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Marshall 50th Anniversary JVM-1 Test

Praxis

 Zahlen sind Schall und Rauch, wie wir wissen, und das vor allem, wenn es um Leistungsangaben eines Röhrenamps geht. Das eine Watt macht so viel Lärm, dass es schon im Cleanbereich über die Zimmerlautstärke hinausgeht. Wenn der Bassist nicht mit einem Ampeg-Turm dagegenhält, kann man den JVM-1 durchaus auch mal zur Bandprobe mitnehmen. Beim Combo ist der Speaker sehr gut auf den Ampsound eingestellt, es quäkt nicht, sondern man erhält vor allem bei niedrigen Lautstärken einen angenehm satten Klang.
Clean Channel
Der Headroom für unverzerrte Sounds im Clean-Channel ist eher klein, aber das ist völlig normal für einen Verstärker mit einem Watt Leistung. Hier setzt die Endstufensättigung ab 12 Uhr ein, das Ergebnis ist ein leicht dreckiger Cleansound, der bei härteren Anschlägen in eine crispe Verzerrung übergeht. Das Ganze kann man bis zum Crunchsound bei vollem Volumen weitertreiben. Mit einer Humbuckergitarre bekommt man dabei auch schon einen knackigen Rocksound im AC/DC-Stil hin. Die Klangregelung arbeitet sehr wirkungsvoll, es tut sich also wirklich etwas, wenn man die Regler bewegt. Auch wenn man die hohen Frequenzen weiter aufdreht, wird es nicht ätzend – mit einer Strat erhält man einen schönen brillanten Ton.
Hier sind zwei Hörbeispiele mit dem Clean-Channel. Cleansound mit linearer Einstellung der Klangregelung.

GitClean-VolOd GainOD-VolTrebMidBassPresRes
Strat1212121212Off
Audio Samples
0:00
Clean Flat Strat

Strat mit maximalem Volume.

GitClean-VolOd GainOD-VolTrebMidBassPresRes
Strat1715121216Off
Audio Samples
0:00
Dirty Strat

Overdrive Channel
Der Overdrive-Channel fängt da an, wo der Clean-Kanal aufhört. Bei Gain auf 8 Uhr gibt es einen dynamischen Crunchsound zu hören, bei dem die Zerrdichte noch nicht so hoch ist. Aber das wird relativ schnell stärker, denn es gilt schließlich die komplette Bandbreite an Zerrsounds abzudecken, und wenn es richtig brazzeln soll, darf man keine Zeit mit Crunchsounds verlieren. Finde ich in Ordnung, denn für die Dynamik-Freunde ist ja bereits der Clean-Kanal da. Auch hier kann man mit der effektiven Klangregelung sehr variationsreiche Sounds einstellen, wobei die Resonance-Funktion zusätzlich noch für ein entsprechendes Low-End sorgt. Beim Aufnehmen würde ich sie nicht nutzen, weil der Bassbereich dadurch zu mulmig wird, aber zum Üben bei geringen Lautstärken mit hoher Verzerrung ist sie extrem vorteilhaft. Das Spielgefühl ist wesentlich besser und man hat trotz Zimmerlautstärke einen druckvolleren Sound. Leider rauscht der Amp bei höheren Gain-Einstellungen zu stark, daher wird es etwas kritisch, ihn als Recording-Amp für HiGain-Sounds einzusetzen. Vom Klang her ist er auf jeden Fall überzeugend.
Auch hier kommen ein paar Beispiele mit unterschiedlichen Einstellungen im Overdrive-Kanal. Minimal-Gain mit der Strat im Overdrive-Kanal.

GitClean-VolOd GainOD-VolTrebMidBassPresRes
Strat81612121212Off
Audio Samples
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OD Strat – Gain 8

SG mit Gain auf neun Uhr.

GitClean-VolOd GainOD-VolTrebMidBassPresRes
SG91512141512Off
Audio Samples
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OD SG – Gain 9

Dieselbe Einstellung mit aktivierter Resonance-Funktion.

GitClean-VolOd GainOD-VolTrebMidBassPresRes
SG91512141512On
Audio Samples
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OD SG – Gain 9 – Resonance On

Leadsound mit der Les Paul, zuerst der Halspickup, dann der Steg-Tonabnehmer.

GitClean-VolOd GainOD-VolTrebMidBassPresRes
Les Paul141315131310Off
Audio Samples
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OD Les Paul – Gain 14

Mid Scoop Metal.

GitClean-VolOd GainOD-VolTrebMidBassPresRes
SG16131581314Off
Audio Samples
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SG – Mid Scoop
Kommentieren
Profilbild von Peter

Peter sagt:

#1 - 03.01.2013 um 00:26 Uhr

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Der Test gefällt mir sehr gut.
Mich würde noch interessieren,ob das Rauschen
sehr störend ist.

Profilbild von Andy

Andy sagt:

#2 - 05.01.2013 um 08:25 Uhr

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Klingt gut, aber für diese Anwendung einfach zu teuer. Da nutze ich doch lieber meinen JVM 205H der auch in wirklich allen Locations eine gute Figur macht.

Profilbild von Alex

Alex sagt:

#3 - 30.07.2014 um 23:30 Uhr

0

Mich würde auch das Rauschen interessieren- Endstufe und Gain voll auf oder wie????

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