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Roland AIRA Modular Scooper, Demora, Torcido und Bitrazer Test

Das auch Hersteller wie Roland auf den mit Vollgas fahrenden Eurorack Modular Zug aufspringen, überrascht insofern nicht, da selbst vergleichsweise kleine Anbieter wie Make Noise, Intellijel oder Mutable Instruments hohe Verkaufszahlen erzielen.

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Auf Grund der unübersichtlichen Vielzahl an Klangerzeugern, Modulatoren, Filtern etc. müssen neue Konzepte besonders überzeugen, um die doch sehr anspruchsvolle Kundschaft befriedigen zu können.
Roland platziert die AIRA-Effekte geschickt als universell einsetzbare Einheiten, welche sich aufgrund ihrer Größe und Montagemöglichkeiten zunächst für die Einbindung in ein Modularsystem eignen, aber auch hervorragend stand-alone zu verwenden sind.

Details

Die Aira-Serie

Mit der AIRA-Serie bietet Roland ein Portfolio besonders Performance-orientierter Klangerzeuger an, allen voran die Drummachine TR-8. Aber auch die anderen, üblichen Verdächtigen wie der Synth System-1, der 303-Clone TB-3, das Voice-Modul VT-3 und das  “Performance”-Mischpult MX-1 konnten wiederholt mit ihrem integrierten Konzept punkten. 

Aira-Effekte für Eurorack und stand-alone

Seit neuestem bedient der Hersteller das Eurorack-Segment, wobei die ersten Vorreiter dieser Sparte vom Effektmodul-Quartet Scooper, Demora, Torcido und Bitrazer gebildet werden. Dabei richtet sich Roland nicht nur an Besitzer dicker Modularsysteme, sondern fördert auch die unabhängige Nutzung der Geräte außerhalb des Racks – dazu aber später mehr.

Fotostrecke: 5 Bilder Roland AIRA Modular …

Im Inneren arbeiten die AIRA Effekte allesamt digital und mit einer üppigen Auflösung von 24 Bit und 96 kHz. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass sich an den Ein- und Ausgängen der Module A/D- bzw. D/A-Wandler befinden, welche nach der Installation zugehöriger Treiber auch direkt von der DAW aus angesprochen werden können. Somit wird aus jedem Modul auch ein kleines Eurorack-Audiointerface.

Ziemlich identische Optik

Mit einer Größe von 106,6 mm x 58,3 mm x 128,4 mm (B x T x H) beansprucht jedes Modul genau 21 HP im Rack und lässt sich aufgrund der geringen Tiefe in allen gängigen Eurorack-Gehäusen verwenden.
Trotz klanglicher Differenzen und Funktionen teilen sie sich alle vier Module ein in etwa identisches Design. Die Gehäuse sind aus schwarzem Kunststoff, während die Frontplatte aus Metall gefertigt ist und alle Bedienelemente beherbergt. Diese Materialmix liefert ein recht attraktives Äußeres und ein geringes Gewicht von gerade einmal 320 g. 

Fotostrecke: 5 Bilder In Sachen Bedienbarkeit geht es bei den AIRA Modulen gut strukturiert zur Sache.

Flexibler USB-Port

Die Rückseite ist bei allen Modulen identisch: Neben der Netzteil-Buchse und dem Hauptschalter beherbergt sie auch einen USB-Anschluss vom Typ Micro B, worüber die Geräte mit einem Mac oder PC kommunizieren können. Ferner können die Effekte über den USB Port auch direkt mit dem Roland MX-1 Mix Performer synchronisiert werden.
Für die Verwendung im Modularsystem lassen sich die Module über ein mitgeliefertes Adapterkabel direkt an den 12V-Bus des Racks anschließen. Für den Stand-alone-Betrieb wird ein Netzteil mitgeliefert. Die Unterseite verfügt zudem über vier kleine Gummifüße, welche für eine rutschfeste Aufstellung im Stand-alone-Modus sorgen.

