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Meinl Byzance Big Apple Dark Rides & 20“ Dark Crash & Cymbal Bacon Test

Die umfangreiche Byzance Beckenlinie des Beckenherstellers Meinl wird dieses Jahr um einige Neuzugänge ergänzt. Drei davon liegen uns zum Test vor. Im letzten Jahr wurde das 22“ Big Apple Dark Rideeingeführt, jetzt gibt es Nachschlag mit zwei Modellen in der Standardgröße 20 Zoll, und – für die Freunde der großen Teller – in Form eines 24“ Ride. Ebenso haben ein 20“ Dark Crash aus der Byzance-Linie und ein neuer Cymbal Sizzler den Weg ins Testlabor gefunden.

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Meinl hat sich in den letzten Jahren mit vielfältigen Klängen unter den vier großen Cymbal-Herstellern etabliert. Dabei geht man in Gutenstetten, neben den Heavy- , Mainstream- und Einsteiger-Serien, mit diversen Byzance Modellen aus türkischer Fertigung bewusst experimentell klingende Wege, die gern auch polarisieren dürfen. So heißt es in der Anzeige des Modern Drummer Magazins zum Big Apple Dark Ride: „If you play in an 80’s Rock Band, stop reading now!“ Wen die feingeistigen Klänge dieser Becken ansprechen, und was es mit dem „Bacon“ im Sizzler auf sich hat, lest ihr im Folgenden.

Details

Die Big Apple Dark Rides in 20“ und 24“

Dunkel und gleichzeitig schimmernd liegen die Becken nach dem Auspacken vor mir. Auffällig ist die starke und dichte Handhämmerung, die sich über den kompletten Korpus beider Rides verteilt. In der Mitte finden sich sehr kleine, zierlich gestaltete Glocken. Beidseitig im Natural Finish gehalten und anschließend poliert, sehen die Rides nach einer ansehnlichen Mischung aus „Schmutz“ und geheimnisvollem Glanz aus. Betrachtet man die Becken im Profil, fällt auf, dass sie nicht nur sehr leicht, sondern auch entsprechend dünn sind. Das 24“ Ride bringt gerade mal 2597 Gramm auf die Waage, das 20“ Ride nur 1780 Gramm. Durch die starke Hämmerung haben beide Modelle im Auslieferungszustand ein paar leichte Dellen an der Außenseite, was aber bei vergleichbaren Modellen türkischer Hersteller keine Besonderheit ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Das 20er Big Apple Dark Ride …

Das 20“ Byzance Dark Crash 

Nicht zu verleugnen ist die optische Familienzugehörigkeit des 20“ Crashes, das der Byzance Dark Serie angehört und damit als größere Crash-Ergänzung zur bestehenden Dark Linie gedacht ist. Diese ist schon sehr lange auf dem Markt und hat sich vor allem in lauteren Gefilden einen Namen gemacht. Auch beim Crash war der Hammerschwinger alles andere als untätig, auch wenn die Hämmerung nicht ganz so dicht wie bei den Rides ausfällt. Das zweite Merkmal ist die auffällig geformte, große Bell, die rötlich schimmernd weit aus dem flachen Profil herausragt. Mit 1703 Gramm ist es ebenfalls nicht besonders schwer.

Fotostrecke: 6 Bilder Groß, größer, 20 Byzance Dark Crash

Der Cymbal Bacon

Beim Cymbal Bacon handelt es sich um die Meinl-eigene Interpretation der bekannten „Stöpselkette“. An Stelle von fest installierten Nieten im Becken wird der Bacon mit dem Ring über das Gewinde des Beckenständers gestülpt und sorgt so für das Rassel-Signal. Er ist für Becken mit einem Durchmesser von 22 Zoll ausgelegt, kann aber nach Belieben auch gekürzt werden. 

