Mit den MXR Wylde Audio Overdrive-, Phase- und Chorus-Pedalen feiert die amerikanische Pedalschmiede ihre 20-jährige Zusammenarbeit mit dem bärtigen Powergitarristen von Ozzy Osbourne und der Black Label Society. Zakk gilt klanglich zwar eher als Purist, aber eine gehörige Portion Gain und eine Vorliebe für Modulationseffekte gehören seit jeher zu seinen Markenzeichen. Das Overdrive-Pedal kommt wie sein Vorgänger, das Wylde Overdrive, mit drei Potis aus. Dagegen weisen die Regler von Phase und Chorus eine starke Ähnlichkeit mit denen von MXR Phase 90 und MXR M234 Analog Chorus auf.
Wylde Audio Overdrive, Phase und Chorus – das Wichtigste in Kürze
Zakk Wylde Signature-Pedalreihe
Overdrive: Output-, Tone- und Gainregler
Chorus: Bucket Brigade Chorus mit Hi- und Low-Cut-Filter
Phase: Speed-Regler
obligatorische Bulls-Eye-Grafik auf Gehäuseoberseite
Gehäuse und Bedienung des Wylde Audio Overdrive, Phase und Chorus
Die drei Pedale kommen in Metallgehäusen mit den MXR-typischen Maßen von 110 x 66 x 49 mm. Das für Zakk Wylde obligatorische Bulls Eye Logo ziert die Oberseite des Overdrive in Grau-Metallic, des Chorus in Blau und des Phase in Orange. Die Bedienelemente befinden sich allesamt auf der Oberseite. Beim Overdrive trifft man auf einen Output-, Tone- und Gainregler, während sich der Phase ganz spartanisch mit einem Speed-Regler begnügt. Beim analogen Bucket-Brigade-Chorus geht es da schon umfangreicher zur Sache, denn neben Level-, Depth- und Rate-Poti bietet das Pedal außerdem einen Low- und High-Cut-Regler. Diese arbeiten passiv und beschneiden das Signal in den Höhen oder Bässen gegen den Uhrzeigersinn, wobei das Maximalsetting die Modulation linear belässt. Die Anschlüsse sind an den Pedalseiten versammelt und zeigen sich dort in Form eines Klinken-Ein- und Ausgangs im 6,3-mm-Klinkenformat. Da der Chorus den Stereobetrieb anbietet, finden wir hier zwei Outputs. Rechts außen ist der Eingang für das optional erhältliche 9-V-Netzteil angebracht, das beim Overdrive 2,2 mA, beim Phase 5 mA und beim Chorus 13 mA bereitstellen muss. Der Boden ist mit vier Kreuzschrauben befestigt und verbirgt das Pedalinnenleben sowie das Batteriefach. Overdrive und Phase sind mit einem Hardwire-Bypass ausstaffiert, während der Chorus gepuffert ist. Zum Lieferumfang gehören jeweils ein Manual, ein Sticker, sowie vier anklebbare Gummifüße.
1/4 Der MXR Wylde Audio Chorus ist am türkisfarbenen Gehäuse erkennbar.
2/4 Im Gegensatz zu den beiden anderen Pedalen besitzt der Chorus zwei Ausgänge für den Stereobetrieb.
3/4 Der analoge Bucket-Brigade-Chorus bietet neben Level-, Depth- und Rate-Poti außerdem einen Low- und High-Cut-Regler.
4/4 Der Chorus besitzt einen gepufferten Bypass.
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So werden die Klangbeispiele des Wylde Audio Overdrive, Phase und Chorus in der Praxis aufgezeichnet
Für die Soundfiles setze ich die Pedale direkt vor einen 73er Fender Bassman oder ein Marshall Plexi Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Für das Stereofile des Chorus hänge ich das Pedal in den FX-Loop meines AxeFxIII. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
So klingt der Wylde Audio Overdrive
Zakk war in seinen frühen Jahren bekannt dafür, seinen Marshall JCM800 mit einem Boss SD-1 anzublasen. Wenige Jahre später wich der seinem ersten MXR-Signature-Overdrive, der wiederum in unserem Testkandidaten seinen Nachfolger gefunden hat. Tatsächlich ist für mich im direkten Vergleich mit meinem Boss SD-1 kein gigantischer Unterschied wahrzunehmen, denn auch der Wylde Audio Overdrive zeichnet sich durch einen mittenbetonten Klang mit dezenter Bassverschlankung aus. Der Tonregler ist ebenfalls clever ausgelegt: Neigt z. B. ein Tubescreamer in hohen Tone-Settings etwas zum Gifteln, so kann man hier, je nach sonstigem Equipment, über den gesamten Regelweg brauchbare Ergebnisse erzielen. Parkt man Gain und Tone auf 12 Uhr, erhält man Unity Gain in etwa in der 11- bis 12-Uhr-Stellung des Outputs. Das bedeutet, dass der Overdrive zwar kein Output-Monster ist, aber genug Reserven liefert, um nachgeschaltete Amps ordentlich anzupusten, was Zakk ja gerne tut. Nichtsdestotrotz macht das Pedal auch vor cleanen Amps eine tolle Figur und besticht durch eine sehr gute Dynamik und einen natürlichen Drive-Ton. Vor einem Plexi entfesselt der Wylde Audio Overdrive seine volle Magie und führt zu einem fetten Rocksound mit dichter Textur, der im Bassbereich sehr aufgeräumt daherkommt.
