Mackie ProFX10 GO Test

Mackie mausert sich langsam, aber sicher zum „off the grid“ Experten, denn eben den bekannten batteriebetriebenen mobilen Boxen und PA-Systemen präsentieren die Amerikaner mit dem ProFX10 GO einen Mixer, der sich alternativ auch via integrierten Akku betreiben lässt. Dazu wandelt der Kompaktmixer geschickt zwischen den Welten. Zu dem analogen Mixerteil fügt Mackie gleich einige interessante digitale Features hinzu. Zum Beispiel eine Bluetooth 5.0 Schnittstelle, ein 2 x 4 USB-C-Audiointerface sowie eine editierbare Digital-FX Einheit samt Farb-Display …

Mackie ProFX10 GO PA-Mixer-Test Review

Mackie ProFX10 GO – das Wichtigste in Kürze

  • analoger Mixer für Musiker, Singer/Songwriter und kleine Bands.
  • Akkubetrieb möglich
  • 7 Eingangskanäle
  • editierbare digitale FX-Einheit 
  • Bluetooth-Schnittstelle
  • 2×4 USB-C-Audiointerface

Was ist im Lieferumfang enthalten?

Geliefert wird der Mackie ProFX10 GO in einem aufwändig gestalteten Karton, auf dem die Kernkompetenzen des Mixers abgedruckt sind. Neben dem Mixer befindet sich ein externes Netzteil (mit verschraubbarem Stecker), ein Handbuch und ein Software-Gutschein im Lieferumfang. Der Mackie GB-10 Akku ist bereits eingebaut, lässt sich zudem auch separat erstehen, falls ein Wechselbetrieb erwünscht ist. Damit bietet der Kandidat alles, was man für einen direkten Start benötigt.

Mackie ProFX10 GO – der Mixer

Der Mixerteil der ProFX10 GO ist komplett analog ausgeführt und verfügt über eine erstaunlich umfangreiche Ausstattung, wenn man bedenkt, wie kompakt der Mixer ist. 

Der Kandidat verfügt über sieben Mix-Kanäle, wobei die Kanäle 1-4 mono und die Kanäle 5-6, 7-8 und 9-10 stereo ausgelegt sind. Die ersten vier Kanäle sind mit den bekannten Mackie Onyx-Mikrofonvorverstärkern ausgestattet. Kanal 1 & 2 sind zudem mit schaltbaren Hi-Z-Eingängen für den für den direkten Anschluss von Instrumenten versehen, während schaltbare 100-Hz-Hochpassfilter etwaigen Tiefbass-Müll fachgerecht entsorgen. 

Die Kanäle 1 & 2 sind zudem mit Ein-Knopf-Kompressoren ausgestattet. Die letzten drei Stereokanäle akzeptieren Line-Signale via Klinke, Miniklinkenbuchse oder durch die integrierte Bluetooth-Schnittstelle. Stereokanal 7-8 kann alternativ auch einen Stereo-Signal des verbauten USB-Audiointerfaces wiedergeben.

Common Mix Features

Allen Kanälen gemein ist ein 3-Band-EQ mit Festfrequenzen, ein FX-Send-Weg mit separatem Send-Poti pro Kanal und die obligatorischen Pan-Potis. Mute-Taster und Volume-Fader sind ebenfalls bei einem Analogmixer obligatorisch. 

Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse wird die Lautstärke über große Potis anstatt Fader reguliert. Dazu notiere ich beleuchtete Mute-Taster, deren Status schon von weitem ablesebar ist.

Jeder Kanal verfügt über einen 3-Band EQ.
Jeder Kanal verfügt über einen 3-Band EQ.

Eingeschränkt sind die Abhörmöglichkeiten und die generelle Pegelübersicht. Einen dedizierten Solo-Bus sucht man leider vergebens. Doch immerhin verfügen die Mikrofonkanäle 1-4 über „Level-Set-LEDs“, die bei der Aussteuerung helfen. Bei den Line-Signalen sollte man daher besonders auf vernünftige Ausgangspegel der Signalquelle achten.

LEDs helfen bei der Aussteuerung
LEDs helfen bei der Aussteuerung

Master-Sektion

Was die Zahl an Outputs betrifft, zeigt sich die Master-Sektion spendabel. Neben den regulären Main-Outs (XLR/Klinke parallel) notiere ich zusätzliche Control-Room-Ausgänge, einen FX-Send und einen Kopfhöreranschluss. Alles im großen Klinkenformat. 

Zwei 12-stellige LED-Meter zeigen den Pegel der Summe an, während zwei LEDs eine anliegende Stromversorgung (Power) und eine aktivierte Phantomspeisung (+48 V) für alle Mikrofonkanäle anzeigt.

Die Mastersektion des Mackie Mixers
Die Mastersektion des Mackie Mixers

Bluetooth beim Mackie ProFX10 GO

Nicht zu übersehen ist die große Pairing-Taste der verbauten Bluetooth-5.0-Schnittstelle. Die Bluetooth-Schnittstelle ist mit dem Stereokanal 9-10 verbunden. Nutzt man nicht den Blauzahn-Stream, dann kann der Kanal wahrweise auch mit einem analogen Stereosignal über eine Mini-Klinkenbuchse befeuert werden. 

Ungewöhnlich ist die Tatsache, dass die verbaute Bluetooth-Schnittstelle bidirektional ist. Damit lässt sich nicht nur ein Audio-Stream in den Mixer schicken. Vielmehr lässt sich auch der Mix live streamen, ideal um damit auf Twitch, YouTube oder Instagram „live“ zu gehen. Dank Mix-Minus lassen sich Telefongespräche über das Mischpult annehmen, ohne dass der Anrufer sich selbst hört. Das würde sonst zu Echos oder Feedback führen. Vorausgesetzt, das Smartphone ist via Bluetooth gekoppelt. 

