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Marshall Bluesbreaker Vintage Reissue Test

Als Marshall Bluesbreaker Vintage Reissue bringt der britische Hersteller sein Bluesbreaker-Pedal rund 60 Jahre nach der Vorstellung des gleichnamigen Verstärkers erneut auf den Markt. Das an den durch Eric Clapton berühmt gewordenen Marshall-Amp angelehnte Overdrive-Pedal erschien erstmals 1991. Mit seinem transparenten Sound diente es seitdem immer wieder als Vorlage für andere Overdrives wie den Analogman King of Tone.

Marshall Bluesbreaker Vintage Reissue Test

Marshall Bluesbreaker Vintage Reissue – das Wichtigste in Kürze

  • Wiederauflage des ersten Marshall Bluesbreaker-Pedals
  • Transparenter Overdrive
  • Vorlage für zahlreiche Overdrive-Pedale wie den Analogman King of Tone
  • Made in England

Die Geschichte des Marshall Bluesbreaker Pedals

Die MK1-Version des Marshall Bluesbreaker Overdrives erschien erstmals 1991 gemeinsam mit dem Shredmaster und dem Drivemaster. Letzterer war eine Neuauflage des u. a. von Gary Moore sehr gern genutzten Marshall Guv’nor Pedals. Der Bluesbreaker Overdrive (auf dem Gehäuse Blues Breaker geschrieben) sollte als Anlehnung an den Sound des Marshall JTM-45-Combos aus den 60er-Jahren verstanden werden. Zu einiger Berühmtheit und der zweiten Namensgebung gelangte er mit Eric Clapton auf dem legendären John Mayall Album „Blues Breakers with Eric Clapton“.
Auch dem Bluesbreaker-Pedal war zu Beginn der 90er-Jahre zunächst wenig Erfolg vergönnt und dementsprechend schnell wurde die Produktion wieder eingestellt. Erst John Mayers berühmtes Continuum-Album von 2006, bei dessen Recording-Sessions der Bluesbreaker auf Mayers Pedalboard gesichtet wurde, sorgte für einen großen Hype. Drei Jahre zuvor erschien außerdem der Analogman King Of Tone, der sich ebenfalls an diesem Schaltkreis orientiert und heute Kultstatus besitzt. Weitere bekannte Modifikationen der Schaltung befinden sich außerdem beispielsweise im JHS Morning Glory oder im Wampler Pantheon.
Da die erste Version des Bluesbreaker-Pedals nur für relativ kurze Zeit produziert wurde, sind die Gebrauchtpreise inzwischen astronomisch hoch. Umso schöner also, dass Marshall dieses Pedal neben einigen anderen, wie dem Guv’nor wieder neu auflegt.

Marshall Bluesbreaker Vintage Reissue Verzerrerpedal
Fotostrecke: 3 Bilder Wiederauflage eines Klassikers: Das Marshall Bluesbreaker Pedal.

Aufbau und Bedienung des Marshall Bluesbreaker Overdrives

Die Wiederauflage des Marshall Bluesbreaker-Pedals kommt mit einer kurzen Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen. Und genauso, wie es sich für eine Vintage-Reissue-Version gehört, wurde hier nichts verschlankt. Dementsprechend präsentiert sich der Marshall Bluesbreaker im typisch ausladenden Metallgehäuse. Das misst 110 x 147 x 67 mm, bringt satte 703 g auf die Waage und wirkt sehr robust. Unangetastet bleibt bei der Neuauflage allerdings auch das Schaltungsdesign, das auf einen True-Bypass oder einen Buffer verzichtet. Stattdessen kommt wie beim Original ein Hardwire-Bypass zum Einsatz. Neben dem Fach für einen 9-V-Block offenbart die Unterseite eine großzügig gummierte Unterlage, die für eine gute Bodenhaftung sorgt. Darüber hinaus wird dem Käufer an dieser Stelle verraten, dass das Pedal daheim in Großbritannien produziert wird. Laut Hersteller liegt die Stromaufnahme bei 5 mA und betreiben lässt sich das Pedal mit einem optionalen 9-V-Netzteil oder der schon erwähnten 9-V-Batterie. Justiert wird der Overdrive ansonsten ganz simpel über ein Gain-, Tone- und Volume-Poti. Der Fußschalter sitzt mittig auf der angeschrägten Oberseite, die die eingelassenen Potis vor versehentlichen Fußtritten schützt.

Marshall Bluesbreaker Vintage Reissue Bedienelemente
Fotostrecke: 5 Bilder Der Overdrive kommt mit insgesamt drei Potis zur Klangbearbeitung aus.
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Soundcheck und klangliche Eigenschaften des Marshall Bluesbreaker Overdrives

Für die heutigen Aufnahmen zum Test läuft sich mein Fender Silverface Bassman 50 aus dem Jahre 1974 warm. Dessen Signal geht über eine Universal Audio OX Box, die die Simulation einer 4×12 Box mit Greenback Speakern bereitstellt und wird anschließend aufgezeichnet. Für die Aufnahmen kommen außerdem fünf E-Gitarrenklassiker in Form einer Telecaster, Stratocaster, ES-335, Les Paul und SG zum Einsatz. Einen ersten Soundcheck mit der Tele und der Les Paul gibt es im zweiten Teil des folgenden Videos.

