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Mapex Black Panther Design Lab Artist Snares Versatus und Maximus Test

Die Mapex Black Panther Serie rangiert weit vorn, wenn es um gut ausgestattete und bezahlbare Snaredrums geht. Dieses Jahr wurde die Serie um ganze 14 Modelle erweitert, deren Testberichte ihr bei uns bereits nachlesen konntet. Mit den heute vorliegenden Design Lab Artist Snares geht es nicht nur preislich ein ganzes Stück weiter nach oben, auch bei den Features wird eine Schippe draufgelegt, schließlich sollen die Trommeln den anspruchsvollen Ohren und gesegneten Händen von Jazz-Ikone Jeff Hamilton und Studio-Drummer Russ Miller genügen. Die Testberichte zu den Artist Design Lab Snares von Chris Adler (Warbird) und Craig Blundell (The Machine) gibt es in einem separaten Artikel meines Kollegen Max Gebhardt zu lesen.

Mapex_BP_Design
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Details

Die flache Versatus hat eine große Schwester bekommen

Die Versatus, das Signature-Modell von Russ Miller, in der ungewöhnlichen Größe 14“ x 4 5/8“ wurde bereits 2015 vorgestellt, in der neuen Variante hat sie ein optisches und technisches Update erhalten, und für Freunde von tieferen Snares ist außerdem eine neue Ausführung in 14“ x 6,5“ hinzugekommen. Die Versatus-Trommeln haben einen siebenlagigen, acht Millimeter starken Schichtholzkessel. Je zwei Lagen Ahorn werden mit drei Innenlagen Mahagoni kombiniert. Das hochglanzlackierte Außenfurnier nennt sich Peach Burl Burst – eine pfirsichfarbene Holzmaserung mit Verlauf ins leicht Rötliche zu den Außenseiten hin. Eine Besonderheit der Versatus-Kessel ist, dass nur auf der Oberseite ein Verstärkungsring aus Maple eingeleimt ist. 
Die Kesselgratung beträgt auf der Resonanzfellseite 35 Grad, auf der Schlagseite sind es typische 45 Grad. Alle Trommeln verfügen über die verrundete SONIClear-Gratung, die für eine sattere Fellauflage und leichtere Stimmbarkeit sorgen soll. Die Snarebeds folgen dem Verlauf der Gratung, sind etwa 15 Zentimeter breit und an der tiefsten Stelle drei Millimeter tief. Die gesamte Verarbeitung der beiden Kessel ist auf allerhöchstem Niveau, wie man es bei einer rund 800 Euro teuren Trommel auch erwarten kann. 

Fotostrecke: 5 Bilder Dunkle Hardware im Black Nickel Finish ziert alle drei Modelle.

Schauen wir uns mal die Hardware der Versatus Snares etwas genauer an. Ins Auge stechen die 20 neu designten Tubelugs aus Messing, die beim flachen Modell versetzt angebracht sind. Sämtliche Hardware ist im Black Nickel Finish gehalten. Auch neu ist, dass die insgesamt fünf Design Lab Artist Snares mit der beliebten Trick Multi-Step Abhebung ausgerüstet sind. Alle Kessel haben gleich vier Luftausgleichslöcher installiert, was für eine Verkürzung des Kesseltons sorgt.
Die Spannreifen sind nach innen geflanschte Sonic Saver Hoops, wie sie auf fast allen teureren Black Panther Snares montiert sind. Auch bei der Fell- und Teppichbestückung setzt Russ Miller eigene Akzente, die Felle stammen von Remo, als Schlagfell ist ein Fiberskyn Diplomat und auf der Unterseite ein Ambassador Resonant aufgezogen, der etwas schmalere Teppich stammt von Puresound und hat 16 Spiralen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das neue Versatus-Modell hat einen 6,5“ tiefen Kessel.

Jeff Hamiltons neue Signature Snare heißt ganz bescheiden „The Maximus“ 

Jazz-Legende Jeff Hamilton spielte viele Jahre lang Remos Acousticon-Kessel, nach seinem Wechsel im Jahr 2018 zu Mapex Drums war es dieses Jahr Zeit für ein eigenes Signature-Modell. Die Hardware- und Fellausstattung der 14“ x 6“ großen Maximus Snare ähnelt, bis auf das etwas flachere Kesselmaß, eins zu eins der sechseinhalber Versatus Snare, weshalb ich auf eine erneute Beschreibung der Specs an dieser Stelle verzichte. Beim Teppich setzt Mr. Hamilton auf ein Vintage-Modell mit 20 Spiralen des japanischen Endorsement-Partners Canopus Drums. Der schwarz hochglanzlackierte, achtlagige und 8,9 Millimeter starke Schichtholzkessel ist in Vintage-Manier gefertigt, er besteht komplett aus Mahagoni und hat beidseitig Verstärkungsringe eingeleimt. Bei dem Snarebed spricht Mapex von einem „ Special Design“ – beim Vergleich mit den Versatus Snarebeds (siehe oben) kann ich allerdings keinen Unterschied feststellen. Auch die Maximus ist in allen Belangen makellos verarbeitet. Schauen wir mal, wie die Trommeln klingen.