Die große Pairing Taste der Bluetooth Schnittstelle ist beleuchtet
Die große Pairing Taste der Bluetooth Schnittstelle ist beleuchtet

Killer Kombis beim Mackie ProFX10 GO

Wie eingangs bereits erwähnt, verfügt Mackie mittlerweile über eine ansehnliche Sammlung an akkubetriebenen Gerätschaften, dazu zählen vier verschiedene akkubetriebene PA-Boxen, wie „Thump GO“, „Thrash212 GO“, die Mackie „ShowBox“ und die „FreePlay LIVE“. Dass die Kombination von „Thrash212 GO“ und „ProFX10 GO“ eine durchaus interessante Option darstellt, konnte ich selbst testen. 

Fast alle Akku-Boxen aus dem Hause Mackie sind mit einem kleinen Mischpultteil ausgestattet. Falls aber die Anzahl an Eingängen und Mix-Möglichkeiten nicht mehr ausreicht, benötigt man für „off the grid“ Einsätze einen zusätzlichen akkufähigen Mixer. Hier bietet sich dann der ProFX10 GO als passende Erweiterung an. Die Kombination ermöglicht die Verstärkung größerer Ensembles an Orten abseits einer festen Stromversorgung, was nicht nur für Straßenmusiker und Friedhofsbeschallungen interessant sein dürfte. Begrenzt ist man nur durch die Akkulaufzeit, aber auch hier hat Mackie dank der Verwendung eines Wechselakku-Systems die passende Antwort. 

Mixer und Aktivbox sind Akku-betrieben!
Mixer und Aktivbox sind Akku-betrieben!

Mackie GB-10 Akku

Der mitgelieferte GB-10 Akku soll das ProFX10 GO mit nur einer Ladung für bis zu 8 Stunden befeuern. Der 12-Volt-Akku wird geladen, während das Gerät mit dem Stromnetz verbunden ist. Wer ganz sicher gehen möchte, kann für 65,- Euro einen zweiten GB-10 als Zubehör erstehen. 

Diese lässt sich dank seiner USB-C-Buchse auch außerhalb des ProFX10 GO aufladen. Mit zwei GB-10 Akkus ist ein autarker Dauerbetrieb möglich. Nur während des Wechselvorgangs ist eine kurze Unterbrechung notwendig. Das Öffnen des Akkufachs und der Tausch des Akkus ist dabei sehr einfach und in einer Minute erledigt.

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GigFX+ Effekte des Mackie ProFX10 GO

Die eingebauten Digitaleffekte sollen über eine hohe Auflösung verfügen und bestehen aus zwölf unterschiedlichen Algorithmen. Was hat Mackie für den Anwender auf Lager? In der Inventarliste finden sich diverse Hall-, Delay- und Modulationseffekte wieder sowie einige gängige Kombinationseffekte (z. B. Delay + Reverb). 

Dabei lassen sich die Effekte über einen Push-Encoder und mit Hilfe des Vollfarb-LC-Display nach Gusto editieren. Neben den wichtigsten Effekt-Parametern, die je nach Algorithmus unterschiedlich ausfallen können, lassen sich die Effekte zusätzlich mit EQ versehen. 

Gerade bei Reverbs können aktivierte High- und Low-Cut-Filter helfen, einen transparenten Effektklang zu erzeugen. Schön, dass sich die selbsterstellten Effekt- und EQ-Einstellungen auf bis zu sechs User-Speicherplätze ablegen lassen. 

Die Bedienung wird ausschließlich über den Push-Encoder und das Farb-Display umgesetzt. Wer beim Gig keine Hände frei hat, der wird den Fußschalteranschluss begrüßen, mit dem sich die Effekte komfortabel stummschalten lassen.

USB-Recording-Schnittstelle

Die integrierte USB-Schnittstelle bietet die Möglichkeit, Stereo-Mitschnitte anzufertigen oder als Klangquelle für Live-Stream-Events zu dienen. Dabei kann die Auflösung bis 192 kHz/24 Bit betragen. Der ProFX10 GO Mixer bietet drei unterschiedliche Recording-Modi, anwählbar über den Rec-Taster unterhalb der GigFX+Effektsektion. 

  • „Standard“ umfasst die Aufnahme des ganzen Mixes inklusive der GigFX+ Effekte. 
  • „Loopback“ vereint ein Stereo-Loopback-Signal vom Computer mit dem Mix des Mischers, was sich für Live-Streams jeglicher Art andient. 
  • Die dritte Möglichkeit „Interface“ erlaubt den Mitschnitt der Kanäle 1 und 2 ohne die die internen Effekte. 

Die USB-Schnittstelle ermöglicht nicht nur drei verschiedene Aufnahmemodi. Vielmehr lassen sich auch bis zu vier Spuren zurück in den ProFX10 GO Mixer spielen. Die Wiedergabe der Spuren „USB 1-2“ können mit dem Blend-Regler zum Abhören des Computer-Ausgangs und des Summenmixes für einen latenzfreien Mixer-Feeds verwendet werden. Ideal für Overdub-Recordings über bereits aufgenommene Spuren. 

Dazu steht auch eine separate Rückführung der „USB 3-4“ auf Kanal 7-8 zu Verfügung, zum Beispiel für die Wiedergabe von Software-Instrumenten. Dank des beiliegenden Software-Gutscheins kann der Anwender mit der „Waveform“ Software direkt mit den Aufnahmen loslegen.

Audio Samples
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Mackie ProFX10 GO Hall Reverb Mackie ProFX10 GO Plate Reverb Mackie ProFX10 GO Room Reverb Mackie ProFX10 GO Slapback Mackie ProFX10 GO Delay
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