Aufgeräumtes Layout mit Griffer

Auf der Frontplatte sind neben den signalrelevanten Anschlüssen auch alle Bedienelemente in Form von Potis und Drucktastern untergebracht. Roland bezeichnet diese Drehregler als „Griffer“ bzw. als „GRF“ bei der Beschriftung auf der Hardware. Es handelt sich ja auch um keine fixen Parameter sondern um Variablen für die interne, digitale Signalverarbeitung. Mit einer Auflösung von 24 Bit – was in etwa 16 Millionen Abstufungen entspricht – ist „präzise Auflösung“ dabei wohl eher eine Untertreibung. 
Die unterschiedlichen großen Regler bestehen allesamt aus Bakelit – einem Kunststoff, der sich gut anfühlt und auch hochwertig aussieht. Leider sind die darunter liegenden Achsen ebenfalls aus Kunststoff, was der Langlebigkeit und Stabilität auf langer Sicht nicht unbedingt zuträglich sein dürfte. Auch die Anschlussbuchsen wurden aus Kunststoff gefertigt, was angesichts des Einsatzes in einem modularen Umfeld – wo häufiges Umstecken ja bereits vorprogrammiert ist – etwas blauäugig erscheint. Die hintergrundbeleuchteten Drucktaster aus Hartgummi wiederum hinterlassen einen vergleichsweise stabilen Eindruck. Auch die eingravierte Beschriftung der Frontplatten dürfte selbst nach exzessiver Benutzung durchaus noch gut lesbar sein.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Drehregler sind schick und fassen sich gut an.

Anschlüsse

In Sachen Anschlussvielfalt gleichen sich die Module ebenfalls und so gibt es sowohl ein- als auch ausgangsseitig jeweils zwei 3,5 mm TS-Anschlüsse („Miniklinke“), wodurch alle Effekte sowohl in Mono als auch in Stereo genutzt werden können. Ein mit Volume beschriftetes Poti zwischen den Buchsen ermöglicht das stufenlose Regeln des Ausgangspegels.
Über eine weitere Miniklinke können Steuersignale der AIRA Modular Customizer App vom iPad oder Android Tablet empfangen werden. Die Parameter lassen sich durch CV/Gate wahlweise modulieren, wobei CV Inputs im Bereich von +/- 10V und ein Gate von +3V angelegt werden können.  Mit Ausnahme des Scoopers kann die Intensität der Modulation der zwei Hauptparametern jedes Effektes durch einen separaten Drehregler individuell bestimmt werden. Dieser verhält sich damit wie ein Dry/Wet-Regler und ermöglicht auch dezentere Effekt-Einsätze. Das war es auch schon mit den Gemeinsamkeiten, weshalb wir uns die einzelnen Module nun noch einmal im Detail anschauen wollen.

SCOOPER

Das Scooper-Modul setzt sich – wie auch sein Name – aus den Funktionen „Scatter“ und „Loop“ zusammen. Das bedeutet, dass durch das Betätigen des „Rec/Play“-Tasters zunächst kurze Audiofragmente – bis zu 10 Sekunden am Stück – aufgenommen werden können, die anschließend intern in kurze Signalteile zerlegt werden. Die einzelnen Stücke können nun rhythmisch neu zusammengefügt werden, wobei die Abspielreihenfolge variabel ist. 
An genau diesem Punkt setzen auch die beiden Parameter „Scatter Depth“ und „Scatter Type“ an, welche für die Art und Intensität der Neusortierung verantwortlich sind. Das gilt nicht nur für die Reihenfolge, sondern auch für die Abspiellänge und die Laufrichtung (normal oder reversed) des Signals. Beide Funktionen lassen sich via Gate ebenfalls modulieren, was je nach Geschmack abwechslungsreiche und auch komplett chaotische Sequenzen ermöglicht. Anschließend wandert das Signal durch einen ebenfalls modulierbaren Pitch-Effekt sowie einen vergleichsweise einfachen Low-Pass-Filter (ebenfalls modulierbar). Über den aktivierbaren Drucktaster (SYNC TRIG) kann der Aufnahme- und Wiedergabezyklus durch ein Gate extern gesteuert werden, wodurch sich die Loops z.B. während einer Performance einfacher und präziser erstellen lassen. Via „Scatter“ Taste lässt sich der Effekt außerdem manuell oder per Gate-Input auch global aktivieren bzw. deaktivieren.

