Røde iXY Test

Praxis

Das iXY ist hochwertig verarbeitet, sodass es Spaß macht, es anzufassen und damit schlussendlich auch zu arbeiten. Dank der kleinen Tasche kann man es wirklich überall mit hinnehmen bzw. einfach grundsätzlich – je nach NERD-Faktor – immer mit dabei haben. So ist es ein Leichtes, einfach und spontan hochwertige Stereoaufnahmen zu machen!
Bzgl. Hebelwirkungen braucht man sich aufgrund des geringen Gewichts von 40g des iXY eigentlich keine Gedanken machen. Es sitzt bombenfest! Allerdings wird auch noch eine extra Klammer verkauft, um es zusätzlich am iPhone zu sichern.
Im Gegensatz zu dem Apogee Mic braucht man hier an Apple-Geräten mit Dock-Anschluss auch kein weiteres Kabel, was durchaus von Vorteil ist. Da sicherlich einige zwischen beiden Geräten wählen werden, seien mir noch folgende vergleichende Anmerkungen gestattet: Das Apogee MiC nimmt nur Mono auf, hat aber einen Hardware-Gain-Regler zu bieten. Auf der Rückseite befindet sich außerdem ein 1/4-Zoll-Gewinde, um das Mikro an entsprechenden Halterungen bzw. Stativen fixieren zu können. Im Lieferumfang befindet sich zudem ein kleines Mini-Stativ. Das Apogee MiC hat allerdings kein Low-Cut-Filter zu bieten und fällt insgesamt auch größer aus.

Fotostrecke: 3 Bilder Das iXY saß bombenfest in meinem iPhone …

Das Rode plus iPhone hingegen muss man in der Hand halten oder auf den Tisch legen. Beide Mics, also iXY und das Apogee MiC, haben aufgrund ihrer Richtwirkung aber ein gleiches Problem als Interview-Mikrofon: Sollten beide Gesprächspartner sich an einem Tisch gegenüber sitzen, ist einer immer etwas schlechter zu verstehen, sodass man bei der Positionierung etwas zaubern muss. Bei dem Rode kann man jedenfalls so arbeiten, das jeder Gesprächspartner direkt in die Richtung einer Kapsel spricht, und man dann später das Stereo-File in zwei Mono-Spuren aufteilt bzw. gleich bei der Aufnahme eine Mono-Summierung wählt. Vorteil wie Nachteil von Rode: Hier gibt es eine eigene Aufnahme-Software. Sollte man jedoch mit einer anderen Software aufnehmen wollen, muss man zwischen zwei Programmen hin und her wechseln, da die Spezialfunktionen „Gain“ und „Low-Cut“ nur mit der Rode-Software eingestellt werden können. Ich sag mal,  suboptimal, aber kein Beinbruch.
Ohnehin sollte man gleich zur kostenpflichtigen Version greifen, da diese erstens den Dropbox-Datenaustausch ermöglicht und man zweitens auch nur hier das Low-Cut aktiviert bzw. deaktiviert bekommt. Die vielen verschiedenen Abtastraten hingegen braucht sicherlich kein Mensch. Oder wann habt ihr das letzte Mal mit 11 kHz aufgenommen? Eben.
Weiterhin gibt es noch einige, kleine Detail-Unterschiede, diese sind aber zu vernachlässigen. Einfach nur Aufnehmen kann man aber auch mit der kostenlosen LE-Variante. Nichtsdestotrotz, die Vollversion hätte ruhig Bestandteil des Lieferumfangs sein können bzw. hätte sie Marketing-strategisch als Belohnung für die Registrierung dienen können. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Aufnahmefunktion ist einfach und übersichtlich gelöst. Das Mic-Symbol (o.l.) öffnet den Gain, das Speaker-Symbol (o.r.) den Output. Scrubben kann man direkt in den Wellenformansicht.

Doch der entscheidende Faktor ist natürlich, wie das Teil klingt! Kurz gesagt: Sehr gut für ein iOS-Gerät, wurde ich mal sagen, nur das leichte Grundrauschen stört ein wenig. Die Signale klingen sehr frisch und dank der Stereoaufnahme auch sehr räumlich, wobei ich extra etwas Distanz zwischen Mic und Gitarre aufgebaut habe, um den Raumeindruck zu verstärken. In der Nachbearbeitung habe ich dann lediglich das Panorama etwas angepasst und die Level angeglichen. 
Schade fand ich dabei nur, dass Clippings etwas zu spät angezeigt werden, sodass die Shaker meiner ersten Recording-Session auch direkt alle in den ersten Transienten clippten. Bei der zweiten Aufnahme der Shaker stellte sich allerdings bereits ein Lerneffekt ein, und ich habe deutlich konservativer gepegelt, sodass die hier auftauchende Shaker-Aufnahme nun nicht mehr clippt.   

Audio Samples
0:00
Acoustic 1 Acoustic 2 Acoustic 3 Shaker

Zum Exportieren habe ich dann natürlich auch die vielfältigen Möglichkeiten ausprobiert, die Rode Rec zu bieten hat. Der Dropbox-Upload funktionierte dabei am unkompliziertesten, der Soundcloud-Upload hingegen hat bei mir nie funktioniert und immer wieder andere Fehlermeldungen hervorgebracht. Der Transfer via Webbrowser wiederum erfolgte ohne Komplikationen, der FTP-Upload allerdings hat wiederum nicht funktioniert, wobei ich hierbei nicht ausschließen kann, dass es auch an meiner FTP-Konfiguration gelegen haben könnte. Das iTunes File-Sharing bzw. der Versand als Email klappte indes wieder problemlos. Bis auf den Dropbox-Upload stehen alle Transfer-Methoden übrigens auch mit der kostenlosen Version, Rode Rec LE, zur Verfügung. Weiterhin bleibt festzustellen, dass die 24Bit/96kHz-Aufnahme momentan nur mit der Rode-Software möglich ist, doch dies kann sich auch noch ändern.

Fotostrecke: 11 Bilder Und so sieht die Listenansicht der Aufnahmen aus.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.