Pioneer XPRS-12 und XPRS-215S Test

Praxis

Beim Einschalten folgt die erste Überraschung: Die Lüfter der Ampmodule arbeiten temperaturgesteuert und bleiben bei niedrigen Lautstärken inaktiv. Somit eignet sich die XPRS-Serie auch für kritische Umgebungen. Zunächst lauscht der Autor den Topteilen in der Flat-Einstellung. Das kann sich durchaus hören lassen. Ein warmer Grundton, der sich gut mit dem Mittenbereich kombiniert, ohne vordergründige Höhen. Ein guter, neutraler Sound, bestens geeignet als Ausgangsbasis für Beschallungen jeglicher Art.

Fotostrecke: 2 Bilder Die XPRS-Serie verfügt über Aktivmodule mit temperaturgesteuerten Lüftern.

Sollte die Box für den kleinen DJ-Einsatz ohne Subwoofer an den Start gehen, empfiehlt sich das Bass-Preset. Der moderate Bassschub geht allerdings bei hohen Pegeln zu Lasten des maximalen Schalldrucks. Gerade muffelige Low-Mids werden bei den Presets Speech und Wedge ausgedünnt, was sich in diesen Einsatzbereichen absolut positiv auswirkt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die XPRS-12 besitzt eine Duo-Tilt-Hochständeraufnahme.

Wir addieren den XPRS-215S. Welche Trennfrequenz passt am besten? Das lässt sich pauschal schwer beantworten. In akustisch schwierigen Umgebungen dürfte man mit 80 Hz den definiertesten Bass erzielen. Bei Open-Air-Veranstaltungen entlastet eine höhere Trennfrequenz das Topteil, sofern man bei diesem den „Extern Sub Mode“ aktiviert hat. Klanglich passend wären dann die 100- oder 120-Hz-Einstellungen, die der Bass auch noch gut verkraftet. Bei 150 Hz klingt der Subwoofer allerdings sehr holzig und mit zu viel „Töck“. Das überzeugt mich nicht.
Davon abgesehen kann ich dem XPRS-215S ein gutes, musikalisches Nutzbass-Fundament bescheinigen, wobei sich leichte One-Note-Bass-Tendenzen nicht leugnen lassen. Richtiger Tiefbass ist allerdings weniger sein Metier. Die Kombination mit zwei Topteilen passt gut und sollte in geschlossenen Räumen auch bei hören Pegeln ausreichen. Open-Air sollte das Verhältnis Bass-zu-Top besser 1:1 betragen. Auch wenn die Angaben bezüglich des maximalen Schalldrucks es auf dem Papier vielleicht vermuten lassen: die XPRS-Boxen sind keine Pegelmonster. Vielmehr operieren sie im Rahmen dessen, was die Bestückung hergibt und überzeugen durch homogenen, angenehmen Ground-Sound, der nicht sofort zum Summen-EQ greifen lässt.

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