TORCIDO

Trotz des etwas geheimnisvollen Namens handelt es sich beim Torcido um einen recht einfachen digitalen Distortion-Effekt. Über die „DIST“- und „TONE“-Parameter werden zunächst der Sound und die Stärke des Verzerrers bestimmt. Dabei lassen sich beide sowohl modulieren als auch über einen separaten „Level“-Drehregler in ihrer jeweiligen Intensität steuern. Daran schließt sich die „Tube Warmth“-Funktion an, welche den Sound einer Vakuumröhre emuliert. Der gesamte Effekt kann über „Dry/Wet“ ein letztes Mal in der Intensität angepasst werden. Auf den beiden Drucktastern befinden sich beim Torcido ein „LO BOOST“ als Gate-steuerbare Bassanhebung und ein globaler Bypass für den gesamten Effekt.

DEMORA

Mit dem Demora spendiert Roland seiner AIRA-Plattform ein modulares Delay. Dieses lässt über die Parameter „Time“ und „Feedback“ zunächst Eingriffe in den eigentlichen Effekt zu. Dabei fällt die Spanne für die mögliche Delayzeit mit einem Bereich von 20 Microsekunden bis 10 Sekunden sehr weit aus, was neben dezenten echoartigen Sounds auch drastische Delay-Orgien möglich macht. Anschließend kann das Effektsignal in der Stereobreite erweitert oder eingeschränkt werden. Die Mischung zwischen Inputsignal und Effekt lässt sich über einen separaten „Dry/Wet“-Regler präzise regeln. Zusätzlich stellt das Demora noch einen Buffer-Hold-Taster bereit, mit welchem die Delay-Fahne manuell angehalten und damit beliebig verlängert werden kann. Der Parameter ist dabei auch extern durch Gate ansteuerbar.

BITRAZER

Last but not least rundet der Bitrazer als klassischer Bitcrusher Effekt das Gesamtpaket ab. Neben der Möglichkeit Bitrate und auch Samplerate getrennt voneinander zu regeln, wurde auch hier ein Filter inklusive Resonance-Regler integriert, sodass sich die gewünschte Lo-Fi Charakteristik innerhalb eines kombinierten Effektweges abbilden lässt. Das Filter lässt sich via Drucktaster zwischen Lo- und Hi-Pass Charakteristik umschalten, wobei sich dieser Vorgang erneut auch via Gate steuern lässt.

AIRA MODULAR CUSTOMIZER

Der spannendste Aspekt der AIRA Eurorack Effekte dürfte aber ihre anpassbare interne Verschaltung sein, welche sich über den AIRA Modular Customizer verändern lässt. Das bedeutet im Detail, dass jedes Modul mit einer festgelegten Anzahl von kompatiblen und vor allem virtuellen Sub-Modulen daherkommt, die über die App neu verkabelt werden können. 
Somit stellt die zuvor dargelegt Grundbelegung der Effekte nur einen einzelnen Zustand dar, der sich jederzeit beliebig verändern lässt. Aus einem Delay wird so auch schnell ein Chorus oder Flanger. Natürlich können die Standard-Konfigurationen auch nur subtil verändert werden, beispielsweise indem zusätzliche Filter oder LFOs in den Signalweg integriert werden. Diese Möglichkeit erweitert das Soundspektrum der Module deutlich!
Die eigenen Kreationen lassen sich im Anschluss als Presets abspeichern. Die getroffenen Einstellungen werden in Form von speziellen Audioimpulsen gespeichert, welche über eine Miniklinkenverbindung an den „Remote In“ Anschluss auf der Frontplatte die Steuerdaten an das Modul übertragen. Das ist vor allem für die Verwendung der iPad- bzw. Android-Version der App wichtig, da so der normale Kopfhörerausgang der Geräte für die Datenübertragung verwendet werden kann. Sofern die Module nicht im Rack verankert sind, lässt sich hierfür natürlich auch der USB Anschluss verwenden.

