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Reloop Terminal Mix 4 Test

Reloop Terminal Mix 4 im bonedo.de-Test: Willkommen am Terminal. Die Münsteraner Schmiede Reloop lädt erneut zum Take-off hinter dem DJ-Pult ein, denn mit ihrem aktuellen Update des Terminal Mix 4 bringt sie ihren bewährten Controller im Bundle mit Serato DJ auf den Markt.

Reloop_Terminal_Mix_4_1_Teaser


Das Gerät kostet 499 Euro UVP und gelangt mit einer Vollversion (keine LE) der beliebten Neuseeländer DJ-Software in den Handel, die normalerweise allein schon 199 Euro verschlingt. Ein guter Deal? Wir werden es herausfinden. Preislich liegt die Konsole etwa auf gleicher Höhe mit dem Pioneer DDJ-SR und Native Instruments Traktor Kontrol S2, doch in Sachen Schubkraft, hier aus vier Kanälen und nicht nur zwei, ist sie den Mitbewerbern nominal schon einmal voraus. Ob sie diesen „Vorsprung“ im Bonedo-Test noch weiter ausbauen kann?

Details

Sich für den richtigen Controller zu entscheiden, unterliegt den unterschiedlichsten Kriterien, sei es Markenaffinität, verfügbares Budget oder fokussierte Einsatzmöglichkeiten. Eines ist dabei klar: Qualität hat ihren Preis, wobei man sicherlich bei manchen Firmen schon allein für deren Markennamen bezahlt. Reloop liefert nun schon seit mehreren Jahren qualitativ hochwertige Produkte im unteren bis mittleren Preissegment, mit denen sie auch (semi-) professionelle DJs zu überzeugen wissen. Doch ist der Terminal 4 Mix ein passender Begleiter auf dem dicht gedrängten Pilgerpfad vom Bedroom zur DJ-Kanzel? Das Rundum-Sorglos-Paket umfasst neben der Kommandozentrale ein USB-Kabel für die Verbindung mit dem Laptop, die Treiberinstallations-CD, eine Bedienungsanleitung, die Serial Card und ein Poster als plakative Gedankenstütze für die Ausstattungsmerkmale. Mehr bedarf es nicht, um das DJ-Cockpit in Fahrt zu bringen. Mit Maßen von 515 Millimetern in der Breite und 337 Millimetern Höhe, der robusten Boden-/Frontplatte aus Aluminium und dem einhergehenden Gewicht, wirkt die Konsole sehr hochwertig.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Reloop Terminal Mix 4 mit seinem Packungsinhalt.

Mein Blick schwenkt nördlich über die Kante zum Backpanel, an dem mir das Terminal Mix 4 seine Connections innerhalb der DJ-Kanzel offenbart. Links reihen sich die Zugentlastung für das Kabel des optionalen, externen Netzteils sowie der erforderliche Anschluss mit dem dazugehörigen Schalter aneinander. Der Controller kann aber auch über die USB-Buchse des Laptops mit Spannung versorgt werden. Die Ausgänge zur Beschallung der Location oder heimischer Gefilde beschränken sich auf symmetrische 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen und Cinch-Outputs. Auf eine direkte XLR-Kopplung mit den Endstufen muss der Käufer leider verzichten, was allerdings bei Equipment dieser Preisklasse dem Standard entspricht und daher nicht negativ in die Gesamtwertung einfließt. An einen separat regelbaren Signalpfad für eine Monitoranlage wurde indes gedacht, obligatorisch mit dem Namen Booth und zwei weiteren Cinch-Buchsen versehen. Daneben befindet sich ein Schalter mit der Bezeichnung Shift-Lock, damit für die Funktionen des zweiten Layers nicht permanent die Shift-Taste gedrückt werden muss.
Stellen sich noch die Fragen, wie viele analoge Eingangsquellen der Controller zulässt und ob er auch einen stand-alone Mixer-Modus zu bieten hat? Nun, es gibt nur einen, zwischen Phono und Line umschaltbaren Stereo-Cinch-Input samt Erdungsschraube zum Anschluss eines Plattenspielers. Damit hat das Thema „eigenständiger Mixer-Betrieb“ erledigt. Doch auch diesen Punkt sollte man unter Berücksichtigung der Preiskategorie nicht zu stark werten. Drehe ich den Controller um 180 Grad, fallen mir am Frontpanel zunächst die leicht versenkten Regler auf, die nur auf Druck einen Zentimeter herausfahren. Gut, schließlich muss nicht an jedem Regler ständig geschraubt werden, zudem am Frontpanel hervorstehende Potis eventuell verbiegen oder gar abreißen könnten.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Backpanel kümmert sich um drei Ausgänge und einen Input.

