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Orange Fur Coat Test

Praxis

Sound

Der Fur Coat hat mit dem Sound der ersten Fuzzpedale wie dem Maestro Fuzz Tone FZ-1 oder dem Fuzz Face nicht viel zu tun. Während die erste Fuzz-Generation noch mit zwei Germaniumtransistoren arbeitete, ist hier eine aufwändigere Schaltung mit Germaniumdioden und Siliziumtransistoren an Bord. Dementsprechend erzeugt das Pedal auch eine völlig anders geartete Verzerrung. Der Ton ist wesentlich fetter und bietet fast schon Big-Muff-Gainreserven. Auch der Oktave-Sound hat eine andere Anmutung als beispielsweise der Tycobrahe Octavia. Der Ton ist hier etwas stabiler, aber gleichzeitig auch undynamischer. Aber kommen wir zu den Audiofiles. Als erstes hört ihr ein Referenzfile ohne Pedal. Der Amp ist relativ clean eingestellt, damit sich der Klang des Pedals besser herausstellen lässt.

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Signal ohne Pedal

Schon in der 9-Uhr-Position des Gain- bzw. Fuzzreglers erzeugt das Pedal eine recht starke Verzerrung. Der Ton wirkt dabei in den Mitten leicht aufgeblasen, wodurch die Verzerrung sehr fett daherkommt. Der Tone-Regler steht auf 11 Uhr, was ich für eine gute Ausgangsposition halte. Um euch kurz zu demonstrieren, wie sich der Sound ändert, wenn der Amp leicht verzerrt ist, habe im zweiten Soundbeispiel den Volume-Regler einen Tacken weiter aufgerissen.

Audio Samples
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Fuzz 9 Uhr, Tone 11 Uhr Fuzz 9 Uhr, Tone 11 Uhr mit angezerrtem Amp

Die verfügbaren Gainreserven sind wirklich beachtlich und übertreffen die eines klassischen Fuzzface bei weitem. Das Ganze hat etwas von einem Zwischending von Fuzzface und Big Muff, obwohl der Sound seinen ganz eigenen Charakter mitbringt. Hier also die unterschiedlichen Zerrstufen des Pedals. Das nächste Audiofile besteht aus vier Teilen. Im ersten steht der Fuzz-Regler auf 9 Uhr, dann auf 11 Uhr, auf 15 Uhr und schließlich auf Maximum.

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Fuzz 9/11/15/max., Tone 11 Uhr
Der Fur Coat klingt im Vergleich zur ersten Fuzz-Generation wie z.B. dem Fuzz Face deutlich fetter und eigenständiger.
Der Fur Coat klingt im Vergleich zur ersten Fuzz-Generation wie z.B. dem Fuzz Face deutlich fetter und eigenständiger.

Hier das Ganze noch einmal mit dem Tone-Regler. Er fokussiert den Ton nicht so stark, wie man es beispielsweise vom Big Muff kennt. Je weiter man ihn aufdreht, um so mehr Obertöne erzeugt das Pedal, gleichzeitig wird der Bassbereich ausgedünnt. Auch hier besteht das Audiofile aus vier Teilen und beginnt im ersten Viertel mit der 9-Uhr-Einstellung des EQ-Reglers. Dann folgen die 11-Uhr-Position, 15 Uhr und zum Schluss die maximale Einstellung.

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Tone min./9/12/15/max., Gain 12 Uhr

Der Oktave-Effekt bei Fuzzpedalen reagiert nicht wie ein Harmonizer, der brav jeden Ton um eine Oktave nach oben transponiert. Der Effekt ist sehr viel unberechenbarer und unsauberer. Man muss sehr auf die Tonformung und die Lage auf dem Griffbrett achten, weil der Effekt erst ab dem 12. Bund richtig zur Geltung kommt. Außerdem klingt es am besten, wenn man den Halstonabnehmer benutzt. In der ersten Hälfte hört ihr ein Lick im 12. Bund, zuerst ohne, dann mit zugeschaltetem Oktave-Effekt.

Audio Samples
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Erst ohne, dann mit dem Octafuzz

Da sich der Octave Effekt stufenlos beimischen lässt, kann man diesen sehr speziellen Sound präzise auf den persönlichen Geschmack abstimmen. Um das zu verdeutlichen, präsentiere ich euch in meinem nächsten Audiobeispiel vier Einstellungen des Octave-Reglers. Die Einstellungen sind 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr und die maximale Einstellung.

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Octafuzz: Vier verschiedene Einstellungen, Hals-PU

Zum Schluss gibt es noch ein Audiobeispiel, das die Interaktion des Octave-Fuzz mit der Lage auf dem Griffbrett verdeutlicht. Ich spiele hier ein identisches Riff in fünf unterschiedlichen Lagen auf dem Griffbrett, beginnend mit den Leersaiten. Danach spiele ich dieselben Töne im dritten, siebten und 12. Bund und zum Schluss oktaviert im 15. Bund. Hier kann man gut hören, wie sich der Klang je nach Lage verändert. Je höher ich das Lick auf dem Griffbrett greife, um so obertonreicher klingt es.

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Octave Fuzz 13 Uhr, Tone 13 Uhr, Octave 14 Uhr, fünf Griffbrettpositionen
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