Fotostrecke: 2 Bilder (Fast) unendliche Erweiterungsmöglichkeiten bietet der Modular Customizer

Zubehör

Zum Lieferumfang der AIRA Effekte gehört neben dem Modul auch eine gedruckte Bedienungsanleitung, ein Informationsblatt mit dem Titel „Using The Unit Safely“, Installationsschrauben für das Eurorack, ein paar Patchkabel sowie ein Netzteil inklusive Euro-Rack. Eins für den Stand-alone-Betrieb und eins für den Netzteilanschluss im Rack.

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Praxis

Leichte Verabeitungsdefizite

Nach dem Auspacken fiel bei den AIRAs sofort eins auf: Trotz der prinzipiell schönen Optik und der Metall-Frontplatte fühlen sich die Module insgesamt recht „günstig“ an, weil überwiegend Kunststoff verwendet wurde. Hier ist man von der umliegenden Eurorack-Welt und auch von Herstellern diverser Bodeneffektgeräte zum Teil deutlich höhere Standards gewohnt – und das auch bei weit günstigeren Produkten. Auch die Ausführung des Ein/Aus-Schalters als winziger Plastikschalter sowie die etwas wackeligen Steckerbuchsen auf der Frontplatte fielen negativ auf. Ein Trostpflaster stellen die Drehregler der AIRAs dar, welche griffig sind und einen sehr angenehmen Drehwiderstand aufweisen. Ein wenig schade jedoch, dass auf Werteskalen verzichtet wurde, was bei einem Großteil der Parameter zu verkraften ist, bei einigen Werten, wie z.B. der Delay-Zeit beim Demora oder der tatsächlichen Bit-Reduktion beim Bitrazer, wäre die jedoch durchaus nützlich gewesen, um einen Orientierungspunkt während der Live-Performance zu bekommen. Hier muss man sich ausschließlich auf seine Ohren verlassen.

Leichte Klangdefizite


Im Signalfluss zeigen sich weitere, kleinere Mankos der Module: Zum einem neigen alle Module zum leichtem Rauschen sobald der Aufholverstärker im oberen Viertel agiert. Zum anderen klingen die Module trotz aktiviertem Bypass nicht wirklich neutral. Besonders deutlich wurde dies beim Torcido, wobei hier die „Tube Warmth“ anteilig immer etwas durchzuschimmern schien, was dem Signal von Haus aus einen Hauch Analogcharme spendiert.

Vier Module mit unterschiedlichen Klangcharateristika

Beim Thema Klang muss man die AIRA Module wirklich getrennt voneinander begutachten, da sich hier zum Teil große Unterschiede auftaten. Der Scooper lieferte zwar spannende Ergebnisse, die für eine gewisse Abwechslung im Sound sorgen, jedoch erscheint mir die Zusammensetzung der Soundloops ein wenig zu unvorhersehbar. Um den Effekt sinnvoller nutzten zu können, hätte der „Scatter Type“-Parameter besser gerastert oder in feste Abschnitte unterteilt werden müssen, sodass eine überschaubarere und vorhersehbarere Musteranzahl zur Verfügung steht, die über „Scatter Depth“ nur noch in der Intensität gesteuert werden müsste. So gleicht die Bedienung des Effektes eher einem Experiment, was jedes Mal andere Ergebnisse liefert. Das kann charmant sein, macht einen abrufbaren Einsatz allerdings schwierig.
Ein Modul, mit dem ich in der Basiskonfiguration überhaupt nicht warm wurde, war der Torcido. Das liegt vor allem daran, dass ich die Existenz digitaler Distortion generell nicht nachvollziehen kann. Meines Erachtens liegt die größte Schwäche des Effekts in der Abstimmung seiner Parameter, die im Falle der eigentlichen Verzerrung viel zu schnell zu extrem klingen. Dem kann man jedoch mit dem Hinzuschalten zusätzlicher Filter im Modular Customizer entgegen wirken. Ebenfalls zu extrem fällt die „Lo Boost“-Funktion aus, welche oftmals zu einer kompletten Übersteuerung des Gesamtsignals führt.
Roland AIRA Modular Torcido, wie beim Scooper darf an so mancher Stelle noch nachgebessert werden
Roland AIRA Modular Torcido, wie beim Scooper darf an so mancher Stelle noch nachgebessert werden

