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Maxon OD-9 Test

Mit dem OD-9 präsentiert Maxon eine Neuauflage des Ibanez TS 909, dem Nachfolger des Ibanez Tubescreamers TS 808. Anfang der Achtziger kreierte der japanische Hersteller diesen Overdrive für Ibanez, blieb selbst aber im Hintergrund. Wie der legendäre TS 808 war auch der TS 909 Teil der äußerst erfolgreichen Pedalserie, einer Serie die Rockgeschichte geschrieben hat, und mit der Ibanez sich als ernsthafter Lieferant hochwertiger Effektgeräten einen Namen machte.


Mitte der 90er machte sich Maxon erfolgreich selbstständig und lässt seither die berühmten Originale wieder auferstehen. Die Pedale von Maxon stehen bei Vintage-Freaks hoch in Kurs, wobei die Produktpalette nicht nur alle Verzerrertypen umfasst, sondern alle möglichen Arten von Bodeneffekten. Beim OD-9 hat Maxon nicht einfach den TS 909 neu aufgelegt, sondern nach eigenen Angaben grundlegend überarbeitet. Im bonedo Verzerrertest soll er uns seine neuen alten Fähigkeiten offenbaren.

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KONZEPT UND AUFBAU
Genau wie das Original aus den 80ern präsentiert sich auch die Neuauflage im grünen Gussgehäuse mit exakt den gleichen äußeren Geschlechtsmerkmalen wie das Urmodell. Diese Gehäuse sind übrigens unglaublich widerstandsfähig und eignen sich, neben dem Drauftreten, auch bestens zum Nageleinschlagen. Aber weiter im Text. Drei Regler befinden sich auf der Oberseite des Pedals, die nicht vom allgemeinen Standard abweichen: Drive ist wie immer für den Zerrgrad zuständig, der beim OD-9 nicht besonders hoch und relativ weich ausfällt. Für die Klangformung steht der Tone-Regler zur Verfügung, und für die Ausgangslautstärke ein Potentiometer mit der Bezeichnung Level. Gegenüber dem Original kann der OD-9 mit einer verbesserten Elektronik aufwarten, bestückt mit dem integrierten Schaltkreis JEC4558. Diese Bausteine sind für den besonders harmonischen Klang der alten Teile bekannt und auch im King Of Tone von Analogman verrichten sie ihren Dienst.

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PRAXIS UND SOUND
Den Klang eines Tubescreamers zu beschreiben ist fast ein Unding, weil viele Leute diesen Overdrive kennen und mögen – oder auch nicht. Und auch der OD-9 polarisiert: Die maximale Verzerrung ist bei ihm eher von der gemäßigten Sorte, die Mitten werden betont und die Zerrstruktur kann man insgesamt als sehr weich beschreiben.

Audio Samples
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Soundbeispiel 1 Soundbeispiel 2

Vor einem Transistorverstärker kann ich mir eigentlich kaum etwas Langweiligeres vorstellen. Wer interessante Sounds erzeugen möchte, für den gehört der OD-9 auf jeden Fall vor einen Röhrenamp, mit dem er dann interagieren kann. Sehr gute Ergebnisse brachte das Zusammenspiel mit einem angecrunchten Fender Deluxe oder einem Princeton, aber auch mit diversen Marshall-Amps. Vor allem zusammen mit einem JCM 800 geht die Luzi richtig ab. Ich selbst besitze einen sehr alten TS 909, der nachträglich mit dem JEC4558 IC ausgestattet wurde. Im direkten Vergleich zu meinem Altertümchen hat sich der Sound beim OD-9 wirklich verbessert. Der Maxon OD-9 klingt homogener als mein altes Schätzchen, das etwas mehr Direktsignal durchlässt. Und genau das war es, was mich immer gestört hat, und hier ein Grund, warum mir dieses Reissuepedal tatsächlich besser gefällt als mein Vintage-Teil.

