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Phonic Safari 1000 Lite Test

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Phonic Safari 1000 Lite

Phonics Safari 1000 Lite vereint eine tragbare 50-Watt-Aktivbox mit einem Zweikanal-Mixer für Line-Signale und Mikrofone. Dem Paket liegt das Mikrofon DM-680 bei, was am Gehäuse arretiert werden kann. Per Tragegurt lässt sich die Safari 1000 Lite locker schultern. 129 Euro sind dafür fällig. Was der kleine Begleiter alles kann, lest ihr hier.

Details

Die Elektronik der Safari 1000 Lite inklusive Bedienelemente wurde auf der rechten Seite verstaut; auch die ausklappbare Öse zum Einhängen des mitgelieferten Mikrofons ist dort zu finden. Frontal ist ein 5,25-Zoll-Breitbandlautsprecher eingebaut, der durch ein stabiles Metallgitter geschützt wird.
Das Batteriefach mit dem Lithium-Akku (14,8 V, 6 Ah) befindet sich unter der Box, gleich neben dem M16-Gewinde für ein Mikrostativ. Das Fach ist mit einer Schraube gesichert, damit sich die Batterie nicht verselbstständigt. Die Laufleistung beträgt laut Hersteller 10 Stunden bei 80 % Last. Auf der Rückseite sitzen der Betriebsschalter und die Buchse für den Ladeadapter.
Wie ihre großen Geschwister aus der Safari-Serie hat die 1000-Lite ein schickes, kratz- und stoßfestes Polymergehäuse, an dem der Schultergurt angebracht werden kann. Dieser ist mit Karabinerhaken versehen, verfügt über ein hartes, rutschfestes Schulterpolster und lässt sich nicht in der Länge verstellen. Alternativ kann die 1,7 kg leichte und 170 x 156 x 280 mm (HxBxT) große Box per Handgriff getragen werden. Neben der Lithium-Batterie und dem Ladeadapter gehören ein Tragegurt, eine wasserfeste Schutzhülle und das Mikrofon DM-680 inklusive Spiralkabel (1 m) zum Lieferumfang.

Fotostrecke: 7 Bilder Safari 1000 Lite wartet auf den Einsatz. Gut geschützt: der Breitband-Speaker.

Technik

Im geschlossenen Gehäuse arbeitet ein Class-D-Verstärker mit einer Leistung von 25 Watt RMS (50 Watt Spitze). Der Zweikanal-Mischer verfügt über einen Standard-Klinkeneingang für Mikrofone und Miniklinke für Line-Signale. Beide Kanäle sind via Gain-Regler einstellbar. An einem Miniklinken-Ausgang kann das Signal abgegriffen werden. Der Mixer besitzt eine fest verdrahtete Voice-Priority-Schaltung, die Line-Signale einem harten Ducking unterwirft, sobald das Mikrofon besprochen wird. Eine vierstellige LED-Kette zeigt den Ladezustand des Akkus und eine blaue LED informiert über den Betrieb der Safari 1000 Lite. Als Schmankerl gibt es einen Taster zum Aktivieren eines USA-Polizeisirenen-Sounds, hier schlicht “Alarm” genannt.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Lieferumfang der Safari 1000 Lite.
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Praxis

Mit der auf Hüfthöhe baumelnden Box fühle ich mich wie ein Studentenführer, der etwas Wichtiges zu sagen hat. Im Gegensatz zum klassischen Megaphon habe ich sogar die Hände frei. Dank des Spiralkabels hängt mir das Mikrofon außerdem nicht zwischen den Füßen herum, wenn ich mit der Box losgehe. In die weiße Front-LED, die wohl als Notbeleuchtung in Krisenzeiten gedacht ist, sollte man allerdings nicht zu lange schauen.
Als nächstes schließe ich meinen tragbaren Mediaplayer am Line-Eingang an und ertappe mich dabei, die Miniklinke in den Line-Out links neben dem Line-Regler zu stöpseln. Die Positionierung der Buchsen ist unglücklich gewählt, beide Eingänge befinden sich rechts neben dem Regler für das Mikrofon.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Bedienpanel der Safari 1000 Lite.