Die beiden Module Bitrazer und Demora hingegen hinterließen einen durchweg positiven Klangeindruck. Das Demora-Delay bietet mit den drei Effektparametern (Hold und Dry/Wet einmal ausgeschlossen) genügend Flexibilität um auch anspruchsvolle Anwender zufriedenzustellen. Im Vergleich zu den anderen Modulen liefert es dabei auch in extremen Einstellungen verwertbare Ergebnisse. Gleiches gilt für den Bitrazer, wobei hier besonders die Filter-Einheit positiv auffiel. Den Bit Crusher wird man wohl ohnehin nur in den wenigsten Fällen bis zum Anschlag hineindrehen wollen. Von abstrakten Breaks bis hin zu subtiler Lo-Fi Ästhetik ist hier prinzipiell alles möglich. Durch eine subtile Modulation der Filterfrequenz lässt sich zudem auch ein „Leier“-Effekt simulieren, der hervorragend zum angestrebten Soundbild passt.

Audio Samples
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Bitrazer – LoFi Loop Bitrazer – Downsampling Demora – Guitar Slow Delay Demora – RingMod Modulated Demora – Tight Echo Scooper – Loop Performance Torcido – Modulated Distortion Torcido – TubeWarmth Drumloop

AIRA Modular Customizer

Der AIRA Modular Customizer wurde bereits in den Details als absolutes Killerfeature der Produktreihe angepriesen. Hierbei wird das jeweilige Hauptmodul innerhalb der App zunächst in digitaler Form und mit allen Ein- und Ausgängen abgebildet. Nun können weitere Module wie z.B. LFO’s, Filter, Envelopes etc. ausgewählt und in den Signalfluss integriert werden. Per Drag’n’Drop werden zwischen den verschiedenen Anschlüssen virtuelle Kabel gezogen, die zur besseren Übersicht glücklicherweise verschiedenfarbig gestaltet wurden. Die Parameterwerte können per Fingerbewegung nun sehr präzise eingestellt werden. Hierbei wurde sogar an die entsprechende Werteanzeige gedacht. In einigen Fällen wie etwa der Wellenform des LFO’s fällt diese sehr präzise aus und zeigt im Fall von Zwischenschritten das exakte Verhältnis an. Leider wurde nicht überall an eine Anpassung der Werteskala gedacht. Bei Frequenz-Parametern wie „Cut-Off“ wird leider keine Frequenzdarstellung angezeigt, sondern nur der eingestellte Wert in einem Bereich von 0 bis 100 – nicht ganz intuitiv aber in jedem Fall zweckdienlich.   
In Sachen Funktion erwiesen sich die Software-Module als erstaunlich gut und punkteten in unserem Praxistest vor allem durch die übersichtlichen und auf das Wesentliche reduzierten Bedienoberflächen. So finden sich auch Einsteiger recht schnell zurecht. Auch der Sound der klanggebenden Module wie Filter, EQ’s oder Kompressoren konnte überzeugen. Einzig und allein ein Reverb-Modul fehlt im aktuellen Line-Up noch.
Den zugegebenermaßen hohen Erwartungen konnte die App somit zweifelsohne gerecht werden. Selbst auf meinem schon etwas in die Jahre gekommenen iPad 2 lief die App flüssig und ohne Probleme. Das virtuelle „Kabelziehen“ per Drag & Drop und auch die Synchronisation mit den Modulen funktionierte in allen Fällen problemlos.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Modulationseingänge lassen sich natürlich auch durch virtuelle LFO’s ansteuern
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Fazit

