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Pearl Travel Congas, Travel Bongos und PC-800 Stative Test

Congas zählen zu den eher unhandlichen und schweren Instrumenten, sodass es kein Wunder ist, dass sich kompakte Modelle großer Beliebtheit erfreuen. Pearl hat auf der NAMM 2020 seine Travel Congas in einer überarbeiteten Version vorgestellt, sowie weiterhin ein Paar Travel Bongos und eine passende Stativserie. Sie sollen dem Sound ihrer großen Brüder und Schwestern bei erheblich reduzierter Größe und Gewicht in nichts nachstehen, wofür nicht zuletzt die Ausstattung mit Remo Fiberskyn 3 Fellen sorgen soll.

Pearl_Compact_Travel_Bongo_Congas
Pearl_Compact_Travel_Bongo_Congas


Eine ausgewachsene, 11,75 Zoll durchmessende und 78 Zentimeter hohe Referenzconga aus Eichendauben bringt etwa 12 Kilo auf die Waage und ist dazu noch recht sperrig. Im Vergleich dazu wiegt eine Pearl 11,75 Zoll Travel Conga nur 3,4 Kilo und kann in einer passenden Tasche locker über der Schulter getragen werden. Bei Bongos fällt der Unterschied freilich geringer aus: Hier stehen 5,2 Kilo eines herkömmlichen Bongopaares den 3,9 Kilo der Travel Bongos gegenüber – bei ebenso geringem Größenunterschied. Dazu muss natürlich noch extra Hardware dazu gerechnet werden, wenn die Trommeln nicht auf dem Schoß oder zwischen den Knien gespielt werden sollen. Pearls neue Stative wurden extra für diesen Zweck entwickelt und kommen praktischerweise gleich mit passender Tragetasche.

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Details

Dass Pearl es mit den Travel Congas ernst meint, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass sie in den drei wichtigsten Größen Conga, Tumba und Quinto erhältlich sind. Sie besitzen einen Durchmesser von 11, 11 3/4 und 12 1/2 Zoll, sind allesamt 3 1/2 Zoll hoch und aus circa 1,9 Zentimeter dicken Dauben aus klarlackierter, thailändischer Eiche gefertigt. Ihre Gratungen sind einwandfrei verarbeitet und plan. Die Remo Fiberskyn 3 Felle werden von 3,2 Millimeter starken, komfortabel abgerundeten Spannreifen gehalten. Zum Stimmen kommen jeweils fünf Inbusschrauben zum Einsatz, die am unteren Konterring von massiven Bolzenmuttern aufgenommen werden. 

Fotostrecke: 3 Bilder Dunkel gebeizte Eichendauben sind in Fassbauweise verleimt.

An der Unterseite der geschlossenen Korpusse befinden sich drei Kreuzschlitz-Schrauben, die zur Befestigung der Adapterplatten dienen, welche mit den Travel Conga Stativen geliefert werden. Im Vergleich zu regulären Congas bringen sie etwa ein Drittel bis ein Viertel an Gewicht auf die Waage. Bei der 11 Zoll Quinto sind das 3226 Gramm, bei der 11 3/4 Zoll Conga 3403 Gramm und bei der 12 1/2 Zoll Tumba 3707 Gramm.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Konterreifen stecken dicke Bolzenmuttern.

Auch die Travel Bongos besitzen reguläre Durchmesser von 7 und 8 1/2 Zoll und eine Höhe von 3 1/2 Zoll. Wie die Travel Congas sind auch sie aus dunkel gebeiztem Thai Oak gefertigt, haben jedoch etwas dünnere, circa 17 Millimeter dicke Dauben. Ihre Spannreifen sind vier Millimeter stark und mit je drei Inbusschrauben bestückt, die die Fiberskyn 3 Felle spannen. An der Unterseite der Hembra befindet sich ein kleines Resonanzloch mit etwa zwei Zentimetern Durchmesser, die kleinere Macho ist, wie die Travel Congas, komplett geschlossen. Congas und Bongos werden mit einem Täschchen geliefert, in dem ein großer Inbus-Stimmschlüssel mit Schaumstoffgriff untergebracht ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Macho und Hembra der Travel Bongos werden mit je drei Schrauben gestimmt.

Neu sind die optionalen Conga- und Bongostative

Mussten die Vorläufer der Travel Congas noch auf Snarestativen befestigt werden, hat Pearl für die neue Baureihe eigene Stative entwickelt. Die PC-800TC Travel Conga Stative sind doppelstrebig, stabil und besitzen eine große Standfläche. Um die Travel Congas darauf befestigen zu können, müssen diese mit einer mitgelieferten Adapterplatte versehen werden. Im Anschluss wird die Conga oben auf dem Stativ angedockt und mit einem sich einhakenden Hebel fixiert. Die einstellbare Spielhöhe (gemessen vom Boden bis zum Fell) liegt bei etwa 77 bis 125 Zentimetern. 

