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Sabian Big & Ugly Collection Cymbals Test

Praxis

Werden die hohen Erwartungen erfüllt?

„Wenn jetzt nicht der absolute Oberknaller kommt, dann…!“, fluche ich vor mich hin, während ich das knapp dreißig Kilogramm schwere Paket mit schmerzverzerrter Miene aus meiner Wohnung, ins Auto und letztendlich in meinen Proberaum hieve. Ein Tässchen Tee später wage ich es dann, die pappige Büchse der Pandora zu öffnen. Das erste Anspielen mit dem Finger entlockt den dreckigen Sabianern schon erste geheimnisvolle Klänge. Jetzt aber schnell hinter die Schießbude gesetzt und losgelegt!

Die Büchse der Pandora wurde geöffnet!
Die Büchse der Pandora wurde geöffnet!

Die Becken sind absolute Blitzmerker

Insgesamt klingen die zehn Becken so eigenständig und aufregend wie man es aufgrund ihrer Erscheinung erwarten würde. Ihre teils sehr rau ausschauende Oberflächenstruktur kommt klanglich einer jahrhundertalten Patina gleich, was sich bei allen Kandidaten in einem trockenen Anschlag sowie einem superschnellen Decay nach gecrashten Schlägen äußert. Dieser etwas „bedeckte“ Sound hat durchaus seine Vorteile, da die Becken blitzartig auf alles reagieren, was von ihnen verlangt wird und niemals in ungewollte Sphären abdriften. Somit fällt es nicht schwer, beispielsweise markante Akzente in leise Ridepattern einzubinden – kein Sound übertönt den anderen. Das Spielen wird dadurch merklich intuitiver, während man sich an den etlichen Klangzonen der einzelnen Becken nur schwer „sattspielen“ kann. Hier kommen die einzelnen Soundfiles der Modelle.

22“ und 24“ HH Nova – das Profil ist flach und macht ordentlich Krach!

Trotz seines sehr flachen Profils besitzt das Modell Nova einen erstaunlich hellen Grundton, der mir mit seinem komplexen, kehligen Charakter in die Gehörgänge wabert. Die kleine Kuppe ist angenehm im Gesamtklang des Beckens eingebettet. Das 22er Modell eignet sich dabei exzellent für trashige Akzente, während der 24 Zoll Oschi mit seiner Soundtiefe gefühlt den gesamten Raum ausfüllt.

Audio Samples
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22″ Nova Ride – Solo und im Set 24″ Nova Ride – Solo und im Set Nova Rides zusammen im Set Nova Rides Wirbel

22“ und 24“ AA Apollo – verrostete Optik trifft weichen Klang 

Das Modell Apollo klingt mit der Stockspitze gespielt relativ weich und würde daher auch in akustischer Triobesetzung eine gute Figur machen. Die Kuppe setzt sich dabei deutlich vom Klang des Bodys ab und verleiht dem Crashsound der Apollos einen deutlichen Schwung an Höhen.

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22″ Apollo Ride – Solo und im Set 24″ Apollo Ride – Solo und im Set Apollo Rides zusammen im Set Apollo Rides Wirbel

22“ und 24“ HH King – die Raucher mit der kräftigen Kuppe

Der King bringt mit einem definierten, leicht rauchigen Klang des Bodys und einer kräftigen Kuppe perfekte Ride-Eigenschaften mit, die sicherlich in vielen musikalischen Kontexten wunderbar funktionieren. Wer sich für das 22er Modell entscheidet, bekommt obendrauf noch einen wunderbaren Crashsound mit viel „Cut“ geboten. Der größere König reagiert auf kräftigere Schläge eher unbeeindruckt, indem er nur klobige Laute von sich gibt.

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22″ King Ride – Solo und im Set 24″ King Ride – Solo und im Set King Rides zusammen im Set King Rides Wirbel

22“ und 24“ HH Pandora – durch und durch komplex!

Das Pandora Modell klingt höchst komplex und schmutzig. Die gesamte Bandbreite von Tiefen und Höhen abdeckend, zeichnet es sich vor allem durch seinen fauchigen Sticksound aus. Vor allem für experimentelle Musik eignen sich diese beiden Schmutzfinken sicherlich sehr gut.

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22″ Pandora Ride – Solo und im Set 24″ Pandora Ride – Solo und im Set Pandora Rides zusammen im Set Pandora Rides Wirbel

22“ HHX Phoenix – das Universal

Auch das Modell Phoenix besitzt einen interessanten, definierten Sticksound, eine voluminöse Kuppe und ein grandioses Crash-Verhalten und kommt mit diesen Allround-Eigenschaften dem 22“ King Modell gleich. Insgesamt klingt es dabei noch etwas aufgeräumter und nicht so rauchig wie der kleine König. Der Sound des Bodys ist deutlich durch die riesige Kuppe geprägt.

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22″ Phoenix Ride – Solo und im Set 22″ Phoenix Ride – Wirbel

22“ XS20 Monarch – das Staatsoberhaupt steckt einiges weg

Der Monarch sticht nicht nur optisch ein wenig heraus. Die XS20 Serie ist vor allem bei Trommlern der härteren Gangart beliebt und wurde von Sabian sicherlich unter anderem zu diesem Zwecke konzipiert. Somit ist nicht verwunderlich, dass unser Monarch im Vergleich zu seinen Big&Ugly Kollegen eher gradlinig, weniger experimentell daherkommt. Seine Stärken liegen dabei definitiv in der Rolle des voluminösen Crash-Beckens. Der weiche, silbrige Sticksound funktioniert sicherlich auch in leiseren Gefilden gut, wobei das Becken eher modern und weniger jazzig klingt.

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22″ Monarch Ride – Solo und im Set 22″ Monarch Ride – Wirbel

Die sechs Big & Ugly Modelle im Profil 

Hier könnt ihr die sechs Modelle und ihre unterschiedlichen Profile bestaunen:

Fotostrecke: 6 Bilder HH Nova Ride
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