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Pedal Off/On – Mid Setting – Les Paul (Bridge und Neck PU)Low Gain – StratocasterGain Knob – Les PaulPedal Off/On – Boost vor Marshall Plexi – Les PaulDynapick vor Marshall Plexi – Les PaulLead vor Marshall Plexi – Les Paul
Audio File
Output
Tone
Gain
1. Pedal Off/On – Mid Setting – Les Paul (Bridge und Neck PU)
12:00
12:00
12:00
2. Low Gain – Stratocaster
11.00
11:00
9:00
3. Gain Knob – Les Paul
13:00
13:00
Min-Max
4. Pedal Off/On – Boost vor Marshall Plexi – Les Paul
9.00
11:00
10:00
5. Dynapick vor Marshall Plexi – Les Paul
14.00
12:00
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6. Lead vor Marshall Plexi – Les Paul
15:00
11:00
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Drei tolle Pedale, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass der Unterschied zu den günstigeren Vorlagen nicht allzu extrem ausfällt und hier das Rad nicht neu erfunden wurde.
So klingt der Wylde Audio Phase
Der Zakk Wylde Phase liefert eine warme und sehr natürliche Modulation, die von einem dezenten Phasing über Uni-Vibe-artige Sounds bis zu Rotary-Klängen reicht. Niedrige Settings eignen sich hervorragend, um auch verzerrten Sounds eine höhere Dichte und Autorität zu verleihen – ein Trick, dem sich schon Eddie Van Halen oder Joe Walsh in den 70ern bedienten. Die 1-Poti-Auslegung mögen manche als etwas mager empfinden, dennoch ist die Effekttiefe, die man einem Depth-Regler zuweisen würde, so clever gewählt, dass für mich der Eingriff in die Modulationsgeschwindigkeit völlig ausreicht. Sicherlich stand hier der MXR Phase 90 Pate, der schließlich auch mit nur mit einem Speed-Poti klarkommt und klanglich klare Parallelen zum Testkandidaten aufweist. Das Lowend ist hier sehr aufgeräumt und der Wylde Audio Phase bietet eine gute Transparenz, sowohl im cleanen als auch im verzerrten Betrieb. Hatten alte MXR-Phaser noch mit etwas Pegelabfall zu kämpfen, so bleibt hier das Signal auf identischem Level.
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Pedal Off/On – Mid Setting – Clean – StratocasterChord Picking – StratocasterPhase Regler – StratocasterRiffing – Marshall Plexi – Les PaulLead – Marshall Plexi – Les Paul
Zakk ist ein Freund des Chorus – und zwar sowohl bei cleanen als auch verzerrten Sounds. Wurden seine frühen Ozzysounds auf „No rest for the wicked“ oder „No more tears“ noch mit dem Symphonic-Algorithmus des Yamaha SPX900 mit Modulation versehen, so bietet der Testkandidat hier eine kompakte und zeitgemäße Alternative. Das Pedal kann extrem subtile, aber auch überdrehte Modulationseffekte hervorbringen, die man durch den Levelregler sehr fein dosieren kann. Wer also nicht allzu offensichtlich in die 80er-Jahre-Klangästhetik abrutschen will, findet hier einen guten Weggefährten, der deutlich zurückhaltender sein kann als z. B. der Boss CE-2. Die beiden EQ-Regler bieten eine tolle Option, das Signal in den Höhen und Bässen abzustimmen, was insbesondere dem verzerrten Betrieb zunutze kommt. Hier bleibt das Low-End bei stärkerem Low-Cut gut aufgeräumt und „chuggy“. Der Stereobetrieb klingt ebenfalls hervorragend, wobei hier, wie bei Stereochorus üblich, ein „dry“ und „wet“ Signal an den linken und rechten Ausgang geleitet wird. Alle vertrauten Chorussounds, aber auch Rotary-Effekte, lassen sich mühelos generieren, wobei die Nebengeräusche extrem zurückhaltend sind.
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Pedal Off/On – Mid Setting Clean Picking – StratocasterChord Strumming Stereo – StratocasterHigh Cut – StratocasterLow Cut – StratocasterRotary – Les PaulRiffing – Marshall Plexi – Les Paul
Alle drei MXR Wylde Audio Testkandidaten liefern tolle Soundergebnisse bei tadelloser Verarbeitung und cleverer Auslegung. Der Wylde Audio Overdrive kommt in der Tradition des Boss SD-1 und arbeitet hervorragend als Low- bis Mid-Gain-Overdrive, bietet eine gute Dynamik und eine cremige Textur, kann aber auch als Booster vor einem verzerrten Amp punkten. Der Phase funktioniert in nahezu jeder Disziplin, seien das modulierte Pickings, Uni-Vibe Sounds, oder aber als Verdickung von Zerrsounds. Dabei bleibt das Pedal stets transparent und bietet trotz der 1-Poti-Auslegung eine relativ große Flexibilität. Der Chorus schlägt in die Kerbe des MXR M234 Analog Chorus und liefert von sehr subtilen Chorussounds bis hin zu 80s Cleans und Rotaryklängen alles. Wer einen etwas zurückhaltenderen Choruseffekt sucht, liegt hier goldrichtig! Drei tolle Pedale, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass der Unterschied zu den günstigeren Vorlagen nicht allzu extrem ausfällt und hier das Rad nicht neu erfunden wurde. Dennoch sind die aufgerufenen Thekenpreise für eine Signature-Pedalreihe in solcher Qualität absolut fair.
Alle drei Pedale der Zakk Wylde Signature Serie kommen mit hervorragendem Sound, tadelloser Verarbeitung und cleverer Auslegung.
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