Fotostrecke: 2 Bilder Der Cymbal Bacon…
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Praxis

24“ Big Apple Dark Ride – das große, dunkle Rauschen

Ein silbriger, fein perlender Sticksound schwebt beim Anspielen dieses imposanten Beckens über einem komplexen, dunklen Unterton, der bei intensiverem Anschlagen immer präsenter wird und bei sehr heftiger Spielweise in einen dichten Crashsound mündet. Bis in mittlere Lautstärkeregionen bleibt die Stickdefinition allerdings sehr gut erhalten. Crasht man das Becken am Rand an, was aufgrund des geringen Gewichts spielend leicht möglich ist, so geht der Sound nahtlos in ein komplexes Fauchen über. Die hohe Spannung des dünnen Beckens lässt es dabei faszinierend wobbeln, was man auf dem Video wunderbar sehen kann, bringt es aber auch schnell wieder zur Ruhe. Das 24er Big Apple Dark Ride ist ein wahrlich faszinierendes Instrument und macht mir sehr viel Spaß. Alles in allem ein sensibles Feinschmecker-Becken für experimentellen Jazz oder andere feine akustische Klänge. Einzig die kleine Bell klingt etwas matt und ist für den Einsatz bei Latin-Figuren, wie sie häufig auf Standard-Jazz Rides gespielt werden, nicht sehr gut geeignet. 

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20“ Big Apple Dark Ride – multifunktional und trashig

Im Vergleich zum großen Bruder in 24 Zoll hört man dem 20er Dark Ride die Familienzugehörigkeit an, es klingt aber in einigen Aspekten auch merklich anders. Zum einen ist der Pitch höher, wenngleich dieser für ein 20“ Becken trotzdem noch sehr tief ausfällt, zum anderen ist der Grundsound etwas leiser. Beim Anspielen schwingt unter dem Sticksound noch deutlich mehr „Schmutz“ im Unterton mit, was es zu einem sehr komplex klingenden, und ebenfalls sehr gut crashbaren Becken macht. Bei stärkerem Anspielen auf der Oberfläche überlagert der Crashsound alles andere, hier ist also – wie auch beim 24er Big Apple Dark Ride – Erfahrung und Fingerspitzengefühl gefragt. Die kleine Bell fällt bei diesem Exemplar etwas präsenter aus. Das 20er Ride würde ich zwar nicht als Main-Ride in einem traditionellem Swing-Kontext benutzen, aber als Left Side Crash-Ride für Jazz oder in anderer akustischer Musik ist es eine sehr interessante Klangquelle – vorausgesetzt, man kann sich für diese dunklen und experimentellen Klänge begeistern.

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20“ Byzance Dark Crash – groß und eigenwillig

Ich hatte mir unter dem 20“ Byzance Dark Crash eine größere Ergänzung zu den dunkel klingenden, aber eher im Pop & Rock Genre verorteten Byzance Dark Becken vorstellt, stelle aber schnell fest, dass dies nicht zutrifft. Schon die Form mit der ausladenden, stark gehämmerten Bell weist neben den optischen auch klangliche Parallelen zu den im letzten Jahr vorgestellten Ralph Peterson Rides Nuance und Symmetryauf. Das Becken klingt als Crash gespielt trashig, fauchig und bleibt selbst bei heftiger Bearbeitung im Durchcrash-Modus stets kontrolliert und im oberen Frequenzspektrum eher zurückhaltend. So wird es ab einem gewissen Punkt nicht mehr lauter, entwickelt aber auch nicht die hochfrequente Präsenz gewöhnlicher Crash-Becken, die dann auf den Mikrofonen alles andere überlagern. Trotz dieser eigenwilligen, aber auch interessanten Eigenschaft ist das Becken nicht unsensibel, sondern spricht wie die Big Apple Dark Rides sehr leicht und direkt an. Auch als leichtes Crash-Ride im akustischen Kontext ist es eine schöne Alternative zum oben genannten 20er Big Apple Dark Ride. An der ausladenden und orientalisch-verstimmt klingenden Bell hätte sicher auch mancher Yoga-Meister seine Freude. Ein tolles, aber auch sehr spezielles Becken, das sicher seine Fans finden wird.