Die vordere Anschlusssektion beginnt links mit einer 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse für das Mikrofon und den dazugehörigen Lautstärke- und Klangreglern. Möchte ich das Mikrofon beziehungsweise Inputsignal auf die Software oder den Master routen, erfolgt dies über zwei dedizierte Schalter. Auch die Lautstärke des zugespielten Signals stelle ich über einen frontalen Drehknopf ein, wobei eine Platzierung innerhalb der Bedienoberfläche und ein mögliches Routing auf einen der vier Kanäle in meinen Augen vorteilhafter gewesen wären. Jedoch erweisen sich die am Frontpanel platzierten, robusten Aluminium-Schieberegler für die Crossfader-Kanalzuweisung und die stufenlose Kurveneinstellung als praktisch und bewährt, was auch für die Positionierung der 6,3- und 3,5-Millimeter-Klinkensteckerbuchsen zum Anschließen des Kopfhörers und für dessen Klangregelung gilt. Lautstärke- und Cue-Mix-Regler sind dagegen auf der Bedienoberfläche platziert, um sie haptisch und optisch besser kontrollieren zu können.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Anschlüsse für das Mikrofon samt Level- und EQ-Regler.

Erfreulicherweise lassen die üppigen Maße des Terminals viel Platz für eine übersichtliche Anordnung der Komponenten. Das schwarz-rot-silberne Design der Bedienoberfläche wirkt sehr clean und etwas puristisch, aber gleichermaßen auch seriös. Persönlich bevorzuge ich dieses eher dezent angelegte Farbspiel, wobei für spontane und schnelle Aktivitäten in dunkler Umgebung eine markantere Abhebung der Bedienelemente nutzbringender wäre.
Die großzügig angelegte Mixereinheit definiert sich zunächst über einen sehr leichtgängigen 45 Millimeter kurzen, verschleißfreien Crossfader, der die Signale von vier 50 Millimeter langen Linefadern kreuzt. Dazwischen sitzt ein zweigliedriges LED-Meter. Alle Kanal-Schieberegler sind Faderstart-tauglich, sofern die Funktion aktiviert ist und es die Software unterstützt. Die Faderstart-Tasten beladen im Shift-Modus auch die Decks, was ich aufgrund einer fehlenden Bezeichnung an der Konsole nur der Bedienungsanleitung entnehmen konnte.

Fotostrecke: 2 Bilder Das LED-Meter zur optischen Kontrolle des Pegels.

Die Vorauswahl der Titel und das Navigieren in der Library erfolgt ebenfalls vom Controller aus und zwar über den mittig platzierten, silbernen Drehknopf mit der Bezeichnung Trax und die vier Tasten Crates, Back, View und Prep. Ein separater Regler dient dem Zuspielen der Samples. Dieser und alle weiteren, leider etwas schwergängigen, dafür aber ungewöhnlich großen Drehknöpfe bieten genügend Platz und Grip für schnelle Interaktionen. Zudem rasten sie auf der 12-Uhr-Position ein, um auch im „Blindbetrieb“ korrekt zu kalibrieren. Konkret gliedert sich die 25-Regler-Matrix in einen Dreiband-Equalizer, einen Gain und ein Combo-Filter pro Kanal. Zwei weitere Regler, die optisch leider etwas untergehen, legen die Lautstärke des Ausgangssignals für Master und Booth fest.

