ANZEIGE

Play-Alike The Edge – Gitarren Workshop

SONGS
!HINWEIS: Die anschließenden Noten und Tabs sind nicht die Originaltranskriptionen, sondern Beispiele, die dem Original sehr nahe kommen.
Vertigo
Die erste Single Veröffentlichung aus dem 2004er Album „How To Desmantle An Atomic Bomb“ kracht nach kurzem Intro und dem Einzähler von Bono mit immenser Power und Druck richtig los. Ausschlaggebend hierfür ist zum einen das Gitarrenriff und selbstverständlich auch der Sound von The Edge.
Intro Riff
Das Riff besteht komplett aus den dreistimmigen Powerchords D5, E5, A5, Ab5 und G5. Damit die Powerchords auch nach Power klingen, sollten sie möglichst hart angeschlagen werden. Wir beginnen mit einem Slide von D5 nach E5 bei dem zu beachten ist, dass es sich hierbei um ein ´Slide in Time´ handelt. Das D5 wird auf der ´1´ angeschlagen und erst zur Zählzeit ´1+´ rutschen wir schnell auf das E5. Probiert das Ganze mal bei Tempo 80, dann merkt ihr, ob das Slide wirklich richtig in Time ist oder ob ihr ein wenig mogelt… Das geht nämlich bei höherem Tempo ganz gut, ist aber nicht Sinn der Sache.

Audio Samples
0:00
Vertigo – Intro-Riff
Vertigo1 Bild

Verse 2
In der zweiten Hälfte vom zweiten Verse spielt Edge eine interessante Begleitung mit Flageolett-Tönen. Hierbei berührt der Finger genau über dem angegebenen Bundstäbchen die Saite, sie wird nicht heruntergedrückt! Es entsteht dieser typische Oberton-Klang. Wichtig für den Gitarrenpart ist der Fingersatz, denn hier muss etwas gestreckt werden. Der kleine Finger ist für die Töne im 12. Bund zuständig, der Zeigefinger übernimmt den Flageolett-Ton im 7. Bund. Versucht zuerst einmal die Töne mit diesem speziellen Fingersatz zum klingen zu bringen, dann bei langsamer Geschwindigkeit den Rhythmus mit einbeziehen.

Audio Samples
0:00
Vertigo – Verse
Vertigo2 Bild

Sunday Bloody Sunday
Dieser Song ist eine der U2-Hymnen aus den Anfangstagen, der bei keinem Konzert fehlen darf. Edge hat ihn mit seiner schwarzen Strat gespielt, und auch hier beginnt das Lied mit einer simplen Akkordfolge, aber in der Form, wie sie von Mr. Evans gespielt wird, mit hohem Wiedererkennungswert. Bereits nach den ersten Gitarrentönen weiß man, um welches Lied es sich handelt.
Intro/Verse
Die Gitarre ist bei dem Song einen Halbton tiefer gestimmt, wenn ihr mit dem Original mitspielen wollt, könnt ihr entweder auch herunter stimmen, oder einfach das Ganze einen Bund tiefer greifen. Wir haben es hier mit einer Harmoniefolge von drei Akkorden zu tun, in der Grundform sind das Bm, D und G. Edge spielt hierbei aber nur Dreiklänge auf der D, G und B-Saite und für den G-Dur Akkord hat er noch eine kleine Variante parat, nämlich ein G6. Die einzelnen Akkordtöne werden nacheinander angeschlagen (Arpeggio) und sollten auch weiterklingen, also nicht die Finger zu früh von den Saiten nehmen. Prägt euch zuerst die Griffe ein. Der Anschlag sollte eigentlich kein großes Problem darstellen, ich habe euch meine Variante aufgeschrieben, es ist kein kontinuierlicher Wechselschlag (Alternate Picking) sondern es wird immer in die Richtung der nächsten Saite, die angeschlagen werden muss, geschlagen (Economy Picking). Dadurch haben wir wenig Bewegung in der rechten Hand und können entspannt spielen.

