Roland Micro Cube Bass RX Test

DETAILS

Der Bass Cube wirkt genau so solide wie der Rest der Familie. Ecken und Kanten werden durch Kunststoffschutzleisten vor Stößen geschützt. Das oben liegende Bedienfeld ist leicht versenkt, sodass die Potis in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können. Die verbauten Vierzoll – Lautsprecher (4x) sitzen sicher hinter einem stabilen Alu- Lochgitter. 4x 4 Zoll – Lautsprecher hört sich jetzt zugegebenermaßen nicht nach Bassgewitter an, zusammengenommen ergibt sich aber dennoch eine Membranfläche, die man nicht unterschätzen sollte.

Die kleinen Speaker wurden mit einer silbernen Metallschicht bedampft, vermutlich um die Höhenwiedergabe zu verbessern. Zusätzliche Reflexöffnungen für den Bassbereich sind nicht vorhanden, das Gehäuse des Bass Cube‘s ist komplett geschlossen. Angetrieben wird der Bass RX von zwei separaten Endstufen. Jede versorgt jeweils zwei der vier Lautsprecher mit einer mächtigen Leistung von 2,5 Watt wodurch logischerweise auch ein Stereobetrieb möglich ist.

Bedienfeld
Auf Grund der üppigen Ausstattung des Amps beherbergt das Bedienfeld natürlich auch jede Menge Regler, ist aber trotzdem sehr übersichtlich und einfach gegliedert. Rechts neben dem Klinkeneingang für aktive und passive Bässe finden wir die Schalter für die Kompression und das Stimmgerät. Der Kompressor hat keine weiteren Einstellungsmöglichkeiten und dient in erster Linie zum Abfangen von Pegelspitzen, damit die Lautsprecher nicht überstrapaziert werden. Das Stimmgerät bietet zwei Betriebs-Modi, es kann entweder als chromatischer Tuner mit automatischer Tonerkennung oder manuell eingesetzt werden. Im manuellen Betrieb werden die Töne vom tiefen H bis zum hohen C, also die Range eines Sechssaiters mit dem Typ – Regler der Amp Sektion angewählt. Beide Betriebsarten funktionieren tadellos, die LED‘s zur Anzeige der korrekten Stimmung sind gut zu erkennen -und selbstverständlich werden die Lautsprecher und der Rec – Out im Tuner – Modus gemutet.

Weiter geht‘s mit der COSM (Composite Object Sound Modelling) – Amplifier – Sektion, der „Hauptschaltzentrale“ des Bass RX bestehend aus dem Preset-Regler mit acht Positionen sowie einem Gain – und Master – Poti. Der Preset-Regler bekleidet, wie oben schon erwähnt, eine Doppelrolle. Im manuellen Tuner – Modus wählt er die einzelnen Saiten. Im normalen Modus bietet der Amplifier Regler 8 Soundpresets an: ein Oktaver – Preset, eine Einstellung für den Betrieb mit Mikrofon und sechs digitale Nachbildungen gängiger Bass – Rigs. Gemodelt wurden der legendäre Ampeg Combo B-15 (mit 15 Zöller), ein Fender Bassman mit seinem starken Röhrencharakter und 4×12 Ausstattung, der sehr warm klingende Acoustic 360, ein SWR Setup bestehend aus dem SM400 und der Goliath 4×10 Box für den Freund des transparenten L.A. – Sounds, und schließlich der Klassiker der nicht fehlen darf, ein Ampeg SVT inklusive 8×10 Box im Format einer hochpreisigen Kühl – und Gefrierkombination von Bosch. Besonders bei Letztgenanntem stellt sich allerdings die Frage, wie weit so etwas mit einem Mini Kombo überhaupt möglich und sinnvoll ist, dazu aber später noch mehr. Bleibt uns noch die Einstellung „Super Flat“ zu erwähnen, die kein bestimmtes Rig, sondern, einen möglichst neutralen Verstärker nachbilden soll.