Fotostrecke: 3 Bilder Mausloses Navigieren dank Browser.

Die links und rechts der Mixereinheit angeordneten Decks steuern über die Deck-Auswahlschalter entweder die Kanäle 1/3 (links) oder 2/4 (rechts). Zudem punkten sie durch ihre vier sehr robust wirkenden, aus Gummi bestehenden Funktionstasten. Ob Sync, Cup, Cue oder Play: die Transport-Pads parieren auf Anhieb und geben ein sehr angenehmes Feedback. Die darüber liegenden, sehr flachen XXL-Alu-Jogwheels überzeugen mich durch ihre Größe, Haptik und ihren Gleitwiderstand. Ebenfalls von beachtlicher Länge ist der Pitchfader, der mit seinen 100 Millimetern Regelweg hinreichend Spiel für subtile Tempoeinstellungen gemäß Pitch-Range-Taster bereithält. Die Tonhöhe bleibt dabei dank der obligatorischen Keylock-Taste unverändert. Jedoch gehen die Ausmaße der bisher aufgeführten Deck-Elemente auf Kosten der adhoc zu klein anmutenden Hot-Cue/Sample-Tasten. Tastengrößen ähnlich der Transportsektion wären hier wünschenswert. Auch in der Loop-Abteilung, die obendrein noch zwei Drehregler vorweist, setzt Reloop auf die kleinere Bauweise. Darüber residiert die silberfarben hervorgehobene Effekteinheit mit je vier Tasten und Reglern. Von der Ausstattung her wirkt der Terminal Mix 4 damit in der Summe recht vielversprechend. Und wie schlägt er sich im DJ-Alltag?

Fotostrecke: 5 Bilder Jeweils zwei Kanäle können per Auswahltaste über ein Deck gesteuert werden.
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Praxis