Audio Samples
0:00
Sunday – Intro/Verse
Sunday Bild

With Or Without You
Ein wunderbar stimmungsvoll aufgebauter Song mit der typischen Bono-Theatralik aus dem Album „The Joshua Tree“ von 1987. Simple Akkordstruktur und simpler Achtelgroove, aber vortrefflich mit Feeling gespielt und eine Gitarre die zuerst schwebt, dann allmählich zur Landung kommt und mit Vollgas wieder abhebt.
Intro/Verse
Im Intro macht The Edge gebrauch von einem eher selten eingesetzten Gerät, dem Ebow. Dieses Teil wird mit der rechten Hand auf die Saiten gesetzt und versetzt diese dann elektronisch in Schwingung. Heraus kommt ein hoher Ton, der endlos klingt und gegebenenfalls auch ab und zu in die Obertöne kippt und ein wenig nach kontrolliertem Feedback klingt. Das Ganze findet auf der B-Saite statt und stellt keine große technische Herausforderung dar. Damit der Ton ein wenig „Bewegung“ bekommt könnt ihr noch ein langsames Fingervibrato hinzufügen.

Audio Samples
0:00
With Or Without You – Intro/Verse
With_Or1-1031434 Bild

Riff
Durch den Einsatz des Delays klingt das Riff nach mehr als eigentlich gespielt wird – logisch! Es geht los mit einer Achtel-Linie auf den beiden hohen Saiten. Empfehlenswert ist es, den ersten Takt in der 7. Lage zu spielen, das heißt der Zeigefinger ist für die Töne im 7. Bund zuständig, Mittelfinger für den 8. Bund usw. Exaktes Timing ist hierbei gefragt, sonst eiert das Delay Signal ziemlich i der Gegend herum und es klingt als würden vier Gitarristen rhythmisch etwas anderes spielen…
Ihr hört das Beispiel einmal mit und einmal ohne Delay.

Audio Samples
0:00
With Or Without You – Riff Dry With Or Without You – Riff Delay
With_Or2-1031437 Bild

Pride (In The Name Of Love)
Hier zeigt Edge mal wieder, was man aus einem Repeating Pattern so alles zaubern kann. Der Song gehört zu den älteren Werken und stammt aus dem Album „The Unforgettable Fire“ aus dem Jahr 1984.
Intro/Verse
Auch hier wird wieder mit einer ordentlichen Portion Delay gearbeitet, das sozusagen für die „Wall Of Sound“ zuständig ist. Die höchste Schwierigkeit bei dem Part ist, zwei Saiten zu greifen, die restlichen abzudämpfen und dann mit einem harten Anschlag über alle Saiten hinweg zu schruppen, als würde man eine laute Lagerfeuerbegleitung spielen. Die vier Sechzehntelnoten werden mit Ab- und Aufschlag gespielt, die weiter folgenden Achtel dann nur noch mit Abschlägen. Nicht vergessen, absolut präzises Timing, sonst… ihr wisst schon!

Audio Samples
0:00
Pride-Intro – Dry Pride-Intro – Delay

Elevation
Bei diesem Song aus dem Album „All That You Can Leave Behind“ hat der Sound mindestens den selben Stellenwert wie das Riff, denn ohne den Wah-Fuzz-Effekt würde das Ganze recht fad klingen, nämlich so:
Riff
Jetzt kommt noch die dritte (wichtige) Spieldimension hinzu: Die Bedienung des Wah-Pedals in Time mit dem Fuß. Ich habe die Bewegung Pedal-Bewegung im zweiten System aufgeschrieben, die Zeichen bedeuten:
– = Pedal durchgetreten  (unten)  
> = Pedal zurückgenommen (oben)
Das bedeutet, dass der Fuß in Achtelnoten ab und auf bewegt wird. Dazu wird auf der ´1´ der Ton E angeschlagen und auf der ´2+´ der Ton A. Einzeln betrachtet ist das alles überhaupt kein Problem, aber dann zusammen gespielt sieht die Sache schon um einiges diffiziler aus. Vor allem müsst ihr den Regelweg eures Wah Pedals gut kennen. Viel Spaß!