Mit den modularen AIRA-Effekten, die sich als Eurorack-Module oder stand-alone betreiben lassen, betritt Roland ein für den Hersteller komplett neues Terrain. Somit sei an dieser Stelle auch der ein oder andere kleine Mangel verziehen. Über die unglückliche Materialauswahl an den Buchsen und die etwas unpräzise Verarbeitung lässt sich jedoch nicht so einfach hinwegsehen. Im Hinblick auf den Klangcharakter kann man allen Modulen einen guten Grundsound, der trotz digitaler Emulation sehr analog daherkommt, nicht absprechen. Nichtsdestotrotz überzeugen Bitrazer und Demora an dieser Stelle deutlich mehr als Scooper und Torcido. Mit der gesamten Serie wird Roland wohl vor allem experimentierfreudigen Musiker und Produzenten ansprechen können, was nicht zuletzt auch dem Modular Customizer zu verdanken ist. Beweist der Hersteller an dieser Stelle ein gutes Geschick in Pflege und Weiterentwicklung der bereits jetzt sehr leistungsstarken Plattform, kann man jedem Eurorack-Besitzer oder Instrumentalisten eine ganz klare Kaufempfehlung für das oder die favorisierten Module erteilen. Aufgrund der Qualitätsunterschiede erhalten Demora und Bitrazer 4,5 Sterne, während sich Scooper und Torcido jeweils mit 3,5 Sternen zufriedengeben müssen. 

