OMNITRONIC PM-422P Test

OMNITRONIC hat mit dem PM-422P einen DJ-Mixer im Sortiment, der sowohl für den Gebrauch im privaten Bereich als auch auf kleineren Events und Showeinsätze gut gerüstet zu sein scheint. Das Pult bietet die Möglichkeit zum Anschluss von Turntables, Mikrofonen und CD-Playern, bringt u. a. XLR-Outputs mit, ja sogar einen integrierten MP3-Player und Bluetooth hat es zu bieten. Der Preis beträgt 229 Euro UVP (Stand: Mai 2022). Wir verraten in diesem Artikel, ob das PM-422P eine lohnenswerte Investition darstellt.

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Details

Der Testkandidat kommt in einem weißen Karton ins Haus. Er wird mitsamt eines Strom- und Audiokabels sowie der Bedienungsanleitung ausgeliefert. Farblich setzt er primär auf Schwarz und dazu auf ein robustes, klassisches Design. Das Metallblechgehäuse ist akkurat lackiert und entgratet. Die Aufdrucke sind auf der dunklen Oberfläche und am Backpanel gut ablesbar. Das Pult misst 35 x 26,6 x 10,5 mm und bringt 3,5 kg auf die Waage. Das integrierte Netzteil genehmigt sich laut Techspecs bis zu 25 W. Die Standfüßchen sind praktischerweise keine aufgeklebten Gummiplättchen, sondern von adäquater Größe. Das Bodenblech fällt eher dünn aus.

OMNITRONIC PM-422P bietet zwei Kopfhöreranschlüsse als 6,3 mm Standardklinke und 3,5 mm Minilinke ausgeführt und rechter Hand neben dem Crossfader platziert. An der Vorderseite befindet sich eine XLR-Mikrofonbuchse, eine weitere sitzt hinten, was mich zum Backpanel führt.

Fotostrecke: 3 Bilder Lieferumfang des OMNITRONIC PM-422P

Backpanel

Das hintere Anschlussfeld offeriert neben besagtem 6,3 mm Mikrofonanschluss die Stromkabelbuchse und den Einschaltknopf. Ich entdecke ferner 16 Cinch-Eingänge, je 2 Paare pro Kanal.
Kanal 1 und 2 stellen die Line-Inputs 1-4, erstgenannter zudem USB oder Bluetooth. Kanal 3 bietet Line 5 und Line 6 oder Phono 1 (Dip-Switch). Ebenso hält Kanal 4 eine Phono-2-Option neben Line 7 und 8 bereit. Hier lässt sich also allerhand anschließen. Für die Turntables sind dann auch gleich zwei Massekabelschrauben vorhanden

Zur Verbindung mit der PA, dem Verstärker oder den Monitorboxen verbaut Omnitonic einen XLR-Master-Out sowie jeweils in Cinch ausgeführte Master-, Booth- und Rec-Ausgänge. Wer das entsprechende DJ-Recording-Tool (zu unserem Special) besitzt, kann seine Performance also mitschneiden. Klinke wäre als Ausgang auch genehm gewesen, besonders, um neben langen XLR-Kabelstrecken auch Klinken-Monitore anzufahren.

OMNITRONIC PM-422P, ein Blick auf die Rückseite
OMNITRONIC PM-422P, ein Blick auf die Rückseite

Bedienoberfläche

Die Bedienoberfläche startet mit dem horizontalem Pegelmeter. Wenn man die räumliche Aufteilung des Mixers bedenkt, sicher besser als ein ähnlich kurzes Metering wie in den Kanälen. Hier hat es nur für 4 Lämpchen gereicht

Bleiben wir doch gleich bei den 4 Hauptkanälen, die außerdem jeweils mit einem Gain-Regler und 3-Band-Equalizer ausgestattet sind. Es folgen die Cue-Taste mit Status-LED und die Kanalfader sowie der Crossfader mit zweifacher Kurvenumschaltung. Ihm lassen sich zwei der Kanäle 1-4 zuweisen oder kein Channel. 

Fotostrecke: 2 Bilder OMNITRONIC PM-422P, ein Blick auf die Bedienoberfläche: Reglerwerk und …

Linker Hand befinden sich der USB-Mediaplayer mit seinen Steuertasten und dem Display. Für Durchsagen und Moderation verfügt die Mikrofonsektion über Lautstärkeregler und Zweibänder sowie einen dreistufigem Schalter (aus, an, Talkover), jedoch keinen Mikrofoneffekt.
Die rechte Außenflanke offeriert Drehregler für die Stereo-Balance am Hauptausgang sowie Master-. Booth- und Kopfhörerlautstärke. Für letztgenannten ist ein Cue-Mix-Poti vorhanden. 

