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Red Witch Violetta Delay Test

Beim Red Witch Violetta Delay handelt es sich um die verchromte große Schwester des Violet Delays. Letzteres ist Mitglied der Seven Sisters Effektpedal-Serie des neuseeländischen Herstellers Red Witch, in der sich sieben populäre Effektpedale mit weiblichen Vornamen tummeln. Das Violetta Delay ist das erste Pedal der neuen sogenannten Original Chrome Serie und kann trotz seiner bescheidenen Abmessungen – geht man nach der Papierform – mit einigen durchaus bemerkenswerten Ausstattungsmerkmalen glänzen.

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In unserem bonedo-Test wollen wir herausfinden, ob es den Vorschusslorbeeren gerecht wird, mit denen es sein Hersteller anpreist. Und ob es tatsächlich all die Kunststücke beherrscht, die er ihm zuschreibt.

Details

Optik/ Verarbeitung:

Das Pedal kommt im verchromten Metallgehäuse und macht so optisch einiges her! Mit einem Gewicht von 157 Gramm bei 85 x 44 x 55 mm (L x B x H) ist es äußerst kompakt und dürfte selbst auf gut gefüllten Stressbrettern noch ein Zuhause finden. Ein Grund für die übersichtlichen Abmessungen ist der eingebaute Lithium-Akku, auf den ich aber später noch zu sprechen komme.
Ein Blick auf die Oberseite zeigt vier kleine Potis, die Delayzeit, Repeat, Modulation und Mix regeln. Maximal 1000ms sind möglich, wobei mit Repeat alles von einer bis zu unendlich vielen Wiederholungen einstellbar ist. Der Mix Regler erklärt sich im Grunde selbst, hier wird das Lautstärkeverhältnis zwischen Originalsound und Delay eingestellt. Der Modulationsregler macht das Violetta Delay zu einem Modulationsdelay, was nichts anderes bedeutet, als dass die Wiederholungen moduliert werden. So kommen Bandecho-Klänge zustande und geben dem Delay einen gehörigen Vintage-Touch! Neben dem satt einrastenden Fußschalter, der im Verhältnis zum Pedal überdimensioniert erscheint, finden sich auf der Oberseite außerdem zwei LEDs. Und mit ihnen kommt der eingangs erwähnte Lithium Akku ins Spiel, denn das obere Lämpchen zeigt den Ladestatus der Batterie an. Diese wird mit einem herkömmlichen Boss-Style-Netzteil aufgeladen und hält, so der Hersteller, 24 Stunden. Der erste Ladevorgang sollte 12 Stunden dauern, danach ist Violetta nach 4- 6 Stunden Ladezeit voll. Die zweite LED dient als Pedal-Statusanzeige. Natürlich lässt sich das Delay wie jedes herkömmliche Effektpedal auch mit Netzteil betreiben, aber ich finde die Idee des eingebauten Akkus sehr fortschrittlich und bemerkenswert, denn der Betrieb mit Batterien ist für mich keine Option, alleine schon der Umwelt wegen.

Fotostrecke: 4 Bilder Verchromtes Metallgehäuse – eine edle Verpackung … und kompakt ist sie noch dazu

Ein- und Ausgangsbuchse beheimatet die Stirnseite, der Anschluss für ein Netzteil liegt auf der linken Seite – es gehört übrigens keines zum Lieferumfang. Der beiliegende Winkeladapter macht es möglich, ein Moog EP2 Expression Pedal an der rechen Seite anzuschließen. Mit Letzterem lässt sich die Delayzeit per Fuß regeln – immerhin braucht man als Gitarrist beide Hände an der Gitarre. Und wozu das Ganze? Mithilfe des Expression Pedals kann man unserem Kandidaten DJ-artige Tonhöhenverschiebungen entlocken und es zu einem echten Effektmonster für den experimentierfreudigen Musiker machen.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein- und Ausgang sind auf der Stirnseite des Pedals zu finden

Wer einige Angaben vermisst, zum Beispiel, wo es mit der Gitarre hinein- und auch wieder herausgeht, sollte einen Blick auf die Unterseite werfen. Dort zeigt eine Beschriftung nicht nur die korrekten Signalwege und Anschlussinformationen, sondern gibt auch wertvolle Informationen bezüglich der Ladestatus-LEDs. Und wo wir gerade auf der Unterseite sind, sollte erwähnt werden, dass Red Witch ein kurzes Stück Klettband beilegt, mit dem das Pedal im Effektboard befestigt werden kann. Die Verarbeitung ist insgesamt hochwertig, wobei die Regler doch ziemlich klein ausgefallen sind, aber anders ist die handliche Größe des Gerätes nicht machbar. Verpackt wird das schicke Pedal in einer hochwertigen, weißen Pappschachtel; da haben die Herrschaften offensichtlich beim Technologiekonzern mit dem angebissenen Obst Anleihen gemacht. Mir gefällt’s jedenfalls, auch weil es perfekt zu dem ansprechenden Äußeren des Delays passt.