Fotostrecke: 5 Bilder Klavierlack und im Vergleich zu den Versatus-Modellen mehr optisches Understatement: The Maximus.
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Praxis

Versatus – der Name ist Programm

Zuerst nehme ich mir die beiden Versatus Snares vor. Der Name verspricht Vielfältigkeit, was ich auch mit einem hohen Stimm- und Dynamikumfang assoziieren würde. Das trifft bei beiden Modellen absolut zu. Beide Versatus Snares überzeugen mit ultrapräziser Teppichansprache bei kontrollierten Obertönen. Rimshots klingen kräftig und etwas „knochig“, Rimclicks setzen sich sehr gut durch. Während die flache Versatus vor allem in hohen und mittleren Lagen ihre Stärken hat, kann mich die 6,5er Versatus als absoluter Allrounder überzeugen. Ab der mittleren bis in die tiefen Lagen hinein bietet sie einen sehr holzigen, vollen Klang mit viel Bauch, der trotzdem kompakt und artikuliert bleibt. Ich denke, das liegt auch an der Vielzahl an Luftausgleichslöchern, zudem überzeugt sie bis in hohe Register hinein. Wenn es ganz „bretthart“ gestimmt und funky werden soll, ist allerdings die 14“ x 4 5/8“ wieder vorn.   

Audio Samples
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4 5/8″ Versatus – sehr tief – offen, gedämpft 4 5/8″ Versatus – tief – offen, gedämpft 4 5/8″ Versatus – mittel – offen, gedämpft 4 5/8″ Versatus – mittel – Check 4 5/8″ Versatus – mittelhoch – offen, gedämpft 4 5/8″ Versatus – hoch – Besen 4 5/8″ Versatus – sehr hoch – Besen 4 5/8″ Versatus – sehr hoch – offen

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Die tiefere Versatus entpuppt sich recht schnell als Favorit des Trios

Die Teppichabhebung arbeitet in den drei Abstufungen sehr gut mit dem relativ schmalen Puresound-Teppich zusammen, wobei mir das Teppichsignal in der ersten Stufe fast schon etwas zu rappelig ist. Aber es macht Spaß, so viele Optionen zu haben. Damit ist das Spielen von Rolls und Rudiments eine wahre Freude! Das Fiberskyn Diplomat ist ein super Fell für Besenspiel, Russ Miller und besonders auch Jeff Hamilton sind ja als Meister dieses Metiers bekannt. Für Backbeat-Spiel und in lauteren Dynamiken klingt das Fiberskyn aber in meinen Ohren immer etwas pappig. Das ist sicherlich Geschmacksache. Mit einem Aquarian Texture Coated, welches ich im Nachgang noch zum Vergleich aufgezogen habe, klingen die Snares noch ein Stück offener, auch die Kombination aus Rimshots / Fellklang finde ich so etwas organischer. 

Audio Samples
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6,5″ Versatus – sehr tief – offen 6,5″ Versatus – tief – offen, gedämpft 6,5″ Versatus – mitteltief – offen, gedämpft 6,5″ Versatus – mittel – leicht gedämpft 6,5″ Versatus – mittelhoch – Check 6,5″ Versatus – mittelhoch – offen, gedämpft 6,5″ Versatus – hoch – Besen 6,5″ Versatus – hoch – offen

Dunkel ist nicht nur die Optik der Maximus

Die Maximus hat ebenfalls eine superbe Teppichansprache. Schon ganz zart gespielte Rolls klingen crisp und sehr präzise. Im Vergleich zur tiefen Versatus klingt der Kesselton der Maximus stets ein wenig trockener und insgesamt dunkler, der Canopus Teppich liefert dazu die nötige Portion an Höhen, was unter dem Mikrofon eine stimmige Kombination ergibt. Auch wenn die Trommel ganz klar mit einem Vintage-Konzept vermarktet wird, klingt sie allein aufgrund der massiven und zahlreich verbauten Hardware doch deutlich moderner, lauter und artikulierter als ich es von alten Vintage Snares her kenne. Zum Vergleich habe ich meine 14“ x 5“ Rogers Luxor aus den 60er Jahren aus dem Regal geholt, die ich wegen des fetten und luftigen Kesseltons so schätze. Die Rogers bringt aufgrund der relativ leichten Spannreifen aus Messing und insgesamt nur sechs Spannböckchen nicht nur deutlich weniger Gewicht auf die Waage, auch spielt sie sich insgesamt wesentlich weicher. 