Fotostrecke: 3 Bilder OMNITRONIC PM-422P Mediaplayer

Praxis

Das Pult ist verkabelt, das Mikro wird an die vorderseitige XLR-Buchse angeschlossen, hier wäre mir eine XLR-Klinke-Kombi lieber, eröffnet dies doch mehr Flexibilität, was im Grunde auch für die Rückseite gilt. Bluetooth wird mittels iPhone eingebunden und ein 16 GB USB-Stick liegt ebenfalls zum Test bereit.

Beim ersten Mix fällt mir auf, dass die Drehregler unterschiedlich reagieren, zum Teil (noch) etwas schwergängig sind. Das birgt dann mitunter den Vorteil, dass man sie nicht so leicht versehentlich verstellen kann.

Für die Potistifte wurde Kunststoff statt Metall gewählt und die Drehregler sind etwas wackelig. Die Flachbahnregler agieren haptisch okay und der Crossfader öffnet schnell in Cut-Stellung.

Die Line- und Phono-Signale sind gut aufeinander abgestimmt. EQ-seitig sind weder Dezibel-Angaben für den Cut-Boost noch Trennfrequenzen ausgewiesen. Die einzelnen Bänder lassen sich eher musikalisch statt brachial absenken und anheben. Eine Kill-Funktion konnte ich nicht ausmachen. Ein Filter-Poti oder interne FX sind beim OMNITRONIC PM-422P nicht verbaut.

Das Master-Pegelmeter ist mit einer Länge von zehn LEDs ausreichend bemessen. Mit den vier Channel-Metern bin ich hingegen nicht wirklich zufrieden, hier kann man auch im Einsteigerbereich mehr erwarten, auch wenn Frequenz-frickelnde Beatmixer mitunter nicht die Zielgruppe darstellen, sondern eher Bars und mobile Dienstleister. 

Fotostrecke: 3 Bilder OMNITRONIC PM-422P im Praxistest

Jeder Hauptkanal des PM422-P kann auf die Cue-Schiene geschickt werden und die Kopfhörer-Sektion hat dazu einen stufenlosen Cue-Mix-Regler zum Blenden zwischen Vorhör- und Ausgabesignal spendiert bekommen. Der Kopfhörer-Sound ist hinreichend laut, das Audiosignal am Master transparent. Auch ist kein unangenehmes Rauschen zu vernehmen, lediglich etwas Crosstalk aus dem MP3-Player, das im „Tagesgeschäft“ nicht wahrzunehmen ist.

Moderatoren sei gesagt: Der Mikrofonkanal arbeitet rauscharm und profitiert zudem vom Zweibänder nebst Talkover. Die Talkover-Funktion lässt zwar keine individuelle Anpassung zu, die Absenkung ist aber stimmig und auch der Return ist gut.

Audio Samples
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Mikrofon Talkover Omnitronic PM-422P Equalizers H-M-L Cut Boost All EQs Cut All_EQs_Cut.wav

MP3 Player und Bluetooth

Fürs Warm-up, Musikwünsche oder sonstige Eventualitäten hat Omnitronic einen Mediaplayer verbaut. Ja, das Display ist wirklich klein geraten, doch es lässt sich aus der Nähe vernünftig ablesen und zeigt euch Titelnummer, Titelanzahl, Laufzeiten und Bitrate an. Es lassen sich Dateien im MP3-, WMA- und WAV-Format abspiele

Es sind Tasten zum Starten und Stoppen der Wiedergabe sowie zur Titelwahl und für den schnellen Vor-/Rücklauf vorhanden, doch es gibt keine Ordnernavigation, sondern wohl nur ein „Root-Verzeichnis“. Offiziell kommt der USB-Player mit 32 GB Fat Sticks zurecht. Das dürfte i.d.R. ausreichen und erwartungsgemäß wollte demnach auch meine 120er SSD nicht laufen

Wer es lieber kabellos mag: Die Bluetooth-Verbindung (Bluetooth Version 4.2+ DER Profile: A2DP, AVRCP) mit den iPhone 6s ging problemlos vonstatten und das von einigen Geräten vielleicht bekannte bekannte Bluetooth-Raspeln blieb aus. Allerdings funktioniert die Verbindung im Test nur innerhalb weniger Meter vernünftig.

