Anzeige

Rivera Acoustic Chorus Shaman Test

Für den heutigen bonedo-Test liegt das Acoustic Chorus Shaman Pedal der amerikanischen Firma Rivera vor mir auf dem Tisch. Der eigentlich mit Röhrenverstärkern in “kalifornischer” Tradition bekannt gewordene Hersteller produziert seit 2011 auch Effektpedale, und neben diversen Distortion- und Overdrive-Tretern, finden sich hier auch zwei Chorus-Effekte. Die Grundlage für die Entwicklung der Pedale, bildet die Erfahrungen, die man in den letzten über 30 Jahren mit dem Modifizieren von Effekten für Bands wie Supertramp oder Musiker wie Larry Carlton gemacht hat.

Rivera_Acoustic_Shaman_004FIN


Mit dem Acoustic Chorus Shaman bieten die Amerikaner ein speziell auf elektrisch verstärkte akustische Instrumente zugeschnittenes Pedal, das laut Hersteller aber auch im Zusammenspiel mit E-Gitarren eingesetzt werden kann.

Details

Optik/Aufbau

Beim Auspacken präsentiert sich das Gerät als sehr stabil, offenbart aber leider auch ein Verletzungsrisiko. Auf der unteren Rückseite warten zwei scharfkantige Ecken auf ungeschützte Finger. Sollte man also wieder einmal hastig das Pedalboard umstrukturieren wollen, ist hier Vorsicht geboten! Der Hersteller wirbt mit einem symmetrischen Eingang, den ich bisher bei keinem Choruspedal gesehen habe, und dass dieser ein bis zu 6dB stärkeres Eingangssignal generiert als reguläre Pedale mit unsymmetrischem Eingang. Allerdings braucht man dafür neben einem TRS-Kabel auch das passende Instrument mit einem symmetrischen Ausgang. Bei Akustikgitarren gibt es derzeit meines Wissens nur die Taylor ES-Modelle, die diese Eigenschaft mitbringen und deshalb auch in der Produktwerbung des Herstellers eine Rolle spielen. Aber keine Sorge, auch mit einem regulären unsymmetrischen Ausgang am Instrument lässt sich das Gerät nutzen.

Fotostrecke: 3 Bilder Stabiles Bauwerk…

Der Acoustic Chorus Shaman bietet die Möglichkeit, mit dem linken Fußschalter zwischen einem Chorus- und einem Vibrato-Effekt auszuwählen, der rechte ist für die Aktivierung des Pedals zuständig – beide übrigens mit deutlich hörbarem Einschaltknack. Eine blaue LED zeigt das aktive Pedal an, eine grüne den Chorus- und eine rote den Vibrato-Effekt. Auf der Oberseite finden wir weiterhin jeweils zwei Regler für die Geschwindigkeit und Tiefe der beiden Effekte. Zusätzlich hat der Entwickler dem Pedal einen 2-Band-EQ spendiert, mit dem der Spieler, wenn nötig, den Bass- und Höhenbereich des Effektanteils nachregeln kann. Ein weiteres Poti dient als Effektblende. Und last, but not least wartet ein Kippschalter mit der Möglichkeit, im Stereobetrieb drei Modi anzuwählen:
Legend:
In diesem Modus ist nur das Signal des Mono-Ausgangs mit dem Effekt belegt. Der zweite Ausgang hingegen bleibt vom Effekt unberührt.
Standard:
Diese Konfiguration präsentiert den Effekt auf beiden Ausgängen mit unterschiedlichem Effektverhalten auf jedem Kanal.
Custom:
Der Custom-Modus entspricht dem Standard-Modus, wobei das Effektsignal aber einen anderen Charakter vorweist.

Fotostrecke: 3 Bilder Chorus-und Vibrato-Effekt unter einem Dach

Die Front des Pedals beherbergt den Instrumenteneingang, zwei Ausgänge sowie einen Anschluss für das Netzteil, das leider nicht zum Lieferumfang gehört. Das True-Bypass-Pedal lässt sich auch mit einem 9V-Block betreiben, wofür es allerdings aufgeschraubt werden muss. Vier Gummifüße sorgen für einen sicheren Stand.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse sind auf der Front des Pedals untergebracht
Anzeige