Fotostrecke: 3 Bilder Das Kopfteil der Congastative mit montierter Adapterplatte.

Auch für die Travel Bongos gibt es eigens entwickelte Stative. Das PC-800TB Travel Bongo Stativ mit neigbarem Oberteil ist für das Spielen im Stehen gedacht und lässt eine Spielhöhe von etwa 96 bis 140 Zentimetern zu. Für das Spielen im Sitzen bietet Pearl das niedrigere PC-800TBS (For Seated Players) an, mit dem sich eine Spielhöhe von circa 77 bis 107 Zentimetern realisieren lässt. Für die Travel Bongos sind keine Adapter nötig, da die Halterung schon im Konterreifen integriert ist.
Alle drei Stative werden mit einem einfachen Transportköcher mit Außenfach, Tragegriff und Schultergurt geliefert. Dazu kommen noch noch ein Maulschlüssel und ein Inbusschlüssel zur Justierung der Halterung, die mitsamt einer Bedienungsanleitung in einem kleinen Beutel untergebracht sind. 

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Praxis

Vor dem Spielen kommt das Aufbauen und Stimmen. Im Falle der Travel Congas bedeutet das zunächst einmal, die Adapterplatten für die Stative anzuschrauben, damit sie darauf befestigt werden können. Das anschließende Stimmen der Congas geht leider nicht ganz einfach vonstatten. Während sich Quinto und Conga recht einfach zur gewünschten Stimmung kurbeln lassen, entpuppt sich die Tumba als kleine Stimmzicke. Da die Gratung in Ordnung ist und die anderen Trommeln deutlich gutmütiger, vermute ich, dass das Fell der Übeltäter ist. Ich erreiche zwar nach längerem Geschraube ein ordentliches, aber nicht wirklich sauberes Tuning. Auch die Hembra der Travel Bongos will sich nicht so recht stimmen lassen. Hier ist an Unebenheiten am Fellkragen das Problem jedoch eindeutig auszumachen. Bei niedriger Spannung wellt sich das Fell. Etwas höher gestimmt als gewünscht, funktioniert sie jedoch gut genug, um den Test fortzusetzen. 

Fotostrecke: 4 Bilder Für die Bongos gibt es eine lange und eine kurze Stativvariante – für das Spielen im Stehen und Sitzen.

Durch das Verschließen der Resonanzöffnung mit einem kleinen Streifen Gaffatape bekomme ich ihren Grundton auch etwas tiefer und resonanter (in den Audiobeispielen ist die Hembra also durchweg mit zugeklebtem Resonanzloch zu hören.) Ein letztes kleines klangliches Problem kommt nicht von den Trommeln selbst, sondern von einem der Stative, welches bei kräftigeren Schlägen leicht klappert. Das Nachziehen aller Schrauben und auch des Hebelmechanismus bringt leider keine Besserung, wohingegen dieselbe Trommel auf einem anderen Stativ keine Störgeräusche hervorbringt (bei den Aufnahmen ist das Geräusch im Anfangsbreak des Tumbao-Beispiels gut zu hören, wenn die Tumba, also die tiefste Conga, gespielt wird).
Nun kann es aber endlich losgehen. Sobald sie in Stimmung gebracht sind, machen die Travel Congas und Bongos richtig Spaß. Die Congas stehen ihren normalgroßen Pendants klanglich in nichts nach, abgesehen von deren bauchigem Bassvolumen. Aber wo kein Bauch ist, kann auch keiner erklingen. Open Tones ertönen dafür kräftig, resonant und voluminös. Ebenso stark sind die Slaps, die sich besonders der Conga und Quinto gut definiert und durchsetzungsfähig entlocken lassen. Gut durchsetzen kann sich auch die kleine Machotrommel der Bongos, deren Slaps so schön knacken, wie es sich gehört. Sie harmoniert sowohl klanglich als auch dynamisch sehr gut mit den Congas. Dass die Hembra minimal schwächelt, ist, wie schon erwähnt, dem Fell zuzuschreiben.

Audio Samples
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Travel Congas – 11″ Tumba, Soundcheck Travel Congas – 11 3/4″ Conga, Soundcheck Travel Congas – 12 1/2″ Quinto, Soundcheck Travel Congas – Tumbao Travel Congas – 12/8 Groove Travel Bongos – Soundcheck Travel Bongos – Martillo Travel Bongos & Travel Congas, Groove

Was die Höheneinstellung betrifft, decken die Congastative den gesamten Bereich zwischen dem Spielen im Sitzen und im Stehen ab. Beim Bongostativ muss man vorher entscheiden, ob im Sitzen oder Stehen gespielt wird. Im Gegensatz zu den Congastativen lassen sich die Bongostative neigen. Die Congas lassen sich mit einer Adapterplatte (die bei den Bongostativen nicht enthalten ist) auch auf den Bongostativen befestigen, wie auch die Bongos auf den Congastativen. Obwohl die Stative allesamt sehr robust und breitbeinig aufgestellt sind, überkommt die Congastative auf meinem Proberaumteppich die Wanderlust, die ich mit ein paar Streifen Gaffa jedoch bremsen kann.