Fotostrecke: 2 Bilder Bluetooth Verbindung geglückt

Konkurrenzsituation

Preislich liegen Numarks M6 und DAPs Core Club auf Augenhöhe, lassen allerdings einen USB-Player vermissen, wobei der Numark stattdessen ein USB-Interface innehat. Diese Pulte und die Behringer DJX dürften wohl die Hauptkonkurrenten für den Omnitronic PM-422P darstellen.

Neben dem PM-422P hat Omnitronic noch zwei kleinere Modelle dieser Baureihe im Sortiment, den PM-322P und den PM-222P. Noch eine Nummer kompakter ist der Gnome 202p (zum Test) . Als Alternative zu den Fader-Modellen bieten sich die Omnitronic TRM Rotary-Mixer an, hier im Überblick zu sehen.

Produktlinks auf thomann.de

Omnitronic PM-322P

Omnitronic PM-222P

Gnome 202p von Omnitronic

Omnitronic-TRM-Rotary-Mixer

Fazit

Omnitronic PM-422P ist ein 4-Kanal-DJ-Mixer mit Bluetooth und MP3-Player, der DJs bis zu acht Zuspieler und zwei Mikrofone anschließen lässt und sämtliche Basics mitbringt, die man als DJ-Einsteiger, für die Installation in der Bar oder Gastro oder als Backup-System benötigen könnte.

Der Mischer bietet vier Hauptkanäle mit Gain-Regler, LED-Pegelanzeige, 3-Band-Equalizer, Cue-Taste und Kanal-Fader. Dazu einen Mikrofonkanal mit Lautstärkeregler, 2-Band-Equalizer, An/Aus- und Talkover-Schalter. Raus geht’s via XLR, falls lange Kabelstrecken zu verlegen sind. Für Master-Booth und Rec ist aber auch Cinch an Bord.

Der Aufbau ist übersichtlich und die Klangeigenschaften sind solide. Kommt man mit den kleinen Channel-Metern sowie den zunächst differierenden Drehreglern zurecht und kann auf USB-Recording und FX verzichten, erhält man für 227 Euro ein praxisgerechtes, einsteigerfreundliches DJ-Mischpult im Clubmixer-Layout, das mit einem angemessenen Preis und Flexibilität hinsichtlich der zugespielten Audiosignale kokettiert.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • 8 Eingangskanäle plus Bluetooth/USB-Player
  • solide Klangeigenschaften
  • Mikrofon-Sektion mit EQ und Talkover-Funktion
  • integrierter Mediaplayer
  • Master/Booth/Rec-Outputs
Contra
  • kurzes Channel-Metering
  • etwas kleines Display
  • weder Effekte noch USB-Audiointerface/Recording
Artikelbild
OMNITRONIC PM-422P Test
Für 189,00€ bei
OMNITRONIC PM-422P: 4-Kanal-Mixer mit Bluetooth und USB-Player
OMNITRONIC PM-422P: 4-Kanal-Mixer mit Bluetooth und USB-Player

Features

  • Omnitronic PM-422P DJ-Mixer
  • 4 Eingangskanäle mit Gain-Regler, LED-Pegelanzeige, 3-Band-Equalizer, Cue-Taste und Kanal-Fader
  • DJ-Mikrofonkanal mit Lautstärkeregler, 2-Band-Equalizer, An/Aus- und Talkover-Schalter
  • Integriertes Bluetooth-Audio-Streaming für kabellosen Musikgenuss von tragbaren Musikgeräten
  • MP3-Player mit USB-Anschluss und blauer LCD-Anzeige
  • Vorhören aller Eingangskanäle und der Mastersumme über regelbaren Stereo-Kopfhörerausgang
  • Crossfader mit Zuordnungsschaltern und einstellbarer Regelcharakteristik
  • Masterkanal mit Lautstärke- und Balance-Regler
  • 10-stellige Stereo-LED-Pegelanzeige
  • Separat regelbarer Monitor-Ausgang (DJ-Booth)
  • 8 Line- und 2 Phono-Eingänge über Cinch-Buchsen
  • Symmetrische XLR-Ausgänge und Cinch-Buchsen
  • Record-Ausgang
  • Technische Daten
  • Spannungsversorgung: 110-240 V AC, 50/60 Hz
  • Gesamtanschlusswert: 25 W
  • Audioplayer: USB + Bluetooth
  • Reichweite: 10 m
  • Trägerfrequenz: 2,4 GHz
  • Länge: 35 cm
  • Breite: 26,6 cm
  • Höhe: 10,5 cm
  • Gewicht: 3,5 kg
  • Preis: 229,- Euro UVP (Stand: Mai 2022)

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