Mein Praxistest erfolgt auf einem MacBook Pro 17-Zoll, das mit einem flotten 2,66 GHz schnellen Core i7 Prozessor und acht Gigabyte Arbeitsspeicher ausgestattet ist. Ferner benutze ich einen Sennheiser HD-25 Kopfhörer, ein Shure SM58 Mikrofon und zwei Aktivboxen der Firma Genelec, die über die Klinkenschnittstellen des Backpanels verbunden sind.
Selbst vor dem Hintergrund, dass die Bedienungsanleitung der Reloop-Konsole schon etwas umfangreicher ausfällt, verspricht man sich als DJ einen intuitiven Einstieg. „Learning by doing“ lautet daher meine Devise. Die ersten Schritte sind logisch: Vor dem Start ist die DJ-Software von der Website serato.com zu laden, zu installieren und noch fix mit dem beigelegten Code freizuschalten, woraufhin der Test auf dem Mac beginnen kann. Windows erwartet hingegen eine separate Installation der Treiber von der CD. Danach öffne ich Serato DJ und betätige den Netzschalter am Controller. Das Terminal Mix 4 durchläuft zunächst einen Check-Modus, indem alle Pads von oben nach unten und zurück durch kurzes Aufleuchten ihre Bereitschaft signalisieren. Hier zeigt sich, dass sich die zurückhaltende Farbwahl beim Design auch bei den ausschließlich rot beleuchteten Pads fortsetzt.
Bevor ich mich den digitalen Eigenschaften des Controllers zuwende, zunächst ein analoger Soundcheck der Ein- und Ausgänge. Leider hält sich der Hersteller in seiner Bedienungsanleitung und im Web bedeckt darüber, welche Soundkarte im Terminal „den Ton angibt“, doch auf meine Nachfrage hin erhalte ich die Information, dass es sich um eine 16 Bit Lösung mit einer Abtastrate von 48 kHz handelt. Im Anschluss überprüfe ich das Grundrauschverhalten ohne Signalquelle bei maximalem Gain- und Masterpegel. Es fällt angenehm gering aus. Den Cinch-Input verbinde ich mit einem Technics SL-1210 M5G, der das Vinyl-Signal recht linear über den separaten Ausgang wiedergibt. Allerdings ist man generell auf die Sound-Eigenschaften der Quelle angewiesen, denn für die klangliche Aufbereitung des zugespielten Signals steht kein zusätzlicher Regler zur Verfügung. Für das Mikrofon hingegen schon und den braucht man auch, denn mein SM58 klingt in der Standard-Einstellung der Reloop-Konsole etwas dumpf. Der Klangregler muss daher seine gesamten Reserven des oberen Frequenzbereichs meinem gewünschten Klangbild opfern. Selbiges gilt auch für dessen Lautstärkeregler, der sich nur mit voller Auslastung gegenüber Musik gleichen Pegels durchsetzt – leider jedoch auf Kosten eines etwas stärkeren Grundrauschens. Dagegen rauscht es beim Kopfhörerweg, dessen hohe Ausgangsleistung maximal dem HNO-Arzt Sorgen bereiten könnte, kaum. Der Klang lässt sich als ausgeglichen charakterisieren und kann den eigenen Hörgewohnheiten über einen separaten EQ-Regler unterworfen werden. Soweit, so gut.
Mit dem Trax-Encoder browse ich durch die Library. Durch die Track-List navigiert mich der Regler durch einmaliges Drücken. Ausgewählte Titel werden entweder per Prepare-Taste in dem entsprechenden Ordner abgelegt oder über die Load-Tasten (beschriftet als Faderstart) auf das gewünschte Deck geladen. Die Faderstart-Funktion zum Einstarten eines Tracks durch Hochziehen des Linefaders unterstützt Serato DJ im Gegensatz zu Virtual DJ nicht, daher wäre eine Bezeichnung der Tasten als „Load“ die logischere Konsequenz gewesen. Auch die Navigationstasten View und Crates widersprechen in ihrer Beschriftung und in ihrer Beschreibung in der Broschüre der tatsächlichen Funktion. Wieso? Nun, mit dem Crates-Button wechselt die Ansicht zwischen der Record-Funktion, dem Sample Player SP6 und den Effekten. View wählt indes die Wellenformansicht, zum Beispiel horizontal oder vertikal. Und mit Back schalte ich zwischen den Crates, der Main Library Track List und den geöffneten Unterordnern um (Files, Browse, Prepare oder History). Das ist, auch wenn alles dem Zugriff von der Konsole unterliegt, etwas verwirrend. Nun gut, die Musikstücke sind auf die Decks geladen und es heißt: „Let’s do it in the mix“.

