Presonus Quantum 2 Test

Praxis

Minimale Latenz

Presonus wirbt bei den Thunderbolt 2 Interfaces mit einer äußerst geringen Latenz – und  das Quantum 2 erzielt tatsächlich sehr gute Werte – genau wie das große, alte Quantum 1: 2,72 ms bei 32 Samples sind top und auch schneller als 4,29 ms beim RME UFX2 oder die 4,67 ms des UA Apollo Twin MK2.

Fotostrecke: 7 Bilder 2,72 ms bei 32 Samples und 44,1 kHz sind verdammt gut!

Immer noch kein Mixer

Der Verzicht auf Hardware-Monitoring ist im Verbund mit Studio One und den Top-Latenzen durchaus verschmerzbar – gelungen finde ich den Umstand trotzdem immer noch nicht. Eine Wahlmöglichkeit wäre besser gewesen, scheint aber technisch, mit Hinblick auf die Latenz, wohl nicht möglich.

Feiner Klang

Klanglich ist das Quantum 2 absolut auf der Höhe der Zeit. Die Wandler sind äußerst unauffällig, sehr transparent und auch der Kopfhörerausgang spielt ausreichend laut, jedoch mit leichter Höhenbetonung. Mit maximalen 60 dB Gain sind die Preamps leider nicht besonders kräftig – trotzdem lösen sie sauber auf: Der Charakter meiner beiden Test-Mics wird dennoch schön abgebildet. Die Bässe werden knackig transportiert, die Mitten bleiben transparent und die Höhen sind luftig.

Audio Samples
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Acoustic – Stereo Acoustic – BPM CR73 Acoustic – Shure SM57 Shaker – Stereo Shaker – BPM CR73 Shaker – Shure SM57 Bass – DI

Mini-Monitor-Controller

Mit dem großen Volume-Regler kann man die Lautstärke von Line-Out 1/2 und optional auch die vom Out-3/4 regeln – umschalten kann man zwischen diesen beiden Ausgängen am Gerät aber nicht. Das wäre für den Anschluss von zwei Paaren Monitoren jedoch schon gut gewesen. Hier dürften deutlich mehr Funktionalität und auch Taster verbaut werden. Das fehlte aber bereits Quantum „1“. 
Neu ist der A/B Taster, welcher den Wechsel des Kopfhörers zwischen zwei Bussen zulässt. Das könnte man durchaus allein über die Software machen. Eine freie Belegung des Tasters wäre wünschenswert gewesen. Mit einem Software-Update wäre das sicherlich leicht zu beheben, Presonus 😉

Normalerweise liegt an dem Kopfhörer-Ausgang das Mainsignal 1/2 an. Drückt man A/B wechselt dieser zu dem zuvor in der Software definerten “alternativen” Mix.

Gutes Preis-Niveau

Die Quantum-Serie umfasst wirklich gute Interfaces, die Latenzen sind auf Top-Niveau, die Preamps klingen gut – und es gibt gleich Vier von ihnen. Wenn man das Presonus mal mit MOTUs und RMEs für rund 800 Euro Straßenpreis vergleicht, ist das deutlich mehr. Auch die zwei ADAT I/Os sind in dieser Klasse nicht üblich. Schön wäre allerdings ein deutsches Handbuch gewesen sowie noch ein paar mehr Monitor-Features und ein Low-Latency-Monitor-Mixer.

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