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Palmer FAT50 Combo Test

Details

Gehäuse/Optik
Der eher schlanke Combo mit dem dicken Namen kommt im stabilen Multiplex-Gehäuse, ist mit schwarzem Vinyl überzogen und erinnert ein wenig an die alten Boogie Combos. Das Bedienfeld an der Vorderseite ist leicht angeschrägt, hier finden wir sämtliche Regelmöglichkeiten, während die Rückseite alle zusätzlichen Anschlüsse beherbergt. Dort schützt ein schmales Gitter unter dem Panel die Röhren, ansonsten ist alles offen.

Der 12“ Lautsprecher wird vorne ebenfalls durch ein schwarzes Metallgitter geschützt, das mittig den Palmer Schriftzug und unten rechts das Logo mit den beiden Palmen trägt. Für den Transport steht ein Kunststoffgriff auf der Oberseite bereit, mit dem man das Teil gut ausbalanciert tragen kann. Das allerdings nicht über große Strecken, denn der Amp ist zwar mit seinen Maßen von 580 x 500 x 270 mm (B x H x T) nicht sonderlich groß für einen 1×12“ Combo, aber mit dem Gewicht von 30kg spielt er ganz klar in der Schwergewichtsklasse und macht seinem Namen alle Ehre. Nun gut, ein Vollröhrenamp, der nichts wiegt, das passt auch irgendwie nicht zusammen. Und bei unserem Testkandidaten wurde komplett ohne Transistoren gearbeitet, selbst im Effektweg glüht eine Röhre. Die Vorstufe ist mit vier 12AX7A ausgestattet und in der Endstufe arbeiten zwei aufeinander abgestimmte 6L6GC (matched pair). Zum Schutz vor den unvermeidlichen Stößen beim Transport tragen sechs Ecken Schoner aus Metall, und seine vier großen Gummifüße verleihen dem FAT50 stabilen Halt auf allen Brettern, die die Welt bedeuten – im Übungsraum und zu Hause selbstverständlich auch. Konstruktion und Verarbeitung machen einen sehr ordentlichen Eindruck, es wurden solide Bauteile (Schalter, Regler, Buchsen) eingesetzt und lobenswert ist auch die Endkontrolle, denn der Hersteller liefert ein Prüfprotokoll der Röhren-Messwerte mit.

Bedienfeld
Der Combo ist als Zweikanaler konzipiert und die beiden Kanäle Clean und Drive teilen sich die Klangregelung, bestehend aus Bass, Middle und Treble. Der Clean-Channel besitzt einen Lautstärkeregler (Clean Volume) und im Drive-Channel stehen Drive- und Drive Volume-Regler zum Einstellen von Verzerrungsgrad und Lautstärke zur Verfügung. Zusätzlich zur Klangregelung bietet dieser Kanal außerdem einen Presence-Regler (Drive Presence).

Ganz rechts auf dem Bedienfeld können mit Master und Reverb die Endlautstärke und der Anteil des Hallsignals eingestellt werden. Die Kanalumschaltung erfolgt per Mini-Switch neben dem Reverb-Regler, und zusätzlich bietet der Amp noch zwei Sound-Shaping-Funktionen. Mit dem Bright-Schalter werden die hohen Frequenzen angehoben und der „darf´s noch etwas mehr sein“-Schalter sorgt für das Extra bei der Verzerrung – hier wird von Low Gain auf High Gain umgeschaltet. Diese zwei Funktionen stehen beiden Kanälen zur Verfügung. Der jeweilige Status wird durch eine LED neben dem entsprechenden Schalter angezeigt. Schließt man einen Fußschalter an, sind die Schalter auf dem Bedienfeld deaktiviert. Und last, but not least finden wir rechts die etwas größeren obligatorischen Schalter für Power und Standby.

Rückseite/Fußschalter
Die Rückseite beherbergt die üblichen Anschlüsse für Fußschalter, Effekt-Loop und Lautsprecher. Aber der Reihe nach: Der FAT50 hat zwei Klinken-Fußschalterbuchsen, mit denen folgende Funktionen geschaltet werden können:

Buchse 1
Clean/Drive
High Gain/Low Gain

Buchse 2
Reverb On/Off
2nd Level On/Off

Die Funktion 2nd Level ist ein zweite Masterlautstärke, die über den Regler links neben den Fußschalter-Anschlüssen eingestellt werden kann.

Palmer_Fat50_25FIN Bild

Der mitgelieferte 4-fach-Fußschalter ist natürlich absolut roadtauglich und mit guten Bauteilen bestückt und verrichtet seine Arbeit komplett knackfrei und ohne Verzögerung oder Tonausfall.

Der Effektloop kann wahlweise seriell oder parallel betrieben werden, und neben den Buchsen für Send und Return liegt ein Regler, mit dem das Effektsignal dem Originalsound beigemischt werden kann (FX Level). Dreht man den diesen voll auf, dann befindet man sich im seriellen Modus, das Effektsignal hat 100%.

Auf der rechten Seite sind die Lautsprecheranschlüsse, vier an der Zahl. An einen ist der interne Speaker angeschlossen, die anderen können wahlweise mit externen Lautsprecherboxen belegt werden, jedoch nicht alle gleichzeitig. Man kann maximal zwei Boxen (interner Speaker aus) oder den internen Lautsprecher mit einer Zusatzbox betreiben. Als Impedanz-Kombination stehen 1x 8Ω, 2x 8Ω, 1x 16Ω und 2x 16Ω zur Wahl.

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Profilbild von Tom Clock

Tom Clock sagt:

#1 - 07.06.2015 um 19:40 Uhr

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Habe in 30 Jahren bereits viele Amps unter den Fingern gehabt. Alle hatten Vor- u. Nachteile, aber dieser FAT50 ist 1. Sahne und übertrifft in Summe alle! Genialer Clean-, Chrunch- und moderner Zerrkanal. Endlich, nach langem Suchen genau das richtige!! Jetzt kehrt Ruhe ein ;-)

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