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Fazit

Nach einigen Startschwierigkeiten beim Stimmen, die zwei fehlerhaften Fellen zuzuschreiben sind, bereiten die Travel Congas und Travel Bongos viel Freude beim Spielen. Sie klingen, wie ihre ausgewachsenen Brüder und Schwestern, voll und durchsetzungsfähig und lassen nur die voluminösen Bässe traditioneller Congas vermissen. Das Konzept der leichtgewichtigen und kompakten Bauart geht insbesondere bei den Travel Congas voll auf. Sie bringen nur etwa ein Drittel bis ein Viertel des Gewichts ihrer ausgewachsenen Pendants auf die Waage und sind sehr viel kleiner. Bei den Travel Bongos sind Gewichtsersparnis und Größenunterschied zu normalen Bongos eher zu vernachlässigen. Auch wenn man Bongos klassisch zwischen die Beine geklemmt spielen möchte, sind reguläre Bongos etwas komfortabler. Im Set mit den Travel Congas erweisen sie sich jedoch als sehr gute Ergänzung. Die Stative der PC-800 Serie sind äußerst robust und die Halterung der Congas und Bongos sitzt bombenfest, allerdings sind die Stative alles andere als günstig. Nur die Wanderlust der drei Stative sowie ein paar Störgeräusche bei einem der Congastative trüben den sonst sehr positiven Eindruck der Hardware. Wer es satt ist, sich mit sperrigen und schweren Congas abzuschleppen, sollte sich die Travel Congas und Bongos unbedingt einmal anschauen und probespielen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • schicke Optik
  • Kompaktheit und Leichtgewicht der Congas
  • hervorragender Sound
  • einwandfreie Verarbeitung (Ausnahme s. Contra)
Contra
  • fehlerhafte Felle bei der Hembra und Tumba
  • Congastative wandern
  • hohe Preise der Stative
Artikelbild
Pearl Travel Congas, Travel Bongos und PC-800 Stative Test
Für 475,00€ bei
Mit den Travel Congas, Bongos und Stativen bietet Pearl großen Sound bei kleinem Packmaß.
Mit den Travel Congas, Bongos und Stativen bietet Pearl großen Sound bei kleinem Packmaß.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Pearl
  • Herkunftsland: Thailand
  • Material: Thailändische Eiche (Thai Oak)
  • Finish: Klarlack
  • Kessel-Hardware: Polierter Stahl
Congas:
    PTC-1100N 11“ Travel Conga
    • Maße: 11“ x 3,5“
    • Gewicht: 3225 g
    • Inkl. Stimmschlüssel mit Schaumstoffgriff
    • Verkaufspreis (August 2020): 366,00 Euro
    PTC-1175N 11 3/4“ Travel Conga
    • Maße: 11,75“ x 3,5“
    • Gewicht: 3403 g
    • Inkl. Stimmschlüssel mit Schaumstoffgriff
    • Verkaufspreis (August 2020): 377,00 Euro
    PTC-1250N 12 1/2“ Travel Conga
    • Maße: 12,5“ x 3,5“
    • Gewicht: 3707 g
    • Inkl. Stimmschlüssel mit Schaumstoffgriff
    • Verkaufspreis (August 2020): 405,00 Euro
    Bongos
      PTB-785 Travel Bongo 7“ & 8,5“
      • Maße: 7“ x 3,5“ / 8,5“ x 3,5“
      • Gewicht: 3880 g
      • Inkl. Stimmschlüssel mit Schaumstoffgriff
      • Verkaufspreis (August 2020): 428,00 Euro
      Stative:
        PC-800TC Travel Conga Stand
        • Doppelstrebig
        • Spielhöhe inkl. Conga: ca. 77 – 125 cm
        • Gewicht: 4089 g
        • Nicht neigbar
        • Inkl. Adapterplatte, Werkzeug und Transportbag
        • Verkaufspreis (August 2020): 249,00 Euro
        PC-800TB Travel Bongo Stand
        • Doppelstrebig
        • Spielhöhe inkl. Bongos: ca. 77 – 105 cm
        • Gewicht: 4419 g
        • Neigbar
        • Inkl. Werkzeug und Transportbag
        • Verkaufspreis (August 2020): 269,00 Euro
        PC-800TBS Travel Bongo Stand For Seated Players
        • Doppelstrebig
        • Spielhöhe inkl. Bongos: ca. 96 – 140 cm
        • Gewicht: 4633 g
        • Inkl. Werkzeug und Transportbag
        • Verkaufspreis (August 2020): 302,00 Euro

        Seite des Herstellers: www.pearldrum.com

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