Der Breitbandlautsprecher der Safari 1000 Lite macht einen guten Job. Der Frequenzgang reicht laut Hersteller von 50 Hz – 18 kHz, was allerdings nur frontal wahrnehmbar ist. Gehe ich etwas aus der Abstrahlrichtung, verschlechtert sich der Sound enorm. Trotz nur 25 Watt RMS erzeugt die Box eine bemerkenswerte Lautstärke. Phonic nennt ein Auditorium von 100 Personen. Bei musikalischen Darbietungen würde ich eher 50 Personen schätzen.
An einem Notebook, das eine Playlist mit 50 % Lautstärke abfeuert, erreicht die Safari 1000 Lite ihre maximale Lautstärke bei 50 % aufgedrehtem Gain-Regler. Alles darüber verzerrt und die Box atmet aus allen Öffnungen. Es gibt also ausreichend Spielraum für sehr leise Inputs. Dabei erzeugt der Verstärker eine vertretbare Rauschfahne.
Mit einem Playback lässt sich das Mikrofon leider nicht nutzen: Aufgrund der festen Voice-Priority-Schaltung drückt das Ducking selbst bei leise eingestelltem Mikrofon sofort das Line-Signal weg. Singende E-Gitarristen müssen also wieder auf Ihre Gürtel-Amps zurückgreifen. Der Line-Eingang ist wohl eher dazu gedacht, Playlists abzuspielen und so Pausen zu überbrücken.
Um sich kurzfristig Gehör zu verschaffen, betätigt man den Alarm-Knopf. Der folgende Sirenen-Sound ist keiner Lautstärkeregelung unterworfen und schwillt zu einem ohrenbetäubenden Lärm an, der ebenso ein Ducking auf anliegende Line-Signale ausübt. Erneutes Betätigen des Schalters lässt den Sound verstummen.
DM-680 Das Mikrofon hat einen soliden Metallkorpus, einen abnehmbaren Mikrofonkorb und einen Betriebsschalter. Letzterer ist recht praktisch, da die Box mit offenem Mikrofon und lauter Einstellung zum Feedback neigt. Klanglich und optisch ähnelt das DM-680 dem Shure SM57, ein passender Begleiter für die robuste Safari 1000 Lite.
Der Klang über die Safari 1000 ist gut: knackig in den Mitten, sanft in den Höhen und prägnant in den Bässen, ohne diese zu überzeichnen. Zwar wünsche ich mir einen Eingangs-EQ, aber welches Megaphon hat das schon. Auch so ist die Stimme gut verständlich und der Frequenzverlauf praxisnah getroffen. Der Gain fürs Mikrofon schießt über das Ziel hinaus. Offensichtlich wird bei Phonic mit unerfahrenen Anwendern gerechnet, die gerne über das Mikrofon hinweg sprechen. Direkt besprochen erreiche ich dagegen die maximale Lautstärke schon bei 30 % Gain.

Fotostrecke: 4 Bilder Das DM-680 Mikro mit Betriebsschalter.

Akkuleistung

Der Akku der Phonic Safari 1000 Lite hält bei 50 % Lautstärke knapp 12 Stunden, das sind zwei mehr als angegeben. Das reicht für viele Sitzungen. Bei Lithium-Akkus gilt der Hinweis: Auch diese möchten oft und immer aufgeladen werden. Zwar können sie nicht wie Blei-Akkus sulfatieren, passt man aber nicht auf, werden Lithium-Batterien komplett entladen. Wird dann der kritische Zustand unterschritten, friert der Akku ein und lässt sich nicht mehr aufladen. Eine ständige Benutzung und Beladung haben diese Akkus also gern.

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Fazit

Phonic hat mit der Safari 1000 Lite ein potentes Tool für vokale Anwendungen vor kleinem Publikum geschaffen. Die Unabhängigkeit vom Netz, die lange Akkulaufzeit und der einfache Schultertransport empfehlen den Speaker für Straßenevents sowie als Mitbringsel für Vortragende in geschlossenen Räumen, wobei die Performance leicht per Audio-Out mitgeschnitten werden kann. Dank ihres Akkus ist die Box auch ideal für politische Aktivisten, Demonstrationen, Volksfeste und Umzüge. Die Flexibilität wäre noch höher, wenn die Voice-Priority-Schaltung nicht ganz so rabiat zu Werke ginge oder sich wenigstens abschalten ließe. Weitere Kritikpunkte sind die eingeschränkte Schallverteilung, derfehlenden EQ im Mikrofonkanal und der starre Schultergurt. In der Summe macht dies 3,5 Punkte für Phonics Safari 1000 Lite. 

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • lange Akkulaufzeit
  • große Lautstärke
  • gute Sprachverständlichkeit
  • schönes Design
  • sehr leicht
  • guter Tragekomfort
Contra
  • Schultergurt nicht längenverstellbar
  • Voice-Priority nicht abschaltbar
  • schlechte Verteilung des Schalls
  • fehlender EQ im Mikrofoneingang
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Phonic Safari 1000 Lite Test
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