Praxis

Ich spiele für den Test auf einer Sigma JRC 40-E Akustikgitarre, die mit einem Fishman Presys+ Pickup-System ausgestattet ist. Um die typische Livesituation mit einer Akustikgitarre zu simulieren, nutze ich nur das Tonabnehmersignal des Instrumentes. Den EQ des Pickups habe ich, abgesehen von einer leichten Bassanhebung, neutral eingestellt. Beide Ausgangssignale gehen direkt in die Preamps meines Motu Ultralite Audiointerfaces.
Alle Regler des Pedals stehen auf 12 Uhr, der Standard-Modus ist aktiviert. Ich spiele im Bypass eine Strumming-Figur und wiederhole diese mit dem zugeschalteten Chorus und abschließend mit dem Vibrato-Effekt. Mit der Aktivierung des Chorus wird das Signal durch den Stereoeffekt sofort breiter, ohne aufdringlich zu wirken. Auch der wabernde Vibrato-Effekt macht eine sehr gute Figur!

Audio Samples
0:00
Strumming – Bypass/Chorus/Vibrato
EffectRateDepthHighLowBlendMode
Chorus /Vibrato1212121212Standard

Nun will ich hören, was es mit den drei Modi auf sich hat. Ich spiele dieselbe Figur mit beiden Effekten erst im Standard-, dann im Custom- und zuletzt im Legend-Modus. In den letzten beiden Modi fällt das Signal auf einer Seite ab. Dieses Problem taucht besonders stark im Legend-Modus auf. In einer Livesituation mit zwei Amps ist das natürlich unpraktisch, da man beim Wechsel des Modus einen Amp nachregeln müsste, um ein ausgeglichenes Stereosignal zu erhalten. Bei höherem Effektanteil gleicht sich dieser Umstand etwas aus, bleibt aber nach wie vor vorhanden. Von der ungleichen Verteilung im Stereopanorama abgesehen gefällt mir aber auch so der Standard-Modus am besten.

Audio Samples
0:00
Chorus – Mod: Standard / Custom / Legend
EffectRateDepthHighLowBlendMode
Chorus12121212121) Standard 2) Custom 3) Legend
Audio Samples
0:00
Vibrato – Mod: Standard / Custom / Legend
EffectRateDepthHighLowBlendMode
Vibrato12121212121) Standard 2) Custom 3) Legend
Rivera_Acoustic_Shaman_010FIN
…mit scharfkantigen Ecken auf der Rückseite

Um das Soundverhalten des Pedals in unterschiedlichen Einstellungen zu demonstrieren, habe ich euch noch drei weitere Audiobeispiele aufgenommen.

Audio Samples
0:00
Flatpicking – Chorus
EffectRateDepthHighLowBlendMode
Chorus815121215Standard
Audio Samples
0:00
05AcousticShaman_Bsp5.wav
EffectRateDepthHighLowBlendMode
Vibrato1513121215Standard
Audio Samples
0:00
Strumming – Chorus
EffectRateDepthHighLowBlendMode
Chorus1512121215Standard
Anzeige

Fazit

Der Acoustic Shaman hat sich im Test, vor allen Dingen im Standard-Modus, als sehr gut klingendes und mit dem Pickup-Signal meiner Akustikgitarre bestens harmonierende Pedal entpuppt. Aufgrund seiner Edelstahlkonstruktion macht das Effektgerät einen überaus stabilen Eindruck und bringt damit die besten Vorraussetzungen für einen langjährigen und störungsfreien Live-Betrieb mit. Die beiden anderen Modi haben mich allerdings wegen ihres unausgeglichenen Stereosignals nicht wirklich überzeugen können. Auch wäre es schön gewesen, in dieser Preisklasse dem Pedal ein Netzteil beizulegen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr stabile Bauweise
  • Soundqualität von Chorus und Vibrato
Contra
  • unausgeglichenes Stereopanorama im Legend- und Custom-Modus
  • scharfe Kanten
Artikelbild
Rivera Acoustic Chorus Shaman Test
Für 339,00€ bei
Das Acoustic Shaman: Eine echte Bereicherung - besonders im Standard Modus!
Das Acoustic Shaman: Eine echte Bereicherung – besonders im Standard Modus!
Technische Spezifikationen
  • Chorus/Vibrato-Effektpedal für akustische Gitarren
  • zwei getrennte LFO-Sektionen für Chorus oder Vibrato
  • Mode Schalter mit drei verschiedenen Chorus/Vibrato-Modi
  • Bass- und Höhenregler
  • Effekt-Blende
  • Mono und Stereoausgang
  • Stromversorgung über 9 Volt Batterie oder Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Preis: 299,00 Euro
Hot or Not
?
Chorus-und Vibrato-Effekt unter einem Dach

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!