Wichtige Betriebsinfos findet man auf der Rückseite
Wichtige Betriebsinfos findet man auf der Rückseite
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Praxis

Sound/Bedienung:

Der Anschluss des Pedals ist denkbar einfach, wobei es in den allermeisten Fällen in den Effekteinschleifweg eines Amps gehört, es sei denn, man steht auf Oldschool-Sound, dann gehört es selbstverständlich zwischen Gitarre und Verstärker.
Ich habe für die Audiofiles einen Marshall JVM 410 verwendet, der wie immer mit einem 2×12″ Cabinet zu Gehör gebracht wird. Abgenommen wird mit einem SM57.
Los geht es mit einem kurzen Slap Delay ganz ohne Modulation.

Audio Samples
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Kurzes Slap Delay ohne Modulation

Das Delay klingt fett, aber unaufdringlich. Die Wiederholungen legen sich sehr charmant um das Direktsignal und erzeugen so ein authentisches Spielgefühl.
Hier ein weiteres Beispiel ohne Modulation.

Audio Samples
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Pure Delay ohne Modulation

Diesmal lässt sich gut heraushören, dass das Delay sich wie ein Tape Echo verhält, sprich, die Wiederholungen werden in den Höhen bekämpft und klingen so richtig schön warm.
Jetzt kommt der Modulationsregler ins Spiel.

Audio Samples
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Delay mit Modulation – Mod Regler auf 13 Uhr Delay mit Modulation – Mod Regler auf Maximum Delay mit Modulation – Heavy Crunch
Die spiegelnde Violetta konnte im Test voll überzeugen
Die spiegelnde Violetta konnte im Test voll überzeugen

Mit diesem Feature bekommt das ohnehin sehr gut klingende Delay noch mehr Tiefe und ist selbst in der Extremeinstellung sehr gut einzusetzen. Da eiert es ganz herrlich vor sich hin und verleiht der Gitarre, egal ob clean oder verzerrt, eine gehörige Portion Mojo.
Abschließend noch etwas Experimentelles. Dabei ist der Feedback Regler in Maximalposition. Ich verändere lediglich die Position des Delay-Potis. Genau dafür ist der Anschluss des Expressionpedals gedacht, das mir jedoch gerade nicht zur Hand bzw. Fuß ist.

Audio Samples
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Delay mit Feedback Regler in Maximalposition – Tempo Change

Auch diese Prüfung meistert Violetta mit Bravour und lässt so das Sounddesigner Herz schneller schlagen. Gut gefällt mir, dass selbst in der heftigsten Einstellung, wenn sich der Effekt so richtig schön aufschaukelt, die Lautstärke konstant bleibt und nicht, wie so oft, unangenehm laut wird.

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Fazit

Das Red Witch Violetta Delay ist ein hervorragend klingendes Delay mit Modulations-Option. Die Verarbeitung ist hochwertig, und das bei wirklich übersichtlichen Abmessungen, mit denen es auch auf kleinen und gut gefüllten Pedalboards noch seinen Platz finden sollte. Der Hersteller hat sich ganz offensichtlich Gedanken gemacht und einige wirklich brauchbare Features integriert wie beispielsweise einen Modulationsregler, ein aufladbarer Akku und eine Anschlussmöglichkeit für ein Expressionpedal, mit dem die Delay Zeit verändert werden kann. Wer auf der Suche nach einem toll klingenden Vintage Delay sein sollte, bitteschön, hier ist es. Auch der Preis stimmt und nicht zuletzt die Optik. Empfehlung! Einziger Wermutstropfen: Das fehlende Netzteil. Wegen der verbauten Lipo-Zelle ist dies ein absolutes Muss – denn mit einer 9V Block-Batterie kann man hier nichts erreichen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound
  • Optik
  • Größe
  • Verarbeitung
  • Preis
Contra
  • Kein Netzteil im Lieferumfang
Artikelbild
Red Witch Violetta Delay Test
Für 115,00€ bei
Bei diesem Delay-Pedal hat sich der Hersteller wirklich Gedanken gemacht
Bei diesem Delay-Pedal hat sich der Hersteller wirklich Gedanken gemacht
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Red Witch
  • Maximale Verzögerungszeit: 1000ms
  • Wiederholungen: von 1 bis unendlich
  • Besonderheiten: Lithium Akku, Anschluss für Expression Pedal (regelt Delay Zeit)
  • Finish: Chrom
  • Abmessungen: 85 x 44 x 55 mm
  • Gewicht: 157 Gramm
  • Preis: 164,59 Euro UVP
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