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Meinl Byzance Monophonic & Polyphonic Ride, Equilibrium China & 15“ Jazz Thin Hi-Hat Test

Mit einer ganzen Reihe interessanter Neuheiten wird bei Meinl dieses Jahr die Byzance Serie aufgestockt. Die gelungene Mischung aus breit gefächerter Social Media Offensive und weltweit bekannten Artists und Influencern wie Benny Greb, Anika Nilles, Mike Johnston oder Chris Coleman haben die Cymbals aus Gutenstetten rund um den Globus zu einer der populärsten Beckenmarken weltweit werden lassen. Und die B20-Teller aus türkischer Fertigung mit deutscher Veredelung erfreuen sich weiterhin ungebremster Beliebtheit.


Aber von Zurücklehnen kann im Frankenland augenscheinlich keine Rede sein, auch 2018 schickt man sich an, inspirierende und zeitgemäße Sounds für die trommelnde Weltbevölkerung zu kredenzen.
Nachdem wir vor kurzem die maschinell gefertigten Meinl Pure Alloy Neuheiten im Test hatten, geht es mit unserer heutigen Ladung wieder voll in handgemachte Gefilde. Dünne, große Becken und starke Hämmerung stehen mit zwei Ride-Becken und einer Hi-Hat aus den Linien Byzance Traditional und Byzance Jazz auf der Speisekarte. Dazu gesellt sich aus der Byzance Vintage Serie das neue Signature China von Matt Garstka. 
Extra Dry, Dual oder Vintage – das sind geläufige Namen. Jetzt wollte man es offenbar etwas extravaganter angehen, denn unser China-Neuzugang heißt „Equilibrium“ – was übersetzt Gleichgewicht heißt -, die beiden Ride-Becken hören auf die Namen „Monophonic“ und „Polyphonic“, womit klar ist, dass das zuletzt genannte mit einem klanglich etwas weiter gefassten Einsatzgebiet aufwarten soll. Die Bezeichnung Byzance Jazz Thin Hi-Hat möchte uns dann wohl sagen: „Achtung, bitte keine dicken Stöcke und gediegene Bedienung!“ Das finden wir jetzt genauer heraus

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Mehr Informationen

Details

 Das 21“ Byzance Traditional Polyphonic Ride

… ist ein dünnes Becken (2255 Gramm) mit flachem, schirmartigen Profil. Direkt ins Auge sticht die nicht abgedrehte, weit herausstehende und von oben mit einem spitzen Werkzeug gehämmerte Glocke, die man schon von den Symmetry und Nuance Rides kennt. Auf der polierten und abgedrehten Oberfläche findet sich ein feines Abdrehmuster, auf beiden Seiten gibt es gut sichtbare Spuren der Handhämmerung.

Fotostrecke: 4 Bilder Polyphonic Ride heiu00dft das Becken mit…

Das 22“ Byzance Jazz Monophonic Ride

… hat orangefarbene Logos, was bei Meinl auf die Jazz-Serie hinweist. Als Kontrast zum stark polierten Finish blitzten Kreise mit nicht abgedrehten Stellen hindurch, was dem Becken eine spannende Optik und den größten Handmade-Charme verleiht. Die Glocke ist mittelgroß und relativ flach, auch die Oberfläche dieses Beckens ist, mit Ausnahme der Bell, stark gehämmert. Mit 2420 Gramm spielt es in der Medium-Thin Kategorie.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Schriftzug mit orangem Logo.

Die 15“ Byzance Jazz Thin Hi-Hat

… wirkt wie zwei Becken, die auf den ersten Blick nicht zusammen passen. Unter der Bell des beidseitig polierten Tops (924 Gramm) verläuft eine Art eingestanzter Kranz. Ein großer runder Hammer hat dem Becken stark zugesetzt, die Einschläge sind wie Beulen bis auf die Unterseite zu sehen. Dazu gibt es zahlreiche kleine, unregelmäßige Einschläge. Schlage ich das Becken mit dem Finger an, ertönt ein tiefer, lang klingender und gongartiger Ton.
Das Bottom Becken (1138 Gramm) ist im Stil der Extra Dry Serie roh gehalten. Die nicht abgedrehte Oberfläche ist mit Ausnahme der Bell ebenfalls mit tiefen, runden, und oben und unten auch mit kleinen spitzen Hammermerkmalen übersät.

Fotostrecke: 3 Bilder Nein, du benu00f6tigst keine Brille. Schuld ist der etwas verwaschen aufgebrachte Stempel.

