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Revv G3 Test

Das Revv G3 Distortion-Pedal entstammt denselben Werkstätten, in denen normalerweise edle Amps in Handarbeit und aus hochwertigen und perfekt aufeinander angestimmten elektronischen Bauteilen hergestellt werden. Chef und Mastermind des in Winnipeg, der Hauptstadt der kanadischen Provinz Manitoba angesiedelten Unternehmens, ist Dan Trudeau, der vor seiner Karriere als Amp-Designer Servicetechniker für CNC-Anlagen und im Bereich der Robotik tätig war.

Revv_G3_Distortion_TEST


Nach den großen Erfolgen der Generator Amp-Linie hatte sich Dan dazu entschlossen, den Sound des Generator 120 High-Gain Kanals in Pedalform herauszubringen. Die Idee hinter dem G3 war die Nachahmung dieses sogenannten Purple-Kanals auf Transistorbasis, eine Entwicklung, die ein knappes Jahr in Anspruch nahm.

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Details

Konzept und Aufbau

Die Elektronik des G3 sitzt in einem stabilen, violetten Stahlblechgehäuse. Wie bei einigen modernen Verzerrern erzeugt das Pedal einen in sich fertigen und schlüssigen Sound, der keinen angezerrten Amp benötigt. Ganz im Gegenteil klingt das Pedal am besten vor einem völlig clean eingestellten Gitarrenverstärker oder im Effekt-Return. Alternativ kann man den G3 auch direkt in eine Endstufe stecken, denn laut Hersteller kann der Verzerrer nicht nur mit klassischen Gitarrenverstärkern, sondern auch mit digitalen- und Hybridamps. Insofern hat das Pedal sogar Preamp-Qualitäten.

Fotostrecke: 3 Bilder Hinter dem Revv 3 steckt die Idee, den Sound des Generator 120 High-Gain Kanals in Pedalform verfügbar zu haben.

Das Pedal ist im Vergleich zu den meisten Verzerrern mit ziemlich vielen Reglern ausgestattet. Da wären zunächst einmal der Gain-Regler für den Verzerrungsgrad und der Volume-Regler für die Ausgangslautstärke. Wie es sich für einen waschechten High-Gain-Verzerrer gehört, findet sich hier auch eine komplette Dreiband-Klangregelung, bestehend aus Bass, Middle und Treble. Hier geht es also richtig zur Sache und in punkto Vielseitigkeit kann man sich wirklich nicht beklagen. Aber es kommt noch besser, denn der Sound lässt sich mit einem Dreiweg-Kippschalter noch weiter verfeinern. In der mittleren Position bringt das Pedal die geringsten Gainreserven, gefolgt vom Blue Channel und dem Red Channel. Gleichzeitig ändert sich die Zerrstruktur von einer eher klassischen hin zu einer sehr straffen Wiedergabe.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Revv G3 ist mit fünf Reglern, einem Mini-Switch und einem Fußschalter ausgestattet.

Die Anschlüsse befinden sich an der Stirnseite, dazu gehört neben den beiden Ein- und Ausgangsbuchsen auch der Anschluss für ein optionales 9-Volt-DC-Netzteil.

Fotostrecke: 2 Bilder Ein- und Ausgangsbuchse befinden sich an der Stirnseite,…
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Praxis

Sound

Der G3 beginnt in etwa dort, wo “normale” Overdrive-Pedale aufhören, hier werden also keine Gefangenen gemacht. Um möglichst gute Soundergebnisse zu erzielen, muss der Amp möglichst clean eingestellt werden, da der Sound komplett im Pedal generiert wird. Mit zusätzlicher Ampzerre klingt es weder wilder noch brachialer, so wie man es zum Beispiel von einem Tubescreamer oder einem Big Muff kennt, sondern ganz im Gegenteil flach und gezähmt. Positiver Nebeneffekt: Auf diese Art und Weise macht man aus einem einkanaligen Amp auch ohne Lötkolben im Handumdrehen einen Zweikanaler. Auch wenn man das Pedal laut Hersteller mit digitalen- und Transistorverstärkern nutzen kann, klingt es mit gut abgehangenen Non-Mastervolume-Röhrenboliden wie Marshalls, Vöxen, Hiwatts usw. für meinen Geschmack am besten. Deshalb habe ich auch meinen 100 Watt JMP Marshall an den Start gebracht, hier zuerst einmal der Sound ohne Pedal.

Audio Samples
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Soundbeispiel 1 (ohne Pedal)

Bei komplett zurückgedrehtem Gain-Regler kommt hier bereits ein beachtliches Pfund angeflogen. Davon wagen die meisten Overdrive-Pedale nicht einmal zu träumen. Damit ihr einen direkten Vergleich zwischen den drei Modes hören könnt, gibt’s zu jeder Einstellung immer drei Audiofiles. Im ersten ist der Aggression-Mode deaktiviert, im zweiten Soundfile arbeitet das Pedal im blauen Modus und im dritten Audiobeispiel hört ihr den roten Modus. Die Klangregelung steht auf 12 Uhr. In dieser Einstellung klingt das Pedal absolut ausgewogen. Allerdings kann man bei Bedarf auch sehr böse Einstellungen vornehmen, aber dazu später mehr.