Audio Samples
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Byzance 20″ Dark Crash – solo Byzance 20″ Dark Crash – Crash Groove Byzance 20″ Dark Crash – Bop / Latin
Alle Becken im Praxistest aus der Vogelperspektive betrachtet.
Alle Becken im Praxistest aus der Vogelperspektive betrachtet.
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20″ Big Apple Dark Ride – solo 20″ Big Apple Dark Ride – Pop Groove 20″ Big Apple Dark Ride – Medium Swing 20″ Big Apple Dark Ride – Fast Swing 24″ Big Apple Dark Ride – solo 24″ Big Apple Dark Ride – Pop Groove 24″ Big Apple Dark Ride – Medium Swing 24″ Big Apple Dark Ride – Fast Swing

Cymbal Bacon – make it sizzle

Das Zischen beim Speck anbraten in der Pfanne – dieser kreativen Wortfindung der Meinl Produktmanager verdankt der Cymbal Bacon seinen Namen. In der Handhabung ist es, wie zu erwarten, ein leicht zu installierendes Tool und eine fertige und gut verarbeitete Alternative zum DIY Sizzler aus Baumarkt-Stöpselkette und kleinem Schlüsselring. Ich habe euch ein Soundfile mit dem 24“ Dark Ride mit Mallets und Sticks aufgenommen.

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Cymbal Bacon mit 24″ Big Apple Dark Ride
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Fazit

Wer von euch auf der Suche nach dunklen und sensibel klingenden Jazz-Rides ist, sollte die beiden Neuzugänge aus der Big Apple Linie unbedingt einmal anspielen, auch wenn sie alles andere als eine Verkörperung des traditionellen Jazz Sounds sind, den man beispielsweise mit Trommlern wie Mel Lewis verbindet. Besonders das rauchige, aber fein perlige 24er Modell ist eine wahre Entdeckung! Einzig die matt klingende Bell und die Preisgestaltung (satte 50 Euro pro Zoll Aufpreis zum 20er Ride) sorgen für Ernüchterung. Eher speziell ist das 20“ Dark Crash, das sehr leicht anspricht, ebenfalls sehr dunkel tönt, aber in lauten Gefilden im hochfrequenten Spektrum eher verhalten bleibt. Diese Eigenschaft macht es für experimentelle Soundtüftler, aber auch für durchgecrashte Gospel-Chops im Stile von Anika Nilles interessant. Der Cymbal Bacon ist eine gut verarbeitete, preiswerte Fertiglösung für alle, die ihre Becken zum Rascheln bringen wollen, ohne gleich zum Bohrer zu greifen. Bleibt nur eine individuelle Antest-Empfehlung auszusprechen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Insgesamt sehr gute Verarbeitung
  • Dunkle, rauchige und individuelle Klänge
  • Alle Becken sprechen sehr gut an
  • 20“ Dark Crash sehr gut „durchcrashbar“
Contra
  • Bell des 24“ Ride klingt etwas matt
  • Preisgestaltung des 24“ Dark Ride
Artikelbild
Meinl Byzance Big Apple Dark Rides & 20“ Dark Crash & Cymbal Bacon Test
Für 659,00€ bei
Raue Schale trifft auf sensible und trashige Klänge.
Raue Schale trifft auf sensible und trashige Klänge.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Meinl
  • Bezeichnungen / Gewichte der Testbecken:
  • Byzance Big Apple 24“ Dark Ride / 2597g
  • Byzance Big Apple 20“ Dark Ride / 1780g
  • Byzance Dark 20“ Crash / 1703g
  • Material: B20 Bronze
  • Besonderheiten: starke Hämmerung, flache Profile
  • Herkunftsland: Türkei
  • Preise: (Verkaufspreise)
  • Byzance Big Apple 24“ Dark Ride EUR 598,-
  • Byzance Big Apple 20“ Dark Ride EUR 399,-
  • Byzance Dark 20“ Crash EUR 399,-
  • Bezeichnung: Cymbal Bacon
  • Becken-Sizzler für Modelle mit einem Durchmesser von bis zu 22 Zoll
  • Material: Edelstahl / Kette kann gekürzt werden
  • Herkunftsland: Taiwan
  • Preis: EUR 8,90

Seite des Herstellers: meinlcymbals.com

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