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MXR Sub Machine Test

Das Sub Machine Fuzz ist ein Pedal aus dem MXR Custom Shop, das den Fuzz Sound des MXR La Machine mit einem Octaver kombiniert und somit die komplette Retro-Rock-Verzerrung abdecken kann. Wer schöne Overdrive-Sounds sucht, der wird nicht fündig, aber die YouTube Clips auf der Homepage von MXR versprechen eine amtliche Säge mit hinzuschaltbarem Sub Octave Sound.

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Als Freund schräger Zerrsounds bin ich natürlich gespannt, welche Klangfarben unser Testmodell im Gepäck hat und wie es trotz Sägezerre um die Transparenz bestellt ist, denn da trennt sich bei Fuzz-Pedalen meist die Spreu vom Weizen.

Details

Gehäuse/Optik

Das Sub Machine Fuzz kommt im soliden Metallgehäuse (124 x 92 x 54 mm ) mit einer Metallic-Lackierung in sattem Lila. Auf der Oberseite finden wir die Bedien- und Schaltelemente in Form von vier Reglern, zwei Fußschaltern und einem kleinen Taster, mit dem man die Verschaltung des Fuzz-Effekts und des Sub-Octavers zwischen seriell und parallel wechseln kann. Allen Schaltern steht zur optischen Kontrolle eine LED zur Verfügung. Die Regler haben einen weißen Streifen auf der Oberseite, auch hier sieht man die Einstellungen sehr gut, selbst in schummrigem Bühnenlicht. Wie üblich bei MXR sind für jeden davon Gummikappen mit geriffelter Oberseite im Lieferumfang, damit man bei Bedarf auch mit dem Fuß mal eben schnell nachjustieren kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Das solide Metallgehäuse sorgt für ein sicheres Gefühl “on the road”

Die Anschlüsse sind seitlich geparkt, rechts der Ein- und links der Ausgang, die Buchse für eine externe Stromversorgung befindet sich an der Stirnseite. Das Sub Machine Pedal kann auch von einer 9V-Batterie gespeist werden, das Fach ist vom Pedalboden aus über eine Kunststoffklappe gut zugänglich. Und der relativ geringe Stromverbrauch von 7mA lässt es auch durchaus zu, das Pedal mit einer Batterie zu betreiben. Stabilen Halt bekommt unser Testkandidat über vier Gummifüße.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Eingang liegt auf der rechten Gehäuseseite

Bedienung

Der linke Fußschalter (Bypass) aktiviert den Fuzz-Sound. MXR hat der Sub Machine einen Buffered-Bypass mitgegeben, sodass sich Signalverluste auch bei längeren Kabeln in Grenzen halten. Der Basis-Fuzzsound wird von drei Reglern bestimmt: Volume regelt die Gesamtlautstärke, Fuzz sorgt für den Zerrgrad und mit Tone wird die Klangfarbe eingestellt. Dazu kommt das Sub-Poti, das für die Lautstärke des Sub Octave-Signals zuständig ist und es bei Linksanschlag komplett ausschaltet. Dieses Sub Octave-Signal kann in der Schaltung entweder vor das Fuzz (Series-Schalter gedrückt) oder parallel zum Fuzz (Series Schalter oben) gelegt werden. Den Sound-Unterschied werdet ihr im Praxisteil hören. Zusätzlich fügt der rechte Fußschalter ein weiteres oktaviertes Signal hinzu, allerdings geht es diesmal eine Oktave nach oben. Letzteres lässt sich nicht in der Lautstärke regeln, es wird lediglich hinzugefügt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienelemente sind quasi selbsterklärend
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Praxis

Wir starten unseren Rundgang mit der Erkundung des Zerrgrades, der mit dem Fuzz-Regler eingestellt werden kann. Bei einer Einstellung auf 7 Uhr (Linksanschlag) kommt zwar ein Signal, allerdings sehr leise, daher beginnt die Reise bei 8 Uhr. Aber bekanntlich ist 7 Uhr ohnehin viel zu früh für Fuzz-Sounds …
Die Lautstärke steigt bei höheren Einstellungen, daher muss mit dem Volume-Poti immer etwas nachgeregelt werden, wenn man den Zerrfaktor erhöht. Die Bandbreite des Fuzz- (Zerr-) Grades ist nicht unbedingt riesig. Ab 9 Uhr sägt es und im weiteren Verlauf nimmt das Kompressionsverhalten stärker zu. Hier sind vier Einstellungen des Fuzz-Reglers ohne Sub-Octave. Die Lautstärkeunterschiede habe ich in der DAW nachträglich angeglichen.

GitarreVolumeToneFuzzSubSeries/ParallelOctave
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Audio Samples
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SG Gitarre – Fuzz Regler auf 8 Uhr SG Gitarre – Fuzz Regler auf 10 Uhr SG Gitarre – Fuzz Regler auf 14 Uhr SG Gitarre – Fuzz Regler auf 17 Uhr

Der Grundsound ist schon ohne Sub Octave richtig fett, anders kann man es nicht beschreiben. Der Frequenzgang verändert sich im Gegensatz zum Bypass-Signal nicht großartig, es sägt mehr und klingt vor allem im Bassbereich schon recht mächtig, aber keinesfalls matschig. Gefällt mir gut! Auch die Klangübertragung ist feinfühlig, man hört sehr deutlich den Unterschied zwischen den Pickups, was nicht bei jedem Fuzz-Pedal der Fall ist. Im folgenden Beispiel hört ihr zuerst den Hals-Tonabnehmer, danach den Bridge-Pickup meiner SG.