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Mit Besen gespielt, macht die Maximus einen super Job, auch die mittleren und mittelhohen Stimmungen, die Jeff Hamilton favorisiert, liegen ihr. Insgesamt ist sie aber für meine Ohren im Vergleich zur 6,5er Versatus weniger Hansdampf in allen Gassen. Auch wenn der Stimmumfang der Maximus ebenfalls immens ist, muss ich ein wenig länger schrauben, um Stimmungen zu finden, die nicht nur sauber klingen, sondern – zumindest für meinen Geschmack – auch den Ohren schmeicheln. Im Video könnt ihr euch alle Lagen von sehr tief bis sehr hoch anhören. Der sehr lang gestaltete Canopus Teppich kommt übrigens nur mit den letzten zwei der drei möglichen Teppicheinstellungen der Trick-Abhebung zurecht. Für die erste, sehr lose Einstellung ist er dann deutlich zu rappelig. Auch bei der Maximus lässt sich mit dem Austausch des Schlagfells, hin zu einem konventionellen, einlagig-beschichteten Modell, noch mehr Frische in den Gesamtklang holen.

Audio Samples
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6″ Maximus – sehr tief – offen, gedämpft 6″ Maximus – mittel – Check 6″ Maximus – mittelhoch – Teppich Spannungen 6″ Maximus – mittelhoch – offen, gedämpft 6″ Maximus – mittelhoch – Besen 6″ Maximus – hoch – offen
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Fazit

Die drei Signature-Modelle für Russ Miller (2x Versatus) und Jeff Hamilton (The Maximus) sind als rundum gelungen zu bezeichnen. Sowohl was die Verarbeitung als auch die Hardware-Ausstattung betrifft, werden hier keinerlei Kompromisse gemacht. Besonders die tiefere, 14“ x 6,5“ große Versatus entpuppte sich im Test als sensible und äußerst wandelbare Trommel mit einer sehr guten Ansprache, hoher Dynamik und sehr weit nutzbarem Stimmumfang. Die kleine Schwester in der Sondergröße 14“ x 4 5/8“ ist auch als flexible Edel-Piccolo zu bezeichnen. Ihre Stärken liegen vor allem in den mittleren und hohen Lagen. Auch tief gestimmt geht einiges, hier spielt dem neuen Partnermodell aber einfach der tiefere Kessel mehr in die Karten. Das Jeff Hamilton Modell „The Maximus“ kann mit super präziser Teppichansprache begeistern, der Klang des Mahagonikessels in Vintage-Bauweise ist deutlich dunkler und insgesamt etwas weniger offensiv als bei den Versatus-Modellen. Auch diese Snare hat einen großen Stimmumfang, allerdings ist die Trommel aufgrund des Klangcharakters, der in manchen Stimmungen etwas eigenwillig ausfällt, nicht so vielfältig nutzbar wie die tiefe Versatus. Die Stärken liegen klar in mittleren und mittelhohen Stimmungen und im Besenspiel. 
Keine der drei Trommeln dürfte für Schnäppchenjäger interessant erscheinen, aufgrund der Ausstattung und Verarbeitung gehen die Anschaffungspreise aber in Ordnung. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Top Hardware und Ausstattung
  • Sehr feine Teppichansprache
  • Weiter Stimmumfang der Versatus-Modelle
  • 6,5er Versatus ist ein idealer Allrounder
Contra
  • Nutzbarer Stimmumfang der Maximus im Vergleich eingeschränkt
Artikelbild
Mapex Black Panther Design Lab Artist Snares Versatus und Maximus Test
Für 799,00€ bei
Mapex Black Panther in der Edel-Ausführung: 2x Versatus und The Maximus.
Mapex Black Panther in der Edel-Ausführung: 2x Versatus und The Maximus.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Mapex
  • Herkunftsland: China
  • Bezeichnung:
  • The Maximus 14“ x 6“
  • Mahagonikessel, 8 Lagen mit beidseitigen Verstärkungsringen
  • Canopus Vintage Teppich mit 20 Spiralen
  • Preis: (Verkaufspreis November 2020) EUR 769,-
  • Bezeichnung:
  • Versatus 14“ x 6,5“ und 14“ x 4 5/8“
  • Maple / Mahagoni mit Verstärkungsring nur auf der Oberseite
  • Puresound PD1416 mit 16 Spiralen
  • Preise: (Verkaufspreise November 2020)
  • Versatus 14“ x 6,5 EUR 799,-
  • Versatus 14“ x 4 5/8“ EUR 749,-
  • Ausstattung: (alle Modelle)
  • Hardware: Black Nickel Finish
  • Spannreifen: Sonic Saver Hoops
  • Spannböckchen: 20 pro Trommel, i-Tubelugs aus Messing
  • Abhebung: Trick Multi Step
  • Felle: Remo USA – Fiberskyn Diplomat / Ambassador Snare Side
  • Zubehör: Schutzhülle aus Stoff, Stimmschlüssel, Zertifikat

Seite des Herstellers: https://www.mapex.de

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