Audio Samples
0:00
Elevation – Riff
Elevation Bild

Walk On

Wir kommen jetzt zum Thema Lead Sounds á la The Edge, zu hören beim Intro des Songs „Walk On“ aus dem Album „All That You Can Leave Behind“. Edge spielt ein kleines Intro-Solo, oder besser gesagt eine Intro Melodie auf den hohen Saiten, die aus einem Repeating Pattern aus vier Tönen besteht – weniger ist mehr! Dieses Pattern ist aber zugleich noch so unaufdringlich, dass es im Chorus auch im Hintergrund gespielt wird, im Produzentendeutsch spricht man auch von einer äusserst gelungenen Nebenhook.
Intro/Chorus
Was macht ein gutes Repeating Pattern aus? Das es nicht immer genau gleich klingt, sondern ein paar kleine Variationen beinhaltet! Das passiert hier in den vier Takten. Mal wird der Auftakt mit zwei Sechzehntelnoten gespielt, dann wieder nur mit einer Achtel und im zweiten Takt gibt es noch einen kleinen Schlenker im Anschlag. Das alles sind zwar nur Kleinigkeiten, aber die sind ausschlaggebend, das ein Repeating Pattern nicht statisch klingt. Selbstverständlich geben die Akkordwechsel auch noch ihren Beitrag dazu und lassen die Melodie praktisch immer in einer anderen Farbe strahlen. Bei der Melodie handelt es sich übrigens um einen Dadd9 Akkord, dessen Töne nacheinander gespielt werden. Das ist sehr typisch für das Solospiel von The Edge, kein Pentatonik oder sonstiges gezocke, sondern wenige Töne, gute Melodien und stark rhythmisch orientiertes Spiel.

Audio Samples
0:00
Walk On – Intro/Chorus

Zooropa
Der Titelsong aus der 1993 veröffentlichten CD, die eine sehr elektronisch angehauchte Band präsentiert. In dieser Phase haben die vier sehr viel mit Sounds und Effekten experimentiert. Dementsprechend klingt auch der Gitarrensound dieses Songs.
Intro
Der etwas andere Lead-Sound. Auch hier beginnt der Song (nach einem fast zweiminütigem sphärischen Intro) mit einem kleinen Solo. Der Sound wurde mit einem Touch Wah und zwei hintereinander geschalteten Delays, die einen sehr eigenständigen Groove erzeugen, kreiert. Bei der gespielten Linie kommen wieder die typischen Edge Stil Merkmale zum Vorschein: Repeating-Pattern, wenig Töne, einprägsame Melodie. Das Ganze wird in der 6. Lage gespielt, Zeigefinger übernimmt die Töne des 6. Bundes, Mittelfinger des 7. usw. Ihr hört das Ganze wieder mit oder ohne Delay.

Audio Samples
0:00
Zooropa Intro-Dry Zooropa Intro-Delay

Get On Your Boots
Hier kommt die erste Single aus dem neuen Album „No Line On The Horizon“. Ähnlich wie bei Vertigo ist hier ein Riff die Basis des Songs.
Riff
Ein simples, aber treibendes Riff, das sich dem Tonmaterial der D-Moll Pentatonik bedient. Es besteht aus vier Tönen (reicht!) und wird in der dritten Lage gespielt. Zu Beginn haben wir ein Pull Off von ´D´ nach ´C´, die restlichen Töne werden konsequent angeschlagen. Die Saiten werden etwas mit dem Handballen der rechten Hand abgedämpft (Palm Mute) und ich empfehle alle Töne mit Downstrokes zu spielen, das gibt mehr Druck.

Audio Samples
0:00
Get On – Riff
Get_On Bild
Hot or Not
?
Foto: Anton Corbijn

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Profilbild von JH

JH sagt:

#1 - 27.11.2013 um 04:20 Uhr

0
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.