GitarreVolumeToneFuzzSubSeries/ParallelOctave
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Audio Samples
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SG Gitarre – erst Neck-PU, dann Bridge-PU

Jetzt wird der Donnergott eingeblendet und es geht richtig wuchtig zur Sache. Im Vergleich zur Fuzz-Bandbreite ist hier die Dosierung des Sub Octave-Signals sehr gut und sensibel einstellbar. Diesmal ist die Strat an der Reihe und auch aus einer Singlecoil-Gitarre wird ein mächtiger Sound erzeugt. Ihr hört im nächsten Beispiel fünf unterschiedliche Einstellungen des Sub-Reglers.

GitarreVolumeToneFuzzSubSeries/ParallelOctave
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Audio Samples
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Strat Gitarre – fünf unterschiedliche Einstellungen des Sub-Reglers
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Als weitere Gestaltungsmöglichkeit bietet sich nun der serielle Betrieb des Sub Octave-Signals an. Bisher waren Fuzz und Sub Octave parallel geschaltet und das Sub Octave-Signal wurde hinzugemischt. Mit der seriellen Schaltung wird das Sub Octave-Signal vor das Fuzz geschaltet und der Sound geht leicht in Richtung Ring Modulator – eine etwas kratzige Säge im tieferen Frequenzbereich. Hier hört ihr dieselbe Einstellung, einmal parallel und dann seriell.

GitarreVolumeToneFuzzSubSeries/ParallelOctave
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Audio Samples
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Strat Gitarre – Sub Signal Parallel Strat Gitarre – Sub Signal Seriell

In der seriellen Schaltung kann man auch mal beherzter zur Sache gehen und den Sub-Regler weit aufdrehen. Wenn nun der Tone-Regler ebenfalls am Anschlag ist, erhält man einen richtige dreckigen Fuzz-Ton.

GitarreVolumeToneFuzzSubSeries/ParallelOctave
LP Melody Maker12141417Seriesoff
Audio Samples
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LP Melody Maker Gitarre – Dirty Fuzz Sound

Akkordspiel ist bei hohen Fuzz- und Sub-Einstellungen natürlich nicht mehr ganz klar möglich, aber das ist auch nicht notwendig. Im seriellen Mode sind Akkorde mit Sub Octave aber noch einigermaßen zu erkennen.
Die letzte Steigerung wäre jetzt noch die Betätigung des Octave-Schalters, der eine Oktave nach oben hinzufügt. Das Mischungsverhältnis ist sehr gut eingestellt, man erhält diesen typischen oktavierten Ton, den man aus den 60er und 70er Fuzz Sounds kennt. Auch der Sub Octave generiert eine sehr amtliche Klangvariante. Ihr hört drei Einstellungen, zuerst der Fuzz allein, dann mit Octave (höher) und zum Schluss kommt noch die Sub Octave hinzu.

GitarreVolumeToneFuzzSubSeries/ParallelOctave
LP Melody Maker12141414Paralleloff-on
Audio Samples
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LP Melody Maker Gitarre – Fuzz Sound LP Melody Maker Gitarre – Fuzz Sound mit Octave LP Melody Maker Gitarre – Fuzz Sound mit Sub Octave
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Fazit

Die Sub Machine kreiert einen äußerst fetten Sound. Das liegt nicht nur an der Möglichkeit, ein Sub Octave-Signal hinzuzufügen, der Grundsound hat einfach ein sehr gutes Bassfundament, das aber nie dröhnt oder matschig wird. Zwar ist der Fuzz- bzw. Zerrgrad nicht sehr breit gefächert einstellbar, dafür punkten aber die Sounds mit den beiden hinzugefügten Oktaven, mit deren Hilfe sich sehr schräge Töne einstellen lassen. Das Sub Machine Fuzz ist keinesfalls ein Ton-Plattmacher, es reagiert trotz hoher Verzerrung noch sehr gut auf das eingegebene Signal, der Klangunterschied bei verschiedenen Tonabnehmern wird deutlich wiedergegeben und auch die Anschlagsdynamik wird angemessen berücksichtigt. Wer massive dreckige Sounds sucht, sollte das Pedal antesten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sub Octave seriell und parallel
  • fetter Sound
  • gute Klangtransparenz trotz hohem Zerrgrad
  • Octave Up schaltbar (gute Voreinstellung im Mischungsverhältnis)
Contra
  • keine hohe Bandbreite im Zerrgrad
Artikelbild
MXR Sub Machine Test
Für 194,00€ bei
Genau wie die lila Schoki, kann auch die Sub Machine eines richtig gut: dick machen. Leeecker!!!
Genau wie die lila Schoki, kann auch die Sub Machine eines richtig gut: dick machen. Leeecker!!!
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: MXR
  • Modell: Sub Machine
  • Typ: Fuzz Effektpedal
  • Regler: Volume, Tone, Fuzz, Sub
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Stromverbrauch: 7 mA
  • Spannung: 9V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 124 x 92 x 54 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 0,7 kg
  • Preis: 199,88 Euro (UVP)
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