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Meinl Cajon2Go Stand-Up & Backpacker Cajons Test

So ein Cajon ist schon ein cooles Instrument. In den richtigen Händen kann es ein ganzes Drumkit ersetzen, und außerdem findet es sich in diversen Musiktraditionen mit einem großen Repertoire an traditionellen Rhythmen wieder. Im Gegensatz zu einem Schlagzeug ist es auch ziemlich transportabel, und bei Meinl dachte man sich wohl, dass sich dieser Aspekt noch weiter optimieren lässt. 

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Meinls Cajon2Go Reihe zielt darauf ab, die Rhythmuskisten so portabel wie möglich zu gestalten, und so ist das Backpacker Cajon im Grunde ein vollwertiges Cajon in schmal, mit zwei Rucksackgurten an der Seite. Man braucht also nicht mal mehr eine Tasche, sondern kann sich das Instrument einfach auf den Rücken schnallen. Beim Stand-Up Cajon ist man noch einen Schritt weiter gegangen und hat einen Schultergurt angebracht. So kann das Instrument im Stehen gespielt werden – perfekt für den nächsten Straßenzug.

Details

Auf den Rücken mit der Rhythmuskiste

Beide Cajons haben einen Korpus aus baltischer Birke. Das Backpacker Cajon ist 45x30x21,5 cm groß, man kann es sich vorstellen wie ein normales Cajon, nur ungefähr halb so breit. Die Tragegurte sind seitlich am Instrument angebracht, dadurch lässt es sich bequem auf den Rücken schnallen, und mit gerade mal drei Kilogramm Gewicht kann man sich auch ohne Probleme mitsamt Instrument aufs Fahrrad setzen oder durch die öffentlichen Verkehrsmittel bewegen. Im Inneren des Backpacker Cajons verrichtet ein Snareteppich seinen Dienst, der durch eine Holzleiste gegen die Spielfläche gedrückt wird. Die Spielfläche ist rund herum mit dem Korpus des Instrumentes verschraubt und unten mit einem lasergraviertem Meinl Logo versehen. An der Seite befindet sich der Cajon2Go Schriftzug, und unten sorgen vier Gummifüße für sicheren Stand.

Fotostrecke: 3 Bilder Meinls Backpacker Cajon sieht auf den ersten Blick aus wie eine halbe Portion.

Der trommelnde Bauchladen 

Das Stand-Up Cajon geht noch einen Schritt weiter. Der Gurt ist hier nicht nur für den Instrumententransport vorgesehen, sondern soll, wie der Name schon sagt, das Spielen im Stehen ermöglichen. Material und Design sind dem Geschwisterinstrument zum Verwechseln ähnlich, allerdings befindet sich die Spielfläche an der breiten Seite. Das Schallloch ist seitlich unter dem Gurt platziert, damit es für einen guten Sound frei liegt und nicht durch den Körper des Spielers verdeckt wird. Wie beim Backpacker Cajon sind auch am Stand-Up Cajon vier Gummifüße montiert, damit man sich zwischendurch bei Bedarf auch mal hinsetzen kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit Hilfe des Gurtes lässt sich das Stand-Up Cajon im Stehen spielen.
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Praxis

Das Stand-Up Cajon im Praxistest

Los geht’s mit dem Stand-Up Cajon. Das ungewöhnliche Konzept macht mich neugierig, und ich bin gespannt, ob sich dem flachen Instrument brauchbare Klänge entlocken lassen. Nachdem ich eine bequeme Spielposition gefunden und die ersten Schläge gespielt habe, bin ich positiv überrascht. Der Klang des Instrumentes gefällt mir ziemlich gut. Es hat zwar nicht den fetten Bass eines normalen Cajons, klingt aber trotzdem rund und in sich stimmig. Die gefühlte Qualität des Basses hängt eng mit der Position des Schalllochs zusammen. Wenn ich das Instrument etwas mehr kippe und das Loch in Richtung meiner Ohren zeigt, klingt das ganze um einiges fetter. Insgesamt ist die Spielposition erstmal gewöhnungsbedürftig. Zum Spielen muss man sich das Stand-Up Cajon schräg über den Kopf und eine Schulter hängen. Dadurch hat eine Hand recht einfachen Zugang zur Spielfläche, die andere muss aber ziemlich „um die Ecke“ spielen und ist dadurch eingeschränkt. Das ist bei manchen Rhythmen schwierig, bei anderen macht es kaum einen Unterschied. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Spielfläche des Stand-Up Cajons ist rund herum verschraubt.

Das Stand-Up Cajon spielt sich im Grunde wie ein eigenes Instrument und damit anders als andere Cajons. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit stört mich das allerdings kaum noch. Es ist schon cool, wie leicht das Cajon ist und wie frei ich mich damit bewegen kann – perfekt fürs Spiel unterwegs. Die spezielle Spielposition erinnert mich an andere Handtrommeln wie Darbukas oder Rahmentrommeln und lädt zum Spiel der entsprechenden Rhythmen ein. Ich kann mir das Stand-Up Cajon gut bei einem musikalischen Straßenzug oder mit einer Jugendgruppe beim Wandern vorstellen, aber durchaus auch auf der Bühne zur Begleitung von akustischer Musik, vor allem, wenn etwas mehr Bewegungsfreiheit gefragt ist.

