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BOSS VB-2w Test

Mit dem Boss VB-2w Vibrato-Pedal lässt der japanische Hersteller einen Effekt wiederauferstehen, der bereits 1982 für Furore sorgte. Wie andere Klassiker aus der eigenen Effektgeräte-Vergangenheit lebt auch dieses Pedal innerhalb der “Waza Craft”-Serie wieder auf, wobei der Begriff “Waza” laut Boss für eine Mixtur aus Kunst und Technik steht. Mit dem Chorus-Pedal CE-1 startete 1976 die Produktion von Effektpedalen, mit der die Marke im Laufe der Jahre zu einer der Stützen des Roland-Konzerns wurde.


Keine Frage, dass sich unser Kandidat bei einer Preisempfehlung nahe der 250 Euro durchaus schon im Boutique-Bereich bewegt. Ob es tatsächlich höchstes klangliches und technisches Niveau ist, auf dem sich das VB-2w bewegen soll, wie der Hersteller verspricht, wird der folgende Test zeigen.

Details

Optik/Verarbeitung

Ich besitze selbst viele Boss-Pedale, die teilweise schon vor 30 Jahren gekauft wurden und seither fast täglich im Einsatz sind. Und alle verrichten ihren Dienst wie am ersten Tag. Das spricht für sich und für die Qualität, der sich auch die aktuellen Geräte rühmen dürfen. Unser heutiges Testpedal ist zwar neu, sein Vorbild stand aber bereits 1982 zum ersten Mal vor einem Gitarrenamp, und die Originale werden inzwischen zum Vielfachen des damaligen Preises gehandelt.
Die Verarbeitung des VB-2w ist, wie von Boss gewohnt, ultrarobust und gleichzeitig hochwertig, das unterstreicht auch das Gewicht von 445 Gramm. Die Abmessungen von 73 mm x 59 mm x 129 mm (BxHxT) kann man getrost als den Standard bezeichnen, sie dienen als “Role Model” für unzählige Effektpedale anderer Hersteller.

Fotostrecke: 3 Bilder Dieser Effekt sorgte bereits 1982 fu00fcr Furore

Unser Vibrato wurde deckend blau lackiert, die Bedienoberfläche aber in Schwarz gehalten, um die silberne Beschriftung besser erkennen zu können, was auch gelungen ist. Insgesamt vier griffige Kunststoffregler stehen zum Einstellen bereit, wobei Rate die Modulationsgeschwindigkeit des Vibrato-Effekts bestimmt, Depth die Stärke des Effekts und Rise Time die Zeit, nach der die maximale Effektstärke erreicht ist. Rote Skalenstriche erleichtern das Ablesen der aktuellen Reglerstellungen.
Fehlt noch der Mode-Regler, der in drei Positionen folgende Auswahl bereitstellt:

  • Unlatch: Hier ist der Effekt nur zu hören, so lange der Fußschalter gedrückt wird.
  • Bypass: In diesem Modus verhält sich das Ein- und Ausschalten wie gewohnt, allerdings wird es im deaktivierten Zustand in einen True-Bypass versetzt, sprich, das Signal umgeht die Schaltung.
  • Latch: Auch hier verhält sich das Ein- und Ausschalten wie gewohnt, allerdings durchläuft das Signal im Bypass weiterhin die gesamte Schaltung.

Ein Kippschalter, der zwischen S(tandard) und C(ustom) wählen lässt, ist augenscheinlich die erste Veränderung im Vergleich zum Original. Im Standard-Modus verhält sich das Pedal wie beim Original, Custom jedoch ist neu hinzugekommen und soll laut Hersteller einen völlig neuen Vibratosound generieren. Ich bin gespannt, wie sich das klanglich auswirkt, aber dazu später mehr im Praxisteil.

Fotostrecke: 2 Bilder Wie u00fcblich liegen die Bedienelemente im oberen Drittel

Der Vibrato-Effekt beim VB-2W wird von einer analogen BBD (Bucket Brigade Device) erzeugt, also einer sogenannten Eimerkettenschaltung. Vor allem klassische analoge Echogeräte verwendeten diese Technik, bei der das Signal wie bei einer Eimerkette jeweils von einer Speicherstufe zur nächsten weitergereicht wird. Nicht verwechseln sollte man das Vibrato übrigens mit einem Tremolo. Während ersteres die Tonhöhe moduliert, tut dies das Tremolo mit der Lautstärke. Genau in diesem Moment sollte bitte niemand daran denken, was er mit dem Tremolohebel an seiner Gitarre so alles anstellt, denn sonst ist die Konfusion perfekt … An- und ausgeschaltet wird das Pedal wie bei Boss üblich mit dem unteren Teil des Gehäuses, der mit einer Gummiauflage versehen als Schalter dient und gleichzeitig unter sich das Batteriefach beherbergt. Ideal gelöst, denn wer hat schon Lust, das Pedal für den Batteriewechsel vom Effektboard zu reißen, vier Schrauben zu lösen und nach dem Wechsel die Prozedur in umgekehrter Richtung wieder durchackern zu müssen. Hier reicht der Dreh an einer kleinen Rändelschraube, das Pedal bleibt, wo es ist und die Batterie ist in Sekunden ersetzt. Werkzeug wird dazu nicht benötigt. Aber grundsätzlich sollte die Energie ohnehin von einer externen Spannungsversorgung kommen, zumal einige sogar die beliebte Batterie-fast-leer-Option beherrschen.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Prozedere, um an die Batterie zu kommen, du00fcrfte bekannt sein:

Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich rechts und links an den Gehäuseseiten, wobei eine mit Depth betitelte Klinkenbuchse für den Anschluss eines Expressionpedals gedacht ist, mit dessen Hilfe der entsprechende Regler ferngesteuert werden kann. Das bereits erwähnte, aber nicht zum Lieferumfang gehörende 9-Volt-Standardnetzteil wird an der Stirnseite angeschlossen. Kein Netzadapter, aber zwei mehrsprachige Faltblätter liegen dem Pedal bei, wobei eines die Bedienungsanleitung und das andere die Sicherheitshinweise enthält. Damit das Pedal nicht auf Erkundungsreise geht, steht es auf seinem Gummifuß fest auch auf glatten Böden.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der rechten Seite liegen zwei Klinkenbuchsen:
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