Im oberen Teil des Bedien – Panels sitzt ein 3 – Band EQ zum anpassen der Sounds an den individuellen Geschmack, bzw. räumliche Gegebenheiten. Rechts daneben folgt die Effekt-Abteilung, die trotz ihrer lediglich zwei Potis ziemlich umfangreich ausgestattet ist. Der Einstellweg des linken Regler teilt sich in drei Sektionen auf, die für drei verschieden Effekte verantwortlich zeichen. Dreht man im Uhrzeigersinn, erhöht sich im ersten Drittel die Intensität des Chorus, im zweiten Drittel beeinflusst man den Flanger und wer dann von Modulationen genug hat kann im letzten Drittel des Reglerweges das T – Wah, einen Auto – Filter aktivieren. Bedingt durch das Konzept, kann von den drei angebotenen Effekten jeweils immer nur einer zur gleichen Zeit eingesetzt werden. Aber keine Sorge: die über ein separates Poti einstellbaren Effekte Delay und Reverb lassen sich zusätzlich zu den anderen Effekten betreiben. Doch auch hier gilt: entweder… oder.

Bleibt noch der Rhythm Guide, ein kleiner Drumcomputer mit 10 Grundrhythmen und jeweils zwei Variationen die per LED angezeigt werden , Metronom und Tap – Tempo Funktion. Das Tempo lässt sich nur mit dem Tap – Taster einstellen und auf ein Display mit Tempoangaben in BPM wurde gänzlich verzichtet. Selbstverständlich kann die Lautstärke des Rhythm Guide separat vom Basssignal geregelt werden.

Die verbleibenden Aus- und Eingänge sind allesamt auf der Rückseite des Cube zu finden. Der Klinken – Anschluß für den Kopfhörer dient auch als Rec -Out und sitzt rechts neben dem Foot – Switch Eingang zum Tappen der Geschwindigkeit. In doppelter Ausführung als Stereo – Miniklinke und Mono – Klinke gibt´s den Aux – In für externe Soundquellen wie Mp3 Player oder Ähnliches. Ebenfalls auf der Rückseite untergebracht sind das Batteriefach für die 6 Batterien und der Anschluss für das mitgelieferte Netzteil – falls mal keine Batterien zur Hand sind. Das war´s in Sachen Ausstattung. Ganz schön üppig für so einen kleinen Kerl, wie ich finde.

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Profilbild von cannacrossit

cannacrossit sagt:

#1 - 04.07.2011 um 23:38 Uhr

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PRO: Bald laufen die Patentrechte aus und es wird regelrecht kopiert und angepasst an den EU Markt, wo sich kein Mensch für country music interessiert!CONTRA: Für den USA Markt konzipiert.
Zuviel rock, "sogar" country, und gar kein Reggae! Bin entsetzt! Damit habe ich Roland als Marke abgestrichen und freue mich schon auf die kommenden superminis anderer Hersteller!!!

Profilbild von WalterH

WalterH sagt:

#2 - 01.05.2012 um 20:47 Uhr

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Spiele seit einem Jahr meinen E-Kontrabaß (Eminence DB) zum Üben und bei der Probe drüber. Für den Preis/die Größe: alle Achtung.
Reicht für die Probe (22-köpfige Weltmusikband mit Gebläse + Percussion)völlig aus. Bei Gigs spiele ich natürlich über die PA oder eine größere Combo.
Leider können keine Akkus verwendet werden (zu geringe Voltzahl), nur Batterien. Aber die halten wirklich um die 10 Stunden! Und wer in der Regel das Netzteil nutzt und nur bei Bedarf an den Batterien saugt, hat auch lange davon.
Einziges Minus: der Gurt. Als Handgriff ist er zu lang und als Schultergurt zu kurz. Meine Lösung: ich habe ihn gegen einen alten Gitarrengurt ausgetauscht.
Ich glaube, ich bin jetzt der einzige Kontrabassist, der zu Fuß zur Probe geht und dabei sowohl Baß und Verstärker trägt!

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