Audio Samples
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Stand-Up Cajon – Einzelsounds Stand-Up Cajon – Funk Stand-Up Cajon – Buleria Stand-Up Cajon – Chiftetelli Stand-Up Cajon – Iranian Tobak Stand-Up Cajon – Brushes

Weiter geht’s mit dem Backpacker Cajon

Das Design des Backpacker Cajons ist stärker an traditionelle Cajons angelehnt. Auf den ersten Blick sieht es aus, als hätte jemand ein Cajon durchgesägt, und es erscheint zunächst seltsam, auf so einer schmalen Spielfläche zu spielen, aber nach ein paar Minuten habe ich mich dran gewöhnt, und es stört eigentlich gar nicht. Der Bass des Instruments hat zwar etwas weniger Druck als bei normalen Cajons, braucht sich aber trotzdem nicht zu verstecken.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Schalloch befindet sich seitlich im unteren Bereich.

Durch die tiefe Form bleibt einiges mehr vom Bass erhalten als beim Stand-Up Cajon, aber trotzdem erreicht auch das Backpacker Modell nicht den Sound eines normalen Cajons. Zum einen geht etwas Druck und Lautstärke verloren, was allerdings nicht immer stört, ist doch so ein Cajon, im Vergleich zum Beispiel mit einer Gitarre, oft auf der lauteren Seite. Allerdings ist auch die Definition der Sounds nicht so klar, wie ich es mir bei Cajons normalerweise wünsche. Die Grenzen zwischen Bässen, Tones und Slaps verschwimmen teilweise, und das ist der wesentlich größere Kompromiss als die Lautstärke. In den Audiobeispielen kannst du dir selbst ein Bild vom Sound machen.

Audio Samples
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Backpacker Cajon – Einzelsounds Backpacker Cajon – Buleria Backpacker Cajon – Curcuna Backpacker Cajon – Belledi Backpacker Cajon – Brushes

Trotz der schmalen Spielfläche kann ich eigentlich alles spielen, was ich vom herkömmlichen Cajon gewöhnt bin, und die Gummifüße sorgen dafür, dass ich trotz der kompakten Bauform nicht an Stabilität verliere. Auf den Rücken geschnallt, ist das Backpacker Cajon sehr komfortabel zu tragen – es ist leicht und kompakt, und die Tragegurte sind bequem. Sie lassen sich in der Länge anpassen und kommen mit Beckengurt, obwohl bei dem geringen Gewicht die Schultergurte im Grunde ausreichen.

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Fazit

Mir gefallen Meinls Cajons 2 Go recht gut. Bei der Session im Park kommt es oft weniger auf den edelsten Sound an, als viel mehr darauf, die Instrumente bequem und ohne großen Aufwand mitnehmen zu können. Diese Nische füllen Meinls Instrumente perfekt. Sie richten sich nicht an den Profitrommler, der mit seinen Beats ein Stadion von Zuhörern beschallt, sondern an Hobbymusiker, die ihr Instrument unkompliziert mitnehmen wollen. Das zeigt sich auch im Straßenpreis von gerade mal 75 (Stand-Up) bzw. 85 (Backpacker) Euro. Das Stand-Up Modell geht konzeptionell noch einen Schritt weiter als das Backpacker Cajon und braucht beim Spielen nicht abgestellt zu werden. Durch die veränderte Spielposition wird es praktisch zu einem anderen Instrument, das auch mit anderer Technik gespielt werden möchte. Ich denke, die Zielgruppe ist hier kleiner, da die meisten Cajonisten sich beim Spielen doch ganz gerne hinsetzen. Wenn du aber ein portables Instrument suchst, das klanglich die Rolle eines Cajons erfüllen kann und sich auch im Stehen oder Gehen spielen lässt, lohnt sich ein Anspielen auf jeden Fall.

pro
  • erschwinglicher Preis
  • kompakt und leicht
  • Tragegurte am Instrument für leichten Transport
contra
  • weniger Klangvolumen als normale Cajons
  • Klangzonen sind beim Backpacker Modell etwas undefiniert
Ein kompaktes Duo - Meinls portable Cajons
Ein kompaktes Duo – Meinls portable Cajons
Technische Spezifikationen
  • Bezeichnung: Cajon2Go Serie
  • CAJ2GO-1 Stand-Up Cajon
  • CAJ2GO-2 Backpacker Cajon
  • Material: Birke
  • mit Schultergurt(en)
  • breite Spielfläche mit seitlicher Öffnung (Stand-Up Cajon)
  • schmale, tiefe Bauform für ordentliche Bässe (Backpacker Cajon)
  • eingebaute Snare-Elemente
  • lasergraviertes Logo
  • Maße: 45x30x21,5 cm (Backpacker Cajon)
  • 44x30x15,2 cm (Stand-Up Cajon)
  • Preise: (Verkaufspreise)
  • Backpacker Cajon: EUR 85,-
  • Stand-Up Cajon: EUR 75,-

Seite des Herstellers: meinlpercussion.com

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • erschwinglicher Preis
  • kompakt und leicht
  • Tragegurte am Instrument für leichten Transport
Contra
  • weniger Klangvolumen als normale Cajons
  • Klangzonen sind beim Backpacker Modell etwas undefiniert
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Meinl Cajon2Go Stand-Up & Backpacker Cajons Test
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