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FAZIT
Der OD-9 ist eine überarbeitete Kopie des alten Ibanez Tube Screamers TS 909, der an die Qualität der alten Geräte locker herankommt. Da haben die Leute von Maxon echt gute Arbeit geleistet. Das Teil ist erstklassig verarbeitet und  bringt einen tollen Sound, der genau das macht, was man von ihm erwartet. Der gelieferte Ton ist rund und weich, der Verzerrungsgrad eher etwas für Blues und Rock, nichts für Metal.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Tubescreamer-Kopie aus eigenem Hause
  • Verarbeitung
  • Sound
Contra
Artikelbild
Maxon OD-9 Test
Für 149,00€ bei
TECHNISCHE DATEN
  • Typ: Overdrive
  • Regler Drive, Tone, Level
  • Schalter: ON/OFF
  • Anschlüsse: In/Out, 9 Volt DC Netzteilbuchse
  • Preis: 199,- Euro UVP
Hot or Not
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Maxon_OD9_1 Bild

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Profilbild von Linsenpuppe

Linsenpuppe sagt:

#1 - 13.10.2011 um 13:26 Uhr

0

Es gab keinen TS-909. Gemeint ist der TS-9, der sich vom TS-808 nur durch zwei andere Widerstände unterscheidet. Der aktuelle Maxon OD-9 ist also eine exakte Kopie des Ibanez TS-9. Was verwirrend ist, denn es gab in den 80ern auch einen Ibanez OD-9, der eine ziemlich andere Schaltung hatte.

Profilbild von Linsenpuppe

Linsenpuppe sagt:

#2 - 13.10.2011 um 13:30 Uhr

0

...und Maxon war immer selbständig. Sie haben bis 2002 die Teile für Ibanez gefertigt. Heute halt unter eigenem Label, Ibanez lässt woanders fertigen, mit (etwas) geringerer Qualität. Eine irgendwie "bessere" Elektronik als die originalen TS9 aus japanischer/taiwanesischer Produktion hat der Maxon OD-9 also nicht. Bessere, im Inland handgebaute Tubescreamer mit True Bypass hat zB MEK (uk-electronic.de). Noch dazu billiger...

Profilbild von Linsenpuppe

Linsenpuppe sagt:

#3 - 13.10.2011 um 13:36 Uhr

0

...und der Chip hieß auch nie JEC4558, sondern JRC4558. Die Vorstellung, 4558er von verschiedenen Herstellern würden systematisch anders klingen, ist durch Blindtests widerlegt. Auch hat der OD-9 nicht weniger Gain, als der TS9. Da mögen erhebliche Bauteiltoleranzen beim Gainpoti (max +/- 20%) beim Testexemplar eine Rolle gespielt haben. Und kein Tubescreamer hat je ein "Direktsignal durchgelassen". Sowas kann zB das Sparkle Drive von Voodoo Labs.
Die Inkompetenz dieses "Testers" ist wirklich unglaublich.

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Robby sagt:

#4 - 15.10.2011 um 22:00 Uhr

1

Hallo Linsenpuppe,
es heißt natürlich TS 9 und nicht 909 und bei der Bezeichnung des Chips habe ich versehentlich ein E für ein R gedrückt. Dumm gelaufen, danke für den Hinweis. Ich habe vor einiger Zeit unterschiedliche Chips bei einem befreundeten Techniker getestet, der sich eine ganze Reihe derTypen NJM 4558 und JRC 4558 zu Versuchszwecken besorgt hatte. Diese haben wir abwechselnd in den Analogman King Of Tone gesteckt und miteinander verglichen. Ob die Typen unterschiedlich klingen, oder
Bauteiltoleranzen zu klanglichen Unterschieden geführt haben, kann ich nicht sagen, aber uns hat letztlich einer der JRC 4558 besser gefallen.Das ist natürlich subjektiv und reine Geschmackssache. Das aber ein winziger Cleananteil beim Tubescreamer mit durchzuschimmern scheint, ist
nicht nur mein subjektiver Eindruck. Ich weiß nicht, ob das
schaltungstechnisch so gewollt ist und wie das bei den Geräten von MEK ist. Man kann es aber hören, wenn man den Tubescreamer vor einen sehr cleanen Amp, am besten einen Roland Jazz Chorus, schaltet.LG Robby Mildenberger

Profilbild von Pinsenluppe

Pinsenluppe sagt:

#5 - 15.10.2011 um 23:44 Uhr

0

Du bist mir ja einer, Linsensuppe... Erst mal überall seinen Senf dazugeben und dann nur rummotzen?! Dein Verkauf von hangemachten "Boutique-Pedalen" läuft wohl nicht so gut, dass du soviel Zeit für`s Kommentare geben hast? Oder ist es doch die heimliche Lust am Klugscheißen? Im Ernst Alter, mach dich mal locker... PS.: Logisch das solche Dinger im Laden viel teurer sind, denn der Verkäufer will den Laden ja auch schön warm haben, wenn einer wie du vorbeikommt, um ihn vollzusülzen und anschließend doch wieder nix zu kaufen.

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