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Paiste PSTX DJs 45 Cymbal Set Test

Normal sind bei den DJs 45 nur die Bezeichnungen

Crash, Hi-Hats und Ride-Becken gibt es auch in dieser Serie, zumindest, was die Bezeichnungen angeht. Die drei winzigen Modelle wollen ihren „normalen“ Kollegen nämlich in keinster Weise Konkurrenz machen. Bei der Konzeption ging es eher darum, Herrn Jones weitere klangliche Spielzeuge für seine Groove-Arbeit in Bands wie dem Hip Hop-Jazz Ensemble The Ruff Pack, Talib Kweli oder Jack White an die Hand… entschuldigung, die Sticks zu geben. Was es sonst mit den, optisch an Vinyl-Platten angelehnten, Metallkreationen auf sich hat, lest ihr im folgenden Review. 

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Details

Hi-Hat Top-Becken und Crash sind nahezu identisch gefertigt

Dass die Test-Zimbeln zu Paiste’s PST X Serie gehören, erkennt der Kundige nicht nur an den Schriftzügen, zwei der Becken – das Hi-Hat Top sowie das Crash-Becken – verfügen zudem über die auf der Schulter verteilten, unterschiedlich großen Bohrungen, welche das Sustain verkürzen und „trashiger“ gestalten sollen. Auch das sehr feine Abdrehmuster sowie die angeschliffenen Oberflächen sind von anderen PST X Modellen bereits bekannt. Ein kaum erkennbares, extrem flaches, aber gleichmäßiges Hämmerungsmuster gehört ebenfalls zu den typischen Bearbeitungsmerkmalen der Reihe. Als optischer Akzent sind die relativ kleinen Kuppen mit dem aufgedruckten Konterfei des Meisters verziert. Mit 415 Gramm fällt das Crash etwas leichter aus als das 495 Gramm wiegende Hi-Hat Top. 

Fotostrecke: 4 Bilder Winziges Ride, mächtige Kuppe: Das DJs 45 Ride ist ein kurioses Instrument…

Beim Hi-Hat Bottom kommt Messing zum Einsatz

Anatomisch ähnelt das Hi-Hat Bottom den beiden oben beschriebenen Instrumenten stark. Profil und Kuppe sind nahezu gleich geformt, auch hier gibt es wieder die flachen, gleichmäßig gesetzten Hämmermale. Auf Bohrungen wurde allerdings verzichtet, stattdessen ist das Becken komplett in schwarz gehalten. Die Ränder verraten jedoch, dass Paiste hier – statt B8 Bronze – Messing verwendet. Als Lackiermethode kommt Paiste’s patentierte Color Sound Technologie zum Einsatz, welche eine schlag- und kratzfeste, hochglänzende Oberfläche gewährleistet. Mit 835 Gramm ist das DJs 45 Bottom doppelt so schwer wie das Top. Mit Ausnahme der Kuppe ist auch das Ride schwarz eingefärbt, es unterscheidet sich aber anatomisch von den anderen drei Modellen. Da wäre zunächst die deutlich größer dimensionierte Kuppe zu nennen, auf deren Oberseite nicht nur das PST X Logo prangt, sondern auch ein scherzhaft gemeintes „Side A“. 45 steht übrigens für die Abspielgeschwindigkeit von Vinyl-Singles, zur Größe von zwölf Zoll würden allerdings eher 33 passen. Ob Musik auf dem Ride ist, wollte ich aus Sorge um meine Plattenspielernadel übrigens nicht ausprobieren. 525 Gramm wiegt das „Ridechen“. Alle Modelle sind tadellos verarbeitet.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein Luftstau wird durch die Löcher bereits im Ansatz verhindert.
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Praxis

Im Einsatz lädt das PST X DJs 45 Set zum Experimentieren ein

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wer von unserem Test-Set Dinge erwartet, die man von normalen Beckenkonstellationen gewohnt ist, sollte sich woanders umsehen. Anders ausgedrückt: Die Hats klingen nicht wie Hi-Hats, das Crash nicht nach Crash, und das Ride wird ganz sicherlich nicht dort zum Einsatz kommen, wo ein reguläres Modell in Standardgröße gefragt ist. Stattdessen gliedern sich unsere DJs 45 Modelle nahtlos in den experimentellen Charakter der restlichen PST X Familie ein. 

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Die Hats sprechen extrem schnell an

Wie die PST X Swiss Hats spricht auch die DJs 45 Hi-Hat extrem schnell an, in allen Spiel-Modi ist der Sound sofort da. Bei den ersten Schlägen erschrecke ich fast ein bisschen, denn erstens liegt die Tonhöhe der kleinen Hat in einem als extrem präsent wahrgenommenen Bereich, und zweitens ist dieses Teil wirklich laut. Meine 15er Paiste 602 und auch meine 14er Traditional klingen gegen die DJs 45 außerordentlich brav und zurückhaltend. Was dem Testobjekt diese Eigenschaften verleiht, ist klar: Die schnelle, beißende Ansprache des dünnen und zudem gelochten Top-Beckens wird hier kombiniert mit einem glockig hell klingenden, schweren Bottom. Der Umstand, dass es keinen Luftstau gibt, sorgt für einen Chicksound, der sich selbst gegen ein durchgecrashtes 20er durchsetzt. Erstaunlich! Ebenso faszinierend ist die natürliche Kompression, welche die Konstruktion liefert. Leise Schläge wirken lauter, gleichzeitig ist die Dynamik nach oben hin begrenzt. Elektro-Sounds lassen grüßen. 

