Pioneer SE-MHR5 Test

Praxis

Geräuschdämpfung und Verwendungszweck

Die Geräuschdämpfung des Pioneer MHR5 ist gut, sofern er richtig aufliegt. Die ohrumschließende Konstruktion lässt weder viel Schall nach außen noch nach innen durch. So wird der Hörer gut abgeschirmt und stört auch nicht sein Umfeld. Obwohl als Hi-Fi-Kopfhörer konzipiert, schlägt sich unser Prüfling im Studioumfeld ordentlich. Im Studio ist das Übersprechen zwischen Sänger und Mikrofon sehr gering und auch in Bus und Bahn ist konzentriertes Arbeiten möglich, solange sich der Geräuschpegel im Rahmen hält. Fürs Studio sind die Kabel jedoch zu kurz geraten, einen 6,3mm-Klinkenadapter legt Pioneer ebenfalls nicht bei. Das ungewöhnliche Format des symmetrischen Steckers erfordert einen tiefen Griff in die Adapterkiste, wenn nicht sogar zum Lötkolben. Auch DJs werden wohl nur zum Teil glücklich, denn die Drehung der Ohrschalen ist maximal um 90° möglich.

Die Ohrmuscheln des Pioneer SE-MH5R sind um maximal 90° drehbar.
Die Ohrmuscheln des Pioneer SE-MH5R sind um maximal 90° drehbar.

Tragekomfort

Dank kompakter Bauform lässt sich der Kopfhörer in jeder Situation komfortabel tragen. Die Polster legen sich angenehm um die Ohren und passen sich der Kopfform gut an. Der Anpressdruck ist etwas hoch, was aber einem besseren Sitz zuträglich ist. Mit zehn Minuten Pause alle 90 Minuten kommt man prima über die Runden – ohnehin empfehlenswert, um den Ohren etwas Ruhe zu gönnen. Das Kabel verknotet nicht, hängt aber bei der Arbeit am Bildschirm immer mal über die Hände.

Klang

Der erste Klangeindruck ist solide, aber nicht überwältigend. Die Höhen lösen sehr detailreich auf, allerdings hatte ich das Gefühl, als läge unterhalb von 5 kHz ein dumpfer Schleier über den Frequenzen. Die Mitten sind übersichtlich strukturiert, zeigen aber einen leicht nasalen Charakter in den Tiefen. Dafür überzeugt das Low End mit großer Präzision und weitreichendem Tiefgang. In Sachen Räumlichkeit tut sich der Kopfhörer ein wenig schwer. Zwar ist die Kanaltrennung tadellos und Schallereignisse lassen sich auf der Panorama-Ebene einwandfrei lokalisieren, so richtig plastisch ist das Klangbild allerdings nicht. Anstatt einer Bühne entsteht eher eine Ebene. So prägt sich auch die Im-Kopf-Lokalisation verhältnismäßig stark aus.

 

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