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Mehr Informationen

Beim Anspielen ergibt sich Untity Gain in etwa mit dem Gain-Poti auf 12 Uhr und dem Volume-Poti auf 15 Uhr. In Sachen Signal-Boost ist über die Reglung des Outputs also nicht mehr allzu viel Luft nach oben. Schaltet man den Overdrive in der genannten Einstellung hinzu, wird das Signal mit dem Tone-Poti auf Mittelstellung lediglich etwas vollmundiger. Über die Gain-Einstellung kann anschließend oberhalb der 12-Uhr-Marke sehr schön der Zerrgrad dosiert werden. Dabei erhöht sich noch einmal der Output und je nach Break-Up-Verhalten des verwendeten Amps wird über Gain und Output der gewünschte Zerrgrad eingestellt. Hier bestätigt das Marshall Bluesbreaker-Pedal absolut den Ruf eines Transparent-Overdrives und wirkt vor allen Dingen im angezerrten Betrieb sehr natürlich und dynamisch. Dementsprechend lässt sich dem Signal bei Bedarf einfach ein wenig mehr Körnung spendieren, ohne den Amp zu weit aufreißen zu müssen. Sehr sinnvoll abgestimmt wirkt ansonsten das Tone-Poti. Mit ihm lässt sich, je nach Spielweise, Gitarrentyp und Pickup, das Signal in den Höhen entschärfen oder der Sound frischer und präsenter gestalten. Leben muss man ansonsten mit etwas matteren Höhen im Bypass, wie ein kurzer Abgleich mit dem Direktsignal der Gitarre in dem Amp zeigt. Betreibt man das Pedal allerdings beispielsweise auf einem Board mit einem Buffer am Beginn der Signalkette, ist dieser Umstand hinfällig.

Marshall Bluesbreaker Vintage Reissue Verzerrerpedal
Das Marshall Bluesbreaker Overdrive Vintage Reissue liefert einen sehr natürlichen Overdrive-Sound.

Der Marshall Bluesbreaker im Zusammenspiel mit verschiedenen Gitarrenmodellen

Für einen genaueren klanglichen Eindruck folgen abschließend noch ein paar Aufnahmen mit den schon erwähnten Gitarrenmodellen. Durch das natürliche und dynamische Ansprechverhalten des Pedals ist die Spielfreude quasi garantiert. Wie schon erwähnt, lässt sich der Sound außerdem im Handumdrehen über das Tone-Poti an die Spielweise und das verwendete Instrument anpassen. Ebenfalls sehr entgegenkommend zeigt sich Marshalls Bluesbreaker in Kombination mit einem weiteren Overdrive. Beim letzten der folgenden Beispiele habe ich dafür noch einen Tubescreamer vor dem Bluesbreaker platziert.

Audio Samples
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Bluesbreaker + Telecaster (Bridge PU) Bluesbreaker + Stratocaster (Neck PU) Bluesbreaker + Les Paul (Bridge PU) Bluesbreaker + ES-335 (Neck PU) Bluesbreaker + SG (Bridge PU) Tubescreamer + Bluesbreaker + Les Paul (Neck -> Bridge PU)
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Die Neuauflage des Marshall Bluesbreaker Overdrives als Vintage Reissue orientiert sich detailgenau am Vorbild aus den frühen 90er Jahren. Sein sehr natürlich klingendes Zerrverhalten kann besonders in moderaten Einstellungen ohne Frage als amp-like bezeichnet werden. Gleichzeitig bringt die authentische Nachbildung der MK1-Variante auch ein paar Features mit, die heute nicht mehr ganz so zeitgemäß wirken. Zu nennen wäre hier das sehr ausladende Gehäuse und auch der Verzicht auf einen Buffer oder eine True-Bypass-Schaltung. Meiner Spielfreude und Begeisterung für den Sound des Bluesbreakers haben diese Punkte aber dennoch überhaupt keinen Abbruch getan.

Marshall Bluesbreaker Vintage Reissue Overdrive
Das Marshall Bluesbreaker Vintage Reissue Overdrive-Pedal ist eine authentische Nachbildung der MK-1 Variante.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ordentliche und massive Verarbeitung
  • authentische Nachbildung
  • sehr natürlicher Overdrive-Sound
  • dynamische Ansprache
Contra
  • keins
Artikelbild
Marshall Bluesbreaker Vintage Reissue Test
  • Hersteller: Marshall
  • Modell: Blues Breaker (Vintage Reissue)
  • Typ: Overdrive-Pedal
  • Herstellungsland: Großbritannien
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Schalter/Regler: Gain, Tone, Volume
  • Abmessungen: 110 x 147 x 67 mm (B x T x H)
  • Bypass: Hardwire-Bypass
  • Gewicht: 703 g
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil oder 9-V-Batterie (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 5 mA
  • Ladenpreis: 179,00 Euro (Februar 2023)
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Marshall Bluesbreaker Vintage Reissue Bedienelemente

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Profilbild von Andy Bartosh

Andy Bartosh sagt:

#1 - 30.04.2024 um 14:08 Uhr

0

Also ich hab 2 Bluesbreaker aus den 90ern und wenn ich die Batterie rausnehme, kommt das Signal durch, also teue bypass, oder wie?

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