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DJs 45 Hi-Hat – solo DJs 45 Hi-Hat – im Set

Klingt wie ein gelochtes Splash: das Crash

Auch beim Crash hört man die PST X Familienzugehörigkeit sofort. Das dünne Becken spricht beim Anschlag umgehend an, erreicht ohne Umwege seinen vollen Klang und blendet zügig wieder aus. Wer die gelochten Sabian O-Zone Splashes kennt, weiß ungefähr, was ihn erwartet. Allerdings wirkt das DJs 45 noch etwas bissiger und „kälter“ im Klang, wobei es es natürlich nicht die klangliche Breite und die Substanz eines größeren, ungelochten Crash-Beckens besitzt. Ein schönes Effektbecken, welches auch in bestehenden Setups als kurzer Splash-Akzent gut funktioniert.

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DJs 45 Crash – solo DJs 45 Crash – im Set
Fotostrecke: 3 Bilder Luftig, aber durch das schwere Bottom auch durchsetzungsstark: die Hi-Hat

Das Ride fällt in der Lautstärke stark ab

Während es bei den anderen beiden Modellen präsent, trashig und beißend zugeht, fällt das winzige Ride eher in die Kategorie „glockiges Splash“. Dass dem Volumen schon durch die Größe enge Grenzen gesetzt sind, dürfte klar sein. Mit seiner proportional sehr massiven Kuppe kann es dennoch alle klassischen Spielweisen umsetzen, zudem geht es nicht zu früh auf, der Sticksound bleibt stets kontrolliert. In seiner angedachten Funktion ist es im Set mit den anderen beiden Modellen aber zu leise, besonders gegen die extrem präsente Hi-Hat ergibt sich ein ziemlich krasses Lautstärkeungleichgewicht. Als alternatives Ride in sehr leisen Kontexten wie beispielsweise mit einem Cajon oder Percussion kann ich es mir hingegen durchaus gut in der Ridebecken-Rolle vorstellen. 

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DJs 45 Ride – solo DJs 45 Ride – im Set

„Alle Becken gleich groß? Da kann man doch mixen!“

Wenn schon experimentell, dann richtig! Ein großer Vorteil des PST X DJs 45 Set ist, dass sich alle Teile mischen lassen. Ride als Hi-Hat Bottom, Hi-Hat Bottom als Ride? Das ist nur eine Kombi von vielen, die mir sehr gut gefallen. Das Hi-Hat Bottom ist präsenter und kontrollierter als das Ride und – wie ich finde – in der Rolle im Set besser aufgehoben. Gleichzeitig verleiht das Ride als Bottom der Hi-Hat einen etwas weicheren Klang. Dass das Hi-Hat Top sich ganz hervorragend als Crash macht, findet heraus, wer sich eine Hi-Hat aus Hats Bottom und Ride baut. Dann zeigt sich auch, dass die konstruktive Nähe von Hats Top und Crash ein perfekt gematchtes Crash-Beckenpärchen ergibt. Sehr inspirierend! Ab etwa der zweiten Hälfte des Videos findet ihr ein paar meiner Experimente. 

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Fazit

Nein, ein zwölf Zoll großes Ride und gelochte Minibecken sind sicherlich nichts für Traditionalisten. Beim Paiste PST X DJs 45 Cymbal Set geht es vielmehr um die speziellen Vorstellungen von Meister Daru Jones, der ein extrem kompaktes Becken-Set für den kreativen Einsatz haben wollte. Die Hats sind beeindruckend schnell, komprimiert und durchsetzungsstark, das Crash besitzt die typischen Eigenschaften gelochter Becken. Es spricht ebenfalls rasch an, erinnert aufgrund der kompakten Bauweise deutlich an ein Splash und klingt zügig aus. Einzig das Ride fällt mit seiner geringen Lautstärke und dem glockig-klaren Charakter etwas heraus. Ein großer Vorteil des Sets ist die vielfältige Kombinierbarkeit aller Einzelbecken, dem kreativen Austoben sind hier kaum Grenzen gesetzt. Insgesamt gibt es hier zum vergleichsweise günstigen Preis ein sehr interessantes Paket für Sound-Bastler und -erweiterer. Auch die Verarbeitung ist makellos, das DJs 45 Set, dessen Becken übrigens auch alle einzeln erhältlich sind, hat sich eine klare Antestempfehlung also redlich verdient. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • präsente, schnell ansprechende Hats und Crash-Becken
  • freie Kombinierbarkeit aller vier Modelle dank Einheitsgröße
  • sehr gute Verarbeitung
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • großer Lautstärkeunterschied zwischen Hats und Ride
Artikelbild
Paiste PSTX DJs 45 Cymbal Set Test
Für 289,00€ bei
Nichts für Puristen, dafür umso mehr für Sound-Bastler: Alle PST X DJs 45 im Familenbild.
Nichts für Puristen, dafür umso mehr für Sound-Bastler: Alle PST X DJs 45 im Familenbild.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Paiste
  • Serie: PST X Daru Jones DJs 45 Cymbal Set
  • Material: B8 Bronze
  • Klangcharakteristik: trashig, experimentell
  • Gewicht: thin bis medium heavy
  • Herstellungsland: Schweiz
  • Preise (Verkaufspreise August 2017):
  • Paiste PST X DJs 45 Cymbal Set: EUR 252,-
  • Einzelpreise:
  • Paiste 12″ PSTX DJs 45 Ride: EUR 69,-
  • Paiste 12″ PSTX DJs 45 Crash EUR 63,-
  • Paiste 12″ PSTX DJs 45 Hats EUR 126,-

Seite des Herstellers: paiste.com

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