Browser-Encoder Terminal Mix 4
Browser-Encoder Terminal Mix 4

Sind maximal vier Decks mit Tracks bestückt, pariert die Transport-Sektion mit ihren großen Gummi-Pads selbst bei schnellen Triggern präzise. Schön, schließlich trommeln DJs gern mit ihren Fingern auf den Cues herum. Beim resultierenden Signaltest erlebe ich allerdings eine Enttäuschung, denn die zweigliedrige Pegelanzeige, bestehend aus jeweils acht LEDs, visualisiert ausschließlich das Master-Signal. Damit ist ein optisches Auspegeln zweier Cue-Signale anhand der Levelmeter ausgeschlossen. Schade. Der Workaround, abwechselnd die Cue-Tasten der Decks zu drücken, ist eine rudimentäre Methode, aber dennoch hilfreich. Den zweiten Track bereite über die Sync-Funktion für den Mix vor. Hierfür müssen die Grids der Titel korrekt auf den Beats liegen, andernfalls läuft es schon zu Beginn nicht rund. Liegen hingegen die Beatmarker der beiden Titel exakt auf der Kick, dürfte sich der Mix fast im Schlaf erledigen. Und verfehlt man zunächst beim Start eines Songs über die Cup-Taste die Kick des anderen Tracks, reicht es aus, Sync erneut zu drücken und alles läuft synchron. Spannender ist es, manuell mit dem Pitchfader und dem Jogwheel zu matchen und dann zu blenden. Mit dem Pitchfader lässt sich die Geschwindigkeit über satte 100 Millimeter Länge sehr genau anpassen, vorausgesetzt die Range beträgt sechzehn oder besser acht Prozent. Die Jogwheels erlauben mit ihrer „Vinyl-Grip“-Oberfläche, ihrem Gleitwiderstand und der voreingestellten Sensitivität ein subtiles Pitch-Bending und das Aufsuchen bestimmter Positionen im Titel.
Die Linefader gleiten etwas schwerfällig, aber durchaus noch angenehm über das Panel. Der Crossfader flutscht dagegen federleicht zwischen den Kanälen, sodass er zu schnellen Cuts einlädt. Die einzelnen Frequenzbänder der EQ-Matrix können komplett ausgelöscht werden. Das zusätzliche Kombi-Filter erlaubt das Beschränken der Höhen- beziehungsweise Tiefenwiedergabe. Auch der Kopfhörerausgang mit seinem sauberen, druckvollen Signal und dem Cue-Mix-Regler lässt ein filigranes Mixen zu, wobei mir eine zusätzliche Split-Funktion für die Trennung des Cue- und Master-Signals auf die beiden einzelnen Kopfhörermuscheln fehlt. Im Vinyl-Modus gelingen einfache und schnellere Scratches sehr gut. Für flotte Cuts in Kombination mit dem scharf eingestellten Crossfader muss man sich sicherlich etwas einspielen, denn durch eine spürbare Latenz rutscht das Signal zum Teil unter den Fingern weg.
Vor diesem Hintergrund werfen wir noch einen kurzen Blick in das Setup der Software. Obwohl das Barometer für die Prozessorauslastung meinem Laptop grünes Licht gibt, möchte ich nicht verschweigen, dass auch ältere Rechner mit dem Display-Update unter dem Reiter Library+Display und der USB-Buffer-Size im Audio-Reiter „zum Rollen“ gebracht werden können. Ferner lässt sich der Controller anhand verschiedener Tastenkombinationen in seiner LED-Intensität und Jogwheel-Sensitivität, also wie stark das Jogwheel auf Bewegungen anspricht, anpassen. Doch sei es, wie es will: Um die Latenz vor allem beim Scratchen zu überprüfen, habe ich selbstverständlich die standardmäßig eingestellten fünf Millisekunden Puffer auf ein Minimum reduziert.

Audio Samples
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Triggern mit Cup Scratch mit Jogwheels und Crossfader

Lassen die bisherigen Bedienelemente viel Spielraum für Fingeraktivitäten, fallen mir hingegen die acht Pads für Hot-Cues, Samples und den Slice-Mode zu klein aus. Auch das schnelle Anspielen der Tasten funktioniert nur durch kräftiges Tippen – hoffentlich nicht auf Kosten ihrer Lebensdauer. Die Loops lassen sich dagegen intuitiv über zwei Regler und Taster oberhalb der Slice-Pads aktivieren und modifizieren. Die Länge wähle ich entweder über den Length-Regler, wobei anschließendes Drücken den Loop aktiviert oder alternativ mit den beiden Pads gearbeitet werden darf. Die linke Taste verkürzt den Loop fortlaufend durch wiederholtes Drücken, die rechte verlängert die Beats entsprechend. Im manuellen Loop-Modus setzen sie die Loop-In/Out-Markierungen, die mit dem Jogwheel sehr filigran verschoben werden dürfen. Apropos verschieben: Drehe ich am Move-Regler, wandert der Anfangspunkt eines aktiven Loops im laufenden Track.
Neben den Schleifen sorgt auch die Effektsektion, bestehend aus den drei bereits erwähnten Tasten zum Auswählen (im Shift-Modus) und Aktivieren des Effekts in Kombination mit den Level-Reglern, für kreativen Spielraum hinter dem Pult. Zusätzlich reguliert ein weiterer Drehknopf die Beatlänge – besonders wichtig für Echo und Delay, die schon genau im Takt platziert sein sollten. Voraussetzung ist hier, dass das angezeigte Tempo von der Software korrekt berechnet wurde. Anderenfalls tippe ich im Takt auf die Tap-Taste, um die Geschwindigkeit manuell anzupassen. Die Effekteinheit enthält damit zwar keine besonderen Gadgets, entspricht aber voll meinen Erwartungen. Natürlich profitiert das Gesamtpaket auch von der Serato DJ Vollversion, die nicht durch ein Upgrade von einer LE finanziert werden muss. Wer dennoch lieber eine andere DJ-Software knechten möchte: Reloop bietet ebenfalls Mappings für Traktor und Virtual DJ zum Download an und Individualisten können sich natürlich die Mühe machen, die Bedienelemente jeder anderen MIDI-kompatiblen Software frei zuzuweisen.

