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Sabian 18″ HH Garage Ride Test

Der geistige Vater des 18″ HH Garage Ride von Sabian ist Claus Hessler, ein weltbekannter Clinician und Meister des Open-Handed-Playing. Bei dieser Spielweise wird – bei einem konventionellen Set-Aufbau – die Hi-Hat mit der linken Hand gespielt, um ein Überkreuzen der Hände zu vermeiden. Das Ridebecken befindet sich in der gewohnten Position und wird mit Rechts bedient. Klar, dass man, wenn man die hohe Kunst der Beidhändigkeit beherrscht, auch gleich noch ein zweites Ridebecken über die Hi-Hat hängen kann. Da der Platz auf der linken Seite aber meistens knapp bemessen ist, bietet sich ein kleineres Exemplar an, und genau das hat Claus Hessler zusammen mit den Sabian-Produktspezialisten entwickelt. Aber nicht nur als “Left Side Ride” wurde das Garage Ride konzipiert, sondern auch als “all-in-one”-Lösung, wenn man sich auf ein oder zwei Becken für einen kompletten Gig beschränken muss.

Sabian_HH_18GarageRide_Top


Auf der Suche nach einer Bezeichnung für das Hessler’sche Becken war schnell klar, dass es etwas Spannenderes sein sollte als “Claus Hessler Signature Ride”, und da der Meister sich seine außergewöhnlichen Skills damals in einer umgebauten Garage draufgeschafft hat, war der perfekte Name schnell gefunden. Und was passt besser zu einem “Garage Ride” als ein rohes, fleckiges Natural Finish mit Kratzern und einer wilden Kraterlandschaft auf der Oberseite? Ob das Becken genau so ungehobelt klingt wie es aussieht und ob es vielleicht sogar für mehr als nur die Garage taugt, zeigt der folgende Test.

Details

Das HH Garage Ride ist ausschließlich in der 18 Zoll-Größe erhältlich und gehört somit zu den kleinsten Ridebecken im Sabian-Programm. Die Materialmischung setzt sich, wie bei allen Top-Serien des kanadischen Herstellers, aus 80 Prozent Kupfer und 20 Prozent Zinn – auch bekannt als B20-Legierung – zusammen. Auf den ersten Blick meint man, es mit einer frisch ausgegrabenen Bronzeplatte aus der Antike zu tun zu haben, wenn da nicht das allseits bekannte Halbkreis-Logo mitsamt Sabian-Schriftzug zu sehen wäre. Dass das Becken gemäß der Serienbezeichnung HH “hand hammered” ist, kann man schon aus zehn Metern Entfernung sehen. Auf der nicht abgedrehten, gelb-bräunlichen Oberseite sind unzählige, scheinbar zufällig verteilte Hammereinschläge mit jeweils einem halben Zentimeter Durchmesser zu sehen, die sich über die gesamte Fläche einschließlich der relativ kleinen Kuppe verteilen.

Fotostrecke: 2 Bilder Wie ein Autodach nach einem Hagelsturm: die Oberfläche des Garage Ride.

Die Innenseite der Kuppe ist mit einer Signatur versehen, wobei es sich aber nicht, wie man zunächst vermuten könnte, um die Unterschrift von Claus Hessler handelt. Der Mann zeichnet sich nämlich nicht nur durch seine außergewöhnlichen Schlagzeugkünste, sondern auch durch eine gute Portion Understatement aus. Tatsächlich bedeutet der Schriftzug nichts anderes als das Wort Sabian in armenischer Schreibweise. Schließlich ist Sabian 1981 von Robert Zildjian gegründet worden, und dessen Vorfahren stammen aus Armenien. Auf der Ober- und Unterseite ist das Garage Ride mit Kratzern übersät, die mich irgendwie spontan an diese ominösen Vintage Designer-Jeans erinnern, bei denen die Löcher am Knie gleich mitgeliefert werden. Dazu passen auch die dunklen Verfärbungen, bei denen ich wieder an Claus in seiner Garage denken muss, wie er gerade mit ölverschmierten Händen unter seinem Auto hervorkriecht. Ich persönlich mag die Optik, und der Vorteil ist ja, dass das Garage Ride auch nach ein paar Jahren noch genau so aussieht wie im Neuzustand. Die Verarbeitung des mit 1650 Gramm mittelschweren Beckens in Bezug auf Mittelloch, Rand, Symmetrie und Gewichtsverteilung ist einwandfrei. Das heißt, es gibt keine scharfen Kanten, das Becken hängt sauber horizontal auf dem Ständer und das mittelgroße Rund schließt plan mit einer ebenen Fläche ab.

Fotostrecke: 2 Bilder Wer kann Armenisch? Die Innenseite der Kuppe.
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