Audio Samples
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Soundbeispiel 2 (Gain Min – Aggressive Mode – Off) Soundbeispiel 3 (Gain Min – Aggressive Mode – Blue) Soundbeispiel 4 (Gain Min – Aggressive Mode – Red)

Mit dem Gain-Regler auf 12 Uhr wäre für meinen Geschmack das Ende der Verzerrer-Fahnenstange auch schon erreicht. So eine straffe und definierte Verzerrung ohne Mulm und Gleichmacherei habe ich bei High-Gain-Verzerrern wirklich selten gehört. Gleichzeitig klingt es kein bisschen platt, sondern nach hochgezüchteter Ampzerre.

Audio Samples
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Soundbeispiel 5 (Gain 12 Uhr – Aggressive Mode – Off) Soundbeispiel 6 (Gain 12 Uhr – Aggressive Mode – Blue) Soundbeispiel 7 (Gain 12 Uhr – Aggressive Mode – Red)
Das Pedal bietet einen unglaublich direkten Sound mit einem fetten Punch, mit dem man sich in jeder Lebenslage durchsetzen kann.
Das Pedal bietet einen unglaublich direkten Sound mit einem fetten Punch, mit dem man sich in jeder Lebenslage durchsetzen kann.

Auch mit maximaler Verzerrung gibt’s keinen Anflug von Mulm oder Undifferenziertheit. Das Pedal drückt wie die sprichwörtliche Sau. Klasse! Für Metallfacharbeiter könnte die Suche nach dem optimalen Sparringspartner hier ein Ende gefunden haben.

Audio Samples
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Soundbeispiel 8 (Gain Max – Aggressive Mode – Off) Soundbeispiel 9 (Gain Max – Aggressive Mode – Blue) Soundbeispiel 10 (Gain Max – Aggressive Mode – Red)

Dank der effizienten Dreiband-Klangregelung lassen sich unzählige Sound-Nuancen einstellen. Möchte man den Klang beispielsweise mehr in Richtung Metal tweaken, muss man die Mitten leicht zurücknehmen und gleichzeitig die Bass- und Treble-Regler etwas weiter aufdrehen. Dabei sollte man aber nicht zu rabiat an die Sache herangehen, denn wenn man den Mittenbereich zu stark aushöhlt, verliert der Sound im Bandkontext seine Definition.

Audio Samples
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Soundbeispiel 11 (Gain Max – Mid 10 Uhr – Bass & Treble 13 Uhr Agg. Mode – Off) Soundbeispiel 12 (Gain Max – Mid 10 Uhr – Bass & Treble 13 Uhr Agg. Mode – Blue) Soundbeispiel 13 (Gain Max – Mid 10 Uhr – Bass & Treble 13 Uhr Agg. Mode – Red)

Der Mittenregler ist für mich das Herzstück der Klangregelung, denn mit seiner Hilfe lassen sich von ultrabrutalen Metallbrettern bis hin zu Fusionflitzefinger-Einstellungen sehr viele authentische Sounds erzeugen. Je weiter man ihn aufdreht, umso lauter wird der Ausgangspegel des Pedals und umso komprimierter wirkt der Sound. Das folgende Audiobeispiel besteht aus insgesamt fünf Teilen. Zuerst steht der Mittenregler in der Minimalposition, dann auf 9, 12, 15 Uhr und auf Maximum. Die beiden anderen Tone-Regler stehen auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Soundbeispiel 14 (fünf unterschiedliche Mid-Regler-Einstellungen)
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Fazit

Der Revv G3 ist einer der besten Metal-Verzerrer, die mir bisher untergekommen sind. Hier kommen aber nicht nur Freunde der etwas härteren Gangart auf ihre Kosten, sondern auch Fusionflitzefinger und Hard & Heavy-Gitarristen. Das Gerät bietet einen unglaublich direkten Sound mit einem fetten Punch, mit dem man sich in jeder Lebenslage durchsetzen kann. Um aber in den Genuss einer möglichst guten Dynamik zu kommen, muss man darauf achten, den Amp völlig clean einzustellen. Dann lassen sich dank der effektiven Klangregelung viele unterschiedliche Sounds aktivierend. Die erstklassige Verarbeitung und das ausgeglichene Preis-Leistungsverhältnis runden das Bild ab.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tolle Sounds am cleanen Amp
  • großer Dynamikumfang
  • sehr vielseitig
  • tadellose Verarbeitung
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • keins
Der Revv G3 bietet eine erstklassige Verarbeitung und ist mit tolle Sounds am cleanen Amp ein Muss für Metal-, Hard & Heavy und Fusion-Gitarristen.
Der Revv G3 bietet eine erstklassige Verarbeitung und ist mit tolle Sounds am cleanen Amp ein Muss für Metal-, Hard & Heavy und Fusion-Gitarristen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Revv
  • Bezeichnung: G3
  • Typ: Distortion-Pedal
  • Herkunft: Kanada
  • Konzept: Klon des Revv Generator 120 Purple Channel 3
  • True Bypass: Ja
  • Regler: Gain, Volume, Bass, Middle, Treble
  • Schalter: Aggression (Red/Off/Blue)
  • LED: Effect On
  • Fußschalter: On, Off
  • Anschlüsse: Eingang, Ausgang, Netzteilanschluss
  • Stromversorgung: 9V-DC Netzteil (optional)
  • Batteriebetrieb: nein
  • Stromverbrauch: 17 mA
  • Abmessungen (B x T x H): 70 x 121 x 32 mm
  • Gewicht: 363 g
  • Ladenpreis: 229,00 Euro (November 2018)
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