Pro
  • schlüssiges und einmaliges Gesamtkonzept
  • im Eurorack oder Standalone nutzbar
  • klangliche Flexibilität
  • per App umfangreich erweiterbar
  • Speicherung von Presets möglich
Contra
  • Verarbeitungsqualität
Roland AIRA Modular Torcido, Bitrazer, Scooper und Demora im bonedo.de Test !
Roland AIRA Modular Torcido, Bitrazer, Scooper und Demora im bonedo.de Test !
Features Scooper:
  • passend für Euroracks
  • auch als Standalone Desktopgerät nutzbar
  • moderner Effekt, der das eingehende Audiosignal in vielfacher Form beeinflussen kann: Loop-Aufzeichnung, das Loopsignal verstümmeln bzw. zersetzen, Störsignale einfügen
  • nach der Aufnahme kann die Tonhöhe des Loops verändert, das Signal durch eine Filter-Sektion geleitet und mit verschiedenen Scatter-Patterns rhythmisch zerteilt werden
  • besitzt jeweils zwei Ein- und Ausgänge und ist damit ein stereo-kompatibles 24 Bit / 96 kHz Audio Interface für Eurorack-Systeme
  • die Kompatibilität zum AIRA Link-System ermöglicht eine einfache Verbindung mithilfe eines USB-Kabels zu einem anderen AIRA Link-Gerät wie dem MX-1 Mix Performer
  • CV Input Level: -10 bis +10 V
  • GATE Input Level: +3 V
  • Stromversorgung: AC-Adapter oder Eurorack-Stromversorgung
  • Stromverbrauch: 950 mA (AC Adapter) / 450 mA (Eurorack-Stromversorgung)
  • Inklusive: AC-Adapter, Bedienungsanleitung, Informationsblatt “Using The Unit Safely”, Eurorack-Installationsschrauben, Eurorack-Stromversorgungskabel und Patchkabel
  • Abmessungen: 106,6 x 128,4 x 58,3 mm
  • Gewicht: 320 g
Features Bitrazer:
  • passend für Euroracks
  • auch als Standalone Desktopgerät nutzbar
  • erzeugte Bit- und Sample Rate Crusher-Effekt
  • ermöglicht das Erzeugen radikaler Klangänderungen und chaotischer Soundeffekte
  • besitzt jeweils zwei Ein- und Ausgänge und ist damit ein stereo-kompatibles 24 Bit / 96 kHz Audio Interface für Eurorack-Systeme
  • die Kompatibilität zum AIRA Link-System ermöglicht eine einfache Verbindung mithilfe eines USB-Kabels zu einem anderen AIRA Link-Gerät wie dem MX-1 Mix Performer
  • CV Input Level: -10 bis +10 V
  • GATE Input Level: +3 V
  • Anzeige: Center Anzeige
  • Stromversorgung: AC-Adapter oder Eurorack-Stromversorgung
  • Stromverbrauch: 950 mA (AC Adapter) / 450 mA (Eurorack-Stromversorgung)
  • Inklusive: AC-Adapter, Bedienungsanleitung, Informationsblatt “Using The Unit Safely”, Eurorack-Installationsschrauben, Eurorack-Stromversorgungskabel und Patchkabel
  • Maße: 106,6 x 128,4 x 58,3 mm
  • Gewicht: 320 g
Features Demora:
  • passend für Euroracks
  • auch als Standalone Desktopgerät nutzbar
  • hochauflösender, weich klingender Delay-Effektprozessor
  • besitzt jeweils zwei Ein- und Ausgänge und ist damit ein stereo-kompatibles 24 Bit / 96 kHz Audio Interface für Eurorack-Systeme
  • die Kompatibilität zum AIRA Link-System ermöglicht eine einfache Verbindung mithilfe eines USB-Kabels zu einem anderen AIRA Link-Gerät wie dem MX-1 Mix Performer
  • CV Input Level: -10 bis +10 V
  • GATE Input Level: +3 V
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  • Stromversorgung: AC-Adapter oder Eurorack-Stromversorgung
  • Stromverbrauch: 950 mA (AC Adapter) / 450 mA (Eurorack-Stromversorgung)
  • Inklusive: AC-Adapter, Bedienungsanleitung, Informationsblatt “Using The Unit Safely”, Eurorack-Installationsschrauben, Eurorack-Stromversorgungskabel und Patchkabel
  • Maße: 106,6 x 128,4 x 58,3 mm
  • Gewicht: 320 g
Features Torcido:
  • passend für Euroracks
  • auch als Standalone Desktopgerät nutzbar
  • kann sowohl den Effekt eines warm klingenden Overdrive als auch den Sound einer sehr starken Verzerrung erzeugen
  • besitzt jeweils zwei Ein- und Ausgänge und ist damit ein stereo-kompatibles 24 Bit / 96 kHz Audio Interface für Eurorack-Systeme
  • die Kompatibilität zum AIRA Link-System ermöglicht eine einfache Verbindung mithilfe eines USB-Kabels zu einem anderen AIRA Link-Gerät wie dem MX-1 Mix Performer
  • CV Input Level: -10 bis +10 V
  • GATE Input Level: +3 V
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  • Stromversorgung: AC-Adapter oder Eurorack-Stromversorgung
  • Stromverbrauch: 950 mA (AC Adapter) / 450 mA (Eurorack-Stromversorgung)
  • Inklusive: AC-Adapter, Bedienungsanleitung, Informationsblatt “Using The Unit Safely”, Eurorack-Installationsschrauben, Eurorack-Stromversorgungskabel und Patchkabel
  • Maße: 106,6 x 128,4 x 58,3 mm
  • Gewicht: 320 g
Systemanforderung Software:
  • kompatibel mit: Windows ab Windows 7 SP1 / Mac OSX ab 10.8 / Android ab 4.3 Jelly Bean und iOS ab iOS 7
Preis:
  • je EUR 299,- (UVP)
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