Audio Samples
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Phaser und Delay FX Version Echo FX
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Fazit

Der DJ-Controller Reloop Terminal Mix 4 erlebt momentan dank des „frischen“ Bundles mit Serato DJ seinen zweiten Frühling. Vor allem überzeugt mich das puristisch in schwarz-rot-silber gehaltene Gerät mit seinem massiven „road-tauglichen“ Chassis, seinem professionellen Backpanel mit zwei Master-Ausgängen und einem Booth-Ausgang sowie seinen soliden Audioeigenschaften. Allerdings ist ein stand-alone Betrieb mit nur einem Eingang, dem es zudem an einer Klangregelung fehlt, natürlich nicht gegeben. Die Inbetriebnahme erfolgt per Plug’n’Play. Die üppigen Maße des Controllers stellen genügend Platz für große, von ihrer Haptik sehr gut ansprechende Transport-Pads, Jogwheels und Pitchfader zur Verfügung. Die Hot-Cue- und Slice-Pads sind mir dagegen zu klein geraten. In der Mixereinheit beweist das Terminal mit seinen vier Kanälen, die leider nicht visuell über eine Cue-Anzeige aufeinander abgestimmt werden können, ansonsten Geradlinigkeit: Die EQ-Regler nebst Tief- und Hochpassfilter liefern genügend Spielraum für akustische Modifikationen. Die Navigation durch die Library löst die Konsole, trotz einiger nicht optimaler Beschriftungen, weitestgehend kompetent. Ausgeliefert wird Terminal Mix 4 mit Serato DJ, worin meines Erachtens nach ein großer Vorteil liegt, denn schließlich schlägt die Software „im Normalfall“ schon mit 199,00 Euro zu Buche. Wer mag, kann natürlich auch andere DJ-Softwares wie Traktor oder Virtual DJ nutzen. Ob man letztlich mit dem Terminal Mix 4 oder dem kürzlich erschienenen Terminal Mix 8 auf Reisen geht, ist eine Frage des eigenen Budgets und der Ansprüche. Wer auf die größeren, mehrfarbig hintergrundbeleuchteten Pads und die Cue-Anzeigen pro Kanal verzichten kann, ist mit dem 100 Euro preiswerteren Terminal Mix 4 meiner Meinung nach sehr gut bedient.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Sehr gute, robuste Verarbeitung
  • Serato DJ inklusive
  • Vierkanal-Mixeinheit
  • Guter Klang
  • Große gummierte Transport-Pads
  • Flache XXL-Jog-Wheels
  • Lange Pitchfader
Contra
  • Nur ein zusätzlicher Eingang
  • Nicht als stand-alone Mixer einsetzbar
  • Pad-Matrix etwas klein
  • Mikrofonkanal verbesserungswürdig
  • Keine separaten LED-Level-Meter pro Kanal
Artikelbild
Reloop Terminal Mix 4 Test
Für 479,00€ bei
Reloop Terminal Mix 4 DJ-Controller mit Serato DJ
Reloop Terminal Mix 4 DJ-Controller mit Serato DJ
Technische Daten
  • Maße: 515 x 44 x 320 Millimeter
  • Gewicht: 4,65 Kilogramm (netto)
  • Frequenzgang:
  • Line-/Phono-/Mic-Input: 20 – 20.000 Hz
  • USB Playback: 17 – 16.000 Hz
  • UVP: 499,00 Euro
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