Presonus Quantum ES2 und ES4 Test

Das PreSonus Quantum ES2 und das Quantum ES4 hat uns der Vertrieb zum Test geschickt. Bei den USB-Audio-Interfaces handelt es sich um die Einstiegsmodelle der Quantum-Reihe. Erkennbar sind sie an ihrer angewinkelten Desktop-Form. Während das ES2 mit zwei Mikrofonvorverstärkern ausgerüstet ist, besitzt das ES4 vier davon. Ansonsten sollen die beiden Geräte alles bieten, was modernen Musikern und Produzentinnen das Leben vereinfacht, ergänzt um einige weitere Annehmlichkeiten. Welche das sind, wie die ES-Interfaces klingen und was sie von der teureren Quantum-HD-Serie unterscheidet, lest ihr auf den folgenden Zeilen.

Quick Facts zu PreSonus Quantum ES2 und PreSonus Quantum ES4

  • zwei Mikrofonvorverstärker/Line-Eingänge beim ES2, vier beim ES4
  • Auto-Gain-Funktion
  • Instrumenteneingänge in Zusammenarbeit mit Fender entwickelt
  • Stromversorgung über Buspower (USB-C)
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Presonus Quantum ES2
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Presonus Quantum ES4
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Die Quantum-ES-Modelle sind in Desktop-Form gebaut

Wie es für viele Interfaces dieser Art gängig ist, sind auch unsere beiden Testobjekte als Desktop-Gehäuse konstruiert. Gleichzeitig unterscheidet sie diese Bauart von den beiden höherwertigen, ebenfalls neuen, Quantum-HD-Geräten. In den stabilen Kartons finde ich jeweils das Interface sowie ein USB-C-Kabel und die Anleitung.

Quantum ES2: jeweils ein Instrumenteneingang und ein Kopfhörerhörerausgang

Die angeschrägten Gehäuse bestehen aus Metall, alle Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet mit einem großen Endlos-Encoder für alle Parameter. Dieser besitzt einen integrierten, mehrfarbigen LED-Kranz, umrandet von einem weiteren LED-Element, welches die Höhe des jeweilig eingestellten Parameters anzeigt. Rechts davon liegt ein Level-Meter (beim ES2 mittig), ein globaler Mute-Schalter sowie der Kopfhörerwahlschalter. Und hier kommt schon der erste wichtige Unterschied zwischen dem ES2 und dem ES4, denn der größere von beiden besitzt zwei Headphone-Ausgänge. Das Ansteuern erfolgt hier über zweifaches Drücken des Tasters, die entsprechenden Buchsen gehen nach vorne raus.

Auf der Rückseite des ES2 kann ein Monitorpaar angeschlossen werden.
Vier Inputs beim ES4

Es folgt der Main-Taster zum Anwählen der Monitore beziehungsweise der Line Outs. Von denen gibt es zwei beim ES2, ES4-Nutzer können über vier verfügen, und so zum Beispiel ein weiteres Monitorpaar ansteuern. Weiter links sitzen die Input-Wahlschalter, zwei beim ES2, vier beim ES2. Alle Eingänge besitzen jeweils ein Inputlevel-Meter.

Quantum ES4-User dürfen sich über vier Mic/Line-Eingänge freuen …
… dazu gibt einen weiteren Instrumenteneingang und einen weiteren Kopfhöreausgang.

Der nächste Unterschied betrifft die von Fender designten Instrumenteneingänge an der Front. Auch hier liegt das ES4 vorne, zwei Hi-Z-Instrumente lassen sich anschließen, das ES2 kann nur mit einem Eingang aufwarten.

Ein wichtiger Taster ist der Auto Gain Schalter. Wählt man einen Input-Kanal und betätigt ihn, wartet das Gerät auf den Eingangspegel eurer Schallquelle und passt die Vorverstärkung automatisch an.

Die Rückseiten von ES2 und ES4

Auf den Rückseiten erblickt das Testerauge zunächst den Netzschalter. Das ist positiv, und hebt die Testgeräte von einigen Konkurrenten dieser Klasse ab. Weiterhin finden sich die jeweilige Anzahl Mikrofon/Line-Kombibuchsen, die Line Outs sowie zwei USB-C Buchsen. Moment mal, wieso zwei? Eine der beiden, die Aux-Buchse, fungiert als Verbindung zu einem Tablet oder Smartphone, denn deren Stromversorgung reicht nicht für den Betrieb der ES Interfaces nicht aus. Außerdem sollten die verwendeten Devices ausreichend geladen sein, denn die Interfaces geben die Buspower nicht weiter. Interessant ist auch die Bestückung mit Miniklinkenbuchsen für MIDI In und Out. Hier hat offenbar der begrenzte Platz eine Rolle gespielt, meist muss ein Adapter verwendet werden.

Die Rückseiten: MIDI als Miniklinken …
… zwei USB-C (Buspower)-Anschlüsse

Technisches und Software

Bei den verbauten Preamps hat sich PreSonus nicht lumpen lassen und spendiert den Quantum-ES-Interfaces die gleichen Versionen, die auch in den Quantum-HD-Topmodellen verbaut werden. Mit 75 dB Gain geht es hier kräftig genug zu, um auch wenig empfindliche Mikrofone standesgemäß zu verstärken Bei den Wandlern wurde hingegen etwas gespart, statt maximal 32 Bit kann mit den ES-Geräten nur bis 24 Bit gewandelt werden, auch der Dynamikbereich ist etwas kleiner.