Das 20“ Byzance Vintage Equilibrium China 

… ist ein weiteres Signature-Modell des „Animals as Leaders“ Drummers Matt Garstka. Sein Fat Stack (https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/meinl-artist-concept-stacks-2017-cymbal-sets-test.html ) konnte in unserem letzten Test überzeugen. Wie der Rest der Testbecken ist auch das Equilibrium China ein dünnes Becken, auf der Waage weist die Anzeige schlanke 1408 Gramm aus. Mit seinem flachen Profil erinnert es eher an ein Swish. Als besonderes Kennzeichen hat das Becken vier große und vier kleine Löcher verpasst bekommen. Die komplett abgedrehte Oberfläche ist sandgestrahlt, was bei Meinl als obertonreduziertes Vintage Finish bekannt ist. Nur ein 15 Zentimeter großer Kreis in der Mitte der Oberseite ist poliert, um einen Teil der Obertöne zu erhalten.
Das Becken weist ebenfalls sichtbare Merkmale von Handhämmerung auf, diese fallen aber eher subtil und nicht so tief wie beim Rest der Testbecken aus. Die acht Löcher sind sauber entgratet, allerdings bei genauerem Hinsehen nicht perfekt rund geraten, was angesichts der Preisklasse des Beckens (419 Euro) für etwas Kopfkratzen sorgt. 

Fotostrecke: 4 Bilder Das Equilibrium China misst 20 Zoll.
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Praxis

21“ Traditional Polyphonic Ride

Das Polyphonic Ride hat einen dunklen Grundton, über dem sich nach oben hin ein großes Frequenzspektrum ausbreitet. Es spricht sehr direkt an, und alle Dynamikstufen vom leisen Besenschlag bis hin zu einem vollen und lauten Crash lassen sich sehr fließend und direkt umsetzen. Dieses Becken macht großen Spaß! Gut gefällt mir auch die prägnant klingende, sehr gut abgesetzte Bell, die sich aber trotzdem passend in den Gesamtklang des Beckens einbettet und weniger laut ist als ihre Optik vermuten lässt.
Die Bezeichnung Ride sollte man allerdings nicht zu sehr auf die Waagschale legen, das Polyphonic ist ganz klar ein multifunktionales Becken im Grenzfeld zwischen großem Crash und Ride, denn bereits bei mittellauter Bearbeitung auf der Fläche gewinnt der Crash-Sound des Beckens an Dominanz, weshalb es, abgesehen von leichtem Jazz, eher als Crash-Ride in diversen Stilistiken einsetzbar ist. Also alles andere als ein klassisches Allround-Ride, aber nichtsdestotrotz ein tolles und vielfältig einsetzbares Instrument.

22“ Jazz Monophonic Ride

Im Vergleich zum Polyphonic erklingt das Monophonic deutlich leiser, heller und komplexer. Auch bei schnellen Passagen behält das Becken eine sehr gute Stickdefinition, es hat eine hohe Spannung und lässt beim Ancrashen ein exotisches Fauchen hören. Wie ihr im Video gut sehen könnt, wabert es anschließend ordentlich nach. Was mir nicht so gut gefällt, ist die matte Bell, die im Gesamtklang etwas „absäuft“ und tonal nicht sonderlich hörbar heraussticht. Als Haupt-Jazz-Ride wäre es aus diesem Grund für mich etwas kompromissbehaftet, aber als Ersatz für ein Flat Ride, das aber auch mal ordentlich angecrasht werden kann, ist es auf jeden Fall einen persönlichen Check wert. 

Audio Samples
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Monophonic und Polyphonic mit VF Peter Erskine Sticks
Fotostrecke: 3 Bilder Das Monophonic Ride schimmert geheimnisvoll.

15“ Jazz Thin Hi-Hat

Die neue, ein Zoll größere Variante zur etablierten 14“ Thin Hi-Hat hat alle Attribute, die man von der ersten Ausführung her kennt. Sie zeigt eine schnelle und sehr leichte Ansprache, was dem Spiel besonders in leisen Dynamikstufen sehr zugute kommt. Bei Öffnungen ertönt ein heller, fauchig-komplexer, aber auch leicht blecherner Open Sound. Mit dem Fuß bedient, lässt sich ein schöner Swish-Sound sowie ein nicht übermäßig lauter, aber für Jazz-Kontexte ausreichender Tschick-Sound herauskitzeln. Diese Hi-Hats bieten also keinen trockenen 70’s Sound, sind aber neben dem weiten Feld der Jazz-Stile auch interessant für Studio-Anwendungen, in denen ein nicht so lauter, aber eigenständiger Sound gefragt ist.

