitungsweisen, über die ihr im Folgenden mehr erfahren sollt. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die unterschiedlichen Finishes der einzelnen Modelle im Detail.

Die sechs Modelle im Einzelcheck

22“ und 24“ AA Apollo (2440 g, 2930 g)

Apollon, so heißt in der griechischen und römischen Mythologie der Gott der Musik und der Lyrik. Dass er dabei zudem noch das Amt der „sittlichen Reinheit“ besetzte, leuchtet beim Anblick unserer beiden Apollo Becken zunächst überhaupt nicht ein. Vor allem das total verrostet anmutende 24er Exemplar sieht aus, als hätte es Jahrzehnte lang als Regenschirm fungiert. Umso verblüffter bin ich, als ich die Apollo Becken umdrehe: die blitzblank polierte Unterseite „blinkt und glitzert wie eine Bordelltür“, wie es so schön in einem alten Westernstreifen heißt. Auf der Unterseite fehlen zudem die kleinen ringförmig angeordneten Hammermale, die deutlich zum exotischen Antlitz der Oberseite der Apollos beitragen. 

22“ und 24“ HH King (2280 g, 2950 g)

Mit 2280 Gramm ist das 22 Zoll King Becken das leichteste unserer Testflotte, dabei sehen die beiden selbsternannten Könige mit ihren pechschwarzen Oberflächen doch eher wuchtig aus! Dazu tragen die deutlichen Hammermale bei, die es sich auf der gesamten Fläche der Becken bequem machen. Auch bei diesem Modell findet man eine polierte Unterseite vor. Der Kontrast zwischen schwarzer Ober- und goldgelber Unterseite könnte nicht größer sein!

Fotostrecke: 3 Bilder Die beiden AA Apollo Becken sehen von oben äußerst dirty aus …

22“ und 24“ HH Nova (2450 g, 2960 g)

Ein dichtes Hämmerungsmuster prägt die komplette Vorder- und Rückseite der beiden Nova Becken. Die schier unpolierte und damit sehr dirty wirkende Oberfläche wurde zudem vom Rand der Becken bis hoch zum Mittelloch abgedreht. Die kleine Kuppe setzt sich deutlich vom flachen Profil des Bodys ab. Auffällig ist, dass das Mittelloch des 22“ HH Nova Beckens etwas unrund geraten ist. Abgesehen davon machen alle Becken jedoch einen hochwertigen und edlen Eindruck.

22“ und 24“ HH Pandora (2365 g, 2980 g)

Das Pandora Modell ähnelt mit seinen großen Hammermalen und dem dunklen, unpolierten Finish auf der Ober- und Unterseite dem Nova, jedoch lassen sich Unterschiede in der Konstruktion der beiden Modelle erkennen. Die Kuppe ist beim Pandora Modell etwas größer und wesentlich flacher gehalten.

Fotostrecke: 3 Bilder Die HH Nova Becken sind stark gehämmert und vollkommen unpoliert.

22“ HHX Phoenix (2370 g)

Das Phoenix Becken macht seinem Namen alle Ehre! Es sieht tatsächlich so aus, als sei es soeben aus einem Berg Asche gezogen worden. Die wuchtige Kuppe und die münzgroßen Hammermale erinnern mich an Jojo Mayers Fierce Ride von Sabian, das ein ebenso unscheinbares Abdrehmuster aufweist. Auf der Unterseite ist das HHX Phoenix wie so manch einer seiner großen, “hässlichen” Kollegen im Traditional Finish gehalten.

22“ XS20 Monarch (2350 g)

Der einzige Vertreter der Sabian XS20 Serie fällt durch seine vergleichsweise aufgeräumte Optik auf und wirkt dabei wie das Unschuldslamm in einer Schar schwarzer Schäfchen. Durch die sehr fein herausgearbeitete Zebra-Optik ist das Becken dabei aber keineswegs weniger interessant geraten. Die XS20-Serie zeichnet sich durch eine kaum sichtbare Hämmerung aus. Der uns vorliegende Monarch macht dabei keine Ausnahme.

Fotostrecke: 2 Bilder Die beiden Singles der Kollektion – links: HHX Phoenix, rechts: XS20 Monarch.
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