Ein essentieller Teil der Quantum-Erfahrung ist die Universal Control Software. Mit der können die Interfaces gesteuert werden, was im Falle der Testgeräte mangels Display umso sinnvoller ist. Aber auch die Monitor- und Loopback-Mixes, ein 20 dB Pad, ein Low Cut sowie die Display-Helligkeit lassen sich hier verwalten.

Eine Registrierung auf der PreSonus-Webseite wird zudem mit einem sechsmonatigen Abo der bekannten PreSonus DAW Studio One Pro belohnt, welche wiederum nahtlos mit den Interfaces verzahnt ist.

PreSonus Quantum ES2 vs. ES4 vs. HD2

In der Tabelle habe ich euch nochmal alle wichtigen Unterschiede zwischen den ES-Modellen und dem HD2 aufgelistet.


Quantum ES2Quantum ES4Quantum HD2
Anzahl Preamps (XLR/Line)242
Anzahl Kopfhörerausgänge122
Instrumenteneingänge122
Wandlung bis zu:24 Bit24 Bit32 Bit
Re-Amping-AusgängeKeineKeine2
AD Wandlung Dynamik115 dB115 dB121dB
Line-Ausgänge244
StromversorgungUSB-CUSB-CNetzteil
In der Mitte seht ihr das höherpreisige Quantum HD2.

Sehr transparenter Klang, guter Workflow


In Sachen Haptik und Verarbeitung machen die Testgeräte einen guten, der Preisklasse angemessenen Eindruck.

Nach dem Update der Firmware über die Universal Control App sind die beiden Testgeräte bereit und zeigen, dass ihr Konzept auch in der Praxis gut funktioniert. Mit Ausnahme des Netzschalters interagieren alle Funktionen nahtlos zwischen Hard- und Software.

Sofort verständlich: Bedienkonzept der ES-Interfaces

Auch Einsteiger dürften relativ schnell mit beiden Interfaces zurecht kommen, alle wichtigen Funktionen sind direkt an den Geräten bedienbar, für speziellere Wünsche wie das das Dimmen der LED-Helligkeit oder das Umschalten der Software-Erscheinungsbildes geht man einfach in das virtuelle Bedienfeld.

Klanglich gefallen mir die Testobjekte ebenfalls sehr gut. Lebendig und präzise übertragen die Instrumenteneingänge meinen aktiven Ibanez ATK Bass, als Vergleich habe ich dazu noch einen Spur in mein SPL Crimson Interface eingespielt. Dies klingt im Vergleich tatsächlich etwas leichter untenrum, mein Favorit wäre hier die ES Serie.

Das PreSonus Quantum ES4 während des Tests

Für den weiteren Test habe ich Drumset aufgenommen. Hier habe ich die vier Kanäle des ES4 verwendet und sie gegen das zeitgleich getestete Quantum HD8 antreten lassen. Diesen Vergleich gewinnt das HD8, denn man merkt ihm die etwas hochwertigere Wandlung an. Es geht minimal höher aufgelöst zu. Trotzdem klingt das ES4 hervorragend. Aus Interesse habe ich außerdem mein eigenes Setup aus vier Sebatron Röhren-Preamps und der RME UFX Wandlung aufgenommen, welches eindeutig weniger „Glitzer“ besitzt, aber – für meinen Geschmack – der Gewinner ist. Die Kombination kostet allerdings auch ein Vielfaches.

Audio Samples
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Quantum ES2, Bass Quantum ES2, Bass, SPL Crimson Quantum ES4, Drumset 4 Mikros Quantum HD8, Drumset 4 Mikros Drumset 4 Spuren, Vergleichs-Setup

Test von PreSouns Quantum ES2 und Quantum ES4: Fazit

Die Quantum ES2 und ES4 Audio Interfaces von PreSonus markieren den Einstieg in die Quantum Interface-Welt und bieten mit zwei beziehungsweise vier Mikrofonvorverstärkern eine kompakte Schnittstelle für Homerecorder, Singer-Songwriter, Podcaster und Streamer. Klanglich machen sie im Test eine hervorragende Figur, die kräftigen Preamps können auch pegelschwache dynamische Mikros mühelos und rauscharm antreiben. Zu beachten ist, dass diese Interfaces nicht erweiterbar sind, ihr bleibt also auf die verfügbaren Eingänge beschränkt. Insgesamt bieten beide Geräte eine gute Verarbeitungsqualität, einen sehr guten Sound und sind preislich moderat gestaltet. Damit erspielen sie sich eine klare Testempfehlung.

  • USB-C Audio Desktop Interfaces mit AD/DA-Wandlung mit bis zu 24 Bit / 192 kHz
  • MAX HD Preamps mit 75 dB Gain (ES4:4, ES2:2)
  • 2x Kopfhörerausgang bei ES4, 1x bei ES2
  • flexibles Monitoring über Universal Control App oder PreSonus Studio One
  • Geräte können per App ferngesteuert werden
  • Loopback-Funktion für Integration in Streaming-Apps wie Zoom oder OBS
  • 2 x Instrument-Inputs bei ES4, 1x bei ES2
  • MIDI als Mini-Klinkenbuchsen
  • Buspower über USB-C
  • USB-C Aux für die Verbindung mit einem Tablet oder Smartphone
  • hergestellt in: China
  • Webseite: presonus.com
  • Preis PreSonus Quantum ES2 : € 159,– (Straßenpreis am 2.4.2025)
  • Preis PreSonus ES4: € 259,– (Straßenpreis am 2.4.2025)

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr guter Sound
  • gute Integration von Hardware und Software
  • saubere Verarbeitung
  • guter Preis
Contra
  • -
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Presonus Quantum ES2 und ES4 Test
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