20“ Vintage Equilibrium China

Das Becken mit dem etwas komplizierten Namen („Reichst du mir mal das Equilibrium?“) hat auf der Oberfläche nach kurzem Hantieren schon ordentlich sichtbare Fingerabdrücke auf dem Sand-Finish… neben den nicht ganz rund geratenen Löchern das zweite Manko. Lässt man das einmal außen vor und wendet sich dem Klang zu, gibt es nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil! Mit einem kurzen, prägnanten Attack mit eher kurzer Ausklingzeit macht es für laute Akzente zusammen mit Snare und Bassdrum eine ideale Figur. Das China bietet eine schnelle Ansprache bei einem kontrollierten und insgesamt recht trockenen Gesamtcharakter. Also kein scharfes Signal, wie man es von den großen Zildjian Orientals oder dem Sabian Holy China kennt.
Gut gefällt mir zudem, dass sich das Becken bei Bedarf auch auf der Unterseite spielen lässt. Hier lassen sich schöne, etwas geschäftige Ride-Figuren spielen, wie ihr im zweiten Soundfile hören könnt.

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Fazit

Interessante und kreative Sounds haben alle vier Meinl Byzance Neuheiten 2018 zu bieten. Das 21“ Traditional Polyphonic Ride ist ein dünnes Becken mit tiefem Grundcharakter. Es entpuppt sich im Test als musikalische und weit einsetzbare Mischung zwischen einem Crash- und Ride-Becken und glänzt mit blitzschneller Ansprache, perlendem Flächensound und einer schön abgesetzten, aber trotzdem integriert klingenden Bell. Der Flächenklang schaukelt sich bei mittelstarker Bearbeitung allerdings schnell zum Crash-Sound auf, wer also ein klassisches Ride mit Ping sucht, ist hier eher falsch beraten. 
Das 22“ Byzance Jazz Monophonic Ride ist im Vergleich zum Polyphonic Ride deutlich leiser. Ein komplexer, hell klingender Gesamtcharakter mit fauchendem Crash-Sound und sehr guter Stockdefinition auf der Oberfläche macht es zu einer interessanten Alternative im weiten Feld jazziger Klänge. Durch die matt klingende Bell würde ich es eher als tonale Ergänzung zu einem bereits vorhandenen Jazz-Ride mit mehr Allround-Charakter ins Setup nehmen. 
Die dünne, sehr leicht ansprechende und insgesamt eher leise 15“ Jazz Thin Hi-Hat klingt rauchig, weich und komplex. Dazu gesellt sich bei Öffnungen ein charaktervoller, aber auch leicht blechern klingender Ton. Neben allerlei Jazz und akustischer Musik ist die Hi-Hat sicher auch für Studio-Arbeit interessant. 
Das breiteste Einsatzgebiet lässt sich mit Sicherheit mit dem Matt Garstka Signature 20“ Vintage Equilibrium China abdecken. Dunkle und kräftige Akzente lassen sich der Krempe entlocken, für feines und dynamische Ride-Spiel kann man bei Bedarf auch auf der Unterseite spielen. Das Becken spricht schnell an und klingt dank der Löcher relativ zügig aus. Leider gibt es auf dem sandgestrahlten Finish bereits nach kurzer Zeit Fingerabdrücke zu sehen, zudem waren bei unserem Testmodell die Löcher nicht perfekt rund gebohrt, was im Hinblick auf den nicht gerade günstigen Anschaffungspreis zu klarem Punktabzug führt. Für alle Becken kann ich dennoch eine ausdrückliche Anspielempfehlung geben.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Sehr direkte und leichte Ansprache aller Becken
  • Dunkle, teils komplexe Sounds mit großem Dynamikumfang
  • Breite Einsatzfähigkeit von Equilibrium China und Polyphonic Ride
  • Insgesamt gute Verarbeitung (Ausnahme siehe Contra)
Contra
  • Matt klingende Bell am Monophonic Ride
  • Unsauber gebohrte Löcher beim Equilibrium China
Artikelbild
Meinl Byzance Monophonic & Polyphonic Ride, Equilibrium China & 15“ Jazz Thin Hi-Hat Test
Für 539,00€ bei
Optisch und klanglich haben die vier neuen Byzantiner viel zu bieten.

TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN

  • Hersteller: Meinl
  • Serien: Byzance Traditional, Byzance Jazz, Byzance Vintage
  • Legierung: B20 Bronze
  • Hämmerung: per Hand
  • Herkunftsland: Türkei
  • Gewichtskategorien: Thin / Medium-Thin
  • Modelle / Gewichte der Testbecken
  • 22“ Byzance Jazz Monophonic Ride / 2420 Gramm
  • 21“ Byzance Traditional Polyphonic Ride / 2255 Gramm
  • 20“ Byzance Vintage Equilibrium China / 1408 Gramm
  • 15“ Byzance Jazz Thin Hi-Hat / 924 & 1138 Gramm
  • Preise: (Verkaufspreise Januar 2018)
  • 22“ Byzance Jazz Monophonic Ride EUR 499,-
  • 21“ Byzance Traditional Polyphonic Ride EUR 469,-
  • 20“ Byzance Vintage Equilibrium China EUR 419,-
  • 15“ Byzance Jazz Thin Hi-Hat EUR 459,-

Seite des Herstellers: https://meinlcymbals.com

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